Tyrannei der Selbstgerechten und deren identitäres Weltbild

3. März 2023von 6,6 Minuten Lesezeit

Knapp zwei Wochen nach dem Suizid von Clemens Arvay lief gestern auf Servus TV eine Diskussion, die eigentlich im öffentlich-rechtlichen Rundfunk gemäß dessen Bildungsauftrags ausgestrahlt werden sollte. Dies war aber nicht der Fall, was angesichts der obszönen Corona- und Ukrainepolitik der Regierung und der “Leit- und Qualitätsmedien” leider auch keine Überraschung ist. Ein Beitrag zur Debattenkultur und einige Vorschläge, wie man das Leben in unserer “offenen Gesellschaft” (Karl Popper) verändern könnte.

Die Stimmung ist aufgeheizt in Österreich, und die aktuelle Lage verspricht wenig Besserung. Da war die Diskussion gestern auf Servus TV ein rarer Lichtblick, insbesonders angesichts der Erfahrungen der letzten drei Jahre.

Unter dem Titel “Tyrannei der Selbstgerechten” diskutierten Heinz Sichrovsky, Birgit Kelle, Sandra Kostner, Eva Glawischnig und der mit Arvay persönlich bekannte Psychiater Raphael Bonelli. Aus dem Ankündigungstext von Servus TV:

„Friedensschwurbler“: Mit diesem Begriff werden neuerdings all jene abqualifiziert, die sich für ein Ende der Waffenlieferungen an die Ukraine und für Verhandlungen mit Russland aussprechen. Kein neues Phänomen: Seit Beginn der Corona-Pandemie steigt die Lust daran, das Meinungsspektrum in richtig und falsch oder sogar gut und böse zu teilen. Man gefällt sich darin, öffentlich mit dem Finger auf die jeweils andere Seite zu zeigen.

Mancher zerbricht an Hass und Hetze, wie aktuell der Fall des impfkritischen Biologen und Sachbuchautors Clemens Arvay zeigt. Andere ziehen sich aus der öffentlichen Debatte zurück: Laut einer Umfrage des MDR hat mittlerweile jeder Zweite Angst davor, die eigene Meinung in der Öffentlichkeit zu äußern. Wer oder was ist schuld an der Verhärtung der Fronten? Ist dieser tiefe Riss noch zu kitten? Oder sind wir alle zu empfindlich geworden? Und was braucht es, damit Aufarbeitung und Versöhnung gelingen können?

Eine überfällige Diskussion, die jedem empfohlen sei.

Politik-Pharisäer preschen mit schlechtem Beispiel voran

Jeder noch so kursorische Blick auf das aktuelle Geschehen zeigt, dass just die Angehörigen der Politikerkaste hier mir ausgesprochen schlechtem Beispiel vorangehen:

Vizekanzler Kogler (Grüne): “Wer neutral ist, macht sich mitschuldig.”

Johannes Rauch (Grüne) meinte zu der “Corona-Versöhnung” (Karl Nehammer) jüngst:

Ich sehe auch nicht die Notwendigkeit, mich mit Menschen zu versöhnen, die die Wissenschaft infrage stellen oder Tatsachen leugnen.

Angesichts dieser – und vieler anderer – Aussagen sowie dem Totalversagen der vonseiten der Politik angesichts von Corna zusätzlich hochsubventionierten “Leit- und Qualtitätsmedien” stellt man nahezu verzweifelt fest (Matt, 7:3):

Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?

Klarnamenpflicht und Medienförderung einstellen

Mir fielen da schon einige Dinge ein, die es sich zu diskutieren lohnen würde. Diese sind allesamt jedoch nicht unbedingt eindeutig, d.h. es gibt bei all diesen Überlegungen jeweils Positives wie Negatives zu bedenken.

Klar erscheint, dass wir etwas gegen das Phänomen der Online-Hetze unternehmen müssen. Viel (virtuelle) Tinte ist darob bereits vergossen, daher erfolgt an dieser stelle ein klarer Vorschlag:

1. Abschaffung der Anonymität im Internet

Bevor Sie aufjaulen: auf Demonstrationen und im öffentlichen Raum gilt ein Vermummungsverbot, doch im “Cyberspace” ist dies offenbar Usus. Klar ist, dass dies alleine kein Allheilmittel ist, doch wir werden nicht umhin kommen, als Gesellschaft über die Natur und das Wesen sozialer Medien – zuzüglich der Kommentarfunktion in Online-Medien zu sprechen.

