Von guten und bösen N-Worten

4. Mai 2023von 4,8 Minuten Lesezeit

Boris Palmer hat das N-Wort gesagt. Schlimmer noch, er hat das N-Wort laut Hessenschau sogar „wiederholt“ benutzt. Das macht ihn zu einer „persona non grata“. Schlimmer noch, das macht ihn zu einem Nazi. Zumindest sagen das die Studierenden.

Die Verwendung des bösen N-Wortes ist ein Verbrechen, das mindestens die Attributierung mit dem guten N-Wort nach sich ziehen muss.

Die KLEINE ZEITUNG schildert den Fall folgendermaßen: Der streitbare Tübinger Oberbürgermeister verstieg sich in einer Debatte. “Ich benutze das Wort Neger”, hatte Palmer gesagt, um umschweifend zu erklären, warum er den Terminus ablehnt, ihn aber in Debatten, etwa des Sprachgebrauchs, durchaus nutzt. “Ich lasse mich nicht aus der Verbindung des Wortes an sich als Rassist abstempeln”, beharrte Palmer. Da war es aber schon zu spät. Das Wort geht ursprünglich auf die Bezeichnung für Schwarz in romanischen Sprachen zurück, hat spätestens seit der Kolonialzeit aber eine diskriminierende Wirkung, weshalb auch der Duden dazu rät, den Terminus zu vermeiden. Hatte Palmer aber nicht gemacht, er sah sich in Debatten mit Protestierern dem Vorwurf des Rassismus ausgesetzt. Die Debatte eskalierte. Palmer wurde mit Rufen wie “Nazi raus” bedacht. Der Politiker antwortete: “Das ist nichts anderes als der Judenstern.” Palmers Vater Helmut, ewiger Rebell, ist der Sohn eines jüdischen Dorfmetzgers, der aus Nazi-Deutschland emigrierte.

Das „N-Wort“ zu benutzen, ist vermutlich auch schon „Nazi-Sprech“, da ja jeder und jede weiß, was mit dem Buchstaben „N“ angedeutet wird. Genauso wie die Verwendung des Buchstabens „Z“ juristische Probleme einbringen kann, gehören „N“ bzw. „N-Wort“ wohl ebenfalls in eine rechtliche Grauzone. Dabei hat das „N“ vor dem Wort doch eben mindestens zwei Bedeutungen: eben die „Böse“ und die „Gute“.

Heute ist jeder und jede ein Nazi, der oder die den Pfad des politisch Korrekten verlässt.

Einige Beispiele gefällig?

  • Du bist Querdenker -> Nazi
  • Du bist aus regierungskritischen Gründen auf der Straße -> Nazi
  • Du bezweifelst den Nutzen der Massenmigration -> Nazi
  • Du verzichtest freiwillig auf Konsum -> Nazi
  • Du zweifelst die CO2-These an -> Nazi
  • Du verweigerst TV-Konsum – und die damit verbundenen GIS/GEZ-Gebühren -> Nazi
  • Du lehnst Waffenlieferungen in Kriegsgebiete ab -> Nazi
  • Du willst Dich nicht impfen lassen -> Nazi
  • Du baust Deine eigenen Lebensmittel an -> Nazi
  • Du setzt Dich für Frieden ein -> Nazi
  • Du engagierst Dich für die Österreichische Neutralität -> Nazi
  • Du setzt Dich für  Transsexuelle ein, willst sie aber in Kindergärten nicht sehen -> Nazi

Diese Liste kann beliebig fortgesetzt werden.

Nein, das ist keine Übertreibung. Zu jedem dieser Themen ist mir das andere, das gute N-Wort – der Nazi-Vorwurf – bereits begegnet. Und gleich mehrfach in den Qualitätsmedien liest man “Putin ist der neue Hitler” – nachdem die früheren Staatschefs von Libyen und Irak ermordet wurden und diese Rolle neu zu besetzen war.

