
Mit Blindheit geschlagen
Eigentlich ist unter Blinden der Einäugige König. Aber schon seit einiger Zeit werden die Mahner und Seher nicht gehört, ihre Kanäle zensiert und gelöscht, ihre Expertise herabgewürdigt und ihre Hilfsangebote rundweg abgelehnt. Die Gesellschaft scheint mit Blindheit geschlagen und sich an diesen Zustand zu klammern.
Vor über einem Jahrhundert hat der englische Schriftsteller H.G. Wells (1866-1946) diesem Phänomen bereits die Parabel „Das Land der Blinden“ gewidmet, ein Zeichen dafür, dass dieses Phänomen nicht neu ist. 1976 wurde die Erzählung vom deutschen Regisseur Pete Ariel verfilmt.
In einem isolierten Tal in den Anden kann niemand sehen. Alle Bewohner haben schon vor vielen Generationen das Augenlicht verloren und dies an ihre Nachkommen vererbt. Ihre Augenhöhlen sind schon so lange leer, dass auch in ihrer Sprache jeder Bezug zu sichtbaren Wahrnehmungen verloren gegangen ist. Mit einer Schärfung der übrigen Sinne und einer eigenen Weltsicht hat man sich eingerichtet und kommt gut zurecht.
Entsprechend unerwünscht ist der sehende Eindringling, der sich eines Tages in die Talsenke verirrt. Seine bessere Wahrnehmung und sein Glaube, deshalb besser Bescheid zu wissen, rufen nur Ablehnung hervor. Seine Hilfsangebote brauchen sie nicht.
Der Sehende ist unter den Blinden kein König. Er wird nur geduldet und hat sich gefälligst dem eingeschränkten Weltbild Blinder anzupassen. Seine Sehfähigkeit gefährdet das Kollektiv. Durch den sozialen Druck und aus Liebe zur Tochter seines Hauswirts gibt der Ankömmling schließlich sogar vor, sich die Augen entfernen zu lassen, um volles Mitglied der Gemeinschaft werden zu können.
Dann verlässt ihn der Mut und er ergreift am Abend vor seiner Operation die Flucht. In einer späteren Fassung von Wells kehrt der Flüchtige noch einmal zurück, um die Blinden vor einem drohenden Erdrutsch zu warnen. Als seine Warnungen als Hirngespinste abgetan werden, gelingt es ihm noch, sich und seine Geliebte vor den herabstürzenden Geröllmassen in Sicherheit zu bringen.
Auch wir, die wir sehen, wie das Unheil nach jahrelanger Vorbereitung seit 2020 um sich greift, müssen uns heute als Fantasten diffamieren und zu unerwünschten Personen erklären lassen. Die kollektive Wahrnehmung ist gefestigt und duldet keine Abweichungen. Wie die Blinden folgen alle der weißen Linie am Boden und schauen weder rechts noch links.
Wells‘ Allegorie beschreibt das Drama aller Gesellschaftslügen. Egal wie plausibel, logisch und evidenzbasiert die Aufklärer argumentieren: Die geschlossene Gesellschaft will nicht aus ihrer hypnotischen Trance befreit werden. Es zöge ihnen den Boden unter den Füßen weg.
Die Machtlosen, die sich freiwillig unterwerfen, wollen einfach glauben, dass eine bestens bekannte Krankheit neu ist, Injektionen eines Gen-Codes für eine hochgiftige Substanz die Gesundheit schützen oder eine künstliche Bewölkung durch Düsenjetverneblungen auf eine durch ihr Leben verursachte Klimaänderung zurückzuführen wäre. Die selbstgewählte Blickverengung widersetzt sich jeder Korrektur. Der Zusammenbruch ist so unausweichlich wie ein Erdrutsch.
Dumm, dass wir Heutigen keine Talsenke mehr verlassen können. Vor einem globalisierten Wahn gibt es kein Entkommen. Nur einige wenige werden das Fiasko durch Glück und Zufall überleben und vielleicht den Nachgeborenen berichten können, wie es so weit kommen konnte.
Frank R. Paul, Public domain, via Wikimedia Commons
Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.
Univ.-Doz.(Wien) Dr. med. Gerd Reuther ist Facharzt für Radiologie und Medizinhistoriker
Dr. phil Renate Reuther ist Historikerin und Anglistin
Zuletzt erschien von ihnen „Hauptsache Panik. Ein neuer Blick auf Pandemien in Europa“.