Mir ist auch bewusst, dass dies in manchen Zusammenhängen schlicht unmöglich ist, doch ist mittlerweile ersichtlich, dass “das Internet” und insbesondere “die (sozialen) Medien” Teil der Öffentlichkeit sind. Und als solche sollten wir dies auch legistisch und regulatorisch angehen: Klarnamenpflicht für alle, die sich in der Öffentlihckeit äußern wollen, erscheint angesichts republikanisch-demokratischer wie auch strafrechtlicher Normen und Gepflogenheiten das Minimum.

Man könnte ja den Spieß gleichsam umdrehen und für Online-Anonymität – nicht aber für die Bekanntgabe des Klarnamens bei Registrierung bzw. vor Kommentierung – eine “Verarbeitungsgebühr” o.ä. einführen: wer gerne weiter anonym online bleiben möchte, soll dafür – und für die allfälligen rechtlichen Konsequenzen – bezahlen.

Im Umkehrschluss bedeutet dies wohl, dass dafür einiges an “Content-Moderatoren” eingespart werden kann, da es wohl auf der Hand liegt, dass Menschen sich “anders” verhalten, wenn sie sich “in der Öffentlichkeit” wissen.

2. Medienmacht einschränken

Das Ausmaß der Einflussnahme seitens “der Medien” ist bekanntlich enorm. Wie aber die aktuelle Diskussion über die avisierte ORF-Haushaltsabgabe zeigt, werden die “Leit- und Qualitätsmedien” hierbei vielfach für die Propagierung von Inhalten und Meinungen bezahlt, die zum Teil zwischen unverantwortlich bis unerwünscht  rangieren.

Klar ist, dass wir mehr, nicht weniger Meinungsfreiheit brauchen, aber dazu gehört eben auch die Tatsache, dass man in einer “offenen Gesellschaft” auch die Möglichkeit haben sollte, seinen Unmut kundzutun.

Wie aber just die “Leit- und Qualitätsmedien” andere Meinungen nicht nur unterdrückten, nach “rechts außen” in die Schmuddelecke drängen bzw. einseitig Partei ergreifen, ist nach rund drei Jahren Corona-Politik und etwas mehr als einem Jahr nach der russischen Intervention in der Ukraine ebenso klar ersichtlich.

Wie wäre es denn mit einem dezentralisierten Modell? Ich schreibe seit einiger Zeit u.a. auf Substack, einer Plattform, wo der Großteil der möglichen Profite direkt an die Schreibenden fließt (bevor Sie fragen: meine Beiträge sind frei zugänglich).

Das bekannte Modell großer Medienunternehmen mit Deutungshoheit ist so oder so auf dem Weg auf den sprichwörtlichen Scheiterhaufen der Geschichte: die meisten US-Amerikaner sind der Ansicht, dass die großen “Cable News”-Organisationen (CNN, MSNCB, FoxNews) eben keine Nachrichtenportale sind.

Jack Shafer schrieb kürzlich (2021) einen Kommentar im linksliberalen Politico, in dem er für die Abschaffung dieser “Cable News”-Organisationen (CNN, MSNCB, FoxNews) eintrat.

Detaillierte Hintergrundinformationen hierzu finden Sie u.a. in einem Beitrag von Daniel Hanlin im Center for Media Literacy, der dies am US-Beispiel – dem wir in Europa ja geradezu sklavisch folgen – darlegt.

Epilog: Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht

Sie mögen mich einen Optimisten heißen, aber eines erscheint klar: das aktuelle “System” der Kollaboration von “Politik” und “Medien” wird alsbald den Weg allen Irdischen gehen. Zu eng sind die Verstrickungen (here’s looking at you, Thomas Walach) zwischen diesen, zu weit der Abgrund zwischen Realität und dem, was in den Medien transportiert wird.

Gleich, ob wir über Corona, die Ukraine oder etwa die ORF-Haushaltsabgabe sprechen.

Es steht zu erwarten, dass diese Abgründe noch größer werden, wobei ebenso davon auszugehen ist, dass die Anzahl der Konsumenten weiter abnehmen wird. Eines Tages wird sich dies dann auch in den Abonenntenzahlen und Wahlergebnissen niederschlagen, und dieser Tag ist nicht mehr allzu fern.

2022 erhob OGM ja im Vertrauensindex, dass “die Medien” auf dem vorletzten Platz im Vertrauen der Bevölkerung lagen, gefolgt “nur” noch von der Regierung und den Angehörigen der Politikerkaste.