Sowohl in Deutschland als auch in Österreich sind zahlreiche Menschen wegen Verharmlosung der Shoah angezeigt und teilweise auch bereits verurteilt worden, da sie es wagten, öffentliche Vergleiche von „heute“ mit „damals“ zu ziehen. Eine der Betroffenen ist Vera Sharav, eine Überlebende der Shoah, die nach ihrer Rede anlässlich 75 Jahre Nürnberger Kodex eine Anzeige wegen Volksverhetzung erhielt.

Durch explosionsartige Verwendung des guten N-Wortes „Nazi“ durch die System- und Regierungstreuen erreicht die Verharmlosung der Shoah ein völlig neues Niveau. Weiß eigentlich keiner mehr, wofür „Nazi“ eigentlich steht?

Bei Frieden Fragen  kann man lesen: “‚Nazi‘ ist eine Abkürzung für das Wort ‚Nationalsozialist‘. Die Nationalsozialisten waren von 1933 bis 1945 in Deutschland an der Macht. Sie hatten eine bestimmte Weltanschauung. Die Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten Millionen Juden, Sinti und Roma, Menschen mit Behinderung, Homosexuelle und Menschen, die nicht ihrer Meinung waren. 1939 begannen die Nationalsozialisten den Zweiten Weltkrieg. Die Bewegung der Neonazis entstand nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. ‚Neonazi‘ ist ein altgriechisches Wort für ‚neuer Nazi‘. Als Neonazi wird jemand bezeichnet, der die Ideen der Nationalsozialisten heute noch gut findet. Auch Neonazis wollen einen alleine herrschenden starken Führer und keine Demokratie. Sie halten Juden und Menschen, die aus einem anderen Land stammen, eine andere Hautfarbe haben, homosexuell sind oder eine andere politische Meinung vertreten für weniger wert.

Diese Beschreibung deckt sich mit meinem Verständnis des Begriffs seit meiner Kindheit. Selbst im Spiegel fand man noch 2018: „Nazis sind korrekterweise Menschen, die dem Nationalsozialismus angehörten – die völkisch-antisemitisch-nationalrevolutionäre Bewegung in der Zwischenkriegszeit, die sich in Deutschland als Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) organisierte und die unter der Führung Adolf Hitlers von 1933 bis 1945 eine totalitäre Diktatur errichtete. Menschen, die den Nationalsozialismus selbst nicht erlebten, aber für seine Ideologie eintreten, heißen korrekterweise Neonazis.

Bevor Zweifel entstehen: Ich mag Boris Palmer nicht. Meine Sympathie für diesen Impffanatiker hält sich in sehr engen Grenzen, im Gegenteil. Innerlich kann ich mich einer gewissen Schadenfreude nicht erwehren. Seine Forderung nach einer knallharten Impfpflicht, „Kein Lohn und Rente für Ungeimpfte“,  erinnerte mich an Zeiten, an die ich nicht erinnert werden möchte, aber deren konkrete Erwähnung eine Anzeige nach sich ziehen könnte.

Aber trotzdem (m)eine Frage:

Warum werden die Studenten, die Boris Palmer allein aufgrund der Verwendung des bösen „N-Wortes“ als Nazi bezeichnet haben, nicht wegen Verharmlosung der Shoah angezeigt?

Gibt es in Deutschland zweierlei Recht?

PS. Dieser Text mag Spuren von Ironie und Zynismus enthalten. Er ist daher auch als “Meinung” gekennzeichnet, obwohl es sich um ein hochpolitisches Thema handelt.

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35 Kommentare

  1. Robin 8. Mai 2023 at 23:27Antworten

    Leider ist das “gute N-Wort” zu einem unspezifischen Schimpfwort verkommen, das – dem woken Zeigeist geschuldet – reflexartig jedem Kritiker attestiert wird. Dadurch wird die ursprüngliche Wortbedeutung verwässert, ja sogar ins Gegenteil verkehrt. Der Nationalsozialist war eben gerade nicht einer, der typischerweise gegen Waffenlieferungen protestiert oder sich für die Wahrheit und die Grundrechte eingesetzt hat.
    Und das “böse N-Wort” hat in Europa seine abwertende Bedeutung auch erst durch die Wertewächter der “politischen Korrektheit” erhalten. Bis dahin bezeichnete “Neger” einfach einen dunkelhäutigen Menschen, und die Hauptassoziationen dazu waren das Hungerproblem und die verbreitete Armut in Afrika, oft auch die Mitschuld der Europäer – aber nichts Böses oder Abwertendes.

