Stirbt die Landwirtschaft in meinem Dorf? – Letzter Teil der Mikro-Perspektive

8. April 2024von 10,7 Minuten Lesezeit

Ein Sterben der Landwirtschaft ist offensichtlich. Denn selbst in der Holzwirtschaft macht man zwar viele Festmeter, nur ist auch dieser Arbeit kaum mehr wirtschaftlich. Wie soll es dann weitergehen?

Das Resümee fällt daher entsprechend düster aus, wenn Verbraucher nicht aktiv ins Handeln kommen, die Bauern unterstützen und die Politik in ihrer Landwirtschaftspolitik nicht entsprechend der Verbraucherinteressen agiert.

Die Holzwirtschaft – der ganz besondere Wahnsinn

Wer glaubt, dass Bauern wenigsten im Winter, wenn Schnee liegt, Pause machen können, irrt. Winter ist nicht nur die Zeit, in der der Maschinenpark gewartet wird, es ist die Zeit für Holzarbeiten. Zum einen stehen die Bäume dann nicht „im Saft“, lassen sich leichter trocknen und liefern ein hochwertiges Holz. Wenn die Holzwege gefroren sind, versinken die Traktoren nicht im Matsch und die aufwendigen Wegereparaturen entfallen.

Fast alle, mit denen ich sprach, bzw. deren Ehemänner arbeiten im Holz für den Eigenbedarf, für die Nahwärme oder für den Handel mit Brenn- oder Bauholz, wobei sich Letzteres kaum mehr lohnt.

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Einige meiner Gesprächspartner haben in alten Unterlagen nachgeschaut: Fichtenholz brachte 1981 1.400 Schilling, 1985 waren es 1.400 bis 1.600 Schilling, 1989 waren es noch 1.500 Schilling für den Festmeter. 1981 waren das also umgerechnet 100 Euro. 2024 sind es rund 110 Euro. Das aber nur, wenn man Glück hat und das Holz keine Sturm- oder Käferschäden aufweist. Bei der Teuerung im gleichen Zeitraum müsste der Festmeter heute weit über 200, wenn nicht 300 Euro kosten.

Und Ausfälle gibt es nicht nur durch Käfer oder Sturm. Bereits beim Aufforsten kommen die ersten Schäden, z.B. durch Rehverbiss. Der Wald wird jahrelang durchgepflegt, meist zweimal im Jahr, bis er schlagfertig ist. Kommt dann ein schwerer Sturm, kann die Arbeit von 60, 70 oder 80 Jahren auf einen Schlag vernichtet sein. Ein kurzes Gespräch mit einem Nachbarn, nach dem katastrophalen Sturm 2017, der teilweise auch Dächer abgedeckt hat, werde ich nie vergessen. „In 6 Minuten ist die Arbeit von 60 Jahren zerstört.“

Die Kosten in der Holzwirtschaft sind auch nicht zu unterschätzen. Ohne Traktor und damit Diesel geht gar nichts und allein der Preis für 5 Liter fertiges Spezialbenzin für die Motorsäge beträgt, wie man mir sagte, aktuell 29 Euro. Hinzu kommen die hohen Kosten für Pflanzungs- und Kulturmaßnahmen, die laufenden Kosten für die Durchforstung und die Beseitigung von Schäden durch Naturereignisse.

Mancher Städter regt sich – nicht ganz zu Unrecht – über den Einsatz von Harvestern auf, die die Rodung des Waldes mit großen Maschinen automatisieren, was den Waldboden massiv verdichtet und ihm damit schadet.

Warum der Harvester, diese Holzerntemaschine, für manchen Bauern das Symbol des eigenen Scheiterns darstellen kann, erfährt man in einer Geschichte, die ich bereits 2019 anhand wahrer Begebenheiten verfasst habe. Hier nur kurze Auszüge des bei Rubikon erschienen Textes:

Der alte Bauer weint

Gestern war der Harvester da. Das, was einmal sein Wald war, ist jetzt eine hässliche Steppenlandschaft. Er weint über seinen Wald, der nicht mehr ist.

Der alte Bauer ist inzwischen fast 75. Zeit seines Lebens war er fast täglich in seinem Wald. Schon als ganz kleines Kind hat ihn der Ur-Opa mitgenommen, wenn Bäume gepflanzt werden mussten. „Das sind die Bäume, die du, wenn du groß bist, fällen wirst“, hat er zu ihm gesagt. „In der Zwischenzeit musst du gut auf unseren Wald aufpassen“, hat er zu ihm gesagt. Der Ur-Opa hat ihm gezeigt, worauf zu achten ist und wie man die jungen Triebe vor dem Verbiss durch Rehe schützen konnte. Und vom Opa hatte er dann gelernt, wie man Bäume fällt. Zuerst mit den Pferden, dann später, als ein bisschen Geld da war, mit dem Traktor. ….