Werte “Medienschaffende” des Landes: stellen Sie sich doch die Frage, wie lange die Regierung noch das Füllhorn über Ihnen ausschütten wird, wenn der Effent (“return on investment”) nicht mehr in Relation zu den Ergebnissen steht.

Weder “die Politik” noch “die Medien” haben im Moment eine Antwort auf diese Frage, also, von dem Reflex zu Hetze und Zensur abgesehen. Der Krug geht bekanntlich nur solange zum Brunnen, bis er bricht. Die Schrammen und Bruchstellen sind schon so offensichtlich – und diese werden nur größer, je länger die Politikerkaste und ihre Wasserträger in den Systemmedien zu Hetze wie gegen Clemens Arvay schweigen (Schande über Sie, Herr Bundespräsident).

Dieses “System” des Polit-Medialen Komplexes ist tot, der Verwesungsgeruch klar wahrnehmbar, aber ähnlich dem sprichwörtlichen “kopflosen Huhn” irrlichtert der Polit-Mediale Komplex noch ein wenig umher.

Bald aber ist wohl auch damit Schluss.

Bild Bundesarchiv, Bild 101I-00011 / Kropf / CC-BY-SA 3.0, Bundesarchiv Bild 101I-00011, Ausstellung PK Belgien retouched, CC BY-SA 3.0 DE

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Österreichs Corona-Experten: Gefangen in Desinformation und Angstpropaganda

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48 Kommentare

  1. Cource 4. März 2023 at 9:23

    Diese hetze gegen Ungeimpfte auszuhalten war eine gute Schule/Herausforderungen für mein Selbstbewusstsein, wer aus dieser Demütigung/psychoterror gestärkt hervorgeht und nicht der opferrolle verfällt, hat gewonnen und ist gewappnet für zukünftigen psychoterror—der Mensch ist autark wenn er sich nicht auf angebliche Mitmenschen/Götter/kadavergehorsam usw. sondern auf seinen Verstand/prefrontal cortex verlässt

  2. Wolf-Dieter Busch 4. März 2023 at 7:24

    Betreff Anonymität im Netz – „bevor Sie aufjaulen“

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Sie versuchen, die Meinungsfreiheit an Bedingungen zu knüpfen. Das ist verfasssungswidrig. Und ehe Sie mit dem Vermummungsverbot bei Demos argumentieren: auch dieses sehe ich ebenfalls als verfassungswidrig an.

    Hass und Hetze sind zwar nicht schön, aber als Schattenseite der Meinungsfreiheit müssen wir das aushalten! Zu deren Begrenzung haben wir das Strafgesetzbuch. Das muss reichen!

    Ich ehre und achte Herrn Arvay selig, sein Tod ging mir nahe, und seine Motive sehe ich in Vereinsamung durch Öffentliches Ausgrenzen. Alles zutreffend. Aber wir erwiesen ihm eine schlechte Ehre, missbrauchten wir sein Ende für Beschneidung eines verfassungsmäßigen Grundrechts.

    Ich selbst bin im Netz mit Klarnamen unterwegs. Aber ich poche auf das Recht auf Anonymität!

    Freundliche Grüße

    Wolf-Dieter Busch

  3. Jurgen 3. März 2023 at 20:58

    Absolute Gleichmacherei durch Klarnamenspflicht – DDR 2.0 – aber heute bin ich so drauf und morgen wieder ganz anders – Überwachung führt zu Konformismus – wir wollen spielen wie die Kinder – Internet ist die geistige Spielwiese und kein Marktplatz – Konformismus und “Arbeit macht frei” – Bääääh!

  4. Toni 3. März 2023 at 17:49

    Klarnamenpflicht würde nur dazu führen, dass der Diskurs weiter eingeschränkt wird. Hass und Hetze gäbe es weiterhin, z.B. der bis heute ungesühnte Nazi-Sager eines Herrn Kogler oder die vielen Aufrufe, ungespikte zu verprügeln etc.

    Es ist doch klar, dass jene mit mehr Geld (= mehr Anwälten) jene mit weniger Geld (=weniger Anwälten) beliebig mit Klagen und Prozessen überziehen könnten. Wer sollte sie daran hindern? Haben die letzten 3 Jahre zur genüge bewiesen, wozu unsere Justiz nicht mehr fähig ist: Wer stoppt die Hetze der Faktenchecker, Böhmermanns, Lauterbachs etc., die alle mit ihrem Klarnamen unterwegs sind?

