Schluss mit den Indianern – zwecks geopolitischer Korrektheit?

29. August 2022von 10,9 Minuten Lesezeit

Karl May und Winnetou stehen auf der Abschussliste – aus ist es bald mit den „Indianern“ in Film und Fernsehen oder bei lokalen Festspielen. Stichwort: Kulturelle Aneignung.

Da ich selbst Autorin eines „Indianerbuches“ bin – indirekt sozusagen, weil es darin um ein traditionell-indigenes Kräuterrezept geht – sollte ich mich wohl auch durch den sozialen Shitstorm in Richtung Karl May & Co betroffen fühlen (man liest darin allerdings viel mehr Wahrheit über „Indianer“, als in ähnlichen Machwerken, das war mir wichtig). Auch weil ich bisher nur zwei „echte“ Indianer selbst getroffen habe. Einen real, den anderen per E-Mail, da ich für eine indigene Community in den USA gespendet hatte („Stamm“ sagt man übrigens nicht, das lehnen viele American Natives ab, für sie zählt das Totem). Dennoch habe ich mir 2016 angemaßt, mich im Rahmen der – wie es nun korrekt heißt – kulturellen Aneignung (?) über Indianer zu Wort zu melden – dann sogar hier auf diesem Blog. Wie pfui ist das denn?

Unlängst habe ich nebenbei bemerkt für die örtliche Bücherei das Jugend-Sachbuch „Indianer“ aus der Reihe Was ist was? besorgt. In diesem werden ihre historische Situation und ihr wahres Leben korrekt dargestellt (so wollen wir doch hoffen). Vielleicht wird aber sogar dieser Titel bald verboten und der Verlag nimmt es aus dem Programm. Ich nehme es bestimmt nicht aus der Bücherei, ebenso bleiben die impfkritischen Bücher, wo sie sind – im Sachbuchregal. In Zeiten, wo sogar schon (wie selbst erlebt) im Rahmen deutscher Online-Bibliotheks-Tagungen versucht wird, Zugriff auf die Denk- und Handlungsfreiheit der Bibliothekare zu erlangen (nicht selten durch gezielte Nudging-Strategien, aber auch ganz direkt, indem man als „Faktenchecker“ agieren soll), kann ich nur hoffen, dass genügend Kolleginnen und Kollegen sich davon im Sinne der Bildungs- und Meinungsfreiheit nicht gängeln lassen. Sehr gut ist es bereits daran sichtbar, dass einem fallweise nahe gelegt wird, alte Märchenbücher verschwinden zu lassen (zu „gewalttätig“ für die armen Kinder), dafür genügend Kinder- und Jugendlektüre mit LGBTQAI+ – Themen ins Sortiment zu nehmen. Der böse Wolf darf dem Rotkäppchen nicht mehr im Wald auflauern, die Hexe von Hänsel und Gretel ist eigentlich eine ganz liebe Oma und Dornröschen wird durch „Prinz Dornenrose“ ersetzt, so ungefähr läuft die Agenda. Lange genug weiß man auch, dass Karl May seine Geschichten erfunden hat, dennoch begeisterten sie samt den Winnetou-Filmen Millionen Kinder und Erwachsene, schon weil sie unser natürliches Bedürfnis nach positivem Heldentum bedienen. Und was ist so schlecht daran, von indigenen Kulturen fasziniert zu sein? Und müssten dann nicht besser alle Filme mit John Wayne für immer verschwinden, der weithin als „Rassist“ bekannt war? Die Kirche also bei uns hier lieber im Dorf lassen…

Der junge Winnetou

Dieser neue Film ist aktuell ein Stein des Anstoßes…hätte man eigentlich wissen sollen in diesen Zeiten politischer Korrektheit. Pierre Brice wird sich im Grab umdrehen. Der Mohr (jetzt halt Winnetou) hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen…aber der Irrsinn darf bleiben. Die „10 kleinen Negerlein“ waren nicht sauber, das muss man offen sagen (am häufigsten allerdings von kirchlicher Seite bemüht, um Spenden zu lukrieren, so meine Erinnerung). Kinder dachten sich nichts Böses bei diesem allseits bekannten Reimliedchen, aber wie so oft nimmt eine Sache Fahrt auf und findet kein Ende mehr. Später war der Mohr vom Meinl dran, danach der „Mohr im Hemd“ oder das unschuldige „Zigeunerschnitzel“. Was man in „farbigen“ Kreisen über uns Weiße spricht und schreibt, bleibt häufig gut verborgen. Wie immer kann es wahr sein oder erfunden, doch regt sich inzwischen niemand mehr darüber auf, wenn junge exaltierte „Women of Colour“ über „alte weiße Männer“ öffentlich und in sozialen Medien auf das Niederträchtigste herziehen. Sollen wir die Bibel bemühen? „Wer von euch ohne Fehler, ist, der werfe… Was herauskommt, wenn beide nichts mehr anderes tun, als – leider nicht nur – Steine zu schmeißen, kann man in der Ukraine sehen. Wie im Kleinen, so im Großen, lautet eine alte Weisheit.

Kein Tanz mehr mit dem Wolf?

Um zu den Indianern zurückzukehren, war es schon anlässlich des bekannten Filmepos „Der mit dem Wolf tanzt“ ähnlich. Unter den Indigenen gab es Stimmen, die kritisierten, dass man hier „Indianer“ als nackte, pferdestehlende Meute darstelle, während sehr viele der American Natives mit dem Film hochzufrieden waren, denn er stellt ihre historische Situation sehr real dar und die völkerverbindenden Elemente überwiegen bei weitem. Es ist nun einmal wie es war – und rund um diese Geschehnisse entspräche es der künstlerischen Freiheit, positive Geschichten wie die über den „jungen Winnetou“ für Kinder aus dem Hut zu zaubern. Ein gesunder Menschenverstand könnte das nachvollziehen, aber offenbar nicht wir in unserer korrekten „Post Corona-Gesellschaft“. In der neuen Normalität, wo jede Äußerung von „Querdenkern“ falsch, „rassistisch“ und „rechts“ ist. Wo die frühere „Rechte“ jetzt fast linker und demokratischer ist, als die Linke wohl jemals war. Wo Selberdenken per se nicht mehr erwünscht und jede Kritik an anderen „Kulturen“ – ja sogar das ehrbare Interesse daran – schon als Beleidigung aufgefasst und neuerdings als „kulturelle Aneignung“ bezeichnet wird.

