Hybrid-Antrieb – das beste aus beiden Welten? Oder umgekehrt? Getestet im Toyota Corolla Touring Sports

5. Juli 2022von 3,5 Minuten Lesezeit

Von der Physik und Technik ist der Elektromotor der ideale Antrieb. Volle Leistung und Drehmoment von der ersten Umdrehung bis zu einer ziemlich hohen Drehzahl, leise und dazu wartungsarm – das bringt Fahrspaß und spart Geld. Der Vorteil der Verbrennermotoren ist die hohe Reichweite und die flächendeckende Möglichkeit rasch nachzutanken.

Umgekehrt ist der Nachteil des Elektroantriebs die noch geringe Reichweite, wenig Gelegenheit zum Nachtanken, das noch dazu lange dauert. Beim Verbrenner zählen höhere Wartungskosten, Lärm und Schädlichkeit für die Umwelt zu den Negativa.

Die Frage ist, ob die Kombination beider das beste aus beiden Welten oder die Nachteile vereinigt.

Ich habe bisher eher zu letzterem tendiert – mehr Gewicht, komplexere Systeme würden die Vorteile zunichte machen. Dann bekam ich Gelegenheit mit einem Toyota Corolla Touring Sports 1,8 VVT-I Hybrid Active Drive zu fahren. Und zwar sowohl auf einer langen Autobahnstrecke, als auch auf Strecken mit einem Mix von Autobahn, Landstraße, Ortsgebiet und langen Dorfdurchfahrten.

Im Jahr 2006 hatte ich Gelegenheit einen Lexus RX400h zu testen. Mein Fazit damals war eher zwiespältig bis negativ. Ein Auto mit 3,3 l V6 211 PS Benziner noch mit je einem Elektromotor an Vorder- und Hinterachse mit insgesamt 235 PS zu bestücken, schien mir doch einigermaßen ein Overkill zu sein.

Der Corolla Touring Sports spielt allerdings in einer anderen Liga der 1,8 l Benziner kommt gerade mal auf 97 PS, der Elektromotor auf 72 PS, was eine Systemleistung von 122 PS ergibt.

Bei langen Autobahnfahrten mit fast immer gleicher, hoher Geschwindigkeit bietet ein Hybrid Antrieb so gut wie keine Vorteile, abgesehen natürlich von um etwa 30% niedrigeren Servicekosten im Vergleich zu einem Diesel, so die Werkstätte meines Vertrauens. Zum Beispiel werden die Bremsen weit weniger beansprucht, da meist elektrisch durch Rekuperieren gebremst wird.

Fährt man etwa 110 mit der adaptiven Geschwindigkeitsregelung, so liegt der Verbrauch bei 5 Liter, bei 130 steigt er auf 5,5 Liter. Schließlich nimmt der Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit zu.

Ganz anders sieht es aus bei dem oben beschrieben Mix. Wie in der Anzeige hinter dem Lenkrad zu sehen, kommt mit 4,1 Liter aus, lässt man die Autobahn weg, dann geht es noch weiter runter. Im Blickfeld findet man alles was man zum Fahren braucht, inklusive erkannter Verkehrszeichen und der wichtigsten Fahrzeugeinstellungen.

 

 

Auf einem mittig angebrachten Tablet – leider Tablet, wenn auch nicht ganz so hässlich wie bei den meisten neuen Modellen und insbesondere dem Tesla – hat man eine ganze Reihe von Funktionen zur Verfügung sowie Statistik über den Verbrauch.

 

Eine Art Heimkino gibt es mit dem Energiefluss. So sieht es aus, fährt man rein elektrisch – habe ich erlebt bis zu einer Geschwindigkeit von 85 kmh.

Und so sieht es aus, wenn durch Bremsen rekuperiert und der Akku geladen wird. In der Formel 1, die sich im Prinzip der gleichen Methoden bedient, blitzt dann das rote Hecklicht.

 

Hier lädt der Motor die Batterie.

Und hier haben wir gemischten Betrieb – ein Teil des Vorschubs kommt vom Benziner, ein kleinerer Teil aus dem Akku über den Elektromotor.