  2. judithpantheryahoocom 5. Mai 2023 at 20:03Antworten

    “… da ja jeder und jede weiß …
    Heute ist jeder und jede ein Nazi, der oder die den Pfad des politisch Korrekten verlässt. …”
    Brav gegendert.
    Dafür ein Fleißsternchen, auch wenn sich “jede ein Nazi” doch eher nach
    Migrationshintergrund anhört als nach Deutsch.
    Kleiner Punktabzug auch für
    “… Weiß eigentlich keiner mehr, wofür „Nazi“ eigentlich steht? …”
    Denn hier muß es heißen “Weiß eigentlich k e i n e oder k e i n e r mehr … “.

    Also WENN schon Gendern, dann das Porto eingeschlossen!

    • Andrea drescher 5. Mai 2023 at 23:44Antworten

      Wer mich ein bisschen kennt, weiss dass ich nur gendere um das Gendern zu veräppeln :-) ich spreche gern von idiotINNen, mörderiNNen etc. Darum auch hier

  3. Taktgefühl 5. Mai 2023 at 8:33Antworten

    Die Methode hinter der Diskreditierung, beziehungsweise der Schlagwortbildung, ist die Gleichsetzung, dies ist das und das ist dies, z.b. Frieden ist Faschismus. Die erkrankte Gruppe denkt ziemlich eindimensional. Mit Erfolg, wie man sieht.

    Der große Rahmen ist die EU. Die Großraumwirtschaft mit Einheitswährung auf Basis der Reichsmark war das Kriegsziel des Österreichers. Nach dem Krieg hat man nicht aufgehört, dieses Ziel zu verfolgen, sondern aus anderen Organisationen weiter gemacht. Man muß nicht in schwarzen Ledermänteln und Polizeistiefeln gekleidet sein, um eine braune Persönlichkeitsstörung zu offenbaren. (obwohl der Look wieder auf dem Vormarsch ist, und die Frisur ist schon da)

    • Taktgefühl 5. Mai 2023 at 8:44Antworten

      Gleich nach dem Krieg sind die Römischen Verträge unterzeichnet worden. Das war die Grundlage der angebräunten Großraumwirtschaft. Der Duce übrigens wollte dasselbe wie der Österreicher. Im Straßencafe im Schatten der Ruine des Circus Maximus waren die Italiener schon immer begeisterte Anhänger einer Neugeburt des Römischen Imperiums.
      Die EU ist architektonisch nicht so chic, aber sie trägt politisch, wirtschaftlich, sozial alle Merkmale des antikens Roms.
      Im antiken Rom wurde der Senatorenposten nach der Größes des Besitzstandes vergeben. Auch Cäsar, der sich selber als Diktator bezeichnet hat, war einer der Superreichen. Importeure, Baulöwen, Händler, das waren die Reichen und Senatoren. Und immer wieder kamen üble Tyrannen an die Macht, Sulla, Cäsar (löste einen Bürgerkrieg aus, Nero, ..)
      Faschismus ist römisch, daher kommt das System. Darauf hat der Duce geschaut.

    • Taktgefühl 5. Mai 2023 at 8:53Antworten

      Similia similibus curantur: Gleiches wird durch Gleiches geheilt.
      Als Ärzte sollten wir das wissen? Im Internet gibt es interessante Druckvorlagen für alles. Auch andere Länder haben z.B. Ärger mit den Wandschmierern, Antifanten und Impaposteln. Und schließlich kann man sich alle möglichen Aufkleber selber machen.
      Das ist viel interessanter als der gekaufte Ramsch. Das zeigt Individualität.
      Gegen Impfzwang, und für die Antifagenerschaft findet man im Internet genug.

      Im Papiergeschäft kriegt man die Rohaufkleber. Die kann man bedrucken.

