
Interessante Erklärungen des neue Präsidenten von Tschechien – Hinweis auf US-Pläne?
Kürzlich wurde in Tschechien ein neuer Präsident gewählt. Es siegte der eher unbekannte Falke Petr Pavel gegen den früheren Premier Babis, Pavel ist offenbar politisch unerfahren und erregt schon mit seinem ersten Erklärungen einiges Aufsehen.
Im Wahlkampf wurde er als “hochrangiger NATO-Führer” gelobt. Der Höhepunkt von Pavels beruflicher Laufbahn im Militär wurde laut M.K.Bhadrakumar 1993 erreicht, als er während seines Dienstes in der UN-Schutztruppe in Bosnien ein Team von 29 Soldaten anführte, um einen von serbischen Soldaten belagerten französischen Außenposten zu evakuieren. Er soll dabei Hindernisse überwunden hatte, die die Operation verlangsamt hätten, wie etwa umgestürzte Bäume, die seine Soldaten von der Straße entfernen mussten. Frankreich zeichnete Pavel aus.
Er schreibt weiter:
„Auf jeden Fall hat der 61-jährige Soldat und Politiker einen Volltreffer gelandet, als er kaum sieben Wochen nach seinem Amtsantritt als Staatschef behauptete, China könne kein verlässlicher Vermittler zwischen Russland und der Ukraine sein, weil Peking insgeheim nach “mehr Krieg” strebe.
Pavel schätzte ein, dass China billiges Öl, Gas und andere Ressourcen von Moskau im Austausch für Versprechungen einer “Partnerschaft” erhält und sein Interesse darin liegt, den Status quo zu verlängern, “weil es Russland zu einer Reihe von Zugeständnissen zwingen kann”.
Diese Äußerungen hätten als die eines Grünschnabels abgetan werden können, wäre da nicht sein Ruhm als “hochrangiger NATO-Führer” gewesen und der Ruf der Tschechischen Republik, ein Spielball Washingtons zu sein. Daraus ergibt sich die große Frage: Was hat die Regierung Biden vor?“
Tatsächlich erhielt Europa günstiges russisches Gas und Erdöl mit langfristigen Verträgen. Die EU will das aber nicht mehr, weil die USA das angeordnet hat. Jetzt liefert Russland das Öl und Gas günstig nach China und Indien, die es raffinieren. Die EU kauft dann die aus russischen Lieferungen erzeugten Produkte um den doppelten Preis von Indien, nachdem sie um die halbe Welt geschippert wurden.
Ob es jemals wieder preiswerte Energie für die EU-Staaten geben wird ist fraglich, die Folgen unabsehbar. Und hier ist die Verbindung der Aussagen von Pavel und Biden:
„Pavel sprach im Zusammenhang mit der erwarteten Ankündigung von Joe Biden, 2024 erneut die Präsidentschaft anzustreben. Die Ankündigung Bidens am Dienstag hat unter anderem zur Folge, dass die Aussichten auf ein Ende des Ukraine-Kriegs bis zu den Wahlen im November 2024 in den USA als praktisch gleich null gelten können.“
Bhadrakumar berichtet über die Reaktionen aus Russland:
Moskau geht davon aus, dass sich die USA in großem Umfang in die russische Innenpolitik einmischen, um Bedingungen zu schaffen, die die Stabilität des Landes untergraben würden, und zwar als Teil eines großen Plans, der darauf abzielt, die Russische Föderation aufzulösen, wie es in der ehemaligen Sowjetunion geschehen ist. (hier)
Moskau geht davon aus, dass die Regierung Biden alles daran setzen wird, einen Regimewechsel im Kreml herbeizuführen. Vor allem schließt Moskau nicht mehr aus, dass die US-Eskalation in der Ukraine darauf abzielt, Bedingungen zu schaffen, die eine ernste Bedrohung für den russischen Staat darstellen. ( hier)
Der frühere Präsident Dmitri Medwedew sprach ein solches Szenario anschaulich an und warnte ausdrücklich davor, dass Russland gezwungen sein könnte, auf den Ersteinsatz von Atomwaffen zurückzugreifen, wenn seine Existenz bedroht ist, wobei er betonte, dass es in Paragraph 19 der Nukleardoktrin des Landes heißt, dass Atomwaffen eingesetzt werden können, wenn eine Aggression gegen Russland unter Einsatz anderer Waffenarten erfolgt, die die Existenz des Staates selbst gefährden. Es geht im Wesentlichen um den Einsatz von Kernwaffen als Antwort auf solche Aktionen. Unsere potenziellen Gegner sollten dies nicht unterschätzen.”