Mein Fazit

Zu meiner Überraschung finde ich dieses Konzept doch sehr sinnvoll. Insbesondere innerorts bringt der Hybridantrieb eine deutliche Ersparnis. Man fährt großteils elektrisch, was einfach angenehmer und leiser ist. Und überall dort, wo man wechselnde Geschwindigkeiten und Höhenunterschiede hat, bringt die Technologie auch ziemlich viel. Diese Vorteile sind offenbar der Grund, warum mittlerweile ein großer Anteil der Taxis Hybrindfahrzeuge sind.

Sonst – man merkt einfach, dass die Technologie schon 25 in Anwendung und daher entsprechend ausgereift ist. Das gilt auch für alle anderen elektronischen Systeme, wie automatisches Abblenden, adaptive Geschwindigkeitsregelung bis zum Stillstand, automatische Spurhaltung, Verkehrszeichenerkennung und ähnliches.


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29 Kommentare

  1. Dr. Claus-Dieter Dudel 12. Juli 2022 at 18:59

    Sehr geehrter Herr Mayer,
    ich wünsche Ihnen viel Freude mit den Hybrid-Corolla. Ich habe mir das gleiche Fahrzeug vor etwa einem Monat zugelegt und bin noch dabei, herauszubekommen, was das Ding tut. Das Prinzip ist jedenfalls ideal. Die Idee: Bremsenergie, Bewegungsenergie beim langsamer werden und Bewegungsenergie beim bergab rollen lassen möglichst vollständig in elektrische Energie umzuwandeln und für nachfolgende Beschleunigung wieder abzurufen, ist genial.
    Man kann den Verbrenner damit in einem Lastzyklus laufen lassen, der die optimale Brennstoffausnutzung ermöglicht (“Atkinson-Zyklus”). Schwächen beim Drehmoment werden durch den Elektroantrieb kompensiert Man braucht keinen Anlasser, keine Kupplung und kommt mit einem “Daffodil”-CVT Getriebe aus. Die Fahrzeuge haben, weil die Verbrennungsmotoren immer optimal lastangepasst laufen eine vergleichsweise lange Lebensdauer. Da man nicht “verbrauchsoptimiert” direkt einspritzen muss (der neue 2,0 kann irgendwie auch Direkteinspritzung), gibt es keine Probleme mit Partikelemissionen und verkokten Einlassventilen, bewährte LoTech, zigmal verbessert.
    Mir macht das Fahrzeug Spaß, ja, und die CO2 Emissionen sind in der gleichen Größenordnung wie vergleichbare E_Mobile, weil beim deutschen Strommix halt ca. 0,5 kg CO2 bei der Produktion von 1 kWh entstehen, Tendenz steigend, per “Energieembargo für den Frieden”.

  2. Jo Ne 10. Juli 2022 at 15:18

    Mit der Aussage: Hybrid-Antrieb – das beste aus beiden Welten kann ich mitgehen.

    Die Anfänge dieser Technik kann man sich im Porsche Museum ansehen: https://presskit.porsche.de/museum/de/2019/topic/exhibitions/cars/reconstruction-of-the-semper-vivus-hybrid-car-from-1900.html

    Aber auch der Vorgänger eines großen Automobilherstellers aus dem Stuttgarter Raum hatte in der Geschichte Elektrofahrzeuge im Angebot: https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.esslingen-die-post-fuhr-das-e-mobil-made-in-esslingen.0c2162dd-05af-4e70-9450-b12b6098a420.html

    Es wird vordergründig in der Öffentlichkeit hauptsächlich über den Verbrauch im aktuellen Fahrzeugbetrieb diskutiert. Dies ist vermutlich zu kurz gesprungen.