Auch als Nicht-Fußball-Fan fällt mir hier sofort ein gewisser Star aus deren Reihen ein, der, obwohl von dunkler Hautfarbe, werbewirksam in Lederhosen auf diversen Oktoberfesten herumspringt. Welche „Aneignung“ ist denn das? Tieferes Interesse an einer anderen Kultur wohl kaum. Japaner sind bekannt dafür, dass sie sich für alles Westliche begeistern. Bestrafen wir sie demnächst, wenn sie im Dirndl aufkreuzen? Haben sie uns schon verboten, Kimonos zu tragen oder beschweren sie sich über „Land des Lächelns“? Was aber, wenn sie den künstlerisch auferstandenen Kaiser Franz Josef, der bekanntlich in Schönbrunn herumspaziert, in Geiselhaft nehmen? Wollen wir uns denn die geliebte „Sissi“, den Steiererhut (mit oder ohne Gamsbart) und die Anna Plochl wegnehmen lassen? Und erst die vielen deutschen Volksfeste in anderen Kulturkreisen. Sofort verbieten! Außerdem in der Grazer Herrengasse bitte keine kitschigen Souvenirs mehr an Touristenhorden verkaufen – der Uhrturm gehört mir! In dieser Gasse befindet sich übrigens das berühmte Zeughaus. Im Parterre gab es viele Jahre lang eine Ausstellung über die steirische Türkenbelagerung, diese musste jedoch verschwinden. Man darf gern raten, warum…und das Landplagenbild am Grazer Dom war einem Shitstorm ausgesetzt, als man zu oft ohne Hintergedanken von „drei Landplagen“ sprach, die es symbolisch zeigt: Türken, Pest und Heuschrecken. Man hat sich in dieser Zeit darüber arg beschwert, die Sache ist aber wohl stillschweigend einschlafen und man hat sich noch nicht entschieden, dieses historische Zeugnis aus lauter Schuldgefühlen zu übermalen.

Wie man mit Corona, der „Pest“ des 21. Jahrhunderts umgeht, wissen wir ja schon und die Heuschrecken wären dank Pestizidwahn leicht zu erledigen, sofern es sie bei uns überhaupt noch gibt. Oder viel besser: Wir müssen Hamburger daraus machen!

Eine Wahrheit offenbart sich zumindest für mich hier überdeutlich:

Neue Meinungsdiktaturen stechen durch zwei Merkmale besonders hervor: Humorlosigkeit zum Quadrat und extremes Sektengehaben. Hinzufügen könnte man eine subtil-mitleidlose Feindseligkeit gegenüber Kindern und älteren Menschen, die sich hinter der vorgeblichen Absicht verbirgt, sie „schützen“ zu müssen. Diese gesellschaftlichen Konstrukte sind nun eifrig dabei, selbst alte Religionen zu unterwandern, um sie vielleicht irgendwann ganz zu ersetzen. Auch hier munter nach chinesischem Vorbild: Mao-Style, inklusive regelmäßigem „Tamzing“, das Bekennen der eigenen großen Schuld vor einer linientreuen Öffentlichkeit.

In Summe darf man sich allerdings fragen: Sind wir noch ganz bei Trost?

Verlage und Sender gehen in die Knie

Nachdem nun also der Ravensburger Verlag die Bücher zum Film über den jungen Winnetou gehorsam aus seinem Programm entfernt und sich untertänig bei allen entschuldigt, „deren Gefühle man verletzt habe“, ziehen jetzt die TV-Sender nach. ARD – und wie könnte es anders sein – der ORF, zeigen die Winnetou-Filme nicht mehr. Ob es künftig verpönt und verboten sein wird, dass die Kinder „Cowboy und Indianer“ spielen, ist noch offen. Das kann sicher die Polizei zumindest in Parkanlagen und Hausgärten wirksam kontrollieren. Man muss auch verhindern, dass hartnäckige „Rechte“ und Rassisten sich oder ihre Kinder im Fasching noch als Indianer:innen verkleiden – das ist mit allen Mitteln zu unterbinden, genau wie schon aktuell das Prinzessinnengewand nicht mehr gerne gesehen wird, es sei denn an einem Buben.

Meiner Erfahrung nach (diese speist sich aus unzähligen Berichten meiner Kontakte mit in Kanada lebenden Personen, die mit First Nations in Verbindung stehen) werden diese auch in solchen Angelegenheiten höchstens über die Torheit der Weißen lächeln, die sich anbiedern oder gewaltsam agieren – je nachdem, wie es gerade passt. Einzig einem Rat, den die Indianer ihnen oft und öfter gegeben haben, scheinen sie niemals zu folgen: „Kümmert euch um die eigenen Streitigkeiten, um euren eigenen Gott und eure eigene Kultur – wir brauchen eure Vorschriften und euer Mitleid nicht!“ Indianer waren jederzeit bereit, ihr kulturelles oder auch medizinisches Wissen mit uns zu teilen und über alles zu diskutieren – mit äußerst wenig Erfolg. So ist es bis heute geblieben. Ach ja, und die Kinder künftig lieber mit Pocahontas, dieser zum Christentum „bekehrten“ Vorzeige-Indianerin verschonen, denn die darin meist dargestellte „friedliche“ Besiedlung durch Weiße ist eine Lüge. Diese Figur wurde tatsächlich von den Amerikanern vereinnahmt und ihre Taufe sogar auf dem 20-Dollar-Schein abgebildet! Winnetou-Filme sind damit wohl kaum vergleichbar. Es wäre heute die primäre Aufgabe der Amerikaner, sich in Schadensbegrenzung zu üben, nicht unsere.

„Indianer“ sind normalerweise damit zufrieden, wenn man sie als jeweilige Person in ihren Ansichten und ihrer Lebensweise respektiert und sie ansonsten in Ruhe lässt, mehr wollen sie gar nicht. Sie möchten endlich Zugang zu guter Bildung haben, vor Gericht gleich behandelt werden oder eine Arbeit finden (alles häufig nicht der Fall), statt in Reservaten dem Alkohol zu frönen und sich mit falscher Ernährung krank zu essen. Sie haben ganz andere Sorgen als der verwöhnte Durchschnittseuropäer. Trotzdem haben sie jede Menge Humor, wie etwa das Buch von Sherman Alexie: „Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeitindianers“ oder ein echter Indianerfilm wie „Smoke Signals“ beweisen.