Und dann waren sie gekommen. Die Stürme. Die Trockenheit. Die Käfer. Die Pilzkrankheiten. Fast alle Bäume in seinem Wald litten darunter. Fichten, Buchen, Eschen, Eichen – fast keine Baumsorte war verschont worden. Und während sie anfangs noch gemeinsam in der Familie versucht hatten, einzelne kranke Bäume rauszuholen, mussten sie den Kampf letzten Endes doch aufgeben. Die Urlaube von Sohn und Enkel hatten nicht gereicht, und er allein war nicht in der Lage, den Kampf gegen die Käfer zu gewinnen. Jeden Tag in den Wald zu gehen, weitere kranke Bäume zu finden und nichts dagegen tun zu können, tat so weh. Er war einfach zu alt, um noch mit dem Traktor und dem Rückewagen allein zu arbeiten. Die alten Knochen gaben es nicht mehr her. Also bestellten sie den Harvester. …

Gestern war er nun da. Der Harvester. 33 Euro muss er pro Festmeter bezahlen. Vom Sägewerk bekommt er zwischen 35 und 40 Euro. Für gesundes Holz hätte er 85 Euro bekommen. Ja. So gierig ist er. 2 bis 7 Euro „Gewinn“ für die Arbeit von 60 Jahren.

Der alte Bauer weint. Aber nicht wegen des Geldes. Sein Leben, sein Wald war zerstört. Was weiß so ein Städter schon.

Aktuell herrscht übrigens bei uns ein massives Eschensterben. Der Maschinenring schreibt dazu: „Seit mittlerweile mehr als zehn Jahren ist die Esche in Österreich vom sogenannten Eschentriebsterben betroffen. Auf Grund dieses Befalls ist die Bedeutung der Esche als wirtschaftlich und ökologisch bedeutende Baumart ernsthaft in Frage gestellt. Aktuell sind die Eschen an vielen Standorten bereits so stark geschädigt, dass sie eine akute Sicherheitsgefährdung darstellen.

Die Pflege des Waldes vom Setzen bis zur Rodung ist harte Arbeit. Jeder der glaubt, dass Bauern „gierig“ sind, sollte kurz mal darüber nachdenken, ob er bereit wäre, über Jahrzehnte regelmäßig und schwer zu arbeiten, um dann 60 bis 80 Jahre später zu erfahren, welchen Ertrag diese Arbeit bringt. Waldbauern arbeiten für ihre Enkel – ein typisch „gieriges“ Verhalten?

Da die sinkenden Preise in der Landwirtschaft schon seit Jahrzehnten zum Sterben kleinerer Bauernhöfe führen, wurde bei mir im Dorf schon 2008 eine Nahwärme-Genossenschaft gegründet, die seitdem den Bauern, den Menschen im Dorf, aber auch der Gemeinde wirtschaftliche Vorteile bietet. Die Zusammenarbeit von 12 Landwirten ist nicht nur fǘr alle Beteiligten ein weiteres, halbwegs sicheres wirtschaftliches Standbein und macht sie unabhängig vom Handel, sondern sorgt auch für eine deutlich bessere Pflege des Waldes. Viel Holz, das in der Vergangenheit einfach im Wald verfaulte, weil es keine Abnehmer dafür gab, wird jetzt an die Nahwärme geliefert und hat so einen Wert.

Kaum Bauernproteste in Österreich

Auf die Frage, warum die Bauern in Österreich nicht wie in anderen europäischen Ländern auf der Straße sind, gab es vielfältige Antworten.

Manche Betriebe in unserem Dorf sind ohne Nachfolger, die werden sowieso in nächster Zeit aufhören, warum also protestieren? Junge Bauern gehen in die Industrie, wo sie dank ihrer vielfältigen Qualifikation und häufig hohen Belastbarkeit und Leistungswilligkeit eine „gesuchte Ressource“ darstellen. Man will auch kein Querulant sein – und Änderungen erwartet man sich nicht. „Die da oben machen eh was sie selbst oder die Konzerne wollen.“ Manch einer betreibt den Hof und die Landwirtschaft als Hobby, entweder als Beschäftigung in der Pension oder als Ausgleich zum anstrengenden Bürojob – statt ein Fitness-Studio zu besuchen.