    Ich möchte einen weiteren Punkt einfügen, der meiner Meinung nach in der Diskussion immer zu kurz kommt. Etwas ausgeholt:

    Die Autofirmen und Zulieferer welche in der Fertigung von Fahrzeugen involviert waren, hatten in der Zeit als Verbrenner noch die überwiegenden Möglichkeit war, Personen und Güter von A nach B und zurück zu transportieren, eine Studie in Auftrag gegeben.
    Es ging damals darum festzustellen, wie viele Wendeschneidplatten https://de.wikipedia.org/wiki/Wendeschneidplatte für die Fertigung des Antriebsstrangs und die Motorenfertigung je Fahrzeug verbraucht werden.
    Es sollte damals festgestellt werden, wie viele Zerspanwerkzeuge und dessen steigenden Verbrauch, sowie wie viele Bearbeitungsmaschinen in der Zukunft bei damals steigenden Stückzahlen noch benötigt werden.
    Ich zitiere aus dem Gedächtnis. Man kam damals auf vier Wendeschneidplatten mit je vier Seiten pro Schneidplatte je Fahrzeug. Tendenz steigend.

    Diese Anzahl hört sich zuerst einmal wenig an.
    Wenn man die ganze Fertigungsstrecke vom Erzabbau bis zum fertigen Produkt nur für die Teile Motor und Antrieb eines Fahrzuges sieht, Karosserie und Elektrik sind dabei noch nicht enthalten, die Fertigungsmittel und Hilfsstoffe außerhalb des Antriebs ebenfalls nicht.
    Eine große Rohstoff- und Energiemenge rund um die Autofertigung.

    Fertigungsfachkräfte wissen mit welcher elektrischen Leistung eine Schneide solch einer Wendespannplatte in der Produktion gefahren werden kann! Ein enormer elektrischer Leistungsverbrauch für diese Komponenten.

    Und nun noch „Elektro“ oben drauf. Noch mehr Wendeschneidplatten zur Fertigung.
    Fertigungstechnisch sind die Antriebsmotoren für Fahrzeuge und somit die Toleranzen etwas anspruchsvoller als die eines einfacher Käfigkurzschlussläufers. https://de.wikipedia.org/wiki/Kurzschlussl%C3%A4ufer Und bitte, die elektrische Fahrzeugregelungen nicht vergessen. Tesla muss seine Fertigung im Augenblick pausieren, da Stromrichterkomponenten fehlen.

    Denn wenn man zwei Welten zu Verfügung hat, kann man diese oben genannte Entwicklung bestimmt unterstützen.

    Sollten wir aber nicht besser bestehende Fahrzeuge so lange fahren bis zu ihrer Obsoleszenzgrenze? https://de.wikipedia.org/wiki/Obsoleszenz
    Nur um den Verbrauch von Rohstoffe und Energie und somit deren Verschwendung zu minimieren?
    Ob wir der Umwelt durch Dieselfahrverbote nicht doch einen Bärendienst erwiesen haben?
    Die heutige Dieseltechnik ein Wunder der fahrenden Abgasreduzierung nur noch übertroffen von Kraftwerken. https://de.wikipedia.org/wiki/Selektive_katalytische_Reduktion.

    Sind wir alle noch auf den richtigen Weg?

  3. Trottel68 10. Juli 2022 at 6:28

    Wie man hier an den Kommentaren deutlich erkennt, ist es den Leuten vollkommen egal, ob ihr Auto schmutzig wie ein altes Containerschiff, oder sauber ist. Es zählt eben nur der Verbrauch ( Geld/Gier). Demgegenüber wollen die Politiker, dass die Umwelt nicht mehr so verschmutzt wird.

  4. Lucie Zimmer 6. Juli 2022 at 13:14

    Mein jetziger 2021er 2.0 Diesel Octavia brauch 4,5! Liter im Durchschnitt, kommt 900 km und macht so ziemlich alles besser, als der Corolla, ohne Wertvolle Ressourcen für einen Akku, der max. 10 Jahre hält, zu verschwenden. Soviel zum sterbenden Diesel.
    Zitatende

    Der typische Bashingspruch.
    Der Akku hält bloß 10 Jahre beim Hybrid?
    Glaskugel?
    Was ist mit Verrußung des Motors, Turbo, Partikelfilter, Adblue, hohen Dieselpreisen, hoher Wartung, hohen Steuern.
    Weiterhin gibt es durch den fein dosisrenden elektrischen Antrieb kaum Reifenverschleiss durch Schlupf beim Anfahren und kaum Bremsenverschleiss.

