Stromnetze in Europa ungeeignet für „Energiewende“

12. April 2024von 3,3 Minuten Lesezeit

Ein Kernstück des „Green Deal“ der EU ist es, die Energie durch aus Kohlenwasserstoffen (fossile Brennstoffe) durch Strom zu ersetzen. Und zwar durch Strom, der durch Sonne, Wind und Wasser erzeugt werden soll. Damit werden die leistungsfähigsten Verteilnetze für Energie, nämlich Gasleitungen und der Transport von Heizöl, Diesel, Benzin und anderen Ölsorten, abgeschafft. Die gesamte Energie sollte nun über die Stromnetze zu den Verbrauchen kommen. Die damit verbundenen Probleme haben sich die Planer und Politiker aber nicht wirklich überlegt.

Der Plan hat zwei gravierende Nachteile. Der eine ist, dass die Versorgungssicherheit plötzlich nur mehr an einem statt an mehreren Verteilnetzen hängt. Der andere ist, dass das verbleibende Stromnetz massiv verstärkt werden muss, was sich als nicht so einfach erweisen wird. Schon jetzt sind neue Hochspannungsleitungen nur schwer realisierbar wegen Umweltauflagen. Die Netze zu den Verbrauchern liegen meist unter der Erde und unter Straßendecken. Ihr Ausbau ist daher aufwändig und teuer.

Kein Wunder ist es daher, dass die Netzpläne vieler europäischer Länder  hinter ihren jeweiligen politischen Zielen für 2030 für Wind- und Solarkapazität zurück bleiben, wie hier in einer Analyse berichtet.

Eine neue Analyse des Energie-Thinktanks Ember hat ergeben, dass es in mehreren europäischen Ländern bald zu Engpässen in den nationalen Stromnetzen kommen könnte, da mehr Solar- und Windenergie erzeugt wird, als diese Netze aufnehmen können.

Werbung
Die Masern-Lüge: Auf der Suche nach dem Masernvirus - und dem Sinn der Impfung
  • Tolzin, Hans U. P. (Autor)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ohne Altersbeschränkung

Wie Anna Fleck von Statista in der folgenden Grafik zeigt, sind Spanien, Frankreich und Polen nur einige der Länder, deren Energienetze die jeweiligen politischen Ziele für 2030 für Wind- und Solarkapazität unterschreiten werden.

Von den 26 Ländern, die Ember in diesem Vergleich untersucht hat, werden 11 nicht genug Kapazität für den erwarteten Wind– und Solarausbau haben, wenn die derzeitigen Netzpläne realisiert werden.

Dieses Muster ist jedoch nicht europaweit: Es wurde festgestellt, dass mehrere Netzpläne eng an den Zielen für erneuerbare Energien ausgerichtet sind, und in vier Ländern sind sie sogar noch ehrgeiziger (Kroatien, Dänemark, Finnland und die Niederlande).

Den Verfassern des Berichts zufolge haben die letztgenannten Länder einen „vernünftigen Ansatz gewählt, der die Übertragungsnetze besser auf mögliche künftige Erhöhungen der nationalen Zielvorgaben vorbereitet“.

Die Analysten von Ember sind der Meinung, dass die Diskrepanz zwischen den Netzplänen und den politischen Zielen wahrscheinlich auf die zeitliche Verzögerung zwischen der Schaffung der nationalen Politik und der Entwicklung der Netzpläne zurückzuführen ist, und fügen hinzu, dass der derzeitige Mangel an Netzplankapazitäten auf frühere politische Ziele zurückzuführen ist.

Das Kapazitätsdefizit ist problematisch, wie die Verfasser des Berichts erklären:

„Da es viel länger dauert, die Netzkapazität zu erhöhen, als Wind- und Solarprojekte zu realisieren, sind die Netze möglicherweise nicht darauf vorbereitet, das Ausmaß des zukünftigen Anstiegs zu bewältigen.

Das liegt an den oben beschriebenen Problemen für den Ausbau der Stromnetze. Dies wird es schwieriger machen, die energiepolitischen Ziele zu erreichen oder sie sogar gänzlich verhindern.

Ein Problem, das überhaupt noch nicht ins Bewusstsein der Verantwortlichen vorgedrungen ist, und das auch in den beiden genannten Analysen ignoriert wird, sind die Trafostationen und Umspannwerke. Die existierenden Anlagen benötigen Aufrüstung und Ausbau. Auch hier sind nicht zuletzt wegen des erheblichen Materialbedarfs Engpässe und enorme Kosten zu erwarten.

Die Pläne der EU werden sich als undurchführbar erweisen und enormen wirtschaftlichen Schaden verursachen.

Bild von Erich Westendarp auf Pixabay

Unsere Arbeit ist spendenfinanziert – wir bitten um Unterstützung.

