Indischer Diplomat: Russland konfrontiert bereits alleine erfolgreich den Westen

31. März 2023von 7,4 Minuten Lesezeit

Es ist erstaunlich wie weit mittlerweile die Sicht der westlichen Medien und Politik von der der Mehrheit der Welt abweicht. Kommentatoren sind entsetzt über die rüpelhafte Art wie US Präsident Jo Biden und sein Außenminister Anthony Blinken sich benehmen. Die Art und Weise wie Spitzenpolitiker von Russland und China miteinander umgehen, findet dagegen im globalen Süden immer mehr Anerkennung, ebenso wie ihre Ziele.

Eine der Stimmen aus dem globalen Süden ist der hochrangige indische Ex-Diplomat M.K. Bhadrakumar. In seinem jüngsten Artikel in seinem Blog Indian Punchline berichtet er anerkennend über die enger werdende Kooperation von China und Russland. Indien pflegt seit der Unabhängigkeit im Jahr 1948 gute und freundschaftliche Beziehungen zu Russland. Man kauft zum Beispiel russische Kampfflugzeuge und anderes Militärgerät. Die Beziehung zu China jedoch sind seit einiger Zeit getrübt, doch nun scheint eine Annäherung im Gange zu sein.

So schreibt Bhadrakumar:

„Russische Medien berichteten, dass Präsident Wladimir Putin eine außergewöhnliche Geste machte, als Präsident Xi Jinping den Kreml nach dem Staatsdinner letzte Woche am Dienstagabend verließ, indem er ihn zur Limousine begleitete und verabschiedete.

Beim Handschlag zum Abschied soll Xi geantwortet haben: “Gemeinsam sollten wir diese Veränderungen vorantreiben, die es seit 100 Jahren nicht mehr gegeben hat. Passen Sie auf sich auf.”

Xi spielte damit auf die vergangenen 100 Jahre der modernen Geschichte an, in denen sich die Vereinigten Staaten von einem Land nördlich von Mexiko in der westlichen Hemisphäre zu einer Supermacht und einem globalen Hegemon entwickelt haben.“

Über die Unterstützung Putins auch auf der innenpolitischen Ebene merkt der Diplomat an:

„Es war ein angemessener Abschluss eines Staatsbesuchs, der am Vorabend damit begann, dass Xi seine Zuversicht zum Ausdruck brachte, dass die Russen Putin bei den Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr unterstützen werden. Mit einem Schlag hat Xi die Dämonisierung Putins durch den Westen “rückgängig gemacht”, wobei er sich der Absurdität bewusst war, dass sogar ein Haftbefehl gegen den Kremlchef erlassen wurde, um von seinen Gesprächen in Moskau abzulenken.

China hält sich mit Kommentaren zur Innenpolitik anderer Länder strikt zurück. Im Falle der Situation um Russland hat Xi jedoch eine bemerkenswerte Ausnahme gemacht, indem er signalisierte, dass er Putins proaktive Führung in diesen turbulenten Zeiten sehr schätzt. Die Mehrheit der Weltöffentlichkeit, insbesondere im globalen Süden, wird ihm zustimmen.“

Da kommt doch tatsächlich aus einem Land mit 1,4 Milliarden Einwohnern die Analyse, dass der globale Süden Putin unterstützt. Wie der Inder die Außenpolitik der USA bewertet, ist ebenso bemerkenswert:

„Der Zeitpunkt des Staatsbesuchs von Xi mitten im Krieg in der Ukraine zeigt, dass China den Beziehungen zu Russland höchste Bedeutung beimisst. Dies geschieht mit Bedacht, denn sowohl China als auch Russland befinden sich in einer Spirale wachsender Spannungen mit den Vereinigten Staaten.

In Peking ist ein dramatischer Stimmungsumschwung zu verzeichnen. Der Tiefpunkt wurde mit dem rüpelhaften Verhalten von Präsident Biden in seiner Rede zur Lage der Nation am 7. Februar erreicht, als er vom Text abwich und hysterisch rief: “Nennen Sie mir einen Führer der Welt, der mit Xi Jinping tauschen würde”.