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23 Kommentare
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Der Stalinismus ist zurückgekehrt … wer ihn erlebt und begriffen hat, weiß das … Josef’s späte Genugtuung … und der dämliche Wertewestler schnallt’s nicht … .
Letztens mit einer knapp 30-jährigen gesprochen. Sie meinte, sie sei froh, dass die Maskenpflicht nun endet (Gesundheitswesen), weil die Maske ihr Immunsystem geschädigt hätte. Sie hätte noch nie so lange an einer Infektionskrankheit gelitten, wie die vergangenen 5 Wochen.
Ich fragte sie, ob sie geimpft sei. – Ja, 3x. Dann war Sendepause. Sie stellte keinen Bezug her!
Genau so wie die Blinden in der Geschichte. Eine Wahrnehmung dafür, dass die “Impfung” die Immunfunktion heruntergesetzt hat, ist gar nicht möglich. Dieses Sinnesorgan nicht vorhanden.
[…] Quelle: Mit Blindheit geschlagen […]
Ist ja nicht verwunderlich wenn die Fakten entweder verleugnet oder totgeschwiegen werden. Kommt Zeit kommt Rat, leider mit schmerzhaften Nebenwirkungen.
Bild symbolisch ein Volltreffer, Gesellschaft mit langen Pony. Die Gesellschaft ist mit Blindheit geschlagen worden. Und wer sich an diesen Zustand klammert hat verloren. Schon in Zeiten von Smartphons schaut man weder rechts noch links. Wundern muss man sich über nichts mehr.
Lest „Stefan Zweig – Die Welt von gestern“.
Es ist fast 1:1 eine Wiederholung der Zeit des ersten Weltkriegs.
Und man kann hoffen dass danach nicht die Zeit bis zum 2. Weltkrieg wiederholt wird. (Wenn das nicht eh schon parallel abläuft)
Diesen Absatz ins Bewusstsein zu holen sollte die Wirkung und Wahrheit nicht verfehlen.
“Auch wir, die wir sehen, wie das Unheil nach jahrelanger Vorbereitung seit 2020 um sich greift, müssen uns heute als Fantasten diffamieren und zu unerwünschten Personen erklären lassen. Die kollektive Wahrnehmung ist gefestigt und duldet keine Abweichungen. Wie die Blinden folgen alle der weißen Linie am Boden und schauen weder rechts noch links.”
Hierfür ein vierfachen Dank.
Und wenn nur einige wenige das Fiasko überleben sollten, was ich nicht für möglich halte, werden jene selbst dann verschwommene Erinnerungen/Wahrnehmung den Nachgeborenen berichten können, wie es schon in der Vergangenheitsgeschichten gezeigt hat. Und es wird so weit kommen wie es Menschen zulassen. Und das tun sie Tag für Tag ohne nachzudenken.
Ihr Satz: Alle Bewohner haben schon vor vielen Generationen das Augenlicht verloren und dies an ihre Nachkommen vererbt.
So gesehen wird das oft übersehen. Zwischen den Zeilen Lesen sollte man nie außer acht lassen. Hier sind die Informationen vertreten und besonders wichtig um zu verstehen.
Mit einem drohenden Erdrutsch machen diese Worte klar, dass alles nicht mehr weit ist.
Leider unterliegen beide Analogien – die Parabel von Wells und @Kathreinerles Gedicht von Gellert – mit ihren jeweiligen Schlußfolgerungen einem Irrtum:
Die Blinden, Stammelnden und Hinkenden lebten ja offensichtlich in einer Gesellschaftsform, die wir “Demokratie” nennen würden: Das Volk hatte gemeinsam entschieden, was als normal und richtig gelten soll und alle hielten sich daran.
Dann kam jeweils ein Fremder in die Gemeinschaft und machte sich sogleich daran, ihre Lebensweise und ihre Gesetze zu kritisieren weil er meinte, er sähe und wüßte mehr als sie,
habe die besseren Ideen und die einzig korrekte Sprechweise.
In den Augen der Einheimischen war er also genau das, was die Klimakleber gerade für Berlin sind oder die Bolsche-Woken für Bürger, die inzwischen noch nicht einmal mehr “Neger” oder “Es gibt nur zwei Geschlechter!” sagen dürfen, ohne sogleich als Nazis beleidigt zu werden oder mit den Faschisten von der Antifa Bekanntschaft zu machen.