Folge TKP auf Telegram oder GETTR und abonniere unseren Newsletter.


Umstellung auf E-Autos führt zum Kollaps der Stromnetze – am Beispiel Kanada

Deutschland: Grüne Träume vom Strom aus Wasserstoff zerschellen an der Realität

Strom reicht in kalten Wintern nicht zum Heizen

Strom-Erzeugung ausschließlich durch Wind- und Solarsysteme nicht machbar

Kontrolle über Stromnetze als Waffe: Wirtschafts- und Energiekriegsführung

4 Kommentare

  1. suedtiroler 13. April 2024 at 14:28Antworten

    „Unsere Stromnetze brachen,
    aber unsere Herzen nicht!“

    Neue Durchhalte-Parole für unsere GrünInnen und Klima-Kleberinnen

  2. […] Een belangrijk onderdeel van de Green Deal van de EU is het vervangen van energie uit koolwaterstoffen (fossiele brandstoffen) door elektriciteit. Namelijk door elektriciteit die moet worden opgewekt door zon, wind en water. Dit betekent dat de meest efficiënte distributienetwerken voor energie, namelijk gaspijpleidingen en het transport van huisbrandolie, diesel, benzine en andere soorten olie, worden afgeschaft. Alle energie moet nu via de elektriciteitsnetten naar de consument komen. De planners en politici dachten echter niet echt na over de daarmee samenhangende problemen, meldt TKP. […]

  3. Jan 12. April 2024 at 14:42Antworten

    Die ganze Energiewende funktioniert nicht.

    Das Projekt ist viel größer als bekannt und auch auf EU-Ebene seit Jahren implementiert. Die professoralen Durchrechnungen sind aus meiner Sicht nur zum Kopfschütteln.

    Das aktuelle Problem ist, dass die Förderung fossiler Brennstoffe so aufwändig geworden ist, dass sie unser ökonomisches System nicht zahlen kann. Daher erhöht man laufend die Verschuldung, die bei Minuswachstum natürlich zu Problemen führt.

    Die Energiewende erlaubt Subventionen, die auch den Ölfirmen zugute kommen, die ja in der alternativen Energie investiert sind. Dafür habe ich keinen Beweis, aber es ist meine Vermutung. Auf diese Weise trägt die Energiewende zum Erhalt der Ölförderung bei.

    Damit wird der Zusammenbruch von Finanzmarkt und Energieversorgung nur hinausgeschoben. Das ist gut, jedes Jahr ist ein gelebtes Jahr.

    Der Zusammenbruch wird aber kommen und wir sind nicht vorbereitet. Und das ist einfach entsetzlich!

    Wenn es nicht gelingt, aus Windstrom Dünger zu machen, der den Platzbedarf der Windräder kompensiert, dann muss man die Windräder wegreißen, bevor man auf den traditionellen Flächen Nahrung anbauen kann. Um die Windräder abzureißen, bedarf es schwerer Maschinen, die nicht vorhanden sind, wenn die Ölversorgung einbricht.

    Das meine ich mit Vorbereitung.

    Spätestens 2030 ist das US-Fracking zuende. Dann fehlen 30% der weltweiten Ölnachfrage. Das führt natürlich auch zu 30% Minuswachstum.

    Wie wollen wir innerhalb von 6 Jahren durch Tiefenbohrungen, Freie-Energie-Maschinen oder neu zu bauende AKWs 30% unseres Energieverbrauchs erzeugen, wenn wir damit nicht anfangen?

    Die gesellschaftlichen Diskussionen kreisen um Autos. Darum geht es schon lange nicht mehr. Das Problem wird sein, dass auch die Logistik Schwierigkeiten hat, wenn mit dem Individualverkehr das Wegenetz entfällt. Und die Felder sind mit Fundamenten von Windrädern zubetoniert. Und die Wälder stehen auf Felsen. Die wären möglicherweise noch als Waldweide nutzbar. Aber wir keulen gerade das Vieh fürs Klima.

  4. 4765 12. April 2024 at 12:32Antworten

    Ja, der Klimawahn halt. Und wer nicht mitmacht wird sanktioniert.
    Selbst wenn wir mal einen Tag oder zwei Stromblackout hätten:
    hinterher wird genauso weitergemacht – Garantiert.
    „Als sie das Ziel aus den Augen verloren, verdoppelten Sie ihre Anstrengungen“
    FDP droht mit Wochenend-Fahrverboten da in D nicht genug C02 eingespart wird. Der Irrsin ist kaum noch in Worte zu fassen.

Regeln für Kommentare: Bitte bleibt respektvoll - keine Diffamierungen oder persönliche Angriffe. Keine Video-Links. Manche Kommentare werden erst nach Prüfung freigegeben, was gelegentlich länger dauern kann.

Aktuelle Beiträge