Die Nebenerwerbsbauern – und das sind in meinem Dorf die meisten – müssen letzten Endes nicht von der Landwirtschaft leben. Und selbst viele Vollerwerbsbauern haben noch einen Nebenjob und fahren z.B. beim Maschinenring. Ich fürchte, dass derartiges „Quersponsoring“ bei vielen Betrieben in Österreich der Fall ist.

Da der Strukturwandel in Deutschland schon viel weiter fortgeschritten ist, gibt es hier viel weniger Kleinbetriebe als in Österreich. Bei den großen Betrieben, die ja auch Mitarbeiter bezahlen und eine ganz andere Kostenstruktur haben, ist der Druck aktuell deutlich höher.

Beklagt wird allerdings der zu geringe Zusammenhalt zwischen den Bauern, auch die Ortsbauernschaft hätte massiv gelitten. Man wünscht sich auch Bauernverbände, die sich für die Interessen der Bauern und nicht für die Interessen des Verbandes einsetzen. Der Bauernbund sei viel zu parteinah, um die Sorgen und Nöte der Bauern im Auge zu haben. Einer Bäuerin wurde von einer Funktionärin ernsthaft vorgeschlagen, „sie könne ja neben der Arbeit am Hof noch nachts als Pflegerin arbeiten. Da würden Leute gesucht.“ Es ist nachvollziehbar, dass sich von derartigen Funktionsträgern niemand wirklich Unterstützung erwartet.

Und außerdem: „Der gelernte Österreicher neige zum Sudern und Raunzen am Stammtisch, nicht aber zur Revolution oder auch nur zu einfachem Protest.“ Eine Haltung, die ich als „gelernte Deutsche“ nach 25 Jahren im Land auch beobachtet habe und mich freue, dass sie mir gegenüber so offen bestätigt wurde.

Dabei wäre es so einfach. Die meisten Bauern sind in WhatsApp- und Telegram-Gruppen auch überregional vernetzt. Ein paar Messages am Mittwoch und schon könnten Tausende Bauern am Freitag in Wien stehen und ihre Forderungen kundtun.

Der Bedarf nach einer Neuorientierung der Landwirtschaft besteht offensichtlich und bei den Forderungen gab es sehr viele Gemeinsamkeiten:

  • Die Produkte müssen fair bepreist sein – Subventionen dienen nur dem Verbraucher, nicht dem Bauern.
  • Der internationale Handel sollte zumindest auf Länder mit gleichen Qualitätsstandards und Produktionsbedingungen beschränkt werden.
  • Die Absurditäten des Marktes – sinkende Preise beim Landwirt, steigende Kosten für die Konsumenten – müssen korrigiert werden.
  • Die Macht der Konzerne und der Handelsorganisationen muss beschränkt werden, die Preisfestlegung seitens des Käufers muss beendet werden.

Mein Resümee

Vor vielen Jahren konnte ein fleißiger Bauer auch noch von seinem eher kleinen Hof leben, Frau und Kinder ernähren und für die Enkel vorsorgen. Heute ist die Mehrheit auf Nebenerwerb umgestiegen – gezwungenermaßen, wenn man die wirtschaftliche Situation betrachtet. Viele meiner Gesprächspartner gehen davon aus, dass mittelfristig nur noch Agrarkonzerne und Großbauern überleben werden und die kleinbäuerliche Landwirtschaft, die aber meiner Beobachtung nach zumindest in Oberösterreich immer noch vorherrscht, verschwinden wird.

Einige nennen den EU-Beitritt als eine Wurzel des Übels, seit diesem Jahr sei es nach und nach bergab gegangen. Immer mehr Bauern hätten aufgegeben. „Wenn die Ukraine zur EU kommt, dann ist bei uns mit der Landwirtschaft endgültig Schluss“ – so etwas hörte ich nicht nur einmal.

Die Wahrnehmung der befragten Kleinbauern in meinem Dorf heute lässt sich sehr einfach zusammenfassen. Die EU und deren nachgelagerte Institutionen und Verbände scheinen alles daran zu setzen, die kleinbäuerliche Struktur zu zerstören und die Landwirtschaft zugunsten von Großbauern zu industrialisieren. Die Aussage einer Bäuerin liegt mir noch in den Ohren: „Bauern sind die Grundversorger der Gesellschaft. Wird die Politik erst munter, wenn die Bevölkerung hungert?“

Überlebens-Chancen haben – in meinen Augen – nur noch jene Betriebe, die auf Direktvermarktung in Verbindung mit eigenem Futter setzen und so einen maximal möglichen Grad an Autarkie erreichen.

