
Strafrechtliches Risiko für Werbegelder an Ärzte – in der Schweiz. In Österreich: Arztfortbildung gesponsert von Pharma
Eine der größten Fehlentwicklungen des Wissenschaftsbetriebs ist die Einmischung und Finanzierung durch Pharmafirmen. Oder beim Klima durch den digital-finanziellen Komplex. In der Schweiz kam das Bundesamt für Gesundheit in einer ersten Beurteilung zum Schluss, dass Zahlungen an Ärzte für Werbungen im Wartezimmer unzulässig sind.
Der Schweizer Rundfunk SRF berichtet auf seiner Webseite:
Ein Brief von Generikaherstellerin Sandoz macht die Ärzteschaft dieser Tage nervös: «BAG erachtet Bezahlung für Werbe-Dienstleistungen in Arztpraxen als unzulässig», schreibt Sandoz. Man löse deshalb die Werbeverträge per Ende Jahr auf. Mit den Marketingzahlungen – etwa für Bildschirme mit Sandoz-Werbung in Wartezimmern – ist deshalb vorerst Schluss. Eine Weiterführung wäre für Ärzte wie auch für das Pharmaunternehmen «mit grossen, auch strafrechtlich relevanten Risiken verbunden».
Und weiter:
Anlass für den Zahlungstopp ist ein Verwaltungsverfahren des Bundesamtes für Gesundheit. Die Untersuchung wurde von einem SRF-Bericht über die Arztkette des Hausarztes Thomas Haehner ausgelöst.
Für Pharma ist offenbar klar, dass sie für die Dienste vonÄrzten zu bezahlen haben. Aus Sicht der Patienten und der Ethik sieht es aber anders aus. SRF schreibt weiter:
„Für den Krankenversicherungsexperten Ivan Tomka ist klar: «Solche Zahlungen sind unzulässig, weil ein Arzt frei von finanziellen Vorteilen und einzig im Interesse der Patienten handeln muss.» Sandoz sieht das anders und schreibt SRF Investigativ: «Wir sind weiterhin von der Rechtskonformität dieser branchenüblichen Werbe-Dienstleistungen überzeugt und wehren uns folglich – falls nötig auf dem Rechtsweg – gegen die Rechtsauffassung des BAG.» Sollte das BAG bei seiner Einschätzung bleiben, wird Sandoz wohl vor Bundesverwaltungsgericht ziehen.“
Es wäre zu hoffen, dass endlich ein Gericht feststellt, dass „ein Arzt frei von finanziellen Vorteilen und einzig im Interesse der Patienten handeln muss.“ Das sollte eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber leider schon lange nicht mehr.
Und in Österreich
Unrühmliche Bespiele sind das Nationale Impfgremium wo Mitglieder klare Interessenskonflikte haben, wie hier mehrfach berichtet wurde (hier, hier hier oder hier. Ein anderes Beispiel ist die Österreichische Gesellschaft für Infektiologie und Tropenmedizin (ÖGIT) die Webinare für Ärzte veranstaltet. Dafür gibt es die sog. DFP-Punkte, die für Ärzte als Nachweis für die Absolvierung der von Ärztekammer vorgeschrieben Fortbildungen dienen.
Hier das jüngste Beispiel vom 9. November 2023 mit dem Titel „Kommt die Welle? Covid 19 Update“
Hier zwei Folien von Assoc. Prof. PD Dr. Heimo Lagler:
Wir sehen die Werbung von Pfizer und Novavax begleitet den gesamten Vortrag. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn dann solche Inhalte auftauchen.
Dieser Inhalt könnte auch von einem Pharma-Verkäufer stammen, hier werden ganz klar Pharma-Interessen vertreten. Die andere Möglichkeit wäre natürlich, dass der Vortragende keine Ahnung von Biochemie und wenig Ahnung von evidenzbasierter Medizin und allen medizinischen Erkenntnissen bis Anfang 2020 hat.
Ganz kurz zu drei von den Behauptungen auf der Folie:
Ivermectin: Äußerst erfolgreich erprobt in vielen Ländern in Leiteinamerika, Afrika, Asien (Indien) und auch in Ländern Europas wie Slowakei und einzelnen Kliniken sogar in Deutschland. Dazu gibt es mehr als 100 Studien, die klar die Wirksamkeit belegen.
