Wurde der Ausbruch des Dritten Weltkriegs in einem Kriegsspiel geplant?

17. November 2023von 8,6 Minuten Lesezeit

Am 7. Oktober und danach ist viel zu viel Eigenartiges passiert um an eine komplette Überraschung des US-Israelischen-Komplexes glauben zu können. Es sieht sehr nach Planung aus, ähnlich wie die Corona Pandemie im Oktober 2019 bei einem Planspiel namens Event 201 vorbereitet worden war. Planung und eine Operation unter falscher Flagge unterstellen mittlerweile immer mehr US-Autoren und Analysten.

Wie lange Krieg im Nahen und Mittleren Osten auf der Tagesordnung führender US-Politiker steht, weiß etwa Paul Craig Roberts, stellvertretender Finanzminister der Regierung Ronald Reagan, in seinem Blog unter der Überschrift „Der Krieg für Groß-Israel und die Wiedererlangung der US-Hegemonie steht vor der Tür“ zu berichten:

„Die Neokonservativen, die die US-Außenpolitik kontrollieren, hatten Syrien, den Iran und die Hisbollah schon vor den US-Invasionen in Afghanistan und Irak im Visier. Diese Länder sind amerikanische Ziele, seit Norman Podhoretz in Commentary schrieb, dass die USA die Regierungen im Nahen Osten stürzen sollten. Vor dem Einmarsch des George W. Bush-Regimes in den Irak wurde General Wesley Clark ein Pentagon-Memo gezeigt, in dem die USA beabsichtigten, innerhalb von 5 Jahren 7 Länder des Nahen Ostens zu stürzen: Damals wie heute haben die Neokonservativen die Verteidigungs- und Außenpolitik der USA vollständig kontrolliert. Dieses Projekt steht immer noch auf der Tagesordnung, und es entfaltet sich vor den blinden russischen und amerikanischen Augen, während ich schreibe.“

Noch weiter geht der amerikanische Finanzanalyst Alex Krainer in seinem Blog. Auch er sieht die Verantwortung bei der Neocon-Fraktion, die seit mehr als drei Jahrzehnten fest im außenpolitischen Establishment der USA verankert ist. Sie hat den Ausbruch des Dritten Weltkriegs vorhergesagt. Krainer bezieht sich dabei auf Frank Gaffney, der voraussagte, dass die Verteidigung Israels durch die USA gegen eine Allianz muslimischer Mächte den Dritten Weltkrieg auslösen würde, der sich nicht auf den Nahen Osten beschränken würde und den Einsatz von Atomwaffen beinhalten könnte (siehe: Gaffney: Rise of Sharia Rule Will Bring War to the Middle East, NewsMax, October 24, 2011).

Krainer glaubt an Vorbereitung ähnlich dem Event 201 für die Corona Pandemie:

„Allein die Tatsache, dass eine solche Vorhersage überhaupt geäußert wurde, deutet darauf hin, dass das Szenario auf einem Kriegsspiel basiert und wahrscheinlich sogar geplant wurde. Es sollte daher nicht zu weit hergeholt sein, darüber nachzudenken, ob das, was letzten Monat in Israel geschah, nicht ein Versuch war, dieses Szenario zu zünden. Im Zusammenhang mit diesen Ereignissen gibt es eine Reihe von Anhaltspunkten, die dies nahelegen.

Unmittelbar nach dem Angriff der Hamas auf Israel begannen die USA, Großbritannien und andere NATO-Mitgliedstaaten, ihre Flotten und Militärflugzeuge im östlichen Mittelmeer und im Persischen Golf zu sammeln. Eine so große Truppenkonzentration wäre ein massiver Overkill, wenn ihr Ziel lediglich darin bestünde, Israel gegen eine im winzigen Gaza-Streifen verschanzte Terrorgruppe zu helfen. Die Vorbereitung auf einen umfassenderen regionalen Krieg würde eine solch umfangreiche und schnelle Mobilisierung besser erklären.“