Am besten geht es wohl noch einigen gefragten Schauspielern, wie etwa Graham Greene, der nicht nur in „Dances with wolves“, sondern vielen anderen Hollywood-Streifen wie „Grey Owl“, „Twilight“ oder „Winter’s Tale“ mitspielte und dadurch „gesellschaftlich akzeptiert“ ist. Aktuell wurde in einem Interview ein Indianer zum Verbot des Films „Der junge Winnetou“ befragt und er fand es lächerlich, da dieser im Sinne von Freundschaft und gutem Willen den Zusehern doch nur Positives vermittle. Was soll man dazu ergänzen? So brutal und rücksichtslos der Kolonialismus immer war, so sehr verkehrt sich das Ganze im Zuge abstruser politischer Kopfgeburten mittlerweile in lächerliches Kriechertum. Solche Aktionen ersetzen immer öfter sinnvolle positive Taten, vielleicht zeigt sich darin eine gewisse Absicht. Den First Nations oder American Natives geht es nämlich durch unser geheucheltes Mitleid um keinen Deut besser und sie halten die Weißen nach wie vor für leicht verrückt. Menschen, denen ihre „grünen Froschhäute“ (gemeint ist der Dollar) über alles gehen, denen das praktische Wohl des Einzelnen oder der Natur aber ziemlich gleichgültig ist. In Kanada steigen die Morde und Vergewaltigungen an indigenen Frauen noch immer an, daran haben die tränenreichen Entschuldigungen von Premier Trudeau absolut nichts geändert, von der Umweltzerstörung durch Monokulturen oder die Fracking-Gas-Industrie ganz zu schweigen. Auf unserer Seite sollten gewisse Esoteriker und Möchtegern-Schamanen lieber ihre Finger von Schwitzhütten-Zeremonien lassen und damit kein Geschäft machen, wenn sie sich kulturell nichts „aneignen“ wollen. Die Indianer sagen nämlich: „Don’t pay to pray!“ (Zahle nicht fürs Beten!). Kultureller Austausch ist Indianern dagegen immer willkommen.

Ein kleiner Hinweis zu meinem eigenen Buch, der leider zeigt, wie der Medien-Alltag läuft: Das Cover bildet einen „Indianer“ ab, wie viele ihn sich vorstellen – ein totales Klischee. In Kanada, von wo das Kräuterrezept stammen soll, sieht indigene Kultur und Kleidung aber völlig anders aus. Der Häuptling mit dem Federschmuck ist eine romantische, recht kitschige Wunschvorstellung, die heute nur noch auf Tanzfesten, den indianischen „Pow Wows“, showmäßig bedient wird. Mich ärgert die Sache bis heute, denn ich wollte es nicht so, aber der Verleger hat das letzte Wort…was nur unterstreicht, wie Medienunternehmen, also auch Verlage, funktionieren. Ich kann nur hoffen, die Leser nehmen es nicht allzu übel und orientieren sich am Inhalt. Vieles ist eben oft nicht so, wie es scheint.

Never judge a book by it’s cover…


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© Dr. Gabriele Feyerer, Juristin, freie Autorin und Journalistin .


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Fehlt uns ein Indianer-Gen?

Was die Indianer uns zu sagen hätten

45 Kommentare

  1. I.B. 31. August 2022 at 14:56Antworten

    Seit der Ravensburger Verlag am 19. August 2022 ein Begleitbuch zu dem Film „Der junge Häuptling Winnetou“ zurückgezogen hat, tobt in den Medien eine Diskussion über Zwang, Zensur, Gedankenkontrolle, Cancel Culture, Sprechverbote, Bücherverbrennung, Woke-Wahnsinn, linke Aktivistengruppen und eine angebliche Bedrohung der Demokratie. Nach nur einer Woche gibt es weit mehr als 100.000 Beiträge, die insgesamt millionenfach geliked, geteilt und kommentiert wurden – unter ihnen fast 5.000 redaktionelle Artikel. Der Tenor: Heftig laute, aber unlautere Kritik durch „woke Gruppen“ in den sozialen Medien hätte den Verlag so sehr unter Druck gesetzt, dass er letztlich gar nicht anders konnte (oder das zumindest dachte), als sich einer „radikalen Minderheit zu unterwerfen“. Die aufgebrachte Menge sieht eine „Tyrannei der Polictical Correctness“ und wehrt sich heftig gegen jede Form von Verbot.
    Datenanalysen zeigen jedoch: diesen Shitstorm über das Buch oder den Film gab es nie, ebenso wenig wie Forderungen nach Verboten. Beide sind vielmehr eine Erfindung findiger Journalisten und Populisten, die entweder medieninkompetent sind oder aus politischem Interesse bzw. aus wirtschaftlichem Kalkül hetzen. Und viele andere Journalisten, Politiker, CEOs und Bürger sind darauf hereingefallen und haben sich instrumentalisieren lassen. Nach eigenen Aussagen hat der Ravensburger Verlag sachliche Kritik ihrer Community ernst genommen und einen Fehler eingesehen. Nur passt das wohl nicht in das Weltbild (und das Geschäftsmodell) einiger Medien. Also erfanden sie den „woken Shitstorm“, verbreiteten haufenweise Verzerrungen und inszenierten so einen „antiwoken Shitstorm“, der seinesgleichen sucht. Und dabei verhinderten noch, dass wir uns inhaltlich mit dem Thema „Rassismus“ auseinandersetzen, inklusive der Frage, ob „gut gemeinter“ Rassismus auch Rassismus ist. Unser Mediensystem ist kaputt.
    (NachDenkSeiten 30. August)

  2. I.B. 30. August 2022 at 23:27Antworten

    Da nun ein Hinweis von mir auf eine Datenanalyse der Winnetou-Debatte schon seit Stunden nicht gebracht wird, obwohl ich einen eindeutigen Link vermieden habe, versuche ich es noch einmal und zwar mit dem dazugehörigen Link: https://scompler.com/winnetou/

    Der erfundene Shitstorm: Chronologie eines Medienversagens

    Ein äußerst lesenswerter Artikel

    (…) Heftig laute, aber unlautere Kritik durch „woke Gruppen“ in den sozialen Medien hätte den Verlag so sehr unter Druck gesetzt, dass er letztlich gar nicht anders konnte (oder das zumindest dachte), als sich einer „radikalen Minderheit zu unterwerfen“. Die aufgebrachte Menge sieht eine „Tyrannei der Polictical Correctness“ und wehrt sich heftig gegen jede Form von Verbot.