    Glück auf und kommenden Sonntag in Kärnten den Wandel wählen, Toni

  5. Andreas N 3. März 2023 at 17:05

    glawischnig in servustv, da kann man den politprofi sehen: ständig am thema vorbeireden bzw. alles auf den ungeimpften sündenbock schieben. von entwicklung oder gar einsicht keine spur. da wird die staubschutzmaske noch immer als das allheilmittel gepriesen, das viel zu inkonsequent getragen wurde und nur das hat zu krankheit und tod geführt. also bitte, davon haben wir jetzt mal genug.
    toll, wie kelle und kostner gekontert haben. so geht das, die fakten sehen eben anders aus und wer sie weiter ignoriert wird am absteilgleis der debatte enden. gut so.

  6. Lou 3. März 2023 at 15:38

    Die Klarnamenspflicht würde wohl dazu führen, dass auch in Sozialen Medien kaum noch jemand wagt, seine Meinung zu äußern. Und damit sind definitiv keine strafrechtlich relevante Äußerungen gemeint. Wer nach Regierungs-oder Parteienkritik damit rechnen muss, von steuergeldfinanzierten Stiefel- oder polizeilichen Sturmtruppen Besuch zu bekommen, wird wohl recht schnell gar nichts mehr sagen. Man weiß mittlerweile, wie schnell Unternehmen unter Druck einknicken. Da hats dann ein gekündigtes Bankkonto, Jobverlust, Vertragskündigungen… da gibt es eine Menge “Einzelfälle”.

  7. niemand 3. März 2023 at 15:32

    Sorry, aber die Anonymität zu beschränken halte ich für falsch. Im Gegenteil sollte das Internet eine völlige Anonymität ermöglichen, weil gerade sie wichtig ist um eine freie Meinungsäußerung zu ermöglichen. Klarnamen zu fordern ist eine subtile Form der Zensur. Vor allem in einem immer totalitärer werdendem Staatenbund wie der EU.
    Dagegen zu halten, dass Hass und Hetze verhindert werden müssen ist ein Scheinargument. Zum einen ist der denkende Bürger durchaus in der Lage zu erkennen, wenn er mit Propagandamüll statt wahren Fakten manipuliert wird (auch wenn es manchmal etwas dauert) und Zweitens: Wer bestimmt was Hetze und Hass ist?
    Nur ein paar Beispiele: Es gibt nur 2 biologische Geschlechter. Die Erde ist rund und keine Scheibe. Der Klimawandel ist ein natürliches Ereignis, das in der Erd- und Menschheitsgeschichte bereits mehrfach vorkam und nicht menschengemacht. Die Sonne dreht sich nicht um die Erde. Die Coronamaßnahmen haben insgesamt mehr geschadet als genützt.
    Für jeden dieser Standpunkte wurden Menschen verfolgt, bishin zur Zerstörung ihrer wirtschaftlichen und sozialen Existenz oder gar Haft und Tod. (Bestrafe einen, erziehe hunderte.)
    Auch bei den anderen Argumenten für eine Internetzensur und Totalüberwachung (z.B.: Urheberrecht, Fakenews, Pornographie, …) sollte man sich fragen ob sie das wert sind oder die Freiheit für alle schwerer wiegt.
    Oft werden die Verhältnisse in China kritisiert, aber wer genau hinsieht, der kann durchaus erkennen, dass es in der EU auch nicht so viel besser ist. (Wie war das doch gleich mit dem Splitter und dem Balken ?)
    Wer also Klarnamen fordert, der heißt ein Instrument zur Verfolgung Andersdenkender gut und wünscht sich betreutes Denken für alle ?
    Was haben Schwangerschaft, Meinungs- und Redefreiheit gemeinsam ? Es gibt nur ein Entweder Oder. Ein bißchen geht nicht,

  8. Rex Cramer 3. März 2023 at 14:03

    Nicht ganz – tatsächlich ist das aktueller denn je.

    Und ich würde sogar ergänzen, dass man mittlerweile besser nicht nur auf Klarnamen verzichtet, sondern sich angesichts eines immer faschistoider agierenden Staats und seiner Neo-Stasi besser darum kümmert, wie man TATSÄCHLICH vollständig anonymisierte Accounts anlegt/betreibt. Was nicht so ganz trivial, aber machbar ist.

    Ganz gemäß der alten Weisheit: Wo Unrecht zu Recht erklärt wird, wird Widerstand zur Pflicht.

  9. Judith Panther 3. März 2023 at 13:36

    Klarnamenspflicht ist wie Vermummungsverbot an Karneval.