Ich konnte mir bei meinem Aufenthalt in Zypern in den ersten beiden Novemberwochen ein gutes Bild machen von der Präsenz der USA, der NATO und den Streitkräften Verbündeter wie Australien oder Japan. Auf drei zyprischen Flughäfen – Paphos, RAF-Basis Akrotiri sowie einem weiteren bei Larnaka – landeten ständig Transportflugzeuge aus den USA und verschiedenen europäischen Ländern kommend, mit Nachschubgütern, die auf Frachter umgeladen wurden. Im Maritime Tracker wurden dann Ziele auf See ausgewiesen. Unmittelbar nach meiner Landung in Paphos kam eine Transportmaschine der US Army herein. Auf der Insel sind auch Armeeeinheiten und Spezialkräfte aus verschiedenen NATO-Ländern stationiert, zB Marines aus den Niederlanden. Die USA benutzen ihre EU-Vasallen als Sprungbrett für den Krieg.

Die Teamarbeit

Eine sehr enge Zusammenarbeit gibt es nicht nur mit der NATO Gefolgschaft, sowie Australien, Japan oder Südkorea, deren Streitkräfte so ziemlich vollständig im östlichen Mittelmeer präsent sind, sondern auch zwischen USA, Israel und Hamas. Krainer dazu:

„Sowohl Netanjahus Regierung als auch die Hamas trugen ihren Teil zur Eskalation des Konflikts bei: Neben der Bombardierung des Gazastreifens startete Israel eine Reihe von Angriffen auf den Libanon, Syrien, das Westjordanland und sogar einen „versehentlichen“ Angriff auf Ziele in Ägypten. Auch die US-Streitkräfte führten Angriffe auf Syrien durch. Die Hamas ihrerseits rief die muslimische Welt auf, sich in einem heiligen Krieg gegen Israel zu vereinen. Es sei daran erinnert, dass die Hamas eine Schöpfung Israels und westlicher Strukturen des tiefen Staates ist, die vor allem von dem mit dem Westen verbündeten Katar, aber auch von Israel und westlichen Mächten großzügig finanziert und unterstützt wurde.

Fünf Tage, nachdem sie am 7. Oktober die Lunte angezündet hatten, veröffentlichte der Hamas-Führer und -Gründer Khaled Mashal eine Videobotschaft, in der er an Muslime in aller Welt appellierte und sie aufforderte, den Dschihad zu führen und Märtyrer für Al-Aqsa zu werden. Er forderte die Muslime auf, ihr Blut für Palästina zu vergießen, und bat sogar religiöse Führer, eine Fatwa zu erlassen, die die Muslime zur Teilnahme am heiligen Krieg gegen Israel verpflichtet. Mashal selbst hat sich nicht gerade freiwillig gemeldet: Er schickte seinen Aufruf von Katar aus, wo er vor dem Chaos, das er in Gaza angerichtet hat, sicher ist.

Mashal hat keine Verbindungen zum Gazastreifen, da er dort nie gelebt hat. Er wurde im Westjordanland geboren, wuchs in Jordanien und Kuwait auf und operierte im Laufe der Jahre von Jordanien, Syrien, Katar und Ägypten aus, wobei seine Loyalität bei seinen Auftraggebern lag. Glücklicherweise ignorierte die muslimische Welt den falschen Muslim und sogar den falschen palästinensischen Patrioten Maschal weitgehend, abgesehen von einer Handvoll einsamer Angreifer. In den Wochen nach Ausbruch des Krieges hielt sich die muslimische Welt von dem Impuls zurück, Israel anzugreifen, und selbst Hassan Nasrallah von der Hisbollah lehnte es ab, vom Libanon aus eine neue Front zu eröffnen.“

Krainer schließt, dass die arabischen Staaten den Köder nicht geschluckt haben. Hätten sich die muslimischen Länder zusammengeschlossen, um Israel anzugreifen, hätten sich viele westliche Länder  noch enger zusammengeschlossen, um Israel zu verteidigen. Diese Zusammenarbeit kann man eben zum Beispiel in Zypern beobachten.

Stattdessen begannen die muslimischen Mächte unter Einsatz einer Vielzahl paramilitärischer Kräfte in der Region, US-Stützpunkte in Syrien und im Irak anzugreifen. Anstatt die muslimische Welt in eine verheerende Kriegseskalation zu verwickeln, haben sich die USA selbst in eine Falle verstrickt, die sie letztlich ganz aus der Region vertreiben könnte.