    Datenanalysen zeigen jedoch: diesen Shitstorm über das Buch oder den Film gab es nie, ebenso wenig wie Forderungen nach Verboten. Beide sind vielmehr eine Erfindung findiger Journalisten und Populisten, die entweder medieninkompetent sind oder aus politischem Interesse bzw. aus wirtschaftlichem Kalkül hetzen. Und viele andere Journalisten, Politiker, CEOs und Bürger sind darauf hereingefallen und haben sich instrumentalisieren lassen. Nach eigenen Aussagen hat der Ravensburger Verlag sachliche Kritik ihrer Community ernst genommen und einen Fehler eingesehen. Nur passt das wohl nicht in das Weltbild (und das Geschäftsmodell) einiger Medien. Also erfanden sie den „woken Shitstorm“, verbreiteten haufenweise Verzerrungen und inszenierten so einen „antiwoken Shitstorm“, der seinesgleichen sucht.(…)

    Auslöser für den eigentlichen Shitstorm war die Verdrehung der Tatsachen durch Medien, wobei man wohl sagen muss: die BILD. (…)

    Verstärker waren einerseits weitere Journalisten, die das Narrativ des „Öffentlichen Drucks aus dem Internet“ einfach von anderen abgeschrieben und nachweisbare Lügen und Verzerrungen der BILD einfach übernommen haben, sowie vielfache Kommentare von Prominenten, Politikern und selbst CEOs, welche das Narrativ von Sprechverboten, Zensur und Bücherverbrennung einfach ohne weitere Prüfung übernommen oder gar weitergesponnen haben. (…)

    Ursache ist die Überforderung und die mediale Inkompetenz von Journalisten und Meinungsführern.(…)Und soziale Medien belohnen eben nur Nachrichten, die Erregung triggern. Am besten Hass und Hetze. Egal, wie dumm oder faktisch das ist.(…)

    Opfer ist möglicherweise unsere Demokratie. Die lebt davon, dass wir als „als Volk“, von dem in einer Demokratie ja alle Macht ausgeht, angemessene Meinungen bilden können, um dann kluge Entscheidungen zu treffen.(…)

    Leidtragende ist die Sache. Denn anstatt dass wir uns inhaltlich mit der Frage auseinandergesetzt hätte, wie wir mit gut- oder nicht-so-gemeintem Rassismus umgehen, hat die Hysterie fast jegliche inhaltliche Auseinandersetzung verhindert und die Gesellschaft weiter polarisiert. (…)

    Profiteurin ist hoffentlich unsere Demokratie. Nämlich dann, wenn wir daraus lernen. Ich bin mir noch nicht sicher aber hoffnungsstark.

  3. Bea 30. August 2022 at 8:29Antworten

    Gabriele
    29. August 2022 at 21:56Antworten

    Darf ich sie an ihren Kommentar bezüglich der Essgewohnheiten der Chinesen erinnern.
    „Wenn der Markt-Verdacht wenigstens dazu geführt hätte, das dieses kulturell angeblich so hochstehende Volk endlich damit aufhört, alles zu essen, was sich bewegt, wäre es nicht ganz umsonst gewesen.“
    Das ist aus ihrer Sicht keine Einmischung in die Kultur eines Volkes ?
    Setzen sie damit die Chinesische Kultur nicht herab ?
    Ein wenig einseitig ihre Betrachtungsweise.

    • Gabriele 30. August 2022 at 10:48Antworten

      @Bea: Sinnbefreiter können Sie nicht mehr argumentieren? Aus Ihrer Sicht (wo offenbar Tiere sowieso nicht als fühlende Lebenwesen zählen) sollte man wahrscheinlich auch Tierversuche nicht kritisieren, weil sie mittlerweile zu „unserer Kultur“ gehören…Lassen Sie so unsinnige Kommentare doch lieber bleiben. Sie wirken, als ginge es Ihnen einzig darum, Recht zu behalten. Ich gebe Ihnen Recht – in Ihrem persönlichen Universum sind Sie Königin.

      • Elisabeth 30. August 2022 at 11:16

        Bea heißt es jetzt? ;-)
        … nicht ärgern, denn davon ernährt es sich :-)

      • I.B. 30. August 2022 at 11:30

        Datenanalyse der Winnetou-Debatte
        Der erfundene Shitstorm: Chronologie eines Medienversagens
        Quelle: Scompler

        Ein lesenswerter und beachtenswerter Beitrag, finde ich.

      • Bea 30. August 2022 at 15:50

        Gabriele
        30. August 2022 at 10:48Antworten
        „Aus Ihrer Sicht (wo offenbar Tiere sowieso nicht als fühlende Lebenwesen zählen) sollte man wahrscheinlich auch Tierversuche nicht kritisieren“

        Das möchte ich so nicht auf mir sitzen lassen.
        Woher nehmen sie sich das Recht zu behaupten dass ich Tieren , Gefühle abspreche?
        Sie kennen mich nicht und ich habe das mit keinem Wort behauptet.
        Wir haben 2 Hunde und drei Katzen. Die ganze Nachbarschaft bringt verletzte Tiere und Findlinge zu uns und wie versuchen die Besitzer ausfindig zu machen was meistens auch gelingt.
        Wir haben von denen noch nie eines davon ins Tiereheim gegebnen. Die dürfen so lange bei uns leben bis wir jemand gefunden haben der sie aufnimmt. Manche haben wir behalten.
        Vor 3 Jahre brachte uns jemand einen Wasserschildkröte die seither in unserem Gartenteich lebt.
        Wir haben Wildbienenhäuschen, verteilt auf dem ganzen Grundstück und, und, und……
        Wir sind sind absolut tierlieb, kaufen Fleisch und Fisch nur direkt ab Hof.
        Gegen Tierverversuche bin ich grundsätzlich.
        In der Sache können wir gerne diskutieren aber unterstellen sie miR nicht Dinge die ihrer freinen Fantasie entspringen.
        Danke.