  10. Judith Panther 3. März 2023 at 13:35

    Noch eine Ode an das Pseudonym von Astrid Mayerle, 17.12.2017 auf
    https://www.deutschlandfunkkultur.de/schriftsteller-und-ihre-pseudonyme-die-lizenz-zur-luege-100.html

    „Pseudonyme sind wie kleine Menschen. Es ist gefährlich, Namen zu erfinden – ein Name lebt“, schrieb Kurt Tucholsky, der unter anderem als Peter Panter, Theobald Tiger und Ignaz Wrobel Texte veröffentlichte. Wozu dieses Versteckspiel vieler Autoren hinter Pseudonymen?
    „Pseudonym“ kommt aus dem Griechischen: „pseudo“ – „falsch“ und „onoma“ – der Name. Also: der falsche Name. – Deckname, Tarnung, Maske, Spiel, Laune Spleen, Eskapade. In seinem Pseudonymenlexikon hat Wilfried Eymer 27.000 Pseudonyme allein deutschsprachiger Schriftsteller erfasst. Vom 16. Jahrhundert bis heute. Einige Autoren waren oder sind besonders erfindungsreich und bringen es auf ein Dutzend oder gar einhundert Alternativnamen.
    „Was machen Dichter? Sie gehen mit Sprache um“, sagt der Literaturwissenschaftler Jochen Hörisch. „Sie bilden aus Sprache, indem sie Buchstaben und Wörter neu kombinieren neue Sätze, übrigens ja Sätze, die keine Entsprechung in der Wirklichkeit haben müssen.“ Insofern erkennt er im Pseudonym ein Charakteristikum von Literatur schlechthin. „Soll heißen: Dichter haben die Lizenz zu lügen.“ Und daher auch, mit ihrem Namen zu spielen. …”

    • mstirner 7. März 2023 at 4:18

      Genau Tucholsky wollte ich anführen! Und hätte es bestimmt nicht so gut hingekriegt. Dankeschön

  11. Judith Panther 3. März 2023 at 13:27

    Klarnamenspflicht??
    Also der letzte, den ich aufgrund solcher Phantasien verbal angegangen bin, war vor etwas mehr als 2 Jahren Herr P., ein mutmaßlicher Gutmensch und Gastautor, der damals noch bei Reitschuster geschrieben und sich selber links-grün verortet hat – zu Zeiten, als das “… versifft” im Anschluß noch nicht so reflexartig mitgedacht wurde wie es heutzutage der Fall sein dürfte.  
    Eigentlich ging es in seinem Beitrag um seine Ablehnung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes – damals noch nicht besiegelt – wobei er sich nebenbei aber auch als jemand outete, der Klarnamen im Netz verpflichtend machen wollte, denn Identifizierbarkeit – so seine Hypothese – würde so automatisch zu einer etwas gemäßigteren, sachlicheren Ausdrucksweise in den Kommentaren führen.  
     Was linke Ideologen jedoch regelmäßig nicht begreifen, weil sie selber etwas Lebloses, Maschinenhaftes an sich haben: Der Mensch ist kein Automat. 
    Mir hat seine Klarnamensforderung jedenfalls “den Schnuller rausgehauen”, wie der Schweizer sagen würde wenn er Hochdeutsch spräche, doch der sagt stattdessen “Jetzt haut es mir den Nuggi usse!“, was aber das selbe meint.
    Ich antwortete Herrn P. damals folgendes – hier nochmals aktualisiert und der heutigen Sachlage angepaßt:  

    “Klarnamenpflicht, Herr P.? Und schon verschwände der Haß?
    Schon wäre das Feuer meiner Wut gelöscht, in welches Sie mit Ihrem Vorschlag gerade nochmal so richtig Öl gegossen haben?                     
    Das glauben Sie doch wohl selber nicht!
    Damit verschwände lediglich mein einziges Ventil und mein Recht, Haß und Wut verbal zu artikulieren, zu sublimieren, die darin enthaltene Energie in Kommentare wie diesen zu gießen um damit auch denen eine Stimme zu verleihen, die vor lauter Zorn und Verzweiflung in Anbetracht der dystopischen Vorgänge hierzulande inzwischen nur noch unartikulierte Geräusche von sich geben können.
    Und dann kommen sie daher mit Ihrer passiv-aggressiven “Immer schön sachlich bleiben”- Attitüde auf “Wer schreit hat Unrecht!”- Basis …
    Wer schreit hat Unrecht? 
    ERZÄHLEN SIE DAS MAL EINEM FOLTEROPFER!! 
    Ihr linken Ideologen seid einfach eiskalte, empathielose Zyniker.

