
Philanthrop Bill Gates, die WHO, das Coronavirus und die Impfungen
Die Bill and Melinda Gates Foundation (BMG) spielt wie auch bei früheren drohenden Ausbrüchen von Infektionskrankheiten eine wichtige Rolle bei der jetzigen Corona-Krise. Es ist daher von Interesse sich diese Stiftung und ihre Geschichte genauer anzusehen.
Bekanntlich machte Gates sein Vermögen als Gründer und langjähriger CEO von Microsoft. Mit MS-Dos und später Windows gelang es Microsoft eine marktbeherrschende Stellung zu erreichen, was zur Grundlage auch für das enorme Vermögen von Gates wurde.
Die marktbeherrschende Stellung wurde zunächst mit Hilfe von IBM realisiert, als der damalige Computer-Marktführer sich mit Microsoft verbündete um den IBM-PC auf den Markt zu bringen. Microsoft wandte sich dann Anfang der 1990er Jahre gegen IBM und ließ sie mit einer ursprünglich als Gemeinschaftsprojekt begonnen Entwicklung eines neuen Betriebssystems namens OS/2 im Regen stehen. Konkurrenzprodukt Windows setzte sich rasch dagegen durch, die PC-Marktanteile von IBM fielen in kürzester Zeit von 50% auf 5%. Partner von Microsoft bekamen häufig relativ rasch Probleme, zuletzt wurde die Handysparte von Nokia binnen Monaten vernichtet.
Aber auch Konkurrenten wie der erste Internet Browser Netscape litten unter den Monopoltaktiken von Gates und Microsoft. Strafen in Milliardenhöhe seitens der EU änderten nicht viel an der Geschäftsgebarung.
Die Foundation
Heute verfügt die BMG über ein Kapital von etwa 42 Milliarden, das von Gates sowie dem Milliardär Warren Buffet gehörenden Bekshire Hathaway aufgebracht wurde. Sie hat sich der Förderung der Gesundheit in weniger entwickelten Regionen der Welt verschrieben. Dazu investiert und finanziert die BMG Firmen und Organisationen. Hier ist vor allem die WHO zu nennen, die in der Corona-Krise weltweit die Hauptrolle spielt.
Die BMG ist hinter den USA der größte Sponsor der WHO, gefolgt vom UK und Deutschland sowie der GAVI Impfallianz. Dieser spendete Gates zur Gründung im Jahr 1999 750 Millionen Dollar als Startkapital für die ersten fünf Jahre. Insgesamt wurden bisher 4 Milliarden Dollar gespendet.
Am 5. Juni dieses Jahres kamen 8,8 Milliarden Dollar von Staaten und Konzernen dazu. 1,6 Milliarden Dollar kommen dabei von der Gates Stiftung. Die Summe wurde aufgebracht in einem Impf-Gipgfel, der von Boris Johnson veranstaltet wurde, so berichtet zumindest CNBC.
Die Gavi Impfallianz schreibt dazu auf ihrer Webseite:
„Die Gates Foundation spielt sowohl eine technische als auch eine finanzielle Rolle bei den Bemühungen der Vaccine Alliance, die Impfstoffmärkte zu gestalten. Sie hilft Daten zu sammeln um unsere Entscheidungsfindung zu informieren und bietet finanzielle Unterstützung für Marktinvestitionen.
Die Stiftung investiert in Aktivitäten, die von der Entdeckung von Impfstoffen über die Entwicklung bis zur Lieferung reichen, und fördert Produktinnovationen und neue Marktteilnehmer.“
Gates ist also bei der WHO direkt als zweitgrößter und indirekt über die GAVI Impfallianz als fünftgrößter Sponsor präsent.
Andere Aktivitäten der Stiftung
Impfungen und jetzt insbesondere gegen SARS-CoV-2 sind die Leuchtturmprojekte von BMG. Aber es gibt noch andere. So zum Beispiel mit Mastercard.
Mastercard erwirtschaftete 2013 einen Umsatz von 8,4 Milliarden Dollar bei einem satten Gewinn von 3,1 Milliarden Dollar. CEO Ajay Banga erklärte gegenüber Fortune, er habe realisiert, dass „die größten Chancen für das Unternehmen in den Teilen der Welt zu finden sind, in welchen digitale Portemonnaies noch Jahrzehnte entfernt sind“. Es geht um die 2,5 Milliarden „banklosen“ Menschen des Planeten.
2014 kündigte die Gates Foundation an, 11 Millionen US-Dollar an Mastercard zu überweisen, damit in Nairobi, der Hauptstadt Kenias, ein »Labor« zur finanziellen Eingliederung des Landes in den Weltmarkt gegründet werden kann, schreibt Jacobin. Das Darlehen hatte eine Laufzeit von drei Jahren, und Mastercard hat angekündigt, nach dessen Ablauf die Investitionen zur weiteren Expansion selbst zu finanzieren, sollte sich das Programm als ausreichend lukrativ erweisen.
Das Investment hat sich offenbar gelohnt, denn im Jahr 2019 konnte Mastercard 16,9 Milliarden an Umsatzerlösen erzielen und einen satten Profit von 8,2 Milliarden Dollar einfahren.
Dieses Geschenk der Gates Foundation an Mastercard – und es ist in der Tat mehr ein Geschenk als ein Darlehen oder eine Investition – ist nur eines von vielen, welches die Stiftung den reichsten Unternehmen der Welt anbietet. Von Vodafone bis zu Bildungsunternehmen wie Scholastic Inc. wird deutlich: Die Gates Foundation arbeitet nicht einfach mit Großkonzernen zusammen – sie subventioniert ihre weltweite Expansion.
Heute bezeichnet »unternehmerische Philanthropie« Spenden von privaten, steuerbefreiten Stiftungen wie der Gates Foundation an Unternehmen. Die Gates Foundation ist nicht die einzige Stiftung, die Spenden an Unternehmen wie Mastercard vergibt. Die Ford Foundation vergibt Spenden vornehmlich an Medienkonzerne, während die größte philanthropische Organisation Großbritanniens, der Wellcome Trust, oft an pharmazeutische Konzerne spendet.
Behälter für Milliarden Impfdosen für Corona Impfungen in Produktion