In der östlichen Kultur gilt eine solche Unhöflichkeit als unverzeihliches skandalöses Verhalten. In den Wochen, seit die USA den chinesischen Wetterballon abgeschossen und China international verunglimpft haben, hat Peking mehrere Versuche des Weißen Hauses abgelehnt, Biden zu einem Telefongespräch mit Präsident Xi zu bewegen.“

Die indische Diplomatie teilt, zumindest indirekt, noch weiter kräftig gegen die USA aus:

„Peking hat genug von Bidens hohlen Versprechungen, die Beziehungen zu verbessern, während es heimlich Allianzen im gesamten asiatisch-pazifischen Raum stärkt, die NATO in die asiatisch-pazifische Machtdynamik einbezieht und zusätzliche Streitkräfte und Feuerkraft an Orte wie Guam und die Philippinen schickt, abgesehen von dem zielstrebigen Bestreben, Chinas Wirtschaft zu schwächen.“

Die Bereitschaft Indiens die Beziehungen mit China zu normalisieren, könnte kaum deutlicher gemacht werde. Schließlich arbeiten China und Indien ja auch in der BRICS-Organisation zusammen. Der Umgang Russlands und Chinas miteinander scheint durchaus nach dem Geschmack der Inder zu sein:

„Doch Bündnis hin oder her, Tatsache ist, dass dieses “neue Modell der Beziehungen zwischen wichtigen Ländern, das sich durch gegenseitigen Respekt, friedliche Koexistenz und Zusammenarbeit auszeichnet, von der alle profitieren” – um Xi Jinping zu zitieren – alles andere als eine hierarchische Ordnung ist.

Amerikas Fachleute haben ein Problem damit, gleichberechtigte Beziehungen zwischen zwei souveränen und unabhängigen Nationen zu verstehen.“

Auch die Einschätzung der Entwicklung des Ukraine-Konflikts weicht substanziell von dem ab, was westliche Konzern-Medien verbreiten:

„Ein vor einigen Wochen in der Global Times erschienener Artikel von Hu Xijin, dem ehemaligen Chefredakteur der Tageszeitung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas, verdeutlichte das “große Ganze”.

Hu schrieb, dass sich der Krieg in der Ukraine “zu einem Zermürbungskrieg zwischen Russland und dem Westen entwickelt hat… Obwohl die NATO angeblich viel stärker als Russland ist, sieht die Situation vor Ort nicht so aus, was im Westen für Unruhe sorgt.”

Hu zog einige verblüffende Schlussfolgerungen: “Für die USA und den Westen ist es viel schwieriger als erwartet, Russland zu besiegen. Sie wissen, dass China Russland keine militärische Hilfe geleistet hat, und die Frage, die sie quält, lautet: Wenn Russland allein schon so schwer zu besiegen ist, was wäre dann, wenn China wirklich anfängt, Russland militärische Hilfe zu leisten und seine massiven industriellen Fähigkeiten für das russische Militär einzusetzen? Würde sich die Lage auf dem ukrainischen Schlachtfeld grundlegend ändern? Außerdem kann Russland allein schon den gesamten Westen in der Ukraine herausfordern. Wenn sie China und Russland wirklich dazu zwingen, sich die Hände zu reichen, was wird sich dann an der militärischen Situation in der Welt ändern?”“

Wohin die Richtung geht, die von Indien offenbar auch voll und ganz unterstützt wird, fasst der Diplomat so zusammen:

„In der Tat ist Artikel 5 die eigentliche Seele der in Moskau abgegebenen gemeinsamen Erklärung: “Beide Seiten bekräftigen ihre Entschlossenheit, das internationale System mit den Vereinten Nationen im Zentrum, die auf dem Völkerrecht basierende internationale Ordnung und die grundlegenden Normen für die internationalen Beziehungen, die auf den Zielen und Grundsätzen der UN-Charta beruhen, entschlossen aufrechtzuerhalten, und wenden sich gegen alle Formen von Hegemonismus, Unilateralismus und Machtpolitik, die Mentalität des Kalten Krieges, die Konfrontation zwischen Lagern und die Bildung von Cliquen, die auf bestimmte Länder ausgerichtet sind.”

Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es hier nicht darum geht, die USA als Herrscher abzusetzen und durch China zu ersetzen, sondern darum, die USA wirksam daran zu hindern, kleinere, schwächere Staaten zu tyrannisieren, und damit eine neue internationale Ordnung einzuleiten, in der friedliche Entwicklung und politische Korrektheit Vorrang haben und die alle ideologischen Unterschiede außer Acht lässt.“

Verstärkung der militärischen Kooperation zwischen Russland und China

In der Zwischenzeit hat der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums Tan Kenfei skizziert, wie sich die Zusammenarbeit der beiden Länder entwickelt, wie verschiedene asiatische Medien berichten.

China ist bereit, die Zusammenarbeit mit dem russischen Militär zu verstärken, um gemeinsam für internationale Gerechtigkeit, Frieden und Sicherheit einzutreten, erklärte der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums Tan Kefei am Donnerstag.