    Hätten die Geschwister Scholl ihre Pamphlete vielleicht auch mit Vor- und Nachnamen unterschreiben sollen, bevor sie sie auf den Fluren der Münchner Uni verteilt haben, bis der dort herumschleichende, blockwartende Hausmeister den Nazis ihre Klarnamen verraten und sie damit zum Tode verurteilt hat? 
    Er selber hieß übrigens Jakob Schmid, war SA- und NSDAP-Mitglied und überlebte seine schändliche Tat und die Hinrichtung der Geschwister Scholl noch um gut 20 Jahre.                                 Wer weiß – vielleicht wurde er inzwischen sogar wiedergeboren – dann aber hoffentlich als Beagle-Welpe in einem von Faucis Laboren..
     
    Klarnamen, Herr P.,  machen unsereins gerade in der heutigen Zeit schon wieder zum Freiwild für Wahnkranke Zero-Covid-Apologeten, hochgradige Psychopathen wie den unablässig vor sich hinlügenden und -delirierenden Gesundheitsminister und für die faschistoiden Figuren, die sich hinter der Maske links-grüner Gutmenschen verstecken.             
     Nix für ungut, Herr P., aber in Bezug auf die freie Meinungsäußerung halte ich Ihre Forderung nach Klarnamen für ebenso vernichtend wie Sie das geplante Netzwerkdurchsetzungsgesetz – nein: Ihr Vorschlag ist schlimmer. Denn im einen Fall erfahren nur bestimmte Behörden unsere Daten, bei Klarnamenspflicht jedoch der Rest der Welt – und an die dazugehörigen Adressen zu gelangen und dort ein wenig mit Pyrotechnik oder Buttersäure herumzuexperimentieren, ist für die Faschisten von der Antifa auch kein Problem.                                          
    Und schon ist die Hexenjagd eröffnet in einem Land, in welchem Eltern inzwischen damit rechnen müssen, daß ein SWAT-Team den “heimlich” veranstalteten Kindergeburtstag stürmt und die Eltern vor den Augen der Kinder abführt, nachdem die netten Nachbarn sie bei der Polizei denunziert haben.    
    Ein Land, in dem seriöse Wissenschaftler schon wieder ihren Job und ihren guten Ruf verlieren, aufrechte Menschen wie Clemens Arvay von gewissenloser Journaille in den Freitod getrieben und geschrieben werden und in dem Ärzte, die ihre Patienten vor den Gesundheitsschäden durch Masken oder der Todesspritze bewahren wollen, im Gefängnis landen.
    Das, Herr P., sind Ungeheuerlichkeiten, die Sie weit mehr umtreiben sollten als die Überlegung, wie man die gerechte Wut über derartige Ungeheuerlichkeiten unterdrücken könnte.
    Sie gießen damit nämlich nur noch mehr Öl ins Feuer und auch diese Form der passiven Aggressivität, die sich zu fein ist für eigene Aggressionen und deshalb versucht, andere dazu zu bringen, sie stellvertretend auszuagieren, ist absolut typisch für Gutmenschen, die so gut vom Elend leben daß sie davon garnicht genug bekommen können.  
    Abgesehen davon ist es mit Haß und Hetze wie mit der AfD:
    Sie sind nur das SYMPTOM, nicht die Ursache.” 

    Tz, tz … nach mehr als 2 Jahren immer noch aktuell. 

  12. therMOnukular 3. März 2023 at 12:11

    Schon klar, dieses Forum ist eine gekaufte/”geleaste” Anwendung. Aber wie läuft das eigentlich?

    Beschweren sich nur die Foristen über die immer strengere Zensur? Schon wieder wurde etwas völlig harmloses verschluckt und ich habe nicht im Ansatz eine Ahnung warum!

    Oder beschweren sich da auch mal die Forenbetreiber bei den Plattform-Anbietern?

    Es wird immer unerträglicher!!!

    • therMOnukular 3. März 2023 at 12:15

      htt
      ps://
      ww
      w.yo
      utube.co
      m/watch?v=Bi
      qDZlAZygU

      • therMOnukular 3. März 2023 at 12:16

        Ätsch! ;)) Rowan Atkinson, lohnt sich……
        (war jetzt nicht der 1. Versuch….)

      • Hausmann_Alexander 3. März 2023 at 12:24

        “Diese Seite ist nicht verfügbar.”
        Worum geht es da?

      • Robin 3. März 2023 at 12:58

        Danke für den Link. Atkinson bringt es perfekt auf den Punkt!