Speziell mit Bezug auf Bidens geistige Gesundheit und seine schwindenden Fähigkeiten twitterte Medwedew außerdem: “Biden hat schließlich die Entscheidung getroffen. Ein mutiger Kerl. Anstelle des amerikanischen Militärs würde ich im Falle seines Sieges sofort einen gefälschten Koffer mit falschen Nuklearcodes herstellen, um fatale Folgen zu vermeiden.”“
Die ökonomischen Gewichte in Europa sind recht ungleich verteilt. Die drei Länder des alten Europas – Frankreich, Italien und Deutschland – erwirtschaften mehr als die Hälfte des BIP der EU, und sie sind zufällig auch Chinas größte Handelspartner in der EU. Emmanuel Macron und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz stehen was den Handel mit China anlangt auf derselben Seite, ebenso die italienische Premierministerin Giorgia Meloni. Für die europäische Industrie wäre der Verlust von China als privilegierten Handelspartner katastrophal, nachdem sie bereits Großbritannien und Russland verloren hat.
Die Prioritäten der „neuen Europäer“ wie Pavel sind vermutlich andere, „da sie die stärksten Transatlantiker in der EU sind, aber Osteuropa macht nur 10 % des BIP der EU aus und spricht nicht für die EU, trotz des Medienrummels, den seine Führer in letzter Zeit aufgrund der anglo-amerikanischen Schirmherrschaft als “Frontstaaten” genießen.“
Die EU-Wirtschaft ist einfach nicht für Beziehungen im Stil des Kalten Krieges ausgelegt, da sie zu sehr von globalen Lieferketten abhängig geworden ist. Alles in allem ist es daher sehr wahrscheinlich, dass die Pro-China-Lobby in Deutschland diese Debatte gewinnen wird. In der Tat könnte dabei auch das deutsch-französische Bündnis neu belebt werden, meint der indische Diplomat.
Die Interessen von altem und neuen Europa klaffen immer weiter auseinander, das hat jedenfalls der neue Präsident der Tschechischen Republik schon mit seinen ersten Aussagen klar gemacht.
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Angriffe aus der EU gegen Macrons Aussagen zur Unabhängigkeit Europas von der USA
9 Kommentare
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https://globalbridge.ch/so-wird-russlands-wirtschaft-total-unterschaetzt/
Hallo,
sicherlich hat China auch einige Vorteile, aber:
Nicht durch den militärischen Krieg, sondern durch den Wirtschaftskrieg hat China diese Vorteile.
Mal angenommen, die USA wäre um “Begründungen” für “Sanktionen” nicht verlegen (Hinweise dafür gibt es betreffend Iran) und würde den Wirtschaftskrieg gegen Russland auch dann weiterführen, wenn der militärische Krieg rund um die Ukraine beendet wäre, dann blieben die angesprochenen Vorteile für China bestehen, egal ob es den militärischen Krieg gibt oder nicht.
China will ein Netz von Handelswegen aufbauen (Neue Seidenstraße, Road and Belt) und dabei stört der militärische Krieg.
Naja, ein weiterer Nato-Soldat …
“Pavel schätzte ein, dass China billiges Öl, Gas und andere Ressourcen von Moskau im Austausch für Versprechungen einer “Partnerschaft” erhält und sein Interesse darin liegt, den Status quo zu verlängern, “weil es Russland zu einer Reihe von Zugeständnissen zwingen kann”.”
Da mag ja was dran sein. Aber nun, da sich Tschechien dank (oder undank) des neuen US-hörigen Präsidenten vom Osten abwendet, hat es, samit Resteuropa, eben das Nachsehen.