      Man neutralisiert die Propaganda der Gegenseite mit Retourkutschen. Man fängt klein an und hat aber gleich das Gefühl, aus seiner Ohnmacht zu erwachen.
      Vorsicht vor Kameras. Kreuzungen, öffentliche Plätze, usw. Die sind überall. Da kriegt man auch ein Auge für.

      • Taktgefühl 5. Mai 2023 at 8:57

        Man neutralisiert die bösartige Propaganda, indem man dasselbe unterstellt. Damit wird sie wirkungslos.

  4. 1150 5. Mai 2023 at 6:38Antworten

    korrekterweise sollte ein nazi eigentlich naso heissen, nämlich nationalsozialist,
    weil ein nazi wäre doch eher ein nationalzionist, oder?

    • rudifluegl 7. Mai 2023 at 17:54Antworten

      Sehr schön!
      Das verwende ich in Zukunft nur mehr so.
      Z.B. Im Lokal. Zweigelt für die Nasos und den Rotburger für mich Nazi!

      • rudifluegl 7. Mai 2023 at 18:02

        Zu erfreut sollte man sich mit diesen Nazis z.B. Netanyahu allerdings nicht beschäftigen.

  5. Sepp Lienbacher 4. Mai 2023 at 22:16Antworten

    Diese Schikanen der politischen Korrektheit sind doch vollkommen überflüssig!-

    Das N-Wort ist doch die ganze Zeit nichts anderes gewesen als das deutsche Gegenstück zum englischen Negro oder dem spanischen negro = schwarz.
    Das N-Wort hat also überhaupt nix mit dem ewigen Schimpfwort „Nigger“ zu tun.

    Ich habe schon mehrere Schwarze getroffen, die diese künstliche Aufregung gar nicht verstehen. Sie haben sich jahrzehntelang durch das N-Wort nicht beleidigt oder diskriminiert gefühlt und tun es auch jetzt nicht.

    Vielleicht wollen die politisch Korrekten ja nur ausloten, wieviel „Gehorsam“ wir uns aufzwingen lassen.

    • Bremstier 7. Mai 2023 at 17:07Antworten

      Ja, das sehe ich auch so. Das N-Wort ist der gefühlt erste Gesslerhut. Nach dem das so gut geklappt hat, hat der Terror schön langsam Fahrt aufgenommen.

      Ich habe mehrere Angehörige des Fahrenden Volkes getroffen, mit denen ich zufällig über das Z-Wort gesprochen habe. Auch die waren alle völlig erstaunt, was an dem Z-Wort böses sein soll. Manche bezeichneten sich sogar aus trotz bei jeder Gelegenheit selbst mit dem Z-Wort.

      Es ist diese Unart, der alten Frau über die Staße zu helfen, die gar nicht rüber will, nur um sich im Lichte des scheinbaren Gutmenschentums zu baden. Weder die alte Frau, noch die Ns oder Zs spielen bei der Selbstdarstellung der Gutis eine Rolle. Es ist reiner Missbrauch, sonst nichts.

  6. Andreas I. 4. Mai 2023 at 21:47Antworten

    Hallo,
    verbirgt sich hinter dem Klick auch ein Artikel?
    Bei mir erscheint zwischen “Überschrift und Bild” und Kommenmtaren nichts.
    (Ja ich aktualisieren Software erst, wenn es gar nicht mehr anders geht, das hat allerdings auch Gründe.)

  7. paralleluniversator 4. Mai 2023 at 16:26Antworten

    Ich möchte noch ergänzen:

    DU gehst gern wandern —> Nazi.

  8. paralleluniversator 4. Mai 2023 at 16:26Antworten

    Ich möchte noch ergänzen:

    DU gehst gern wandern —> Nazi.

  9. Der alte Marxist 4. Mai 2023 at 15:59Antworten

    Wieder ein punktgenauer Artikel von Andrea Drescher! Es ist mir ganz und gar nicht einsichtig, warum man das Wort “Neger” nicht benutzen soll, wenn es nichts anderes als “Schwarzer” bedeutet. Zum Rassismus wird etwas erst dann, wenn jemand aufgrund eines biologischen Merkmales diskreminiert wird. Aber es ist nicht das benennen des Merkmales selbst. Sonst müsste auch die Bezeichnung “Jude” bereits rassistisch sein.