  4. Elisabeth 29. August 2022 at 16:51Antworten

    Ach, da schreibt er eh auch. Auch in dieser Art, ist eh nix, niemand verbietet May, die Filme sind ja noch erhältlich. Also bagatellisieren, bis es zu spät ist. Es gäbe wichtigeres …

    Nein, nein und nochmals nein! Sogar in Ö1 gabs dazu eine Sendung.

    „Ö1: Winnetous Ende, oder: Dürfen Weiße Dreadlocks tragen?

    Philipp Blom diskutierte mit den Hörern darüber. Selbst unter der sehr linken Hörerschaft hat Herr Blom da niemanden finden können, der seine Meinung geteilt hätte.“

    Es ist eine winzige Minderheit, die uns nicht nur die Sprache und Kultur verhunzen will. Das IST nicht unwichtig! Ich halte nichts von Kommentaren, die so tun, als wär da eh nichts. Das ist falsch.

    • Fritz Madersbacher 29. August 2022 at 18:54Antworten

      @Elisabeth
      29. August 2022 at 16:51
      „Ö1: Winnetous Ende, oder: Dürfen Weiße Dreadlocks tragen? Philipp Blom diskutierte mit den Hörern darüber. Selbst unter der sehr linken Hörerschaft hat Herr Blom da niemanden finden können, der seine Meinung geteilt hätte“
      Das ist an mir vorübergegangen. Aber ich verstehe Ihre Emotionen gut. Es werden sensible, weil auch nostalgische Themen dazu verwendet, um sich als (ungefragter) Oberschulmeister zu produzieren, der darüber belehrt, was gut ist und was schlecht, was fortschrittlich ist und was nicht usw. Nur: diese Oberlehrer sind – von ihnen selbst unbemerkt – längst völlig unglaubwürdig geworden, nicht zuletzt durch ihr kriecherisches Verhalten in der Schwindelpandemie. Teile und herrsche, dieses Spiel beherrschen die Medien gut …

    • Elisabeth 30. August 2022 at 6:48Antworten

      Fritz, ja-schon, man meint das als normaler Mensch vielleicht. Diese Twitterblase wird aber stark gefôrdert und nimmt überall viel Einfluss. Das sollte man ernst nehmen, vor allem dann, wenn Ravensburger und das dt. und österr. Fernsehen auch schon wieder mitmachen.

  5. Fritz Madersbacher 29. August 2022 at 15:00Antworten

    @Huber
    29. August 2022 at 11:46
    „Alle alten Karl May Bücher sind erhältlich und keines davon wird verbannt. Das Gleiche gilt für die Kinofilme“
    Es gibt also Wichtigeres, wir sollten die Kirche im Dorf lassen. Grundsätzlich ist nichts sakrosankt, aber es gibt Prioritäten und eine sehr gut geeignete Methode für ernsthafte Auseinandersetzungen: ‚fortiter in re, suaviter in modo‘ (fest in der Sache, entgegenkommend in der Art und Weise) …

    • I.B. 30. August 2022 at 11:16Antworten

      Ich habe auf den NachDenkSeiten einen – wie mir scheint – recht informativen Hinweis gefunden: Der erfundene Shitstorm: Chronologie eines Medienversagens
      Quelle: Scompler
      Der Artikel ist sehr lang und bringt eine differenzierte Betrachtung sowohl unseres Indianerbildes und als auch der Berichterstattung eines angeblichen Shitstorms.
      Hinter der Bezahlschranke von „Stern“ ist ein Interview von Kendall Old Elk. Scompler. com/winnetou druckt es ab und ich finde es sehr aufschlussreich.

    • I.B. 31. August 2022 at 15:07Antworten

      Seit gestern versuche ich immer wieder, eine gefundene Analyse über den angeblichen Sturm der Entrüstung zu bringen, wonach die BILD Tatsachen verdreht habe und andere Medien auf den Zug aufgesprungen seien ohne selbst zu recherchieren. Leider wird dieser Beitrag (mittlerweile Beiträge) offenbar abgelehnt, was schade ist. Ich dachte, dass gerade tkp ein Blog ist, der für Aufklärung zu haben ist.

      • Dr. Peter F. Mayer 31. August 2022 at 16:23

        Ich hoffe Sie verzeihen uns, dass manchmal alle Autoren, die hier arbeiten, auch andere Dinge zu tun haben und daher freizugebende Beiträge länger warten. Je mehr gleiches Sie posten, desto mehr wird es vom System als Spam erkannt und macht uns dann auch mehr Arbeit.

    • I.B. 31. August 2022 at 15:13Antworten

      Dieser Beitrag ist am 30. August auf den NachDenkSeiten zu finden unter: Hinweise des Tages: Der erfundene Shitstorm: Chronologie eines Medienversagens

      Vielleicht funktioniert es ja so.
      Vielleicht möchte jemand auch noch nach 2 Tagen mehr darüber wissen.

    • I.B. 31. August 2022 at 20:29Antworten

      @Dr. Peter F. Mayer
      31. August 2022 at 16:23

      Danke für die Aufklärung.

      Ich verstehe, dass Sie viel Arbeit haben und wollte Ihnen sicherlich nicht noch mehr aufbürden. Es wäre aber doch wissenswert, woran es liegt, dass manche Kommentare sofort erscheinen und andere lange nicht freigegeben werden. Liegt es an der Länge oder an einem Link? Sind bestimmte Wörter „gefährlich“? Oder sind es „Zufallstreffer“?

      Ich sehe natürlich ein, wenn Sie keine Zeit haben, darauf zu antworten. Ich bewundere Sie und Ihr Team ohnehin, dass Sie jeden Tag so viele neue Beiträge bringen können.

  6. Bea 29. August 2022 at 12:54Antworten

    Ein kleiner Exkurs zu den friedliebenden Indianern:

    Krieg gegen Rivalen war für Indianer so natürlich wie das Atmen. Die Stämme kämpften nicht nur um Land und Jagdgebiete. Und für die Kämpfe waren keinesfalls die Häuptlinge (Chiefs) verantwortlich, wie generell geglaubt, sondern prominente Krieger, die ihren Platz als Führer in den Stämmen durch ihren Mut in Schlachten, in der Anzahl von gefangenen Sklaven und gestohlenen Pferden, und auch durch ihre Vergewaltigungen von Frauen der Gegnerstämme gewonnen hatten.