    Alles einrechnen und erst dann hier schreiben.

  5. Sandra 6. Juli 2022 at 11:45

    Die Effizienz scheint ja wirklich toll zu sein. Aber alles drumherum würde mir die lebenslange Freude an meinem Auto vergällen. Ich mag kein Auto, das mich bevormundet. Mein SLK 230 schreit mich nicht an wenn ich mich nicht anschnalle Punkt schon gar nicht brauche ich, dass ein Fahrzeug Verkehrsschilder erkennt, weiß wo wir sind, ob ich die Geschwindigkeit überschreite, oder mich gar in der Spur halten möchte. Ich will meinen Motor hören und spüren, und ich möchte zum Lämpchen tauschen nicht mein Auto zwei Tage lang in der Werkstatt abstellen müssen. ich möchte Kühlerschlauch und Lampen und so weiter selbst austauschen können. Für mich und diesbezügliche Gesinnungsgenossen kommen schwere Zeiten. irgendwie müssen wir unsere echten Autos unter dem Radar durchbringen, vielleicht als Oldtimer…

  6. quantumonly 6. Juli 2022 at 8:55

    Wenn schon von Verbrauch und Kosten geschrieben wird sollten auch die notwendigen Daten gebracht werden. 30% weniger als ein Diesel ist nichtssagend! Stromkosten werden ebenfalls nicht angegeben.

    Schade um die vielen Worte die eher einem Politiker oder Marketier entsprechen jedoch nicht einem “Freien Medium”!

    • Jens+Mander 7. Juli 2022 at 22:07

      Welche Stromkosten?

  7. leippe 6. Juli 2022 at 8:29

    Den zweiten Satz “…volle Leistung von der ersten Umdrehung…” sollten Sie nochmal überdenken

    • Dr. Peter F. Mayer 6. Juli 2022 at 12:35

      Nein, denn das ist das Charakteristikum dieser Motoren. Deshalb können sie auch ohne Kupplung anfahren, nicht nur beim Auto, sondern auch im Zug.

  8. rudi & Maria fluegl 5. Juli 2022 at 22:25

    Da mich der Artikel sehr überrascht hat, wir aber seit 23 Jahren mit einem 5 Tonner “leben”, muss ich auch meinen Senf dazu geben.
    Der Iveco-diesel 110 PS Turbo plus Ladeluftkühler mit 22m³ Rauminhalt steht monatelang und wenn gefahren wird, mit mindestens einem Rad am Heck. Unter 30 km außer bei schwerem Regen wird er nicht gestartet. Geparkt wird immer außerhalb von Städten, dafür hatten wir die Räder. Im Winter wurden die Räder öfter verwendet.
    Am Dach sind 250 Watt Solarkollektoren, innen gesamt 400AH Akkus. Benutzt für Arbeit, Reisen, Wohnen, selten auf Autobahnen! Die Reisegeschwindigkeit und auch gewählte Höchstgeschwindigkeit ist unter 80 Km/h!
    Mit einem Mercedes Bus mit 220er Motor musste ich mal hinter einem Freund mit Getriebeschaden hertuckern.
    Von England nach Traun. Höchstgeschwindigkeit 60 km/h. Zwillingsreifen. Der Verbrach lag bei unglaublichne 7,5l Diesel, mit diesem nicht gerade sparsamen Vorkammer-motor.
    Mit entsprechenden Reifendruck braucht das Iveco-Vehikel im Schnitt 8l Diesel. 14l wären ( einmal im Notfall ) auch möglich.
    Da ich auch mit NGO Fahrzeugen unterwegs bin- außer in Wien nie in der Stadt- Wien und Rad da kann ich ein Buch schreiben- 2 Räder wurden mir schon Nähe Karlsplatz entwendet– und im Alter eine Art Fahrökonomie Sport betreibe, weiß ich, dass mit einem kleinen Diesel 3l möglich sind.
    In letzter Zeit aus Gründen für ärztliche Behandlung für eine nahe Verwandte- oftmaliges Fahren in die Stadt- habe ich einen verunfallten Benziner Peugeot 107 mit 23 000 Km Motor hergerichtet und bin schwer enttäuscht, dass das Vehikel nicht unter 5 l kommt.
    Wenigstens halten wir Ruß von dicht besiedeltem Gebiet fern um den Grillfreaks den Geschmack nicht zu verderben.
    Kurzes Geschreibsel langer Sinn!
    Bitte nicht auf die Art der Benutzung von Fahrzeugen vergessen.
    Der durchschnittliche Weg eines privaten Autonutzers liegt pro Start bei 5km.
    Und bis sich ein neues Fahrzeug ökologisch amortisiert hat und zum unüberlegtem Fahren verleitet, ist so manch alte Schüssel am Schrott fehl am Platz! Noch dazu mache ich mir bei den Mühlen alles selber, schraube aber sehr viel lieber bei Motorrädern und Rädern.
    Knoflacher mit seinem “Stehmobil” und mit seinem Gehrahmen in KFZ Größe halten wir für wichtig. Und schlechtes Gewissen in diesem Zusammenhang ist uns nicht fremd. Bei den vielen Visitenkarten den afrikanische Bürger in die Scheiben des Ivecos stecken ist der Drang zu überkomplexen “ökologischen” Autos relativ begrenzt!
    Da gefällt mir die Vision eines 80jährigen Seglers, der einen Motor aus Japan selber mit dem Segler abholte und seit Jahrzehnten keine Nacht an Land verbracht hat.
    ” Wenn nichts mehr geht setze ich die Schaluppe an Land und wohne weiter darauf.”
    Schön vom Gebüsch überwachsen, lässt sich so manches umwidmen.