Trumps antiimperiales Vermächtnis

Die Präsenz der US-Truppen im Irak ist illegal: Im Januar 2020 verabschiedete das irakische Parlament eine Resolution, in der es den Abzug der US-Truppen aus dem Land forderte, doch Bidens Neocons respektierten die Forderungen des irakischen Gesetzgebers nicht. Die US-Präsenz in Syrien ist ebenfalls illegal, und die wichtigsten europäischen Verbündeten haben ihre Unterstützung für die US-Besetzung Syriens zurückgezogen, nachdem Präsident Trump offen gesagt hatte, dass die Truppen dort bleiben würden, um „das Öl zu holen“, anstatt dem Land Freiheit und Demokratie zu bringen.

Krainer dazu:

„Ich glaube, dass dies eine sehr bewusste Entscheidung von Trump war. Nachdem sein Versuch, die US-Truppen aus Syrien abzuziehen, sabotiert wurde, rächte er sich an seinen politischen Feinden, indem er die Truppen dort behielt, aber alle akzeptablen Rechtfertigungen für die Besetzung Syriens beseitigte. Infolgedessen werden es die USA sehr schwer haben, in der Region Unterstützung für eine Kriegseskalation zu finden, außer in London. In der Zwischenzeit gehen die Nadelstichangriffe auf US-Militärbasen und Außenposten Berichten zufolge täglich unerbittlich weiter, und die US-Truppen sind von ihren Nachschublinien abgeschnitten und haben erhebliche Verluste zu beklagen.“

Die sich verändernde politische Landschaft

Wir sehen seit einiger Zeit eine Stärkung des Globalen Südens. Organisationen wie BRICS oder die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) wachsen rasant. Der iranische Präsident kann wieder nach Saudi Arabien reisen und wird dort höchst erfreut begrüßt.

Der Finanzanalyst Krainer sieht auch wirtschaftliche und finanzielle Folgen:

„Die politischen Veränderungen in der Region waren ebenso ungünstig, und die USA wurden konsequent von den Diskussionen über den Krieg in Israel und die künftige Sicherheitsarchitektur in der Region ausgeschlossen. Die Folgen all dieser Entwicklungen könnten sich als fatal für die amerikanischen und europäischen Interessen in der Region erweisen, die sehr groß sind. Große Teile der Energieressourcen des Nahen Ostens stellen nach wie vor Sicherheiten für westliche Bankinteressen dar, die eine militärische Durchsetzung erforderlich machen. Es steht außer Frage, dass diese Sicherheiten verloren gehen, wenn die USA, Großbritannien und die NATO ihre Rolle als Schiedsrichter in der Region verlieren. Der Welt mag es gut gehen, aber der Westen ist in Schwierigkeiten.

Die Folgen werden schrecklich sein, einschließlich des Risikos eines finanziellen Zusammenbruchs, der die westlichen Zentralbanken dazu zwingen wird, auf die einzige Krücke zurückzugreifen, die ihnen zur Verfügung steht, um den Zusammenbruch abzuwenden: das Drucken immer größerer Flüsse von Papiergeld als letztes Mittel. Diese Maßnahme selbst hat vorhersehbare Folgen: eine galoppierende Inflation.“

Ganz offen spricht aktuell Robert F. Kennedy Jr. darüber, warum Israel von den USA bedingungslos unterstützt werde. Israel sei die Speerspitze amerikanischer Interessen im Nahen Osten und ein Bollwerk. Israel sei für die USA „die Speerspitze im Nahen Osten“, es sei „das Bollwerk für uns“, sagt er wie kürzlich hier berichtet in einem Interview. Über Israel habe die USA „Ohren und Augen“ in der Region. Mehr noch: Es sei „fast so, als hätte man einen Flugzeugträger im Nahen Osten“. Allerdings geht es um einen „Flugzeugträger“ am Land.

Die Existenz Israels sei für die USA demnach eine Frage der „nationalen Sicherheit“. Denn „wenn Israel verschwindet, werden Russland und China 90 % des Öls in der Welt kontrollieren.“, so RFK Jr.

Bild von Welcome to All ! ツ auf Pixabay

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20 Kommentare

  1. S. Unnifa 23. November 2023 at 5:07Antworten

    Danke an Peter F. Mayer und Kommentatoren — von euch kann man was lernen, Leute!

