Wir zahlen zuerst für den Krieg und dann für die Flüchtlinge

20. November 2023von 4,2 Minuten Lesezeit

Die Kriege in der Ukraine und in Israel haben für die durchschnittlichen Steuerzahler auch erhebliche finanzielle Konsequenzen. In der EU lässt sich das an der Ukraine beobachten –  allein für Finanzierung von Waffen und den staatlichen Funktionen wurden bisher über 200 Milliarden aufgewendet, die Sanktionen und Flüchtlingswellen kosten weitere Milliarden. Weitere Steuermittel werden für den gerade laufenden Krieg in Israel und die zu erwartenden neuen Flüchtlingsströme aufgewendet werden.

Das Mises Institute – Austrian Ecenomics, Freedom, And Peace – befasst sich mit den ökonomischen Folgen des Israel Krieges, denn das „Regime der Vereinigten Staaten hat im Krieg zwischen Israel und Hamas Partei ergriffen und sich verpflichtet, Israels anhaltende Bombardierung von Männern, Frauen und Kindern im Gazastreifen zu finanzieren, die keine Kämpfer sind. Die Infrastruktur des nördlichen Gazastreifens ist inzwischen fast völlig zerstört, und Millionen von Gaza-Bewohnern sind vertrieben und obdachlos. In dem Konflikt sind inzwischen fast zehnmal mehr Menschen aus dem Gazastreifen gestorben als Israelis. Viele Gaza-Bewohner sind in den südlichen Teil des Gazastreifens geflohen, doch dort erwarten sie Obdachlosigkeit und bittere Armut.“ Hinzuzufügen ist, dass Israel auch gegen die Palästinenser im Westjordanland Krieg führt.

Der Artikel stellt weiter fest, dass die Politik von Tel Aviv mit Sicherheit Hunderttausende von Flüchtlingen – vielleicht sogar mehr als eine Million – hervorbringen wird, „indem es den Gazastreifen mit Bombenteppichen überzieht“. Der Premier Benjamin Netanjahu hatte kürzlich bei einem Auftritt in der UNO eine Karte von Israel gezeigt, wo sowohl Gaza als auch das Westjordnaland von Arabern gesäubert dargestellt wurde. Damit wird die Zahl der Flüchtlinge maximiert und „die Bewohner des Gazastreifens mit dem Orwellschen Ausdruck „freiwillige Migration“ aus dem Land“ vertrieben.

Der Artikel stellt weiter fest, „das israelische Militär kann den gesamten Gazastreifen problemlos in Schutt und Asche legen. Was jedoch mit Sicherheit die Folge sein wird, ist eine humanitäre Katastrophe, die von einer weltweiten Debatte darüber begleitet wird, welches Land die Flüchtlinge aufnehmen soll.“

Israel sei bereits dabei, die Kosten auf die ausländischen Steuerzahler, einschließlich der amerikanischen (und der europäischen), abzuwälzen. Diese Woche forderten zwei israelische Politiker – einer von der militaristischen Likud-Partei und einer von der Mitte-Links-Partei Jesch Atid – auf den Seiten des Wall Street Journal, dass „Länder auf der ganzen Welt den Bewohnern des Gazastreifens, die umgesiedelt werden wollen, einen Zufluchtsort anbieten sollten„. Diesen Politikern zufolge hat „die internationale Gemeinschaft“ – also nicht Israel – „eine moralische Verpflichtung“, die Bewohner des Gazastreifens irgendwo außerhalb Israels auf Kosten von Nicht-Israel anzusiedeln.

Mises Wire weiter dazu:

„Es ist bezeichnend, dass diese Behauptungen in einer amerikanischen Publikation erschienen sind. Tel Aviv ist das jüngste Regime der Wohlfahrtskönigin – in der Tradition des ukrainischen Volodymyr Zelensky -, das die amerikanische Öffentlichkeit immer wieder mit Forderungen nach kostenlosem Geld belästigt. Es ist kein Zufall, dass Israels Benjamin Netanjahu jetzt in den amerikanischen Hauptnachrichtensendungen allgegenwärtig zu sein scheint. Seine Hauptaufgabe besteht derzeit darin, Geld und Gefälligkeiten von Washington und anderen westlichen Regimen zu fordern.“

Das wird wahrscheinlich funktionieren. Wir haben das in den vergangen Jahrzehnten immer wieder erlebt, denn „Wir schaffen das“. Die USA zetteln einen Krieg nach dem anderen an und es wird dann als „humanitäre“ Anstrengung verkauft werden.

„Die USA und ihre Verbündeten haben sich in den letzten dreißig Jahren auf ein vorhersehbares Muster in der Außenpolitik eingestellt: Die Steuerzahler werden gezwungen, für die Kriege des Regimes zu zahlen, die darin bestehen, verschiedene arme Länder „in die Steinzeit zurückzubomben“. Wenn dann die Flüchtlinge in Strömen kommen – und die Amerikaner natürlich den Krieg verloren haben -, verlangen die westlichen Regime von den Steuerzahlern zu Hause noch mehr Geld, um die Umsiedlung all der Flüchtlinge zu bezahlen, deren Länder durch die von Washington und seinen Verbündeten abgeworfenen Bomben unnötig zerstört wurden.“

Ein Bericht der Brown University aus dem Jahr 2020 schätzt wie TKP berichtet hat, dass 37 Millionen Menschen durch den von den USA geführten „Krieg gegen den Terrorismus“ zu Flüchtlingen geworden sind. Im Jahr 2016 erreichten 5,2 Millionen von ihnen Europa. Allein im Jahr 2022 kamen mehr als 159.000 Flüchtlinge auf dem Seeweg in Italien, Griechenland, Spanien, Zypern und Malta an. Tausende weitere kommen jedes Jahr an den Landgrenzen der EU an. Und die EU und unsere nationalen Politiker sind überglücklich, wenn sie diese Kriege mit unserem Steuergeld weiter finanzieren dürfen.