Eine andere Alternative zum Bauernsterben oder der Übernahme durch Großbetriebe wären Kooperationen, wie die kurz erwähnte Nahwärme-Genossenschaft beispielhaft zeigt. Wenn die verbliebenen Milchbauern gemeinsam einen großen Stall bauen, der den EU-Vorgaben ab 2030 entspricht und auf gemeinsame Milchkuh-Haltung umstiegen, würde das den Finanzierungsdruck für den Einzelnen deutlich reduzieren. Und auch die Arbeitszeiten könnten sinken und längere Urlaube wären möglich.

Aber obwohl sich meine Nachbarn bei Problemen gegenseitig unterstützen und in Einzelfällen auch kooperieren: Der Menschenschlag „Bauer“ steht für ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Eigenständigkeit. Da hat (fast) jeder seinen eigenen Traktor, obwohl dieser die meiste Zeit unbenützt ist, um nur ein Beispiel zu nennen. Das macht ein derartiges Projekt wohl eher schwierig, auch wenn es in meinen Augen zum Erhalt der regionalen Landwirtschaft wesentlich beitragen könnte.

Meine Befürchtung: Je weniger Bauern es gibt, je mehr die Ernährung der Menschen von industrieller Massenproduktion im Ausland abhängt, desto ungesünder wird es für die Menschen. Die Standards, die in Österreich für ein halbwegs akzeptables Tierwohl und eine halbwegs giftfreie Gemüse- und Getreideproduktion sorgen, sind in anderen Teilen der EU weniger relevant und außerhalb der EU teilweise völlig unbekannt.

Der Schaden trifft die Verbraucher. Also Sie, lieber Leser und liebe Leserin. Darum zum Abschluss nochmals wiederholt:

Erteilen Sie unseren Bauern den Produktionsauftrag für gesunde Lebensmittel, wo und wann immer es Ihnen möglich ist.

Bauernmärkte gibt es in fast jeder Stadt, Einkaufsorganisationen wie netswerk.at erleichtern den Zugang zu einem breiten Spektrum an regionalen Produkten.

Es liegt also fast nur an Ihnen!

 


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Mit Exoten Landwirtschaft betreiben – Teil 7 der Mikro-Perspektive

Einer unserer „Groß“betriebe: Der Eierbauer – Teil 6 der Mikro-Perspektive

Alte Rassen – eine Option für den Erfolg in der Tierzucht – Teil 5 der Mikro-Perspektive

Rettet die Rinderwirtschaft: Zucht und Mast statt Milch – Teil 4 der Mikro-Perspektive

Milchwirtschaft und Ackerbau – gleichermaßen im Absturz – Teil 3 der Mikro-Perspektive

Die Lage der Bauern meines Dorfes im Überblick – Teil 2 der Mikro-Perspektive

Die Situation der Bauern – eine Mikro-Perspektive aus Oberösterreich

21 Kommentare

  1. Daisy 8. April 2024 at 18:10Antworten

    Der EU-Beitritt hat sie mMn bequem gemacht. Zuviele Subventionen fûr nix. Dafür hat die (V)P gesorgt. ZB konnte man früher zum Schwammerlsuchen frei durch unsere Wälder streifen – ich wüsste noch die Plätze. Sie waren gepflegt, gut ausgeforstet – überall Wege aus Traktorspuren. Diese Wälder sind heute undurchdringliches Dickicht. Da kommst keinen Schritt weiter. Gruselig!

    Und deswegen demonstrieren sie auch nicht. Weil sie bequem geworden sind. Wo man mit dem neuesten Renntraktor nicht hinkommt, dort verwildert eben alles. Die Zukunft gehört in der Landwirtschaft den Maschinen, in den Ebenen. Und wenn das Erdöl zu teuer ist, dann gehört sie eben den Mega-Konzernen.

  2. Rumpelstilz 8. April 2024 at 15:43Antworten

    Steigende Verbraucherpreise bei gleichzeitig sinkenden Erzeugerpreisen kann man auch rückwärts lesen:

    Früher waren Erzeuger- und Verbraucherpreise näher beieinander.

    Was ist passiert?

  3. Manuela Berger 8. April 2024 at 13:57Antworten

    Zickenterror auf tkp.
    Yeah ! Mega !!

    • Gabriele 8. April 2024 at 14:08Antworten

      @ Manuela Berger: Mich beschleicht fast der Verdacht, dass sich unser…. eh schon wissen, einer Geschlechtsumwandlung unterzogen haben könnte. Kann mich natürlich auch irren.
      Und wenn so ein Kasperltheater für Sie Yeah und Mega ist, sind Sie vielleicht zwecks geistiger Mindestanforderungen hier ebenfalls falsch und haben sich vorher gelangweilt.
      Bitte lassen Sie sich gerne noch darüber aus…. ich werde nichts mehr darauf antworten. Verhaltenskreative Kindergartenkinder muss man ab und zu in Ruhe spielen und kreischen lassen – bis sie sich wieder beruhigt haben. In der Regel hilft das.