  2. Jurgen 19. November 2023 at 20:28Antworten

    Ach ja, vermutlich hat die russische Provokation die britische Insel per Wasserstoffbombe zu „überschwemmen“ bisher den 3.WK verhindert, dito Warnung für NY. Mit Gaza hat das dann nichts zu tun. Gaza sehe ich als Köder für den Iran.

  3. Jan 18. November 2023 at 10:26Antworten

    Der saudische Prinz hat gesagt, dass die USA 2030 als Ölproduzent keine Rolle mehr spielen werde. Diese Aussage wird von vielen anderen Quellen gestützt. Die USA erzeugen heute durch Fracking 30% der Ölproduktion, das Fracking steht vor dem Ende. 2030 ist 6 Jahren.

    Wir haben gesehen, wie sich sämtliche regionalen Ölproduzenten, Nigeria, Schottland, Indonesien, Niederlande, in den letzten Jahren vom Olexport- zum Importland gewandelt haben. Europa hat noch ein wenig Gas aus Norwegen und dem Maghreb und aus Russland, das wir (Nehammer) nicht mehr wollen. Dazu 6 Monate heizen aus dem Marchfeld.

    Jene, die meinen in größter Not werden die Erfindungen kommen, Öl werde nachgebildet, Freie Energie sei längst verfügbar, Atomenergie ließe sich von 4% auf 100% skalieren oder die mit einem Kabel aus Marokko oder aus dem Weltall Solarstrom in die deutsche Industrie pumpen wollen, an der auch die österreichische hängt, sollten mit den Bauarbeiten beginnen!

    Öl konzentriert sich auf die Banane von der saudischen Halbinsel über Irak/Iran ins Kaspische Meer. Diese Gebiete sind alle den BRICS beigetreten.

    Die Kanadischen Ölsande sind technisch nicht hebbar und Venezuela müsste die Ölindustrie erneuern, dazu fehlt aktuell das Geld.

    Damit fehlen der NATO, den USA und Europa in 6 Jahren die Energie für ihre Industrie (Banken), Militär, Landwirtschaft (auch Bio basiert auf Öl), Dünger, Logistik, Heizen und Strom (Wasser, IT). Das im Vordergrund stehende Herumfahren mit lustigen kleinen Selbstbewegern lassen wir einmal außer Acht.

    Dass dies auf die Banken (und alle Finanzassets) zurück schlagen wird, ist logisch.

    Es wird aber auch auf die ernährbare Bevölkerung zurückschlagen und wenn wir wollen, dass Landwirte auch ohne Diesel und Dünger produzieren, sollten wir anfangen, das zu ermöglichen.

    Der deutsche Staat hält Reserven für 3% der Bevölkerung für 3 Monate.

    Wenn die USA in 6 Jahren nicht mehr produzieren, wie schaut dann der Übergang aus, ab wann wird es weniger?

    • Hasdrubal 19. November 2023 at 8:04Antworten

      @„Damit fehlen der NATO, den USA und Europa in 6 Jahren die Energie für ihre Industrie (Banken), Militär, Landwirtschaft (auch Bio basiert auf Öl), Dünger, Logistik, Heizen und Strom (Wasser, IT).“

      Dann sollte sich der Westen möglichst gut mit der restlichen Welt anstellen – etwa das Muslime-Abschlachten mag gut in gewissen (westlichen) rassistischen Postillen ankommen, aber nicht in der meisten Welt.

      Xi kuschelte gerade noch vor Biden, schwor „Konsens“ bei KI und Klimagedöns – dennoch wurde er zum Ende von Biden als „Diktator“ beschimpft. Als ob es keine Corona-Diktaturen gegeben hätte! Hoffentlich lernen Putin und Xi endlich daraus – vor der westlichen Kabale kriechen lohnt nicht.

    • Jurgen 19. November 2023 at 12:00Antworten

      Andernfalls für den Notfall ein paar Solarmodule, Laderegler, Batterien und Wechselrichter ergattern, um wenigstens fürs Nötigste vorgesorgt zu haben? Bauern haben kein Problem, weil Dieselmotoren sich auch mit Rapsöl betreiben lassen. Raps kann man als Bauer selbst anbauen. Eng wird es wohl bald bei Benzin und Heizöl werden.