Laut Tan ist China bereit, mit dem russischen Militär zusammenzuarbeiten, um den wichtigen Konsens, den die beiden Staatschefs erreicht haben, vollständig umzusetzen. Dazu gehöre auch die weitere Stärkung der strategischen Kommunikation und Koordinierung, fügte er hinzu.

Der Diplomat erklärte, dass die beiden Nationen planen, regelmäßig gemeinsame See- und Luftpatrouillen zu organisieren, sowie Trainingsübungen abzuhalten und verschiedene andere Bereiche der Zusammenarbeit zu stärken. Ziel sei es, so Tan, das gegenseitige militärische Vertrauen mit Russland zu vertiefen, um die internationale Gerechtigkeit zu gewährleisten und neue Beiträge zur internationalen und regionalen Sicherheit zu leisten. Dies würde “dem Aufbau einer Gemeinschaft mit einer gemeinsamen Zukunft für die Menschheit dienen”, erklärte er.

Tan verwies auf die zunehmend engeren Beziehungen zwischen Moskau und Peking, betonte jedoch, dass diese nicht auf eine militärisch-politische Allianz im Stil des Kalten Krieges hinauslaufen. Dem Sprecher zufolge gehen die Beziehungen “über dieses Modell staatlicher Beziehungen hinaus” und haben den Charakter von “Blockfreiheit, Nicht-Konfrontation und Nicht-Zielsetzung auf Drittländer”.

Und wie gestern berichtet, haben Brasilien und China vereinbart ihren Handel künftig nicht in Dollar, sondern in der nationalen Währung abzuwickeln. Brasiliens Präsident Lula ist gerade bei einem fünftägigen Staatsbesuch in China.


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17 Kommentare

  1. Andreas I. 31. März 2023 at 18:14Antworten

    Hallo,
    Russland alleine kann USA & Vebündete militärisch konfrontieren bzw. parieren, zumindest an der Grenze zu Russland, das stimmt schon, man sieht es ja in der ehem. Ostukraine.
    Das ist u.a. deshalb so, weil nur USA & Vebündete Wirtschaftskrieg gegen Russland führen und sich alle anderen Staaten wirtschaftspolitisch neutral verhalten.

  2. asisi1 31. März 2023 at 12:43Antworten

    Das Gebäude des Westen besteht nur aus Lug und Trug!
    Aber um das zu verstehen, braucht man mindestens noch eine funktionierende Hirnzelle. Das haben die meisten der Michels nicht mehr. Sie haben nur noch den Instinkt, der ihnen sagt, fressen und scheissen!

  3. lbrecht torz 31. März 2023 at 12:35Antworten

    “Man sollte sich darüber im Klaren sein, dass es hier nicht darum geht, die USA als Herrscher abzusetzen und durch China zu ersetzen …”

    Es ist richtig. Einem übermächtigen Russland oder China wäre genauso wenige zu trauen wie heute den waffenstarrende, völlig monomanischen (und senilen!) USA.

    Darum kann in unserem Interesse nur eine Balance sein. Und dazu muss die USA erst einmal kräftig in den Dreck fallen und ordentlich reingedrückt werden, da man dort, im Cowboy- und “Peacemaker”-Land eine andere Sprache nicht versteht.

    Was mich als eine Frage an einen indischen Diplomaten interessieren würde: warum ist Indien immer noch unter britischem Fuchtel und in deren Einflussbereich – im Commwealth? Die darin aufgebauten Strukturen sind sicher nicht im Interesse einer Annäherung an Russland und China – und damit im Sinne einer wirklichen zukunftsträchtigen Wohlfahrt Indiens – aktiv.

  4. Jurgen 31. März 2023 at 12:35Antworten

    Ja, die Schwäche des Westens ist deutlich zu erkennen. 97-98% Kaufkraft-Wertverlust der Währung US-Dollar seit 1971. Schon 80% Kaufkraft-Wertverlust der Währung Euro seit Einführung 2002.

    • asisi1 1. April 2023 at 6:02Antworten

      Und Sitte, Anstand und Moral sind schon längst im Keller! Die Kultur wird gerade völlig umgekrempelt. Und jedem Zugereisten wird erlaubt seine eigene Kultur und Lebensweise hier auszuleben und unsere zu verachten!

  5. suedtiroler 31. März 2023 at 10:18Antworten

    Krieg ist immer auch ein Wettlauf der industriellen Produktion und der Zerstörung der industriellen Produkte der Gegenseite.

    Welche Industrie hat der Westen denn noch? Bei uns schliessen die Stahl- u.a. Metalwerke aufgrund der Umweltauflagen (und Klima!!!) sowie der Energiepreise.
    Und trotz ungehemmter Zuwanderung von angeblichen “Fachkräften” haben wir zuwenig Fachkräfte.