    • Fritz Madersbacher 4. Mai 2023 at 21:18Antworten

      @Der alte Marxist
      4. Mai 2023 at 15:59
      Sowohl “Neger” als auch “Jude” sind Worte, die in großem Umfang rassistisch diskriminierend eingesetzt wurden und noch werden und von vielen Menschen jüdischer oder afrikanischer Herkunft als diskriminierend empfunden werden. Und das ist der entscheidende Punkt: Sie verwenden diese Bezeichnungen nicht in diskriminierender Absicht, aber diese werden von damit Bezeichneten in vielen Fällen so empfunden – und das sollte für uns “weisse Nichtjuden” für den Gebrauch/Nichtgebrauch dieser Worte entscheidend sein, wenn wir keine Gefühle verletzen wollen.
      Es ist übrigens ein Riesenunterschied, ob ein gebürtiger Thai wie Prof. Sucharit Bhakdi oder ein Mensch aus Deutschland oder Österreich das Wort “(die) Juden” verwendet: für ihn ist das eine Übersetzung des englischen ‘jews’, und dieses Wort ist – für einen Thai schon gar nicht – nicht so historisch befrachtet wie das deutsche “Jude”. Insofern ist der Vorwurf “Antisemitismus”, der ihm gemacht wird, ein (unausgesprochener) Ausdruck des eigenen schlechten Gewissens und nicht etwas, das auf Sucharit Bhakdi zutrifft, der nicht mit allen aus der europäischen Geschichte herrührenden sprachlichen Feinheiten vertraut sein kann bzw. ist …

      • ibido 4. Mai 2023 at 22:32

        In meiner Kindheit und Jugend wurde da wo ich aufwuchs das Wort “Neger” vollkommen wertfrei verwendet. Heute verwende ich es auch nicht mehr. Aber das geht mMn nicht auf die europäische Geschichte zurück, sondern das schwappte von Amerika rüber, weil dort das ähnlich klingende Wort als Schimpfwort benützt wird.
        Und wenn es eine diskriminierende Grundhaltung in der Gesellschaft gibt, hilft das Ändern von Bezeichnungen auch nichts. Was die Veränderung hin zu “black” und dann zu afro-amerikanisch zeigt. Ich warte schon auf die nächste Bezeichnung.

        Im Video finde ich bestürzend, dass man sich nicht mehr zuhören will.
        Wir haben letztes im Aufenthaltsraum zufällig über das Thema gesprochen – und jeder hat jedem zugehört. Die Jungen waren ganz erstaunt, dass das Wort früher wertfrei verwendet wurde. Sie haben etwas Neues erfahren. Und ich habe aus deren Erstaunen gelernt, dass es heute unmöglich wertfrei verwendet werden kann. Ein Gewinn für alle.
        Die im Video wollen einfach alle auf biegen und brechen Recht behalten.

      • Der alte Marxist 5. Mai 2023 at 9:38

        Dazu Wikipedia: “Anfang 2022 versah der Duden den Eintrag zum Wort „Jude“ mit dem Hinweis, die Bezeichnung Jude bzw. Jüdin würde gelegentlich „wegen der Erinnerung an den nationalsozialistischen Sprachgebrauch als diskriminierend empfunden“ und empfahl stattdessen die Verwendung von Formulierungen wie „jüdische Menschen, jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger oder Menschen jüdischen Glaubens“. Dies rief heftige Kritik von verschiedenen Seiten hervor, unter anderem vom Zentralrat der Juden in Deutschland. „Jude“ sei „weder ein Schimpfwort noch diskriminierend“. Daraufhin änderte der Duden den entsprechenden Hinweis.