    • Sabine Schönfelder 8. April 2024 at 14:46Antworten

      Wollen Sie mitmachen ?😂👍Wir üben gerade Meinungsvielfalt.

  4. Jurgen 8. April 2024 at 13:23Antworten

    Bauer als eigenständiger Beruf wird wohl verloren gehen, aber es bilden sich allerorts Genossenschaften, d.h. Leute, die vom Bauern „versorgt“ werden wollen schließen sich mit Bauernhöfen zusammen und „finanzieren“ das Ganze, so dass allen Mitgliedern die Ernte, Früchte der Natur, Käse, Milchprodukte und Fleisch gehören und verteilt werden, während der Bauer sein Auskommen hat in der Genossenschaft.
    Innerhalb der Genossenschaft fließt kein Geld zwischen den Mitgliedern, aber jedes Mitglied zahlt einen Monats- oder Jahresbeitrag bzw. bringt sich z.B. als Mechaniker händisch ein für Wartungsarbeiten an den Geräten. Der Bauer wird durch das Gemeinschaftssystem „fairer“ belohnt. Und alle packen mit an, wenn Bedarf danach ist, z.B. zur Ernte.

  5. Bang Bang 8. April 2024 at 10:44Antworten

    „Der Bedarf nach einer Neuorientierung der Landwirtschaft besteht offensichtlich und bei den Forderungen gab es sehr viele Gemeinsamkeiten:

    Die Produkte müssen fair bepreist sein – Subventionen dienen nur dem Verbraucher, nicht dem Bauern.
    Der internationale Handel sollte zumindest auf Länder mit gleichen Qualitätsstandards und Produktionsbedingungen beschränkt werden.
    Die Absurditäten des Marktes – sinkende Preise beim Landwirt, steigende Kosten für die Konsumenten – müssen korrigiert werden.
    Die Macht der Konzerne und der Handelsorganisationen muss beschränkt werden, die Preisfestlegung seitens des Käufers muss beendet werden.

    Wie nennt sich das? Kommunismus/Sozialismus? Wir sind auf dem Weg dahin. Das Zentralbankgeld macht es möglich. Gleich dazu gehört dass die kleinen Bauern verschwinden damit niemand sich neben den offiziellen Wegen ernähren kann. Unmöglich?

  6. Gabriele 8. April 2024 at 9:29Antworten

    Einmal Sepp Holzer zu seiner Meinung darüber fragen…. der kann sagen, wie es weitergehen wird. Und schuld daran sind die Bauern und Waldbesitzer zu mehr als 50 Prozent selbst. Jetzt also nicht jammern…
    Und wie das „halbwegs akzeptable“ Tierwohl aussieht, für das diese Bauern stehen – das kann keinem Menschen mit Herz und Verstand ausreichen.
    Aber auch alle „Konsumenten“ sind dazu aufgefordert, sich mit ihrem Fleisch- und Milchwahn an der Nase zu nehmen.
    Fazit: Es ging uns viel zu lange viel zu gut. Und tiefe Einschnitte werden eben jetzt nötig. Nur dann wird allen Beteiligten ein Licht aufgehen – oder ich fürchte, nicht einmal dann.
    Es gibt schon jetzt tolle Bio- oder Bergbauernhöfe, die vorbildlich arbeiten. Aber die kennen weder Urlaub, noch Wochenende oder größte Bequemlichkeit, wie es die meisten „Großbauern“ halt doch gerne hätten.
    Ich sehe hier in meinem Umfeld genug, um Bescheid zu wissen, dass sehr viele Bauern so arm nicht sind, wie sie sich darstellen. Sorry.