    Es ist ein Gesetz der Natur sich zu bekriegen um sich einen Vorteil zu verschaffen. Bei den Tieren genauso wie bei den Menschen.
    Dieser Instinkt steckt in uns.
    Der Mensch hätte allerdings den Vorteil dass er denken kann und nutzt ihn leider sehr oft nicht.

    • Gabriele 29. August 2022 at 21:56Antworten

      @Bea: Die „typisch weißen“ Aussagen über Indianer. Gratulation.
      Natürlich gab es kriegerische Stämme (meist ging es um Nahrungsreserven und das Überleben der eigenen Gemeinschaft). Weder hielten die Indianer aber „Sklaven“ nach dem Vorbild der Weißen, noch waren Vergewaltigungen üblich (das hätte allen ihren moralischen Grundsätzen widersprochen). Diese Behauptungen sind purer Schwachsinn, der schon damals der Interpretation durch Weiße entsprach – so wie man auch behauptete, Indianer würden „die Sonne anbeten“. Aber bleiben Sie gern bei Ihren Märchen. Indianer sind nicht die besseren Menschen, aber was wir ihnen heute alles andichten, sagt mehr über uns aus, als über sie. Die Indianer konnte weitaus besser mit ihren „Instinkten“ umgehen, als ihre Eroberer, dafür gibt es Beweise genug. Hier ist leider nicht der Ort, sie seriös zu diskutieren. Ähnlich versuchten Weiße schon immer, jede indigene Kultur herabzusetzen – etwa auch in Asien oder Australien.

  7. Andreas I. 29. August 2022 at 11:03Antworten

    Hallo,
    wenn es um Korrektheit ginge und es nunmal nicht Indien war und darum keine „Indianer“, dann müssten wir sie schlicht und ergreifend „Amerikaner“ nennen.
    Aber wir nennen die Bewohner der USA „Amerikaner“, die Nachfahren der westeuropäischen Kolonialisten sowie die Nachfahren der afrikanischen Sklaven nennen wir „Amerikaner“ – und damit haben die Sprachwächter kein Problem.
    USA befindet sich ja auch in Amerika, aber die Bewohner der USA sind 300 Millionen gegenüber 600 Millionen in allen anderen Staaten Amerikas von Kanada bis Chile. Ist es so gesehen nicht auch Ausdruck einer fragwürdigen Verachtung der 600 Millionen anderen Amerikaner, die Bewohner der USA „Amerikaner“ zu nennen?!
    Also wenn es um Korrektheit ginge, dann müsste es „Amerikaner“ (statt „Indianer“ und „Usaner“ heißen (USAner von USA, statt „Amerikaner“), aber irgendwie scheint Korrektheit so herum nicht angesagt zu sein, Bewohner der USA „Usaner“ zu nennen wird am Ende vielleicht noch zu Antiamerikanismus erklärt, auch so ein Wort, denn wer des Antiamerikanismus bezichtigt wird, hat meistens nichts gegen Amerika, oft sogar Sympathien für südamerikanische Staaten, es ist Antiusanismus. :-)
    (Wobei nichtmal das, denn es geht nicht gegen Joe Redneck, im Prinzip ist es Antikolonialismus.)

  8. D. 29. August 2022 at 10:52Antworten

    Karl May hat hat den GEMEINSAMEN

    Kampf von“ Ureinwohnern“ gemeinsam mit mit „alten weißen Männern“
    gegen militante Mafia-Strukturen darzustellen versucht.

    DIESE Botschaft – dass Weiße und Nichtweiße MITSAMMEN das Biotop und die Gerechtigkeit schützen könnten – ist unbequem.
    Daher muss Karl May weg:

    Heutige Kinder sollen so nicht mehr denken.

    • Gabriele 29. August 2022 at 18:30Antworten

      @Liebe(r) D.: Ihr Kommentar ist äußerst treffend – genau so empfinde ich es auch!

  9. Elisabeth 29. August 2022 at 10:43Antworten

    Karl May ist identitätsstiftend und die soll ja offensichtlich zerstört werden, um uns noch mehr zu schwächen.

    Er ist einer der meistgelesenen und laut UNESCO einer der am häufigsten übersetzten deutschen Schriftsteller. Die weltweite Auflage seiner Werke seiner Werke wird auf 200 Millionen geschätzt, davon 100 Mio. allein in deutschsprachigen Ländern.

    Entsprechend haben die nordamerikanischen Indianer schon empört reagiert.

    Die Leute, die ihn und damit auch alles Gute und Edle hassen, gehören a) zu den Menschenfeinden (die Kinder als „klimaschädlich“ betrachten etc.) und b) haben sie nie ein May-Buch von innen gesehen.

    Der Report hat folgendes Zitat ausgegraben:

    Im Jahr 1928 fand die sogenannte Indianerehrung in Radebeul, Deutschland statt.

    Der Sioux-Häuptling Big Snake hielt eine Ansprache am Grab des Karl May:

    Du großer toter Freund! … Du hast unserem sterbenden Volk im Herzen der Jugend aller Nationen ein bleibendes Denkmal errichtet. Wir möchten Dir Totempfähle in jedem Indianerdorf aufstellen. In jedem Wigwam sollte Dein Bild hängen, denn nie hat der rote Mann einen besseren Freund gehabt als Dich …

    Sioux-Häuptling Big Snake

  10. Frühling 29. August 2022 at 10:28Antworten

    Dass jetzt immer mehr traditionsreiche Helden und ganze Geschichten aus Kinderbüchern verschwinden sollen zeigt einmal mehr, in was für eine kleinkarierte Gedankenwelt wir zunehmend katapultiert werden sollen. Bei mir bleiben Winnetou und Old Shatterhand genau so bestehen, wie Karl May sie sich einst ausgedacht hat. Howgh! Ich habe gesprochen.

  11. Otto 29. August 2022 at 10:19Antworten

    @ Elisabet

    Was ist denn mit ihnen los ?
    Wie ein Kettenhund gehen sie auf alle los die nicht ihrer Meinung sind und nun auch auf diejenigen die ihrer Meinung sind nur wiel sie aus lauter Übereifer den Sinn diverser Kommentare nicht mehr verstehen können.
    Einzig und allein der Betreiber hat zu einschieden was er zulässt.
    Auch wenn ihnen der Blog wichtig ist, machen sie ihn bitte nicht zu ihrem Lebensmittelpunkt.
    Das ist nicht gesund.

