USA führen wieder Krieg in Somalia

17. Mai 2022von 3,7 Minuten Lesezeit

Offenbar reicht den Politikern und ihren Hintermännern im militärisch/industriellen Komplex die Unterstützung des Konflikts in der Ukraine mit Milliardenbeträgen nicht aus. Trump hatte als einer seiner letzten Handlungen im Amt den Rückzug der Truppen aus Somalia befohlen. Biden hat seine Unterschrift unter ihre neuerliche Entsendung und die Ermächtigung zur Bombardierung des Landes geleistet.

Biden reiht sich damit würdig in die Kriegsanstrengungen seiner Vorvorgänger ein – abgesehen von Donald Trump.


Er hat eine nicht-öffentliche Verfügung unterzeichnet, die Hunderte von amerikanischen Soldaten nach Somalia entsendet. Nach Angaben der New York Times, die exklusiven Zugang zu der Executive-Order Bidens erhielt, enthält die Anordnung die “ständige Befugnis” des Pentagons, das Land “bei Bedarf” zu bombardieren.
Die Times berichtet:

Herr Biden hat einen Antrag des Pentagons auf eine ständige Befugnis zur Bekämpfung von etwa einem Dutzend mutmaßlicher Anführer der somalischen Terrorgruppe Al Shabab, die mit Al Qaeda verbunden ist, genehmigt, so drei der Beamten. Seit Bidens Amtsantritt beschränken sich die Luftangriffe weitgehend auf solche, die der Verteidigung von Partnertruppen dienen, die einer unmittelbaren Bedrohung ausgesetzt sind.

Diese Zurückhaltung muss offenbar endlich aufgegeben werden. Dem Bericht zufolge hat Biden den Befehl “Anfang Mai” unterzeichnet, aber wir erfahren erst jetzt davon.

Die Nachricht kommt nur einen Tag, nachdem ein neuer Präsident, Hassan Sheikh Mohamud, in Somalia “gewählt” wurde, mit einer Wahlbevölkerung von nur 327 Personen in einem Land mit 16 Millionen Einwohnern. Mohamud war bereits während der Obama-Jahre zum Präsidenten gewählt worden und hatte eine Amtszeit von 2012-2017.
Sicherlich sind diese beiden Nachrichten an zwei aufeinanderfolgenden Tagen bemerkenswerte Zufälle. Sie entspricht jedoch der üblichen Praxis der USA, wenn man in einem fremden Land Krieg führen und es ausbeuten möchte.

Neben grundsätzlichen politischen Problemen herrscht in Somalia extreme Armut und Lebensmittelknappheit.
Im Dezember 2020 kündigte Präsident Trump den vollständigen Abzug der rund 700 amerikanischen Truppen aus Somalia an und führte ihn auch durch. In einer Erklärung gegenüber der Times vom Montag erklärte ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats Trumps Vorgehen zu einer “überstürzten Entscheidung zum Abzug“. Zuvor waren die USA seit 2007 ununterbrochen in Somalia präsent und führten Hunderte von Luftangriffen in dem Land durch.

Somalia als Spielwiese für digitales Geld

Mastercard, die Gates Foundation sowie andere Oligarchen und Finanzkonzerne erproben in afrikanischen Ländern neue Zahlungssysteme.

Mastercard erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von 8,4 Milliarden Dollar bei einem satten Gewinn von 3,1 Milliarden Dollar. CEO Ajay Banga erklärte gegenüber Fortune, er habe realisiert, dass „die größten Chancen für das Unternehmen in den Teilen der Welt zu finden sind, in welchen digitale Portemonnaies noch Jahrzehnte entfernt sind“. Es geht um die 2,5 Milliarden „banklosen“ Menschen des Planeten.

Wie berichtet, kündigte die Gates Foundation 2014 an, 11 Millionen US-Dollar an Mastercard zu überweisen, damit in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, ein »Labor« zur finanziellen Eingliederung des Landes in den Weltmarkt gegründet werden kann.

Aber es gibt noch mehr Aktivitäten in Afrika. Dank einer public-private Partnerschaft zwischen der von Bill Gates unterstützten GAVI-Impfallianz, Mastercard und Trust Stamp sollte eine biometrische digitale Identitätsplattform eingeführt werden, die sich „genau so entwickelt, wie du dich entwickelst“. Der Start war geplant in „abgelegenen Gemeinden mit niedrigem Einkommen“ in Westafrika. Das System funktioniert KI- gestützt und somit weitgehend automatisiert.