    • Martin 20. November 2023 at 21:32Antworten

      Sehr gut analysiert Jan!
      Die fossilen Energieträger ermöglichten unseren unglaublichen, menschheitsgeschichtlich nie dagewesenen Wohlstand. Die Asiaten nennen uns OECDler die „goldene Milliarde“ und das nicht ohne Grund.
      Wenn die US shale revolution der letzten 15 Jahre zum Ende kommt mit frackingtypischen steilen Förderrückgängen dann wird der Westen auf Betteltour gehen müssen. Das wird ein Spaß.
      Im Fernsehen quatschen diese Politclowns gerade etwas von „Sondervermögen“, Finanzstabilität, Klimakrise… das ist alles so lachhaft das mir nichts einfällt.
      Es basiert alles auf den Zuflüssen billiger fossiler Energie aber das begreifen nur 0,01%.

  4. Daisy 18. November 2023 at 4:45Antworten

    „War Games“ gibt es schon lange. Der gleichnamige Film kam immerhin zu dem Schluss, das es keine Sieger geben wird.

    Es scheint so, dass man das weiß und sich hoffentlich nicht provozieren lässt. Russland und China haben das Blatt gewendet. Sie scheinen eher an guter Zusammenarbeit/Handel und Frieden interessiert zu sein, als die oft rohstoffreichen Länder auszubeuten und stets gutmenschlich belehren zu wollen. Sie begegnen einander auf Augenhöhe.

    Ja, da läuft schon länger was. MAn war der ganze „Arabische Frühling“ in Richtung Iran unterwegs, wurde aber von Putin in Syrien gestoppt.

  5. andi pi 17. November 2023 at 19:57Antworten

    ich weiß nicht, wie gescheit es ist, in einer zeit, in der die (hier deshalb auch zurecht angeprangerten) mainstreammedien völlig irrationale corona- und klimapanik schüren, dann umgekehrt herum dritter-weltkrieg-szenarien an die wand zu malen. zum einen war die gefahr eines dritten weltkriegs anfang der 1960er- oder 1980er-jahre vermutlich um einiges größer. zum zweiten: wer hätte wirkliches interesse daran? denn auch, wenn ich (im unterschied zur linie dieses blogs) außenpolitisch ganz klar anti-putin eingestellt bin, aber selbst ihm würde ich ein interesse an einer atomaren eskalation nicht zutrauen. iran und israel auch kaum. und was ich auch nicht ganz nachvollziehen kann: ich persönlich sehe zwischen trump und biden nicht wirklich einen großen unterschied. beide haben die traditionelle US-außenpolitik im großen und ganzen fortgesetzt (wenn, dann hätte ich gerade trump den wunsch nach einem atomaren erstschlag am ehesten zugetraut, der aber durch sein team sicher abgewendet worden wäre). wer diesbezüglich vielleicht noch am ehesten positiv aus der reihe tanzte, war jimmy carter. eine zu befürchtende nächstjährige „wahl“ zwischen trump und biden ist für mich keine. da würde ich, wenn ich amerikaner wäre, ungültig, gar nicht oder für wen anderen stimmen (an robert f. kennedy jr. schätze ich einiges sehr, aber nicht manche seiner außenpolitischen positionierungen, an marianne williamson auch einiges, aber nicht ihre zu coronamaßnahmenfreundliche haltung – trotzdem wären beide das vermutlich geringere übel als biden oder trump).

    ich habe das gefühl, dass mainstream- wie alternativ leider eine gemeinsamkeit entwickelt haben – und das ist zu viel angstmache und zu wenig hoffnungsmache.

    • Hasdrubal 17. November 2023 at 22:47Antworten

      und das ist zu viel angstmache und zu wenig hoffnungsmache

      Wenn man Hoffnung wünscht, dass die Kabale mit CO2-Tributen und Massenverarmung fällt – halbwegs realistisch wäre noch, dass Xi und Putin die Neue Weltordnung westlicher Oligarchen überwinden, wie sie es immer wieder ankündigen. Heute las ich einen Artikel, laut dem China praktisch aus dem Pariser Abkommen ausgetreten sei, wenn Kerry mitgeteilt wurde, der Westen würde China nicht diktieren, wann das Land was zu reduzieren habe.