    • Elisabeth 30. August 2022 at 6:39Antworten

      Da Sie ja neu hier sind, glaube ich nicht, dass Sie das Ereignis in der Gesamtheit erfassen können. Im ersten Fall ganz unten habe ich tatsächlich überlesen, dass es kein Geschimpfe in Richtung der Autorin ist. Im zweiten Fall gefällt mir das Bagatellisieren nicht, da ich der Meinung bin, die woke aber sichtlich seitens der Strippenzieher gefôrderte Minderheit, die unsere Kultur ruinieren will, sollte man langsam ernst nehmen, auch wenn das Narren sind. Sie haben offenbar großen Einfluss. Nicht nur die nordamerikanischen Indianer haben sich darüber aufgeregt, auch Brices Witwe ist empört.

      Weshalb ich rasch in beiden Fällen zu dem Schluss kam, das kann nur wieder dieser Forumstroll „Markus“ sein. Ich weiß das natürlich nicht. Ich irre mich auch mal. Natürlich muss ich das auch länger prüfen, bis ich Gewissheit habe. Dann ist sich aber der Hauptteil der Poster auch schon sicher. Es ist jetzt mein Steckenpferd, den Troll zu erraten. Ich will dabei natürlich immer die erste sein. Da bin ich ehrgeizig … Ja, wie man später gesehen hat, ist der beste Anwärter auf den Nachfolgenick des Trolls diesmal der „Huber“. Die Vornamen scheinen ihm schon auszugehen.

      Man kann mich an sich schon auf Fehler aufmerksam machen, sollte es dabei aber unterlassen, mir generelles Missverstehen zu unterstellen. Ein Problem für den Blog stellt der Troll nicht dar.

  12. I.B. 29. August 2022 at 9:31Antworten

    „Othello, der Mohr von Venedig“ – das kann man vermutlich noch umtaufen.

    Aber was mache ich mit „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“?
    Muss ich jetzt den gesamten Schiller aus meinen Bücherregalen werfen, oder genügt „Die Verschwörung des Fiesko zu Genua „?

    „Indianer“ ist natürlich bei uns heute verpönt, auch bei ihnen selbst? „Indianer“ mit „Indigenen“ gleichzusetzen, genügt aber nicht, denn es gibt außer den „Indianern“ noch andere indigene Völker. Was also tun?

    Unsere PolitikerInnen sind ganz ausgezeichnet darin, irgendwelche Probleme bewältigen zu wollen, die es ohne sie gar nicht gäbe. Damit können sie wunderbar von den wirklichen ablenken.

    • Fritz Madersbacher 29. August 2022 at 14:42Antworten

      @I.B.
      29. August 2022 at 9:31
      „Unsere PolitikerInnen [und Medien; Anm.d.Verf.s] sind ganz ausgezeichnet darin, irgendwelche Probleme bewältigen zu wollen, die es ohne sie gar nicht gäbe. Damit können sie wunderbar von den wirklichen ablenken“
      Damit haben Sie wohl sehr recht. Statt Beendigung von imperialistischen Aggressionen und kolonialistischer Unterdrückung werden Scheingefechte geführt, die den unterdrückten Menschen nicht nur gar nichts bringen, sondern sie sogar noch mit heuchlerischem „Mitleid“, doppelzünglerischem „Verständnis“ beleidigen!

      • I.B. 29. August 2022 at 15:29

        Stimmt, die Medien mischen da zumindest seit Corona fleißig mit.

        Das in Vorarlberg beheimatete Mohrenbräu, ursprünglich eine Gaststätte mit anschließender Brauerei aus dem 18. Jahrhundert, ist ebenfalls in Verruf gekommen. Dabei hat der Gründer Johann Mohr geheißen. Das Logo mit dem „Mohrenkopf“ war vielleicht etwas überzeichnet. Ich frage mich aber, ob das schwarze Menschen tatsächlich gestört hat. Dicke Lippen sind heutzutage ohnehin „in“. Wer sie nicht hat, lässt sich sie aufspritzen – natürlich eine Verallgemeinerung meinerseits.

  13. Junke 29. August 2022 at 9:17Antworten

    Wir waren genug in den zwei Jahren allen den absurden Aussagen von Politikern ausgesetzt, da sind so manche unter Schleudertrauma nicht davon gekommen. Jetzt kommt die nächste absurde und unbedeutsame bei der man viel zu viel Bedeutung beigemessen wird. Vom Schleudertrauma zum Kopfschütteln damit könnte diese Energie drei durchschnittliche europäische Länder locker durch den Winter heizen. Es wird über unwichtige Dinge diskutiert. Bei allem Verständnis, nimmt das langsam absurde Züge an. Was kommt als nächstes? Ahne schon.

    • Elisabeth 29. August 2022 at 9:26Antworten

      Noch ein „Neuer“ …

      • I.B. 29. August 2022 at 9:45

        Woher kommt es, dass ich so manche Kommentare anders verstehe als Sie? Bin ich zu dumm, oder lesen und reagieren Sie zu schnell und mit einer Voreingenommenheit, die eine andere Betrachtensweise nicht zulässt?

        „Wir waren genug in den zwei Jahren allen den absurden Aussagen von Politikern ausgesetzt…“
        Wieder geht es nach meiner Auffassung nicht um den Artikel von Dr. Gabriele Feyerer, sondern um die PolitikerInnen, die ihre eigentliche Arbeit nicht machen, sondern sich damit begnügen, Karl May und Winnetou zu verbannen. Und sich dafür noch feiern lassen wollen.

      • Elisabeth 29. August 2022 at 10:10

        IB, möglich. Doch finde ich halt nicht, dass das jetzt unwichtig ist. Den Winnetou müssen wir verteidigen, verdammt! Die lange Anhandlung hätten sie sich sparen können. Sie machen daraus ein generelles Fehlinterpretieren und das, meine Liebe, kann nur auf sie selbst zutreffen.

      • I.B. 29. August 2022 at 12:33

        @Elisabeth
        29. August 2022 at 10:10

        „Den Winnetou müssen wir verteidigen, verdammt!“

        Wo habe ich geschrieben, dass wir Winnetou nicht verteidigen müssen?
        Vielleicht habe ich ja Junke und Gu67 falsch verstanden. Aber ich sehe auch bei ihnen keine Ablehnung von Winnetou, sondern vielmehr ein Kopfschütteln, dass die PolitikerInnen es wichtig finden, Winnetou abzulehnen, statt ihre eigentliche Arbeit zu machen.