      • Fritz Madersbacher 5. Mai 2023 at 14:49

        @Der alte Marxist
        5. Mai 2023 at 9:38
        Danke für die Information!
        “Menschen jüdischen Glaubens” wäre die historisch richtige Bezeichnung, denn “Juden” sind “Menschen jüdischen Glaubens” so wie “Christen” “Menschen christlichen Glaubens” sind. “Judentum” ist genausowenig eine ethnische Kategorie wie “Christentum”, auch wenn der “Zentralrat der Juden in Deutschland” das gelegentlich so durchblicken lassen möchte – aus poltischen, “pro-israelischen” Gründen …

  10. rudifluegl 4. Mai 2023 at 15:24Antworten

    Die spielen ja nur das Stoascheißer Koarl Spiel!
    Daher wissen wir wer die “Teufel” sind!
    Josef Hader behauptet in seinem Kabarettprogramm, der Teufel würde ihn mit diesem Spiel hineinlegen wollen.
    Laut Josef Hader funktioniere es so: Man versucht sein Gegenüber dazu zu bringen, die Frage „Wer?“ zu stellen, worauf hin man mit „Steinscheißer Karl“ antwortet. Danach wäre der Andere „g’schoss’n“ bzw. dessen Leben hätte keinen Wert mehr.

    Haders Spiel geht auf das faustische Spiel mit dem Teufel Luzi zurück, der traumatisch darunter leidet, einmal „g’schoss’n“ worden zu sein, als Jesus beim letzten Abendmahl ankündigte, dass ihn noch vor dem dritten Hahnenschrei einer der Anwesenden verraten werde. Luzi, der beim letzten Abendmahl als Kellner anwesend war, ließ sich aus Neugierde zur Frage nach dem „Wer“ verleiten, und seitdem sucht er verzweifelt und ruhelos nach einem weiteren Opfer, das ihn erlösen könnte, indem es den gleichen Fehler begeht. Luzi versucht im Sketch also, Hader zu „schießen“, der ihm aber zwei Stunden lang nicht auf den Leim geht.

    Das oben beschriebene Spiel spielt man auch gern im Freundeskreis. Man muss den Gegner dazu bringen, „Wer?“ zu fragen, und darauf „Steinscheißer Karl“ antworten, um zu gewinnen. Ähnliche Tabuwort-Spiele gibt es allerdings auch in anderen Kulturen, z. B. in Ungarn das Spiel fekete-fehér-igen-nem, in dem man in einem Frage-Antwortspiel den Gegner provoziert, die verbotenen Wörter schwarz, weiß, ja und nein auszusprechen. Diese Variante wird z. B. auch von Asterix mit den Gladiatoren in Asterix als Gladiator gespielt. In den 70er und 80er Jahren wurde eine andere Version, nur mit den Tabuwörtern ja und nein, auf der Hansawelle von Radio Bremen mit anrufenden Hörern gespielt.

  11. quappendorfer 4. Mai 2023 at 14:02Antworten

    Ja, der inflationäre Gebrauch des Wortes Nazi transportiert den Gedanken, dass es nicht weit her war mit der Vergangenheitsbewältigung im mittlerweile „besten Deutschland aller Zeiten.“ Es muss dort nach wie vor nur so von Nazis wimmeln. Das bedeutet, Bildung und Erziehung haben im „besten Deutschland aller Zeiten“ total versagt. Haha, die Idiotie der woken Flitzpiepen ist unübertroffen.

    • Jurgen 4. Mai 2023 at 15:37Antworten

      Welche Vergangenheitsbewältigung meinen Sie eigentlich? Die Nazi-Gesetze/Verordnungen gelten fast alle heute noch und werden immer nur noch weiter verschärft. Es war nie der Wille des damaligen Besatzers dies abzustellen. Zum Glück ist Deutschland seit 1991 völkerrechtlich freigegeben zur Neuaufstellung, nur leider machen alle im alten Trott weiter, zahlen freiweilig weiter Steuern, die sie nicht mehr zahlen müssten, gehen wählen ohne Wahlrecht, usw… und fragen Sie doch mal einen jungen Menschen mit Matura/Abitur, welche Rechte und Pflichten dieser Mensch kennt? Fehlbildung allenthalben.

