Big Tech mit zunehmenden Bedarf an Strom und Wasser

29. April 2024von 3,3 Minuten Lesezeit

Die und die (westlichen) europäischen Länder haben die Weichen auf „Netto-Null“-Kohlenstoff gestellt. Transport, Heizung und andere lebenswichtige Bereiche sollen komplett oder zumindest weitgehend auf Strom als Energie umgestellt werden, was enorme Investitionen in Stromerzeugung, -speicherung und -transport erfordern wird. Gleichzeitig wird der aufkeimende Sektor der Rechenzentren den Strombedarf massiv erhöhen.

Diese Einrichtungen, die ein wesentlicher Bestandteil des Cloud Computing sind, spielen eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung und Speicherung riesiger Datenmengen von verschiedenen Online-Diensten und Plattformen. Auch dabei ist die EU einer der Treiber, denn zum Beispiel im „Gesundheitsdatenraum“ sollen von allen Patienten Informationen über jede medizinische Behandlung einschließlich Impfstatus, Medikamente und Schwangerschaften, Labor- und Entlassungsberichte digital gespeichert und europaweit abrufbar gemacht werden. Dazu kommen eine Reihe neuer KI anwendungen, wie etwa die von der EU forcierte Überwachung privater Chats und sozialer Medienmit KI.

Ein Bericht der US-Notenbank aus dem Jahr 2023 unterstreicht die entscheidende Rolle von Rechenzentren, die oft als „Gehirn des Internets“ bezeichnet werden, bei der Unterstützung der digitalen Infrastruktur, die die Grundlage unserer modernen Wirtschaft bildet. Diese mit Servern gefüllten Hallen unterstützen nicht nur alltägliche Anwendungen wie soziale Medien und Online-Banking, sondern sind auch das Rückgrat der großen Streaming-Dienste und unzähliger anderer digitaler Interaktionen.

Die schnelle Expansion dieses Sektors ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Einem Bericht von Newmark zufolge sind Bau und Vermietung von Immobilien Rechenzentren zwar ein boomendes Segment des Immobilienmarktes, aber sie sehen sich mit zunehmenden Hürden konfrontiert, wie der Verfügbarkeit von Land und Strom, Problemen in der Lieferkette und wachsendem Widerstand seitens der lokalen Gemeinden aufgrund ihres enormen Energie- und Wasserbedarfs.

Die Nachfrage nach Ressourcen durch Rechenzentren ist enorm. Im Jahr 2022 brauchten Data Warehouses in den USA eine Leistung von 17 Gigawatt Strom – etwa 4 % des gesamten installierten Leistung des Landes. Branchenexperten zufolge wird sich diese Zahl bis 2030 voraussichtlich verdoppeln. Eric Woodell, ein Veteran in der Verwaltung von Tech-Infrastrukturen, bezeichnet Rechenzentren als „Energiefresser“, zumal sie zunehmend energieintensive Anwendungen der künstlichen Intelligenz unterstützen.

Die Umstellung auf erneuerbare Energiequellen verkompliziert dieses Szenario zusätzlich. Die Umstellung der europäischen Netze von Kohle und Gas auf Wind- und Solarenergie birgt das Risiko von Stromengpässen und Stromausfällen, vor allem während der Spitzenlastzeiten. Eine Fallstudie von Quanta Technologies über das Stromnetz eines Versorgers, das mehrere Staaten versorgt, prognostiziert erhebliche Überlastungen aufgrund des hohen Strombedarfs der neuen Rechenzentren.

Darüber hinaus erhöht die Umstellung von Erdgasheizungen auf Wärmepumpen den Strombedarf die Situation. Besonders ausgeprägt ist diese Umstellung in Regionen, in denen die Gesetzgebung Gasheizungen in Neubauten verbietet, was zu einer größeren Belastung des Stromnetzes führt.

Die lokalen Auswirkungen von Rechenzentren betreffen auch den Wasserverbrauch. Um eine Überhitzung zu vermeiden, benötigen diese Einrichtungen große Mengen an Wasser zur Kühlung, was die lokalen Wasservorräte belastet. Das Problem des Wasserverbrauchs ist so kritisch, dass Rechenzentren landesweit zu den zehn Branchen mit dem höchsten Wasserverbrauch gehören.

Dazu kommt, dass warmes Wasser dann entweder die Flüsse erwärmt oder aber durch Verdunstung das lokale Klima verändert

Mit der zunehmenden Verbreitung von Rechenzentren, insbesondere in der „Data Center Alley“ in Nord-Virginia – einem wichtigen Knotenpunkt, über den fast 70 % des weltweiten Internetverkehrs abgewickelt werden – hat die örtliche Infrastruktur Schwierigkeiten, mit dem wachsenden Strom- und Wasserbedarf Schritt zu halten. Dies hat zu zunehmendem Widerstand in den Gemeinden und zu Forderungen nach regulatorischen Eingriffen geführt, um die Expansion dieser Branche nachhaltiger zu gestalten.

Die derzeitige Politik der EU, UNO und vor allem westlicher Staaten tut alles um die Probleme weiter zu verschärfen.

Bild von Brian Penny auf Pixabay

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11 Kommentare

  1. marrx 29. April 2024 at 21:02Antworten

    autarkie statt technokratischem zentralismus! get the grid in your hands!