        Ich kann Ihnen versichern, dass ich nicht darauf warte, dass irgendwer einen Fehler macht. Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen, dass ich auch Personen widersprochen habe, die Sie nicht mögen zB matti oder wolfi etc.

        Dieses Forum ist für eine Diskussion da. So zumindest habe ich das verstanden. Deshalb schreibe ich hier meine Meinung, hoffentlich ohne angriffig zu werden.

      • HelmutK 29. August 2022 at 12:53

        @Junke
        Sehe ich auch so, statt Lösungen für die wirklich anstehenden Probleme zu finden, werden von der Politik angebliche Probleme herbeifantasiert, die niemanden interessieren.

        So einen infantilen Politik-Kindergarten gab es schon lange nicht mehr.

        Die dortigen Herren und Damen interessieren sich nur noch für ihre Ballkleider, ihre Villen und Nobelkarossen und erfinden für uns ständig nur noch neue völlig unsinnige Probleme, die sie dann mit viel Pomp und Geschrei im TV lösen wollen, um uns von den echten Problemen abzulenken, die sie selbst durch ihren Irrsinn verschuldet haben.

        Die Bevölkerung hat keinen Strom, kein Gas, Jobverlust und Hungersnöte hinzunehmen, weil korrekt zu gendern ist für diesen irrsinnigen Politik-Kindergarten ja viel wichtiger.

      • Elisabeth 29. August 2022 at 12:55

        Ingrid, ich habe nicht gesagt, dass sie das gesagt haben. Sparen sie sich ihre Belehrungen. Wir sind ja nicht im Kindergarten.

      • Elisabeth 29. August 2022 at 13:36

        Helmut, ich sehe das nicht so. Denn es ist jetzt passiert, dass Karl May Filme vom dt. Fernsehen vermieden werden und das neue Buch + Spielsachen von Ravensburger aus dem Programm genommen wurde. Das kann man diesen Wokisten sagen, aber nicht jenen, die nun um Winnetous „Überleben“ kämpfen – so quasi, lasst ihn doch untergehen, wir haben wichtigere Probleme.

      • HelmutK 29. August 2022 at 14:16

        Elisabeth, es erscheint mir irgendwie als ob sie manches missinterpretieren.

        Ich wollte damit keineswegs sagen, das ich die Zensur von Karl May, mit völlig an den Haaren herbeigezogenen „Argumenten“, als nebensächlich empfinde. Ich habe die meisten Karl May Bücher als Kind gelesen und fand die sehr spannend und humorvoll geschrieben.

        Was ich sagen wollte ist nur:

        Wir brauchen keinen infantilen Politik-Kindergarten der uns vorschreiben will welche Autoren wir lesen, welche Filme wir gucken, welche Geschlechter gerade woke sind, vor welchen Dingen wir uns fürchten müssen (Viren) und was harmlos ist (Atomkrieg) und wie wir korrekt gendern.

        Die sollen sich gefälligst um die Probleme der wirklichen Welt kümmern und nicht um irgendwelche eingebildeten Spinnereien.

        Bei einem Mitarbeiter des Bayerisches Landesamt für Gesundheit hatte ich das mal sinngemäß so ausgedrückt: Bitte tun sie gar nichts. Das ist immer noch viel besser als ihre Arbeitskraft zum ersinnen völlig unsinniger Maßnahmen zu verwenden, die nur immensen Schaden anrichten. Was dann passierte kann ich nicht schreiben, da die Begriffe hier wohl gesperrt sind.

      • Elisabeth 29. August 2022 at 14:24

        OK, ich bin dennoch dafür, dass man sich das jetzt nicht auch noch gefallen lassen muss, auch wenn wir andere Problema haben. Das ist AUCH eins.

        Es reicht jetzt mit diesen woken Hascherln, die eine absolute Minderheit darstellen!

  14. federkiel 29. August 2022 at 9:12Antworten

    Das größte Übel von all dem empfinde ich das Umschreiben der Märchen, weil man den Kindern den Mythos nimmt, der ihnen aber im Traum auftaucht. Märchen orientieren die Kinder.
    Ansonsten ist ihrem Beitrag nichts hinzufügen.👍

    • Andreas I. 29. August 2022 at 11:30Antworten

      Hallo,
      die gesammelten Märchen der Gebrüder Grimm sind ein Kulturerbe und damit sozusagen auch kultur-stiftend, aber eine solche Kultur ist letztendlich nicht ganz so perfekt kompatibel zu Hollywood (auch wenn sich so ein Märchen schön kitschig verfilmen ließe).
      Wer die Märchen zu grausam für Kinder findet, der müsste den Kindern nur erklären, wofür diese Metaphern stehen (könnten, vermutlich), aber da liegt vielleicht der Haken. Denn wofür diese Metaphern stehen (könnten), das passt möglicherweise nicht zum heutigen westlichen Lebensstil und es geht mal wieder gar nicht um die Kinder, sondern um die Kultur an sich, kulturelles Fast-Food a la Hollywood oder Kulturerbe wie die Märchen.

      Aber naja, „Des Kaisers neue Kleider“ wird dann auch umgeschrieben werden müssen, denn ein/e nackte/r Kaiser:Inninnen ist sicherlich pornographisch, das kann man den Kindern nicht zumuten. Leider wird dafür die eigentliche Botschaft des Märchens entschärft werden müssen, leider leider. :-)

  15. Gu67 29. August 2022 at 9:00Antworten

    Es gibt andere wichtigere Probleme, als über Indianer oder das Sternchen* benutzen bei er/sie zu diskutieren. Haben die sonst keine Probleme? Außer mit sich selbst.

    • Elisabeth 29. August 2022 at 9:15Antworten

      Oje, heute rastet ES ganz aus …

      Wären sie mein Gast, sie flögen jetzt in hohem Bogen raus!

      • I.B. 29. August 2022 at 9:35

        Könnte es sein, dass Sie den Kommentar von Gu67 falsch verstanden haben?

        „Haben DIE sonst keine Probleme?“
        Damit sind doch wohl die PolitikerInnen gemeint und nicht Dr. Gabriele Feyerer.

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