Die Frage, was Biden vorhat, kann sich doch eigentlich jeder leicht selbst beantworten, es ist zu offensichtlich… Man wünscht sich ja insgeheim alles Mögliche, nur damit er nicht nochmal antritt als Präsident…
Interessantes Szenario.
Warum die Industrie auf einen Abfluss von Kaufkraft durch unwirksame Spritzen und existenzgefährdenden Energiemangel setzt, leuchtet nicht ein! Dass sie dagegen Opposition beziehen, ist nach den letzten drei Jahren allerdings weniger zu erwarten.
Ich denke, es handelt sich um ein kollektives, religiöses Selbstmordkommando, das auch die Industrie ergriffen hat. Management und Anleger jubeln über die Zerstörung ihrer Werte, das finden die großartig! Die hängen sich danach begeistert auf! Anders ist es ja nicht zu erklären.
Das lateinamerikanische Medienunternehmen TelSur mit ca. 500 Millionen Zusehern wird nun mit BRICS-TV (= gemeinsames Medienunternehmen der BRICS Staaten, Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) eine Partnerschaft eingehen.
Der Westen verliert gerade auf allen Fronten. Neben seinen schuldgeldbasierten Blasenwährungen, die zu einer völlig schwachsinnigen Bewertung des westlichen GDP führen, werden auch seine Medien bald bei 90% der Weltbevölkerung kaum noch eine Rolle spielen. Es ist glaube ich der letzte Kampf der Neocons kurz vor ihrem Untergang. Solche Personen, wie der neue tschechie Präsident, haben dummerweise auf der Titanic eine Ticket für die Überfahrt in die neue Weltordnung gebucht.
Wie hat es mal einer ganz klug geschrieben: Da die westliche Elite es nicht mehr schafft, die Menschen mit Überzeugung und Argumenten auf ihre Seite zu ziehen, wenden Sie nun ganz offen das Mittel des Zwangs an. Und Zwang führt früher oder später immer zum Untergang desjenigen, der Zwang zur Durchsetzung seiner Ideologien nutzt. Die Grünen und die SPD sind dafür übrigens live das Paradebeispiel, wie Parteien von der Überzeugungsarbeit zum Zwang umschwenken.
Ein der üblichen Marionetten halt, sie müssen alle gehen, ersetzt werden, ob das auf friedliche Weise geht angesichts der geballten Medien und Polizeigewalt ist zumindest fraglich, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Die Biowaffen der USA wurden bereits entwertet von Russland mit Atomschlag möglich. Tschechien wird daran nichts ändern, auch nicht mit einem Militär ganz oben im Gebälk. Das ganze europäische Gebälk knirscht schon zu sehr… außer Ungarn, wo schon viele Deutsche hinziehen…
Langsam wird einigen Regierungen und ihren Meinungsmachern in Europa bewußt, in welche Lage sie sich im Schlepptau der USA manövriert haben:
“Der Bundeskanzler [Nehammer] sagt, er strebe eine “Partnerschaft auf Augenhöhe” an.”Wir in Europa müssen aufhören, von oben herab zu agieren”, sagt Nehammer. Europa und überhaupt der Westen hätten es zu lange vernachlässigt, den “Globalen Süden” in der Außenpolitik zum Thema zu machen” (“Kanzler auf Besuch in Angola, Ghana und Ägypten”, in: “Tiroler Tageszeitung”, 26/04/2023)
Die Damen und Herrn tun sich zwar furchtbar schwer, ihre (in unseren Gesellschaften fast zwangsläufig) zutiefst verankerten Überlegenheitsgefühle zu bändigen, aber die Entwicklung in der Welt läßt gar keine anderen Optionen mehr zu, höchstens um den Preis größter wirtschaftlicher Nachteile.
Vielleicht glückt Österreich sogar die Wiederumbenennung (Rückbenennung) seines “Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten”. Dieser kleinkarierte Name verrät allzu Vieles über nicht mehr zeitgemäße Prioritäten und deren zugrundeliegende Kolonialherrenmentalität …
Entschuldigung, aber wenn ich ‘Nehammer’ schon lese, dann wird mir kotz übel.
Ansonsten haben SIE recht.