In ihrer eigenen Demokratie hatten die Einheimischen also das gleiche Recht, welches das frühere Grundgesetz auch uns in Abs. 4 Art. 20 GG ganz offiziell gegeben hat.
Und genau hier liegt der Hund begraben mitsamt dem Grund, weshalb ich die Demokratie auch nicht mehr zurückhaben will: Weil sie als einzige Staatsform die Gesetze zu ihrer eigenen Abschaffung gleich mitliefert.
Genau so ist aus Deutschland inzwischen wieder eine Diktatur, eine Tyrannei, ein Polizeistaat geworden: Auf demokratischem Wege und in freien Wahlen.
Frag Beate Bahner, Michael Ballweg und jede niedergeknüppelte Rentnerin, deren einzige Vergehen darin bestand, die Herrschenden zu kritisieren.
In Deutschland brauchte es zur Aushebelung der Verfassung noch nicht einmal einen Putsch, wie z.B. den Anruf der Dickmadame aus Südafrika. Hier genügte das Infektionsschutzgesetz.
Und? Hat der Souverän etwa dagegen protestiert?
Wählt er inzwischen wenigstens demokratischere Parteien?
Nö.
It´s democracy, stupid!
Judith Panther
1. Mai 2023 at 10:35
“Leider unterliegen beide Analogien – die Parabel von Wells und @Kathreinerles Gedicht von Gellert – mit ihren jeweiligen Schlußfolgerungen einem Irrtum:
Die Blinden, Stammelnden und Hinkenden lebten ja offensichtlich in einer Gesellschaftsform, die wir “Demokratie” nennen würden: Das Volk hatte gemeinsam entschieden, was als normal und richtig gelten soll und alle hielten sich daran.”
Die beiden Parabeln beziehen sich aber nicht auf Demokratie, sondern auf eine Verbohrtheit einer Gesellschaft.
Was Sie nachher noch über Demokratie schreiben, ist eben nicht das Wesen einer Demokratie, sondern das Aushebeln der Demokratie. Nicht die Demokratie hat “Beate Bahner, Michael Ballweg und jede niedergeknüppelte Rentnerin, deren einzige Vergehen darin bestand, die Herrschenden zu kritisieren” auf dem Gewissen, sondern die eigenwillige Machtergreifung der Regierung, der Justiz und der Medien. Dass es Machtmissbrauch in der Demokratie geben kann, haben wir leider in den letzten Jahren (auch schon früher, siehe NSU, Fall Mollath, Fall Buback) auführlich vor Augen geführt bekommen. Welche Regierungsform, wo so etwas nicht vorkommen kann, bevorzugten aber Sie?
Judith Panther
1. Mai 2023 at 10:35
Bezüglich des Grundgesetzes: (Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.) Gerade dieses wurde während der C-Maßnahmengesetzes den Bürgern verweigert.
Das GG ist nicht mehr gültig. Es wird uns nur von der politische Diktatur immer noch vorgeführt. Deutschland ist seit 1990 durch Verträge bestätigt, ein besetztes Land und steht unter US Militärverwaltung. Das heiß, jede Behörde und jedes Amt müsste sich erst eine Genehmigung der militärischen Verwaltung einholen, bevor sie Strafen etc. aussprechen.
Das zeigt sich insbesondere, das selbst Richter Angst haben ein Urteil mit ihrer persöhnlichen Unterschrift zu dokumentieren!
Herzlichen Dank an Gerd und Renate Reuther für diesen Artikel.
Gefahr von globalisierten Wahn zeigt uns wo wir gelanden sind oder noch landen werden. Es wird nur geduldet. Trotz Optiker bleiben viele Blind. Man redet von Fortschritt (dabei geht es um Rückbildung) und gern von Wunder. Für alles wofür sie keine Erklärung finden nennen sie es ein Wunder.
Der Blick auf die Wirklichkeit ist für die Menschen auch in Platons Höhlengleichnis (Politeia, 7. Buch) verstellt. Eines der bedauernswerten Geschöpfe wird ans Tageslicht gezerrt und will, geblendet von der gleissenden Sonne, sofort zurück in die Höhle. Es gewöhnt sich aber an die neue klare Sicht der Dinge und will um keinen Preis zurück in das Reich der Schatten, obwohl das zukünftig ein mühsames, arbeitsreiches Leben bedeutet …
Komische Geschichte das mit den Blinden. Jeder der sich lassen hat mRNA impfen, wird sein Lehrgeld dafür bezahlen. Und genau diejenigen, also die Blinden, ermöglichen die sich weiter entwickelnde Ausbeutung u. Versklavung bis an einem Punkt, wo sie einfach nicht mehr gebraucht werden und “legal” beseitigt werden.