    Wie will der Westen künftig überhaupt etwas gewinnen?
    20+ NATO Staaten schaffen es nicht die Ukraine mit dem nötigsten auszustatten und sind danach selbst blank.
    nur mehr mit Propaganda (die selbst hierzulande immer weniger glauben) wird es nicht gehen.

    Leider macht das die Situation auch gefährlicher: am Ende bleiben dem Westen nur die Atomwaffen.

    • Inukai Genpachi 31. März 2023 at 14:01Antworten

      Due Ukraine ist NICHT in der NATO – daher keine öffentliche Hilfe.

      Sie ist lediglich das Proxy um RU zu schwächen… bis zum letzten Ukrainer, mehr oder weniger.

  6. Fritz Madersbacher 31. März 2023 at 10:13Antworten

    Wie von Beginn der “Pandemie”-Inszenierung an “dekonstruiert” der TKP-Blog von Dr. Mayer die verzerrte, verdrehte, interessensgesteuerte, propagandistische, vorurteilsbehaftete Sicht auf die und Darstellung der Realität in den heruntergekommenen, verrotteten Medien. Es ist notwendig, sich von dieser Indoktrination frei zu machen und den Blick auf “die Welt” zu öffnen, die mehr ist als das, was uns in einer zunehmend lächerlichen, dünkelhaften, von einer Art Herrenrassendenken strotzenden schulmeisterlichen “Berichterstattung” präsentiert wird. Insbesondere in einem Land wie Österreich, das sich zu einer “immerwährenden Neutralität” verpflichtet hat, wäre die nüchterne Darstellung der Realität ein unbedingtes Muss. Das Gegenteil ist der Fall, um die der Neutralität zuwiderlaufende Westbindung Österreichs weitertreiben zu können bis zur Preisgabe der Neutralität. Wie bereits im letzten Jahrhundert steht wieder einmal die Selbständigkeit Österreichs auf dem Spiel, es soll erneut fremden Großmachtinteressen untergeordnet werden …

  7. Rainer 31. März 2023 at 9:40Antworten

    1150
    31. März 2023 at 8:20

    Ich hab Ihre Kommentare zu den vergangenen Artikeln gelesen.
    Weshalb treten sie manchmal mit einem anderen Namen auf ?
    Sind sie ein bezahlter Hetzer ?
    Nur runtermachen anderer Meinungen.
    Konstruktiv – Fehlanzeige.

    Was mich aber am sehr bedenklich stimmt, ist Ihr Kommentar über Ihre Anlagewerte.
    ” Ein wenig investiert in beschleunigungsfähiges Blei !”
    Ich habe starke Zweifel. ob Sie bei Ihrem Gemütszustand die Berechtigung haben sollten eine Waffe zu besitzen.
    Leider sind die Bestimmungen zum Erwerb einer Waffe viel zu lax.
    Wollen wir hoffen dass wir nichts von ihnen in den Nachrichten hören müssen.

  8. Dr. med. Veronika Rampold 31. März 2023 at 7:37Antworten

    Artikel kurz zusammengefasst: Die USA seien schon jetzt nicht mehr Weltmacht Nummer Eins.
    Meinem eindruck nach aber sind sies schon seit der Ära Obama nicht mehr. Ich sah Fotos von Obama bei seinem Besuch bei Herrn Xi, vor ca. 15 Jahren, da sah Obama wie ein Abteilungsleiter aus und Xi wie dessen Konzernchef. Solche Bilder sagen mehr als viele worte.

    • Rainer 31. März 2023 at 8:03Antworten

      Das kommt darauf an wieviel Bedeutung den Worten deines indischen Ex Diplomaten zumessen.
      Für mich ist das einer unter vielen,die zur Zeit “glauben” zu wissen.
      Wie bedeutend die Worte und Ansichten des Herrn sind, wird sich zeigen.
      Meiner Meinung nach ist China nichts wichtiger als China selbst.
      Nix mit Freundschaft oder so.
      Die lassen Russland fallen wie ein heiße Kartoffel wenn es ihren Zielen zuträglich ist.
      Im Grunde genommen nutzt China jetzt die Öl und Gas Dumpingpreise Russlands um sich selbst zu stärken.
      China beutet Russland aus und schwächt das Land.
      China zu vertrauen ist grob gesagt, naiv.

      • 1150 31. März 2023 at 8:20

        und wieder ein exschperte für alles……
        da ist es wohl besser, russland balkanisieren und in mehrere länder zu filetieren,
        um dessen ressourcen für den demokratischen wertewesten auszubeuten, nicht war?