    Rudi Fluegl

  9. Birgit braut Bier 5. Juli 2022 at 20:28

    Liebe TKP-Redaktion,

    das habt ihr hoffentlich nicht nötig, solche Artikel zu veröffentlichen.
    Ihr könnt ja ruhig a la zackzack.at mehr um Spenden oder Abos werben, da ihr ja wirklich auch wichtige Inhalte kommuniziert. Funktioniert bestimmt, seht euch mal das Konzept bei zackzack.at an. Ihr könntet auch öfter Umfragen machen, wie ea dort üblich ist.
    Ansonsten, macht ihr einen großartigen Job. Danke!

    LG, ich

    • Dr. Peter F. Mayer 5. Juli 2022 at 21:23

      Der Vergleich mit zackzack ist beleidigend, die sind sozusagen das Gegenteil von uns. Tech-Test-Berichte habe ich über 20 Jahre lang gemacht. Und es macht mir Spaß – ich hoffe das stört sie nicht weiter.

      • Birgit braut Bier 6. Juli 2022 at 2:26

        Das tut mir leid wenn der Vergleich mit dem Modell des Spenden- oder Abowerbens eine Beleidigung für Sie darstellt. Es war nicht als Beleidigung gemeint.

        Wenn es bloß ein Tech-Testbericht ist und keine latente Autowerbung, dann finde ich es sehr erfreulich.

        Alles Gute weiterhin!

  10. Drecksautoindustrie 5. Juli 2022 at 10:54

    Ich finde derartige Werbung für die Produkte der Autoindustrie ganz schrecklich. Darüber wird der Journalismus in der ganzen Welt korrumpiert und natürlich nicht nur von der Autoindustrie.

    Zur Sache: Wer ernsthaft den Energiebedarf von Autos reduzieren möchte, muss sowohl die Masse als auch die Größe der Fahrzeuge auf ein notwendiges Maß reduzieren. Das Gegenteil ist während der letzten Jahrzehnte gemacht worden, mit dem Erfolg, dass alle Einsparungen durch Verbesserungen an den Motoren für die Kampfausstattung verschwendet wurde.
    Autoindustrievertreter die meinen, dass 1,3 Tonnen für den Transport eines Gesäßteils eine Glanzleistung sei, haben einen an der Waffel; ganz abgesehen von jenen, die mit SUVs die Welt zerstören.