Riccardo De Luca / European Union, 2023 / EC – Audiovisual Service, Attribution, via Wikimedia Commons

Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.

Folge TKP auf Telegram oder GETTR und abonniere unseren Newsletter.


Bilanz des US War on Terror: 37 Millionen Vertriebene, 4,5 Millionen Tote und die Rolle von EU-Leyen

Wurde der Ausbruch des Dritten Weltkriegs in einem Kriegsspiel geplant?

Flüchtlingsströme in USA und EU: Gesteuert von CIA und Soros?

Deutschland macht Impfdruck auf ukrainische Flüchtlinge

Die Tradition der US-Kriege gegen Zivilisten vom 2. Weltkrieg bis Gaza

EU will bei „neuem Gaza“ mitreden

Bunker unter Gaza-Spital von Israel aufgebaut

6 Kommentare

  1. Horizon 20. November 2023 at 18:58Antworten

    Das passiert nur weil die meisten Politiker komplette Fehlbesetzungen sind oder wenn man nach den Verschwörungstheoretikern geht alles nach Plan passiert?

  2. therMOnukular 20. November 2023 at 14:37Antworten

    Wie Ulrike Guerot kürzlich erzählte, kann man 200 Jahre die Presselandschaft zurückverfolgen und die Häufigkeit des Begriffs „Solidarität“ erkunden. Zumindest wenn man einen Nachweis sucht, dass der Gebrauch dieses Wortes just in der Zeit vor Kriegen sprunghaft ansteigt…….

    Wie wir seit dem großen C nun wissen, können das u.a. auch Kriege gegen die eigene Bevölkerung sein.

  3. Hasdrubal 20. November 2023 at 13:10Antworten

    Und die EU und unsere nationalen Politiker sind überglücklich, wenn sie diese Kriege mit unserem Steuergeld weiter finanzieren dürfen.

    Die Michels kann man leicht manipulieren, besonders die „konservativen“, wenn es um den Globalen Süden geht. Ein paar Stichworte und die würden den letzten Cent für Kriege gegen Muslime opfern – egal, ob gerade diese was Böses antun oder nicht. Es reicht bloß ein Hinweis auf vermeintliche Islamisierung Westeuropas in 50, 100 oder 500 Jahren, wobei nie nachgedacht wird, wieso eigentlich sollte der Islam attraktiver werden als die örtlichen Religionen um Klima und Mammon? Und falls er doch attraktiver ist, wie sollte es mich heute bedrohen? Dass man Vorurteile aufgeben muss oder wie?

    Bei dem Gejohle wird natürlich in die Richtung gestürmt, wie die USA mit dem kleinen Großen Bruder in Nahost wünschen.

    • I.B. 20. November 2023 at 16:50Antworten

      @Hasdrubal
      20. November 2023 at 13:10

      „…wobei nie nachgedacht wird, wieso eigentlich sollte der Islam attraktiver werden als die örtlichen Religionen um Klima und Mammon?“

      Ich glaube, dass es nicht darum geht, dass der Islam als Religion attraktiver werden sollte, sondern dass die islamische Bevölkerung mehr wächst. Von daher kommt die Angst, dass sich der Islam mehr ausbreiten wird. Der Islam war schon einmal viel toleranter als das Christentum (das hier sowieso NICHT GELEBT wird), derzeit scheint es aber nicht so zu sein.

  4. Glass Steagall Act 20. November 2023 at 12:54Antworten

    Die USA ziehen eine dicke Blutspur seit dem Ende des zweiten Weltkriegs durch ihre Weltmachtsansprüche hinter sich her! Sie verläuft mittlerweile über den gesamten Planeten und gleichzeitig müssen alle Verbündeten auch noch dafür bezahlen! Und selbst alle anderen, die nicht daran beteiligt sind, müssen indirekt dafür bezahlen! Geld und Tote spielen keine Rolle, solange es den Allmachtsfantasien der USA zuträglich ist! Speziell das Öl ist immer noch die Hauptschlagader der USA.

    Allerdings ist Europa auch kein Kind von Traurigkeit, wenn man nach Afrika blickt. Speziell Frankreich kassiert noch heute bis zu 500 Milliarden Euro jährlich von seinen 14 ehemaligen Kolonien ab, dank des ihnen aufgezwungenen Kolonialpackts. Hunger und Tote spielen ebenfalls keine Rolle!

    Israel ist nur ein kleiner Teilaspekt in diesem großen Internationalen Schauspiel. Westliche Geopolitik nimmt keine Rücksicht auf Menschen! Und die meisten nicht Informierten verstehen auch nicht wirklich, was in der Welt abläuft.

  5. Frank 20. November 2023 at 12:28Antworten

    Und anschließen zahlen wir natürlich noch den kompletten Wiederaufbau durch hauptsächlich US-Firmen und die Staatshaushalte in den kommenden 20 Jahren.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Aktuelle Beiträge