      • quappendorfer 4. Mai 2023 at 20:42

        Vergangenheitsbewältigung sollte in Parenthese stehen. In der alten BRD, als Separatstaat gegründet, setzte man auf die biologische Lösung. Die vielen weniger kompromittierten Nazis saßen zuhauf im Bundestag (CDU, CSU) und gingen dann mit hohen Pensionen in Rente. Der Fisch war spätestens in den 1970ern gegessen. Aber jene hatte man gebraucht, denn sie erwiesen sich als dankbare Helfer im Kampf gegen den Bolschewismus aus dem Osten, der angeblich nach wie vor den Weltfrieden bedrohte. Die Erben der braunen Barbarei vermeinen die Vergangenheit insofern bewältigt zu haben, indem sie alle möglichen Nonkonformisten als Nazis bezeichnen.

  12. Peter Meyer 4. Mai 2023 at 13:35Antworten

    Menschen entwickeln sich in Phasen. Nach der Pubertät folgt die Konformität. In ihr ist zweiseitiges Denken vorherrschend.
    Zitat: ‘Beispiele für dichotomes Denken sind z. B. die Einteilung in Gut und Böse, die Einteilung in makellos und fehlerhaft, die Einteilung in sauber und schmutzig oder die Einteilung in heilig und sündhaft’
    Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Dichotomie
    Erst in nachfolgenden Phasen wird die eigene Illusion bewusst.

  13. federkiel 4. Mai 2023 at 13:34Antworten

    Schadensfreude ist doch die schönste Freude, nicht?
    Unsäglich………….

  14. Rex Cramer 4. Mai 2023 at 13:22Antworten

    Wer sich heute “Das Leben des Brian” von 1979 anschaut, wird feststellen, wie grandios prophetisch dieser Film zahlreiche Facetten des kompletten Irrsinns, der heute als angebliches Normal behauptet wird, schon vor fast 25 Jahren darstellte.

    Palmer “hat Jehova gesagt”.

    • Anja Reichl 4. Mai 2023 at 13:44Antworten

      Mir wäre es auch lieber, wenn erst 2004 wäre ;)

  15. Wilfried 4. Mai 2023 at 12:58Antworten

    Liebe Frau Descher

    Anstelle dieser überflüssigen Begriffszuordnungen dieses Artikels würde ich mir deutlich mehr Sorgen wegen der kommenden WHO-Durchgriffstechte machen.

    Das wird ein Hammer GEGEN uns Alle !
    Alles eine Frage der Prioritäten…

    • Andrea Drescher 4. Mai 2023 at 13:34Antworten

      wenn sie das thema nicht für relevant halten – warum dann lesen und kommentieren? ich weiss – das ist jetzt nicht nett, aber … ich bin ja nicht fürs nett sein bekannt.

      das problem, das sie ansprechen hat übrigens auch einiges mit begriffen zu tun: jeder der widerstand dagegen leistet, wird mit worten niedergebügelt. eines dieser worte ist übrigens der nazi-begriff …

  16. Jo Ne 4. Mai 2023 at 12:48Antworten

    Die „Antisemitismuskeule“
    Ein vielsagender offener Brief dreier jüdischer Gruppen gegen den Missbrauch von Geschichte als Waffe gegen Andersdenkende und Meinungspluralismus

  17. Tiffany Aching 4. Mai 2023 at 12:25Antworten

    Ich gehe so weit zu sagen, daß ich jeden mindestens mal peinlich finde, der die Umschreibung “N-Wort” selber benutzt.
    Das bedeutet nichts anderes, als sich diesem woken Schwachsinn unterzuordnen.

  18. Gabriele 4. Mai 2023 at 11:39Antworten

    Du hast gerade diesen Text oben durchgelesen bzw. warst überhaupt auf der tkp-Seite?
    Nazi!

    • nobelpopel 4. Mai 2023 at 12:28Antworten

      Du hast in deinem Kommentar das zweite böse N-Wort verwendet!
      Du regierungskritischer und querdenkender Kimaversteher-Putinleugner-Lumpenpazifist.

  19. Klaus 4. Mai 2023 at 11:37Antworten

    Studierenden?

    Ich benutze das Wort Studenten.

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