    • Sabine Schönfelder 8. April 2024 at 11:48Antworten

      Liebe Gabriele,
      Sie sind das typische Ergebnis erfolgreichen Nudgings. Was glauben Sie eigentlich, WER für unser ESSEN sorgt ? EDEKA oder der Bio-Supermarkt ? Was glauben Sie eigentlich WIEVIEL Bio möglich ist, auf dieser Welt ? …und das betrifft nicht nur Fleisch, sondern die Fleisch-Ersatzstoffe. Sie bewegen sich in einer kindlichen Wunschtraumblase und steigen, sehr unsympathisch, auch noch auf die NEID-Nummer des „doch so reichen Bauerns“ auf, der die Schuld an all dem Tier-Unwohl trägt. Sehr naiv.
      Was Sie an Fleisch verbannen, müssen Sie mit Ersatz kompensieren. Das ist ernährungsphysiologisch minderwertiger und noch umweltbelastender. Wir können natürlich aufhören zu essen…oder zu leben, noch besser! Für die Tiere und die Erde, wobei sich die Tiere weiterhin gegenseitig fressen werden und wir der Erde schei..egal sind. Liebes. …aber Sie wissen ja Bescheid.😁👍

      • Gabriele 8. April 2024 at 13:40

        @ Liebe schöne Sabine – ich denke, dadurch, dass Sie mich hier „Liebes“ nennen (liebes Tschapperl), geben Sie sich ausreichend selber zu erkennen. Aber ich bin nicht deine Tochter, liebe Mami und auch sonst nicht in einer Beziehung mit Ihnen, die Belehrungen zuließe. Also bitte widmen Sie sich wieder Ihren eigenen Studien und glauben weiterhin, man könnte ohne Fleisch nicht gesund sein. Und passen Sie auf, dass Sie nicht von Löwen gefressen werden, die aus dem Tiergarten entkommen sind. Python-Steak gäbe es ansonsten auch noch für Sie, wenn Sie mögen.

      • Michael 9. April 2024 at 10:33

        „Was glauben Sie eigentlich WIEVIEL Bio möglich ist, auf dieser Welt ? …“

        Die Bio-Anbauverbände nennen das Gegenteil: Keine Bodenvergiftung durch Pestizideinsätze, dadurch Bodenverbesserung mit Fruchtfolge und weitere Maßnahmen, dadurch Ertragssteigerung, Stopp des Bodenauslaugens, dem Menschen zuträgliches Essen. Viele Menschen weltweit ernähren sich fleischlos, ihnen geht es gut. Und: alte Weisheit – mit derselben Menge an Pflanzen, um ein Kilo Fleisch zu produzieren, kann man zehn Kilo pflanzliche Lebensmittel produzieren.
        Menschen sollen ihre Tiere in kleinem Maßstab für Eigenverzehr halten können, wie seit tausenden von Jahren – bis vor kurzem mit der Gründung von Agrarfabriken – üblich, aber wenn weltweit Flächen für die Ernährung des Menschen genutzt würden anstatt für Produktion von Waffen, Autos, unnötigen Konsumgütern, Plastik und anderen menschentötenden Dingen, dann wäre eine Landwirtschaft möglich, die alle ernährt und ohne Chemie und Gift auskommt.

  7. Dorothea 8. April 2024 at 9:22Antworten

    Wenn ein Land gerodet wird, um alles zu verbauen, wird es keine Holzwirtschaft in Österreich mehr geben. Wie sagte meine rumänische Kollegin: „Seid froh, dass Rumänien in der EU ist, ihr bekommt unser Holz!“

  8. Sabine Schönfelder 8. April 2024 at 9:13Antworten

    …..und wieder geht es um globale Kontrolle. Der Bauernstand steht einer MONOPOLISIERUNG DER NAHRUNG im Weg ! Selbstständige, dezentrale Versorgung a l l e r Güter ist hier kontraproduktiv, deshalb können Sie Ihrer Reihe nahtlos direkt „Das STERBEN DES MITTELSTANDS“ hinzufügen.
    Auch hier sehen wir wieder den BRUTALEN WIDERSPRUCH, den eine verblödete Wohlstandsgesellschaft einfach nicht erkennen möchte :
    Mit BIO, NACHHALTIGKEIT und ÖKO, mit CO2-Schwachsinn, Treibhausmärchen und Weltuntergangsstimmung zwingt eine gut finanzierte Wirtschaftslobby über non-stop-Propaganda die Menschen zu WAS !?!?‼️
    Fragen wir MR. GATES. Er sammelt Land auf der ganzen Welt. Flaches Land ohne Bäume. Bäume sind jetzt nur noch vergraben zur CO2-Reduktion sinnvoll.😂.
    So schnell kannˋs gehen. 😂🤣😂 Globale Wirtschaftsinteressen präferieren
    👉👉👉👉👉 minderwertiges Essen,
    👉 „verteufelte“ eiweißhaltige Milch wird zu Mandelwasser, dessen Mandeln aufgrund der Nachfrage nicht BIO sein können…
    👉 Fleisch,als megaschneller, hochwertiger Energielieferant wird durch Erbsenpüree-Produkte ersetzt ! CONVENIENCE-FOOD erster Güte, ‼️für Veganer und Ähnliches, die sich um ihren Verstand fressen….
    👉 der Rest soll durch Insektenfraß ersetzt werden, die Restbestände von Rotorenblättern ?
    👉 sämtliche natürlichen Prozesse der Nahrungsherstellung sollen „transformiert“ werden zu genmanipulierten Kunstprodukten und zwischendurch wird tüchtig „GEBOOSTERT“.
    LECKER Leute, und was das Monopol noch so in diesen Convenience-Fraß untermischt, das wissen nur Gates und friends…..denn die besitzen dann das MONOPOL.
    Und was SIE🫵 darüber denken werden, das steht auch schon fest. Sie werden es essen, schneller sterben, viel erkranken und glücklich sein. 😁 ..denn die besitzen auch das MEINUNGS-MONOPOL…erinnert irgendwie an Corona…😳🫢