    Ein unübersehbares Umweltproblem stellt die Versiegelung durch den Straßenverkehr dar. Es wird seit vielen Jahrzehnten immer schlimmer. Die Schrottkisten werden ständig breiter und schwerer gebaut. Fast überall werden 4 Spuren für den Autoverkehr gezogen (2 zum Fahren und 2 zum Parken, plus Geh- und Radwege missbraucht als Parkplätze). Dieses Problem hätte man schon längst angehen können, auch mit Tunneln und vor allem mit deutlich kleineren, automatisiert fahrenden Elektrofahrzeugen und elektronischen Sicherheitsfunktionen (Abstand, Geschwindigkeit usw.).

    Während der Kraftfahrzeugverkehr immer mehr die Umwelt zerstört, werden nun niederländische Bauern enteignet, weil ihre Felder angeblich zu nahe an Naturschutzgebieten liegen. In Deutschland werden Kinder mit Stadtpanzern zur Schule gebracht, statt dass sie gesund leben und mit dem Fahrrad fahren, weil wegen all der schweren und breiten Autos und der rücksichtslosen Autofahrer der Weg zu gefährlich ist.

    Verzeihung, aber ich kann den Irrsinn der Autoindustrie nicht gutheißen.

  11. Al 5. Juli 2022 at 8:37

    “Schließlich nimmt der Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit zu.”

    Das ist der wichtige Punkt, der von der Autoindustrie seit ca. 50 Jahren gezielt verdrängt wird. Damals konnte eine Autofirma noch mit dem niedrigen cw-Wert ihres Modells Werbung machen.

    Seitdem sind die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf den Autobahnen gestiegen – UND die Fronten wurden steil gebaut. Dieser Trend ist bei besonders zwei Autotypen zu beklagen: SUVs und Kleintransporter, die besonders extrem schnell und gefährlich auf Autobahnen durchrasen, nach meiner Beobachtung.

    Der Luftwiderstand wird ab Geschwindigkeiten über 100 (spätestens ab 120km/h) die dominante Größe für den zu überwindenden Gesamt-Widerstand (Reibung, Rollreibung + Luftwiderstand) UND DAMIT FÜR DEN VERBRAUCH.

    Natürlich werden die offiziellen Verbrauchs-Angaben hauptsächlich mit Geschwindigkeiten unterhalb der kritischen Marke getestet. Und genauso natürlich rasen SUV-Fahrer und erst recht Kleintransporter-Fahrer auf den Autobahnen idR mit Geschwindigkeiten weit darüber dahin. Dazu kommt noch die immense Masse, die beim Beschleunigen und Bremsen zu Buche schlägt.

    Kurz gesagt: trotz aller vollmundiger Versprechen und Behauptungen aus Autoindustrie und Politik, trotz Fortschritte bei der Motor-Effizienz, sind die Verbrauche doch immer weiter gestiegen. Aufgrund Anreizen aus Politik (“Dienstwagen-Privileg”) und Autoindustrie (Werbung).

    Alles, was heute von wegen “Klima-” und Umweltschutz gefaselt wird, sind hohle Worte, da das tatsächliche Tun in allen Bereichen kontraproduktiv ist. Vollkommen bewusst kontraproduktiv. Genauso wie die Betrügereien im Umfeld des “Dieselskandals”, es wird nur noch gezielt und bewusst gelogen und verarscht. Weil dieses System am Ende ist!

    • Al 6. Juli 2022 at 10:44

      und noch eines: in alten Auto-Betriebsanleitungen standen Hinweise auf diesen Aspekt der Fahrphysik drin: der überhand nehmende Einfluss des Luftwiderstandes ab Geschwindigkeiten über 100 km/h.

      Steht sowas auch heute noch in den Anleitungen drin? Wahrscheinlich im Kleingedruckten – oder sowas wird sowieso nicht mehr gelesen.

      Ganz am Rande noch: daraus resultiert auch die Geschwindigkeitsbegrenzung bei LKWs, die gar nicht viel anders gebaut werden können, als massiv Luftwiderstands-betroffen. Und das wird heute durch die Kleintransporter wo es geht konterkariert.