    • xbtory 1. Mai 2024 at 10:55Antworten

      Wie soll man das in die Hand bekommen? Verstaatlichung? Und dann? Was ist dann anders?

      Zuallererst müssen wir den Umgang mit den digitalen Kanälen lernen. Zb analog zur so genannten Menschenkenntnis eine Art Accountkenntnis entwickeln. Verstehen, dass wir im Digitalen immer nur Figuren sehen – nicht Personen. Es mag eine Person hinter der Figur stecken – aber die kann alle möglichen Interessen verfolgen – und verstecken.

      Und die Gängelungspraxis mit „Nettiquette“ und „gegenHateSpeech“ dient auch nur zu einem: den heimlichen Besitzern ihre Manipulationsbemühungen möglichst leicht zu machen.

  2. Taktgefühl 29. April 2024 at 20:34Antworten

    2008 hat die TU Dresden eine Untersuchung veröffentlich, die besagt, daß der Stromverbrauch des Internets exponentiell wachse und 25 Jahre später das Internet (inkl. Handynetz) alleine mehr Strom fressen würde als die Menschheit 2008 insgesamt.
    Was ich nicht verstehe, daß der CO2-Ausstoß des Internets (830 Mio. Tonnen im Jahr) in den Blogs und Foren kein Thema ist? Hat man Angst, sich den eigenen Ast damit abzusägen?
    Mit dem Internet kam auch der Online-Handel, der dafür sorgt, daß es jedes Jahr in D. eine LKW-Staulänge von 1,5 Mio. km gibt, das ist 2 x zum Mond und zurück.
    Das Internet ist alles mögliche, aber mit Garantie nicht nachhaltig.

    • Taktgefühl 29. April 2024 at 20:51Antworten

      Die Minealölsteuer ist eigentlich eine Umlagensteuer und für Bau und Reparatur von Straßen gedacht. Ein 80-Tonner macht die Straßen so kaputt wie 80.000 PKWs. Wer auf der Autobahn zuhause ist, kennt die Endlosbaustellen, d.h., daß über die Mineralölsteuer das Internet subventioniert wird, das ist aus sich gar nicht tragfähig.
      Und dann wird auch der Diesel subvenioniert, was heisst, würden die Subventionen gestrichen werden, würde das Internet teurer. LKWs fahren mit Diesel.

      • Jurgen 1. Mai 2024 at 19:14

        Diesel wird nicht subventioniert! Sondern 3x teurer hierzulande als in USA verkauft…

      • Taktgefühl 1. Mai 2024 at 21:04

        Viel haben sie ja nicht zu sagen? Natürlich wird Diesel subventioniert. Informieren sie sich bitte.

    • xbtory 1. Mai 2024 at 11:05Antworten

      Wäre die Agenda der Pseudolinken und des WEF (den Millliardärsophilen) auch noch gleichzeitig in sich völlig widersprüchlich, es müsste doch jedem auffallen, dass daran was faul ist …

      Ach halt, die Agenda der Pseudolinken und des WEF IST JA IN SICH VÖLLIG WIDERSPRÜCHLICH!

      Digitalisierung
      … und Energieverbrauch senken
      Welthandel
      … und Energieverbrauch senken
      Industrie- und Labornahrung
      … und Energieverbrauch senken
      Krieg gegen Putin
      … und Energieverbrauch senken
      Migration fördern und damit Nachfrage erhöhen
      … und Energieverbrauch senken
      „Klimagerechtigkeit“ durch Geldverteilung in alle Welt
      …. und Energieverbrauch senken

      Man muss schon sehr von den Konzertmedien dampfgebügelt worden sein, um diese eklatanten Widersprüche nicht mehr zu erkennen.

  3. Jurgen 29. April 2024 at 20:18Antworten

    Mobile künstliche Intelligenz (die was taugt) wird es daher nie geben!

  4. Rudi 29. April 2024 at 19:38Antworten

    Auto fahren ist ja böse und umweltschädlich, aber wie viel Energie das Internet benötigt interessiert keinen. Heuchlerisch finde ich Umweltinfluencer die in den sozialen Medien für CO2 sparen Werbung machen aber sich keine Gedanken machen wie viel Energie so ein Post benötigt.

    Die EU braucht ja die Rechenkapazitäten um die „Verbrecher“ zu finden, die gesamte Bevölkerung soll ja überwacht werden. Ein echter Rückschritt für die Menschheit, da sind wir wieder beim Spionageapparat ala Metternich.

  5. Sabine Schönfelder 29. April 2024 at 19:30Antworten

    Klar, die Verdummung der Gesellschaften wird vorangetrieben. Wir sollen kalt duschen, um Strom zu sparen, und der Überwachungsstaat reißt sich alle Ressourcen schamlos und verschwenderisch unter den Nagel. Was sich „erübrigt“, bekommen wir großzügig „nach Punktesystem“ zugeteilt. Nachbarn denunziert ? Prima. Gibt Strom für einen schicken Fernsehabend und einen Kakerlaken-Burger vom „Burger“-Meister. Das kann nicht gut enden…..

  6. Jan 29. April 2024 at 16:50Antworten

    Eine besonders hinzerfotzige Art der Subversion ist schwer zu durchschauender Zynismus.

    Dann muss die KI die Turbinen anwerfen, damit sie drauf kommt, und verursacht einen Blackout.

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