      • Hausmann_Alexander 3. März 2023 at 14:26

        @Robin
        Ich konnte den Link nicht öffnen. Hab den zusammengesetzt und ist nicht abrufbar. Naja

      • Hausmann_Alexander 3. März 2023 at 14:40

        Ok hat geklappt, wird zwar nicht direkt aufgerufen aber beim runterscrollen war das Video. Den Anfang habe ich noch verstanden, dann hat mich mein Englisch auch schon verlassen.
        Frei sein, Essen haben und ein Dach über den Kopf, da hat er verdammt recht.

    • Hausmann_Alexander 3. März 2023 at 12:20

      Manchmal dauert die Freigabe.

  13. Hanna 3. März 2023 at 12:00

    Es ist mir gestern nicht das erste Mal aufgefallen, daß Michael FLEISCHHACKER streckenweise einem “Rückfall” (?) in seine langjährige Mainstream-Karriere*) erliegt. Ausgewogene Moderation, ohne ersichtliche Parteinahme, sieht mE anders aus. Ins Wort fallen, dem einen oder anderen Gast mitten im Reden das Wort abschneiden, das sind Unhöflichkeiten. Ein No-Go ist aber, wenn die moderierende Person – die nicht nur auf gesittete Gesprächskultur unter den Gästen zu achten hat, sondern auch, und zwar unbedingt, auf Ausgewogenheit in der Präsentation verschiedener Einstellung und Ansichten – ihre höchstpersönliche Meinung frontal gegen einen der Teilnehmer richtet.

    Ein Moderator ist ja in der machtvollen Position, nach seinem Belieben das Wort zu erteilen oder zu nehmen. Und das darf nicht zu eigenen Zwecken mißbraucht werden.

    In der Sendung vom 2.3. – Titel: »Nur eine Meinung erlaubt?« – wies der Moderator etwa DDr. BONELLI in einer inakzeptablen Weise zurecht, präsentierte sich zeitweise so, als säße er auf der anderen Seite der Gästebank. Das ist aber eine Verhaltensweise, die für jemanden, der sachlich und objektiv moderieren sollte, absolut untragbar ist.

    *)
    Michael FLEISCHHACKER war bis 2012 rund 10 Jahre beim etablierten Leitmedium »Die Presse« tätig, davon 8 Jahre als Chefredakteur.

    • Mine 3. März 2023 at 12:16

      Fle ist eine Qualle.

    • rudi & Maria fluegl 3. März 2023 at 14:50

      Sandra Kostner war ein Glücksfall bei dieser Diskussion!
      Sehnsucht nach dem alten Club 2 mit open End kommt ohnehin auf.
      Fleischhacker ist im Vergleich zu allen anderen Moderatoren im deutschsprachigem Raum ein Glücksfall!
      Seit der Presse – und das habe ich des öfteren erwähnt- wahrscheinlich waren es seine Kinder, hat er sich veritable entwickelt!
      Das einzige traditionelle Medium das halbwegs verschiedene Meinungen zulässt dürfte nach Mateschitz ohnehin in der Schwebe sein.
      Und Diskussionen in der Form sind am Anfang der Nacht, am Ende des Tages leider sehr von rhetorischen Profis abhängig.
      Meinungsaustausch als eine Art Gewinnspiel bei der auch die gezinkten Karten, die Verwicklungen in Institutionen der Spieler bekannt sein sollten!
      Wir amüsieren uns eben zu Tode mit Gruppen der “guten” und der bösen Propaganda!
      Rudi Fluegl

      • rudi & Maria fluegl 3. März 2023 at 15:06

        Als Gegenbeispiel könnte Frau Glawischnigg dienen!
        seit Ihrem Angriff auf die jungen Grünen und den Hingriff auf Novamatic sehe ich Sie nur mehr kritisch.
        Sie hätte es Ihrem Verwandten nachmachen sollen und sich dem Jazzpiano widmen!

  14. Cource 3. März 2023 at 11:44

    @Glass Steagall Act
    “Sobald man sich dem Pöbel in den Weg stellt, geht der Pöbel erst richtig auf einen los. Ignorieren und ausweichen ist immer die beste Methode” ich würde den Begriff Pöbel erweitern auf Gegner/Feind, dem Feind die Energie entziehen indem man sich nicht rechtfertigt/verteidigt sondern die Provokation ignoriert, getreu dem bibelspruch:”sei arglos wie eine Taube aber listig wie eine Schlange”

    • Glass Steagall Act 3. März 2023 at 13:29

      Auch die Bibel rät schon sinngemäß, man soll weiter gehen, wenn jemand nicht zuhören will. Und man soll den Weisen folgen, nicht den Dummen.