Der wahre Charakter des Menschen zeigt sich in Krisenzeiten, wie man es bereits in der Coronazeit erfahren hat.
Da kam der Abstand gelegen für so manchen.
Es ist Archaiisches zu Gange. Das Stammeskollektiv erklärt “die Seher” zu Friedlosen, Vogelfreien und verhängt über sie die Acht, auch die Reichsacht. Daher ist auch justizielle Willkür möglich, weil sie rechtlos sind.
Dr. Karin Kneissl hielt am 25.4.23 auf Einladung der russischen Gesellschaft Znajne ihre schöne Rede auf Französisch.
Im eigenen Land Österreich und Europa geächtet, nach Frankreich geflüchtet, überlebt sie nun in einem kleinen Dorf im Libanon, weil sie besser arabisch als russisch spricht.
Eine hochintelligente, beeindruckende, sprachenbegabte Persönlichkeit, die NICHT ins derzeitige österreichische, europäische Schema passt.
Ihre schöne Rede wurde ins Deutsche auf rtde.me übersetzt.
Jeder Tag aufs Neue erschreckend, wie der Großteil der Bevölkerung ihren Alltag abspult, als obs die letzten drei Jahre, die laufend spür- und sichtbaren Auswirkungen der negativen Agenden einer Handvoll Bösartiger nie gegeben hätte, nicht gibt.
Nur einige wenige werden das Fiasko durch Glück und Zufall überleben und vielleicht den Nachgeborenen berichten können, wie es so weit kommen konnte. – Dazu wird es nicht kommen, da der Sieger die Geschichte schreibt. Der Sieger bei dieser künstlich geschaffenen Pandemie ist jedoch nur die Pharmabranche mit xxx Milliarden an Gewinn. Jegliche Aufarbeitung durch Fakten wird unterdrückt oder ins Gegenteil verkehrt. Jeder Krieg ( auch gegen die Menschheit wie bei Corona ) beginnt mit Lügen und nach dem Krieg gehen die Lügen im Sinne des Siegers weiter.
[…] Mit Blindheit geschlagen — tkp.at […]
“künstliche Bewölkung durch Düsenjetverneblungen”
Aha. Wenn diese Bewölkung Einfluss auf unser Klima nehmen sollte – eine Gegenprobe in Form einer zweiten flugfreien Erde haben wir nicht – wurde dies offenbar erkannt. Wie in anderen Artikeln bereits zu lesen war, soll der Flugverkehr, insb. für die Normalbevölkerung auf Null eingeschränkt werden. Also alles tutti.
Ein sehr guter Beitrag, danke. Ich denke, die meisten wollen Ruhe haben. Sie können nicht glauben, was sich da anbahnt. Es ist aber deutlich und klar zu sehen.
Mir fällt da auch “Das Land der Hinkenden” ein, von Christian Fürchtegott Gellert:
Vor Zeiten gab’s ein kleines Land,
Worin man keinen Menschen fand,
Der nicht gestottert, wenn er red’te,
Nicht, wenn er ging, gehinket hätte;
Denn beides hielt man für galant.
Ein Fremder sah den Übelstand;
Hier, dacht er, wird man dich im Gehn bewundern müssen,
Und ging einher mit steifen Füßen.
Er ging, ein jeder sah ihn an,
Und alle lachten, die ihn sahn,
Und jeder blieb vor Lachen stehen
Und schrie: »Lehrt doch den Fremden gehen!«
Der Fremde hielt’s für seine Pflicht,
Den Vorwurf von sich abzulehnen.
»Ihr«, rief er, »hinkt; ich aber nicht:
Den Gang müßt ihr euch abgewöhnen!«
Der Lärmen wird noch mehr vermehrt,
Da man den Fremden sprechen hört.
Er stammelt nicht; genug zur Schande!
Man spottet sein im ganzen Lande.
Gewohnheit macht den Fehler schön,
Den wir von Jugend auf gesehn.
Vergebens wird’s ein Kluger wagen
Und, daß wir thöricht sind, uns sagen.
Wir selber halten ihn dafür,
Bloß, weil er klüger ist als wir.