Am 22. November 2021 berichtete Techweez zu den Plänen von Mastercard in Somalia:

Für Mastercard ist dies der erste von vielen Schritten, die wir in Somalia unternehmen, um die digitale Integration zu fördern. Durch diese Zusammenarbeit fördern wir den Bankensektor in diesem Markt, erhöhen den digitalen Zahlungsverkehr und schaffen eine Auswahl in einer starken digitalen Wirtschaft, die zur finanziellen Inklusion beitragen kann”, sagt Shehryar Ali, Country Manager für Ostafrika bei Mastercard.

Und wenn das einzelnen Somalis nicht passt, dann kümmern sich die US-Streitkräfte und die Luftwaffe darum. Das ist die eigentliche Aufgabe des US-Militärs, der “Kampf gegen den Terror” ist ein Vorwand.


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5 Kommentare

  1. Ingo Haber 17. Mai 2022 at 17:00

    Auch Lucke hat man schon als Nazi,Fundamentalen Christen,Frauen an den Herd Macho hingestellt.Schon vergessen?

    Beispiel:Er hat Entartung gesagt…grosser Skandal!Als dies später eine Moderatorin im BR sagte interessierte es niemanden.

    Die PArtei sowieso.Dann kam eine Frau,Frauenunterdrückerpartei ging nicht mehr also wurde Homophob rausgeholt,dann kam eine Lesbische Frau die mit einer Ausländerin zusammenlebt.Jetzt standen die Linken wieder dumm da,also was machen?Ach machen wir einfach mit der Nazi und Homokeule weiter…und 90% glauben es.

  2. avstriavsky 17. Mai 2022 at 13:45

    Wo ist denn hier der Aufschrei jener Gutmenschen in der Politik, wo sind die hysterisch kreischenden Medien, die Krieg anprangern und Interventionen durch fremde Mächte in einem gebeutelten armen Land verurteilen?

    Warum sehen wir keine somalischen Flaggen bei Kundgebungen?

    Warum gibt es keine Sanktionen von der in Menschenrechte verliebte EU? Wie ist das möglich?

    Sehr bizarr!

  3. Michael R 17. Mai 2022 at 12:47

    Kolonialismus und Imperialismus vom Feinsten.

  4. Andreas I. 17. Mai 2022 at 9:17

    Hallo,
    “!der rund 700 amerikanischen Truppen”

    Oder 700 Soldaten?
    Angesichts der geographischen Lage Somalias dürfte es auch darum gehen, die Durchfahrt zum Suezkanal ggf. kontrollieren zu können.
    Der Suezkanal selbst ist ja in Reichweite Israels, also potentiell unter USA-Kontrolle und Ägypten ist auch relativ loyal. Und den Panamakanal kontrolliert USA sowieso.
    In Jemen, auf der anderen Seite der Durchfahrt zum Suezkanal, haben aber pro-iranische Kräfte die Oberhand. Das dürfte den USA-Strategen nicht besonders gefallen, also …

  5. Taktgefühl 17. Mai 2022 at 8:33

    Die USA unterhalten 760 Militärbasen in 130 Ländern der Erde. Die haben ja nicht nur Russland und China eingekreist. Usbekistan, Georgien, Türkei, Afghanistan, Pakistan, Somalia, Syrien, Kosovo, Rumänien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Japan, Italien. Die finden immer einen Grund für einen Krieg. Dafür sind die Militärbasen ja da.
    Und kein Land hat eine Militärbasis in den USA.

    Nur in Österreich haben die USA keine Militärbasis. Ich glaube, da muß ich mal bescheid sage?

    Das große soziale Problem scheint mir zu sein, daß die Gesellschaften ihrer Dynamik beraubt, von innen blockiert sind. Wir versteinern regelrecht. Die Überflutung mit Migranten war für die Stillegung der Dynamik perfekt.

    Allerdings ist Versteinerung, oder Verknöcherung, auch eine Alterserscheinung. Joe Biden liefert dafür das Symbol. Zu den knackenden Knochen und der Gicht kommt die Demenz.

    Die Bräunlinge sind sich für nichts zu schade. Die gehen über Leichen.

    Dem Widerstand fehlt es am Aushalten und Durchhalten bei starkem Gegenwind. Das habe ich bei der AfD gesehen. Erst tut sie, was die Jubelpresse verlangt und setzt Bernd Lucke ab, dann latscht sie wie ein Idiot in die Nazi-Falle. Das werde ich der nie vergeben.

    Die Theorien müssen nur dumm genug sein und ohne erkennbares Ziel, dann finden sie Anhänger.

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