Vitamin D: Ohne Vitamin D funktioniert das zelluläre Immunsystem nicht und damit gibt es auch keine Antikörper. Gezeigt zB von Carsten Geisler et al 2010 an der Universität Kopenhagen. Studien haben bewiesen, dass ab einem Spiegel von 50 ng/ml die Gefahr schwerer Erkrankungen sehr gering sind.
Azithromycin: Schwere Erkrankungen bei Atemwegsinfektionen sind fast immer auf bakterielle Co-Infektionen zurückzführen, die aber recht gut durch Antibiotika in den Griff zu bekommen sind. Ab April 2020 wurde die Behandlung mit Antibiotika de facto verboten, was zu einem deutliche Anstieg der schweren Verläufe und Todesfälle führte. Alles sehr einfach nachvollziehbar.
Das Video dazu ist auch (noch) auf YouTube ansehbar:
Wann werden andere nationale Gesundheitsbehörden dem Schweizer Beispiel folgen? Nur so kann wieder eine Medizin im Dienste der Patienten statt der Pharmafirmen erreicht werden.
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Interessenskonflikte bei Beratern der Regierung zum Thema Impfzwang
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die schweizer entscheidung finde ich sehr begrüßenswert. hoffentlich betrifft sie nicht nur generika, sondern generell alle arzneimittel. wobei ich es natürlich legitim finde, wenn ein arzt bestimmte arzneimittel empfiehlt (ob welche aus der schulmedizin oder der alternativmedizin). aber das sollte aus eigener überzeugung geschehen und nicht, weil man dafür von einer pharmafirma geld bekommen hat. denn gerade letzteres lässt dann viel platz für zweifel, ob es dann auch aus überzeugung heraus motiviert war.
im übrigen finde ich, dass das, was rund um die covid-genspritzmittel abgelaufen ist, keine werbung war, sondern erpressung. werbung passiert etwa bei der grippeimpfung oder der zeckenimpfung. man kann von diesen impfungen oder deren bewerbung halten, was man will, aber es ist eine art ähnliche werbung wie für andere produkte jeglicher art. das mit den covid-impfstoffen war keine werbung, sondern es wurden menschen, die dieses produkt nicht konsumieren möchten, als das allerletzte hingestellt, das es in der menschheit gibt.
Schade ist es, wenn gerade Ärzte und Autoren, die vor Corona das System in Ö tiefgreifend bloßgestellt haben wie etwa Dr. Aboulenein („Die Pharmafalle“) oder Dr. Günther Loewit („Wie viel Medizin überlebt der Mensch?“ und andere Bücher) sich ab Corona mit keinem Wort mehr gemeldet haben… das war schon seltsam. Wollten sicher alle ihr Einkommen und ihren Job gern behalten… und sich ja nicht mit dem Thema „Impfungen“ befassen… ich kenne zwar die genauen Gründe nicht, aber auch das ist ja eine Art von Feigheit, wenn es darauf ankommt…Schreiben kann man viel, aber dann auch öffentlich dazu stehen wäre auch gut gewesen. Auch an diesem lauten Schweigen zeigt sich vermutlich die Macht der Pharma in diesem Land…
Viele panikmachende Medizinmänner (und -Innen), der während Corona durch die diversen Talkshows gereicht wurde, hatten (quasi selbstverständlich nicht offen gelegte) Geschäftsinteressen. Diese waren (etwa bei Christoph Steininger und seiner Firma Lead Horizon, die das große Geschäft mit der Wiener Boosta-Firma machten) so offensichtlich, dass es geradezu weh tun musste.
Steininger tat dies zwar erstaunlich kurzsichtig und frech, aber im Grunde machte er “seinen Job”. Und wer machte seinen Job nicht? BewiehungswAise stellt sich die uralte Frage: Was ist der eigentliche “Job” des Journalisten?
PS: Es steht übrigens nirgends in unserer Verfassung (und auch nicht im ORF-Gesetz) geschrieben, dass sich die Politik an diesen Talk-SHOWS zwingend zu orientieren hat. Man könnte sie einfach als das ansehen, was sie sind: Eine eher traurig gewordene Clownerieveranstaltung einer dysfunktionalen “Demokratie”. Das dem nicht so ist, das könnte mehr an den tatsächlich spinnenden Doktoren hinterm Vorhang liegen, als an den (nicht von ungefähr oft nur mehr an pure Pappe erinnernden) Figuren in der ersten Reihe.