    Leben ist immer auch eine Intelligenzprüfung. Danke an die Autorin für Ihren Einsatz, für den Überblick auf bäuerliches Überleben. 🥰

    • Geronymo 8. April 2024 at 10:14Antworten

      Ich bin Veganer und finde ihre Einschätzung als dummdreiste Unverschämtheit. Um den Verstand frißt sich eher Konsument von Tierquälprodukten. Veganes Essen ist keineswegs ein Kunstprodukt, wenn man es denn richtig macht. Sie haben Recht mit der Intelligenzprüfung, aber anders als sie glauben!

      • Gabriele 8. April 2024 at 11:00

        @ Geronymo: Ärgern Sie sich nicht – man will Veganer genauso gern als Trottel hinstellen, wie die Ungeimpften. Besonders gern tun das jene, die keine Ahnung von Veganismus haben und unter keinen Umständen auf ihr „Schnitzerl“ oder ihre tägliche Milch verzichten können. Ich bin nur „Teilzeitveganerin“, aber jedes Stück Fleisch, das ich ab und zu esse, ist entweder wirklich BIO oder offiziell „abgelaufen“, damit es nicht weggeschmissen werden muss. Kuhmilch brauche ich gar nicht, ab und zu vom Bio-Schaf. Bio-Eier ebenfalls selten. Vielleicht bessere ich mich noch. Jedenfalls esse ich sicher nie Insekten oder minderwertigen Pseudo-Veganfraß. Sie vermutlich auch nicht. Aber man muss es sich unterstellen lassen.
        Man sieht hier wieder, wie groß die Gehässigkeit vermeintlich Allwissender selbst bei diesem Thema ist… Wer so agiert, dem bedeutet echtes Tierwohl herzlich wenig – es geht nur um Recht haben und Recht behalten. Und Verzichten ist sowieso keine Kategorie, weil es nur „Willhaben“ gibt…

      • Sabine Schönfelder 8. April 2024 at 11:31

        Nicht so empfindlich, liebe Veggies,
        erst Fleisch ermöglichte unserer Spezies ein großes Gehirn zu entwickeln, weil wir mit Blattfraß ein Leben führten wie der Koalabär oder das Faultier. Ein so großer Organismus wie der menschliche, benötigt „schnelle“ Energie.
        Beschäftigen Sie sich einmal mit Ernährung. Lesen Sie einmal ein Buch von Udo Pollmer über die physiologischen Zusammenhänge von Nahrung und Stoffwechsel.
        …über Smuuusiiies, über Erbsenpüree-Frikadellen 😂, über die Convenience-Zubereitung vieler veganer Lebensmittel. Mir dreht sich da der Magen um.
        Auch Rohkost wird völlig überschätzt. Wir besitzen keine Kaninchenmägen.
        Wir sind nicht so weit auseinander wie Sie denken.
        Gute Bauernprodukte, mit „ehrlicher“ Arbeit hergestellt, möglichst Chemie-befreit produziert, natürliche Nahrungsmittel handwerklich, nicht industriell verarbeitet sind gesund und unterstützen die Bauern.👍
        Es geht hier um einen Trend, global gesteuert, Tiere lieber hunderttausendfach zu töten, als zu essen, weil sie pupsen. Das ist krank. Sonst nichts.
        Einerseits werden Tiere bereits onkologisch therapiert ‼️, für tausende von Euros, die kleinen süßen Pützelchen, während andererseits Millionen Menschen per modRNA dahingerafft werden. Das ist krank. Sonst nichts, – und meine Meinung und sonst nichts. 😁👋🏻🥂
        Du bist, was Du ißt.