  12. ingo 5. Juli 2022 at 8:09

    Was wäre wenn das Hybridkonzept genau andersherum wäre, sprich komplett elektrischer Antrieb, kleine Batterie und ein Generator mit kleinem Benzintank der die Batterie regelmässig auflädt. Wäre das nicht sinnvoller ?

    • HalliHallo 5. Juli 2022 at 17:32

      Genau dieses Antriebskonzept wird von Honda gebaut. Soweit ich weiß fährt es unter dem e:HEV-Hybrid-Konzept. Doch gerade dieses sinnvolle Konzept wird natürlich nicht gefördert – zumindest in D.

    • Dr. Claus-ieter Dudel 12. Juli 2022 at 18:35

      Das ist der so genannte Serielle Hybridantrieb, manchmal auch “Range Extender” genannt. Beispiel Opel Ampera. Hat auch, wie der parallele Antrieb Vor- und Nachteile. Ein hochinteressantes Thema, wenn man Spaß an energieeffizienten Technologien hat.

  13. Elisabeth 5. Juli 2022 at 8:03

    Ich fahre oft weit übers Land und lebe auch dort. So werde ich meinen italienischen Spaßbenziner zum kubanischen Oldtimer machen, denn er ist auch noch ohne Totalüberwachung und mit CD-Player. Noch bin ich frei und sause manchmal laut tuschend und pumpernd dahin. Der italienische Effekt: Sobald man wegfährt, drückt es einen in die Rückenlehne :-)
    E-Autos sind sogar umweltschädlicher als Benziner. Die Herstellung von Elektroautos emittiert CO2, verbraucht Rohstoffe und schädigt Ökosysteme. Und es gibt nicht genug Strom (noch dazu nur mit Wind- und Sonnenenergie) und ich komm nur einmal hin und dann lange nicht retour. In der Stadt mag ein Kabinenroller zum Einkaufen oder fürs Büro Sinn machen, aber für normale Autofahrer ist es nichts.

    Ich hoffe, dass es die EU bald zerreißt. Damit wäre dann dieses Problem, uns zurück in die Steinzeit katapultieren zu wollen, auch vorbei.

    • Elisabeth 5. Juli 2022 at 8:13

      PS, das o.a. Auto ist viel zu riesig. So etwas brauche ich nicht. Mein Benziner braucht im Schnitt bei mir auch nur 5,5 Liter, weil ich wie gesagt in der Stadt selten unterwegs bin. Auf der Autobahn braucht er gut 4 Liter.

      • weihnachtsmann_frau_lein 5. Juli 2022 at 19:45

        Ein benziner, der auf der AB nur vier liter verbraucht. Bei welchem tempo ?

      • Mathias Poli 5. Juli 2022 at 22:40

        @ weihnachtsmann_frau_lein:

        Ich bin letztens einen 1er BMW mit 7-Gang-Automatik (Benziner, Baujahr 2021) gefahren und hab mal spaßeshalber auf herrlich leerer norddeutscher Walachai-Autobahn nach der Geschwindigkeit mit dem minimalsten Verbrauch gesucht: mit Tempomat bei 83 km/h war der Verbrauch nur 3,1 Liter auf 100 km. Natürlich nur hochgerechnet, weil das ein Tempo ist, bei dem der Begriff “Entschleunigung” fehl am Platz ist. Zweitbeste Geschwindigkeit: Bei 87 km/h waren es nur 3,3 Liter auf 100 km, dazwischen etwas mehr, weil dann anscheinend die Übersetzungen der 7-Gang-Automatik nicht optimal zueinander passen.

  14. Lothar 5. Juli 2022 at 7:49

    Wann ist der Fahrakku zu tauschen und wie hoch ist der Preis? Diese Frage kann man sich auch bei den anderen E-Banananen stellen. Da ich ein Auto meist länger als 15 Jahre fahre, kommt für mich der E-Schrott nicht in Frage.

    Bitte macht doch mal einen Test zum Thema Datenkrake Auto. Was verlangt die EU?