      Ich weiß, etwa in TE wird jede ÖRR-Talkrunde zusammengefasst in der Hoffnung, bezahlte Propagandende:innen würden urplötzlich ganz anders reden als bisher. Im Ostblock sind derartige Wunder in Jahrzehnten nicht geschehen.

      • oHenri 19. November 2023 at 11:49

        Wenn Sie gerade TE ansprechen: gerade im aktuellen Israel/Gaza-Krieg hat TE (und das Kommentariat) eine Position, welche man sonst einem alimentierten Buntblatt-Medium zurechnen würde: komplett blind für Fakten und Geschichtliches, vermischen dabei hasserfüllt auch die Situation im Nahen Osten mit der Situation Europas (in Europa sind WIR die Indigenen und die Moslems die Eindringlige (welche wir ja selbst massenhaft ins Land holen), im nahen Osten sind die Araber, in Gaza die Palestinenser die Indigenen, und WIR sind die Eindringlinge) … dass ganz Israel auf Mord und Totschlag, auf epischen Massakern an der indigenen Bevölkrung basiert, und dass sowas auch in 100 Jahren nicht vergessen ist: kein Wort davon in TE (die Achse kann man dabei sowieso vergessen, derarti hasserfüllte Polemik wie dort sieht man selten).

    • elfenzauberin 18. November 2023 at 4:39Antworten

      Willkommen in der Realität!

      Auch wenn man die Thematisierung der Möglichkeit eines 3. Weltkrieges für ungünstig findet, ändert das nichts daran, daß die Hegemone (China, Russland und USA) genau solche Szenarien entwickeln.

      Die Leute, die dort sitzen, sind keine Bärböcke, Scholzes oder Nehammers, sondern Strategen, deren Aufgabe daran besteht, die eigene Hausmacht zu vergrößern – und da ist definitiv jedes Mittel recht, angefangen von dreisten Lügen, um das eigene Volk hinter sich zu scharen bis zu militärischen Interventionen, die eben zu einem 3. Weltkrieg führen kann.

      Je mehr man dieses letzte Szenario ignoriert, umso eher wird es eintreten.

      • andi pi 18. November 2023 at 6:21

        @ elfenzauberin
        18. November 2023 at 4:39

        „die Hegemone (China, Russland und USA)“

        so ist es. aber wieso wird hier die imperialistische hegemonie der einen seite (USA) immer verurteilt und die imperialistischen hegemonien der anderen beiden seiten gutgeheißen? wir haben weltweit drei imperialistische grundprobleme. und die nennen sich: USA, russland, china. ob es der US-imperialistische irak-krieg war, jetzt der imperialiastische russische ukraine-krieg oder der von china gewünschte angriff auf taiwan…

      • Hasdrubal 18. November 2023 at 8:56

        @„so ist es. aber wieso wird hier die imperialistische hegemonie der einen seite (USA) immer verurteilt und die imperialistischen hegemonien der anderen beiden seiten gutgeheißen?“

        Kürzlich sah ich in TV-Nachrichten, China wurde zum größten Reisemarkt der Welt, während westliche Oligarchen was zum „Flugscham“ hysterisieren lassen. ÖRR wirbt gerade für einen Themenabend am nächsten Dienstag zur „Zukunft ohne Fleisch“, in Russland (76 Kilo Fleisch pro Mund und Jahr) lacht man über solche Ideen. China will weitere 100te Millionen von der Armut in den Mittelstand holen; westliche Konzernokratie den Mittelstand mit „you will own nothing“ abschaffen (die Prämisse gilt natürlich für Gates und Soros nicht).

        Außerdem – Russland und China begegnen andere Länder mehr auf Augenhöhe.

        Noch Fragen?

  6. Glass Steagall Act 17. November 2023 at 19:29Antworten

    Das wäre nicht das erste Mal, dass die USA Planspiele zum dritten Weltkrieg durchführen! Willy Wimmer, Ex-Berater von Helmut Kohl, war involviert in ein US-Planspiel zum dritten Weltkrieg in den 80er Jahren, zur Zeit des „Kalten Krieges“, in dessen Zentrum Deutschland liegen sollte. Herr Wimmer sagte in einem Interview, das Szenario eines Atomkriegs in der Mitte Europas sei so schrecklich gewesen, dass er Kohl dazu abgeraten hatte, dieses weiter mit den USA zu führen!