      • Gabriele 8. April 2024 at 13:47

        @ Liebe Sabine: Sie haben es erfasst – Du bist, was du isst! Vor allem geistig, das zeigen Sie uns hier überdeutlich. Inklusive Ihrer Kasperl-Emojis. Und lassen Sie bitte die armen Kaninchen aus dem Spiel – hoffentlich haben Sie ja eines verspeist zu Ostern – auch ein süßes Osterlämmchen, damit ihm die „onkologische Behandlung“ erspart bleibt. Sie nehmen sich hoffentlich mit Ihrem gesamten Auftritt hier selber nicht ernst. Aber Ihren Fans gefällt es, das ist die Hauptsache. Und jetzt lassen Sie es gut sein mit Ihrem Gequassel.

      • rudi fluegl 8. April 2024 at 15:31

        Eigentlich will ich mich in diesen Streit unter Frauen, unter der sehr guten Idee einer Frau, einen Abriss unserer Lebensmittelproduktion mit all ihren Unmöglichkeiten zu bieten, nicht einmischen.
        Da große Grünflächen vorhanden sind und die sich auch für die Milch mit ihren Haltbarkeitsprodukten, Eier, Fleisch, eignen sind Fleischfresser ganz normal. Und auch ich fresse von Fisch bis Käse, Eier, vor allem Rohkost und kann mich leider nicht als Vegetarier bezeichnen!
        die ewige Behauptung allerdings, ohne Fleisch keine Entwicklung zum Menschen, geht mir auf die Nerven, da diese vor allem der Darstellung des sogenannten „Edlen“ dient.
        Alleine vor dem Abhängen von Wildfleisch um es für den „Genuss“ tauglich zu machen löst bei mir Grausen aus.
        Bei der Ernährung meiner Tiere (Katz und Hund) habe ich immer die Arme weit ausgestreckt und die Luft angehalten.
        Da ich auch auf Bauernhöfen aufgewachsen bin, auch mit Fleischereien – meine Mutter war Erzieherin, meist bei selbstständigen, kam ich auch in den Genuss uns von Knechten zeigen zu lassen wie Lebensmittelproduktion und Schlachten geht! Mit 8 Jahren trug ich einen derartigen Schock davon, dass ich sofort das Essen von roten Fleisch einstellte. Das ging nicht nur mir so. Befreundete Kinder übernahmen dann die Geschäfte und die Höfe aus solchen Gründen nicht und wurden, jetzt hochbezahlte, Techniker. Bezeichnender Weise blieben die Geschäfte dann den Töchtern!
        Und hochwertige energiereiche Ernährung, geht auch über Nüsse und was sonst noch, auch grausliches, von den viel mehr Sammlern als Jägern, zu finden war.
        In dieser Art von Evolution, einer kulturellen, sollte auch nicht vergessen werden, dass eine ganze Menge von Naturentfremdung unter dem Label, „macht euch die Erde untertan“, darinnen steckt.
        Mich erinnert das auch an die Lorenz`sche Fulguration und an das Beispiel; Man nehme ein Messer, setze das an Pflanzen, am Krautkopf, an Muscheln, an Fischen und zuletzt an Primaten an.
        Sollte sich bis dahin kein innerer Widerstand geregt haben, dann bitte die Klinge gegen sich selber richten!

      • rudi fluegl 8. April 2024 at 15:49

        die Vorverdaung durch das Feuer darf auch nicht vergessen werden, welches viele Nahrungsmittel erst aufschloss! Das Feuer, das dann durch solche Eulen wie mich, am Leben gehalten wurde und bei dann damit erleichterten Sprachtraining, den sich durch den Morgentau hirschenten, so manche Erleichterungen, erschufen!

      • rudi fluegl 8. April 2024 at 19:47

        Schönfelder!
        Udo Pollmer hat gerade beim Corona Ausschuss einen tollen Vortrag laufen!
        Hauptthema „die Menschen sind sehr unterschiedlich.“ Auch in der Fähigkeit Nahrung überhaupt richtig zu verdauen!

      • Geronymo 9. April 2024 at 12:03

        Nochmal Fr. Schönfelder, zu ihrer Replik.
        Udo Pollmer als Referenz? Im Ernst? Ein Ernährungpopulist und Blender der schlimmsten Sorte, der eine wissenschaftliche Reputation vorgaukelt, die er nicht hat. Woher auch. Lebenmittelchemiker ohne Promotion, dafür selbst ernannter wissenschfatlicher Leiter eines selbsgebastelten Instituts. EU.L.E heißt das Portal ,das sich inzwischen hinter einer Bezahl-Schranke versteckt. ..mit Experten, die durch die Bank nix von Ernährung verstehen. Sie plappern unreflektiert seine Absonderungen nach.

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