    • Hans H. 5. Juli 2022 at 10:29

      Gerade das ist auch ein Vorteil der Hybridtechnologie. Die Akkus halten sehr lange. Denn die Lebenszeit der Akkus baut vor allem ab, wenn sie randvoll geladen oder zu sehr geleert werden. Auch die Smartphones warnen ja, dass man den Ladestand nicht unter 20 – 15% fallen lassen soll, da das die Lebenszeit der Akkus massiv reduziert. Da der Hybrid nicht auf die Batterie als alleinigen Antrieb angewiesen ist, hält das Toyota-Lademanagement den Ladezustand der Batterie immer zwischen 40 und 80%. In diesem Bereich altert die Batterie kaum und tatsächlich gibt es auch noch Priuse der 1. Generation (Bj. ab 1997!) die noch mit der Originalbatterie unterwegs sind. Wobei Toyota lange auch NiMh-Akkus in den Hybriden verbaute. Ich glaube erst die aktuelle Version hat LiOns.

  15. Jens+Mander 5. Juli 2022 at 7:42

    Ich fahre dieses Auto als 2,0 L Version und kann sagen, dass der Vebrauch Strecke Hamburg – Paris und zurück bei 5,3 L/100 km lag. Bei meist 110 km/h in Belgien/Frankreich und 120 in D. Bin sehr zufrieden mit dem Wagen und wie im Artikel erwähnt wurde, ist diese Technik > 20 Jahre ausgereift, man merkt das Zuschalten des Verbrenners kaum, es ist ein tolles Fahren.
    Lustigerweise wurde es von jemandem in meinem Umfeld als “Mogelpackung” bezeichnet, aber es ist es definitiv nicht bei diesen Verbräuchen und Freiheiten gegebüber einem Vollelektrischen.

  16. Eti 5. Juli 2022 at 7:31

    Hatte das Auto im Außendienst 75000 km im Einsatz. 5.5L bei 130 sind absolut realistisch und unter 5 Liter fahren überland kein problem. Wenn man aber 160 Plus fährt, genehmigt sich der Karren aber gerne mal 10 Liter Plus, da er dann ja nur noch zusätzliche Last spazieren fährt. Nichts für zügige Langstreckenfahrer. Mein jetziger 2021er 2.0 Diesel Octavia brauch 4,5! Liter im Durchschnitt, kommt 900 km und macht so ziemlich alles besser, als der Corolla, ohne Wertvolle Ressourcen für einen Akku, der max. 10 Jahre hält, zu verschwenden. Soviel zum sterbenden Diesel.

  17. SchauGenau 5. Juli 2022 at 7:14

    Dass der bei 130 nur 5.5 L verbraucht, halte ich für ein Gerücht.
    Da komme ich mit meinem kleinen Diesel gerade so hin.
    Schliesslich ist der Hybrid auf der Langstrecke ein reiner Benziner, welcher noch dazu zusätzliche Mechnik und Gewicht herumschleppt.
    Und, je mehr drin ist, was kaputt werden kann (und früher oder später wird es das) desto höher die Ersatz- und Reparaturkosten.
    Trotzdem kann es sinnig sein, wenn man so ein Fahrzeug täglich auf der Kurzstrecke (mit externer Ladung) und nur gelegentlich auf der Langstrecke braucht.
    Kann/will man nicht extern laden, halte ich es für kein sinnvolles Konzept.

    • Hans H. 5. Juli 2022 at 10:35

      Ich kann diese Verbrauchswerte bestätigen. Auch der Benzinmotor der Toyota-Hybriden ist sehr sparsam und man schafft tatsächlich auf der Autobahn 5,0 – 5,5L ohne zu schleichen. Auf der ebenen Landstraße geht es problemlos in Richtung 4L. Zumindest im Sommer. Mit Winterreifen sind es ca. 0,5 – 0,7L/100km mehr. Eher nichts für diese Hybriden sind aber häufige Bergfahrten. Denn da bringt beim Bergauffahren der Hybridantrieb kaum Ersparnis und beim Bergabfahren ist die eher kleine Batterie zu schnell voll.

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