    Seit dieser Zeit wurden bestimmt noch einige weitere Planspiele durchgeführt. Die USA scheinen sich wohl sehr sicher auf ihrer abgeschotteten Insel zu fühlen? Wenn ich recht erinnere hat Putin vor nicht allzu langer Zeit gesagt, Russland könne mit nur zwei Interkontinentalraketen die Ost- oder Westküste in den USA in Schutt und Asche legen. Deshalb sollten sie USA meiner Meinung nach sehr vorsichtig sein, einen dritten Weltkrieg tatsächlich anzetteln zu wollen!

    • Dirk Hermann 18. November 2023 at 13:21Antworten

      „…Russland könne mit nur zwei Interkontinentalraketen die Ost- oder Westküste in den USA in Schutt und Asche legen“

      Schon Chruschtschow hat den USA mit der Zündung der Wasserstoffbombe AN602 (Zar-Bombe) über dem Pazifik oder Atlantik gedroht. Das hätte dort ungeheure Tsunamis an den Küsten ausgelöst. Die Küsten der SU wären kaum betroffen gewesen. Vielleicht einer der Gründe warum seinerzeit der WW3 nicht stattfand.

  7. Hasdrubal 17. November 2023 at 19:13Antworten

    Dem Artkel nach wäre dann Hamas ein Komplize des Westens. Es dürfte die zurückhaltende Reaktion von Hisbollah und Iran erklären – selbst wenn Pepe Escobar über „Feiglinge“ schimpft. Geplant war vielleicht nicht gleich ein Weltkrieg, aber ein regionaler Feldzug – die Muslime ließen sich nicht provozieren.

    Statt mit Waffen kämpfen, könnte der Globale Süden etliche westliche Projekte vereiteln – ob WHO oder Klimagedöns. Bei all den Wetten auf Klimaindustrie-Aktienkurse dürfte dies die westliche Wirtschaft nicht minder erschüttern als die im Artikel erwähnte Sache mit dem Öl. Siemens Energy ist schon jetzt fast pleite, weil niemand fehlerhafte Windräder kaufen will.

    • Chris 17. November 2023 at 20:08Antworten

      Kissinger sagte 2012 in einem Interview mit der Jerusalem Post das Israel in 10 Jahren nicht mehr existieren würde. Ist so nicht eingetreten, aber sowas sagt jemand wie Kissinger auch nicht spaßeshalber. Irgendein geopolitischer Schachzug war da angedacht und es ist schon auffällig wie sehr da am Anfang an einer Eskalation gearbeitet wurde.

      • oHenri 19. November 2023 at 12:01

        @Chris „das Israel in 10 Jahren nicht mehr existieren würde.“
        Voraussagen sind bekanntlich schwierig, wenn sie die Zukunft betreffen.
        Aber Kissinger dürfte in der Tendenz recht haben, denn die Demografie geht im Nahen Osten zu Nachteilen Israels – abgesehen davon, dass niemand auf der Welt in ewigem Krieg mit den Nachbarn überleben kann. Und spätestens wenn die USA wirtschaftlich und militärisch schwächelt und als Weltmacht zurücktritt, was bereits am Horizont sichtbar wird, fehlt Israel die industrielle Basis.
        Am Ende wird Israel sich von selbst zurückziehen, die besetzten und gestohlenen Gebiete freigeben müssen, oder es wird überdehnt und danach implodieren.

    • Martin 17. November 2023 at 22:59Antworten

      Man könnte auch argumentieren dass der schnelle Aufmarsch westlicher Truppen die Hisbollah und andere abhalten soll einen Mehrfrontenkrieg gegen Israel zu albeginnen. Die Antwort Israels mit dem Rücken zur Wand wäre möglicherweise nuklearer Natur. Und um dies Eskalation zu vermeiden darum geht es womöglich.

    • Jan 18. November 2023 at 10:32Antworten

      Die BRICS meinen vermutlich, dass sich der Westen selbst zerstört – ohne Öl. Den Aufwand eines Krieges kann man in Lebensstandard investieren. Man muss nur dem Druck standhalten und entsprechend aufrüsten. Bricht der Westen zusammen, ist auch das Militär perdu.

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