      • zaungast 31. März 2023 at 11:01

        @Rainer “Nix mit Freundschaft oder so.” Eben – der politische, wirtschaftliche und militärische Realismus ist bei vielen Ländern der sogenannten “3.Welt” größer ausgebildet als in der maroden EU, die sich nach wie vor mit dem süßlichen und heuchlerischem Wertegeschwätz seitens der USA seine Interessen wegnehmen lässt. Wir sind in der Tat in einer “Transformation” oder “Zeitenwende”, aber anders als es sich Scholz, Habeck und andere aus dem pseudolinken Gesinnungslager es sich vorstellen. Die Welt wird dadurch zweifellos komplizierter – vor allem wenn nun die Gefahr droht, dass der bisherige Weltpolizist Armageddon spielt.

      • I.B. 31. März 2023 at 11:07

        Rainer
        31. März 2023 at 8:03

        “China zu vertrauen ist grob gesagt, naiv.”
        Das mag sein, aber den USA zu vertrauen, ist nicht mehr nur naiv. Wieviele Beispiele braucht man noch, um zu sehen, dass die USA ihr “Freunde” fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, sobald sie nicht mehr gebraucht werden?

      • OMS 31. März 2023 at 12:45

        @Rainer – China zu vertrauen ist grob gesagt, naiv.
        Offensichtlich haben sie von Geschichte überhaupt keine Ahnung.
        Wie viele Kriege hat China und die USA seit 1945 geführt?
        Nur ein kleiner Hinweis von mir: China hat seit 1980 keinen Krieg mehr bestritten.
        Und wer die US-Geschichte kennt, weiß, dass diese außer Krieg führen und Vertrags- und Rechtsbruch zu begehen nichts anderes können.

      • Andreas I. 31. März 2023 at 19:07

        @ Rainer Hallo,
        “Meiner Meinung nach ist China nichts wichtiger als China selbst.”

        Und darum versucht China nicht (wie USA), die Welt zu beherrschen, sondern kümmert sich um sich selbst.

        “Nix mit Freundschaft oder so.”

        Stimmt, China und Russland u.a. betreiben pragmatische Politik.

        “Die lassen Russland fallen wie ein heiße Kartoffel wenn es ihren Zielen zuträglich ist.”

        Ja aber wird Russland in der Art von China gehalten, dass es fallen gelassen werden könnte?!
        China wird Verträge einhalten.
        Die sibirischen Gasvorkommen werden noch etliche Jahre Gas liefern.
        Durch den Wirtschaftskrieg (USA & Verbündete gegen Russland) sind auf dem russischen Markt einige Lücken entstanden, die chinesische Unternehmen gerne füllen.

        “Im Grunde genommen nutzt China jetzt die Öl und Gas Dumpingpreise Russlands um sich selbst zu stärken.
        China beutet Russland aus und schwächt das Land.”

        Dumpingpreise trifft nicht ganz zu, denn:
        Jeder Preis, der über den Förder- und Transportkosten liegt, erzielt Gewinn. Die Frage ist nur, wie groß oder klein der Gewinn ist.
        Es sind langfristige Verträge und ein kleiner aber stetiger Gewinn ist keine Schwächung, sondern mindestens eine Stabilisierung, strategisch gesehen sogar eine Stärkung.
        Außerdem sind Preise und die Währung(en) so eine Sache und der US-Dollar, der von Russland und China in deren bilateralem Handel nicht mehr verwendet wird, eine ganz besonderes Sache … und die Schwächung des US-Dollar stärkt Russland.

        “China zu vertrauen ist grob gesagt, naiv.”

        Es ist ja auch keine Gefühlsduselei einer Fernsehserie, ob Max Luise vertraut … gute Güte!
        Das ist Politik mit einem erheblichen Anteil Geopolitik.

    • Andreas I. 31. März 2023 at 18:01Antworten

      @ Dr. med. Veronika Rampold Hallo,
      Obama in China, ich habe nochmal kurz nachgeschaut, es war 2016:
      Bei Obamas Ankunft in China war die Gangway funktionsuntüchtig und der Präsident der USA musste den Flieger über eine Nottreppe verlassen.
      Das ist eine diplomatische Geste für Feinschmecker, denn natürlich kann immer mal Technik kaputt sein, aber wer eine Ahnung hat, welcher Aufwand bei Staatsbesuchen betrieben wird und dann so ein Zufall …

      Der Held war aber der südafrikanische Gebärdendolmetscher 2013, da konnte man nur noch herzlich lachen (auch wenn man keine Gebärdensprache versteht, es reicht zu wissen, dass der da Quatsch macht), das war genial.

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