  15. Peter Pan 3. März 2023 at 11:41

    Nehmen wir die Redaktion der Tagesschau als Teil des zwangsfinanzierten deutschen Staatsfunks. Da sitzen 300 “Redakteure”. Kennen Sie die? Haben Sie deren Namen jemals in Berichten der Tagesschau gesehen? Diese Redakteure werden von Agenturen mit “Nachrichten” versorgt. Kennen Sie die Namen der Personen in den Agenturen, haben Sie deren Namen jemals in den “Nachrichten” gesehen? Die Agenturen werden von Geheimdiensten versorgt. Die Geheimdienste kontrollieren die Agenturen und den zwangsfinanzierten Staatsfunk, bis hin zur Redaktion der Tagesschau. Fordern Sie ernsthaft die Veröffentlichung der Namen jener Personen in den Geheimdiensten? Werden Sie sich für Sanktionen gegen die USA einsetzen, falls deren Regime Ihre Idee nicht unterstützt?

    Dieselbe Betrachtung können wir gerne bei den Politbüros durchführen. Erwarten Sie ernsthaft die Offenlegung der Namen aller Verantwortlichen, bis hin zu den Strippenziehern? Korruptionsbekämpfung?

    Hallo?

  16. therMOnukular 3. März 2023 at 11:27

    Mein heutiger Youtube-Tipp: “In Full: Rowan Atkinson on free speech”

    “We need more insult” – eine beeindruckende Rede, schon ein paar Jahre alt, aber hochaktuell (und auch lustig!). Und ich stimme ihm zu.

    AmS muss man bei diesem Thema besonders vorsichtig sein und sollte besonders “kleinlich” differenzieren. ZB ist es ein fundamentaler Unterschied, ob Privatpersonen auf Twitter ihre persönliche Meinung kundtun, oder “Nachschlage-Werke” wie Wikipedia “Informationen” verfälschen. Mediale Hetze von “Journalisten” ist ebenso eine eigene Kategorie.

    Als Musikbranchler sehe ich das für mich seit Jahrzehnten so: 49% finden es scheiße, 49,9% finden es gut, 1% schimpft wie ein Rohrspatz, 1 Promille schenkt mir konstruktive Kritik. Aus rein “administrativen” Gründen kümmere ich mich ergo nur um das Promille. Die restlichen 99,9% meiner beruflichen “Selbst-Bewertung” steuere ich auch selbst bei.

    Arvay kann man also nicht ganz von eigenen Fehlern diesbezüglich freisprechen. Persönliche Attacken irgendwelcher Menschen im Netz sollte man als seelisch gesunder Mensch “abschütteln” können. Und hiergegen vorzugehen wäre amS nicht ohne Maulkörbe & Zensur möglich – ich lehne das daher grundsätzlich ab.

    Gegen Medien & Co kann – und muss – man aber etwas unternehmen können. Solche Vorgänge sind zu offensichtlich, zu orchestriert, zu perfide, um sie einfach übergehen zu können. Denn gegen eine solche Systematik genügt keine “bloß” gesunde Selbstwahrnehmung mehr, da bräuchte man schon mehrere Elefantenhäute. Medien & Co sind Meinungsbildner und haben daher eine weit größere Verantwortung zu tragen. Und die sollte man endlich auch von ihnen einfordern. Auch und konkret in Bezug auf Arvay müssten hier eigentlich mehrere Verurteilungen wegen Verhetzung erfolgen. Leider nur Konjunktiv, aber wer weiß.

    • Hausmann_Alexander 3. März 2023 at 23:03

      Ihr Text ist nicht schlecht aber
      bei diesem Satz:
      “Persönliche Attacken irgendwelcher Menschen im Netz sollte man als seelisch gesunder Mensch “abschütteln” können.”

      Da denke ich, dass das zu leicht
      dargestellt wird. Jeder nimmt Angriffe unterschiedlich war, weil jeder Mensch individuell ist.
      Bei der Bw gibt es einen Spruch:
      Wenn du nicht auch in diesem Gefecht warst, kannst du dir kein Urteil über die Reaktionen der Soldaten erlauben.
      Weiter unten ist ein Text von Glass Steagall Act, der hat es meiner Meinung nach sehr gut geschrieben.

  17. Anna 3. März 2023 at 11:26

    Aussagen wie folgende: “Ich sehe auch nicht die Notwendigkeit, mich mit Menschen zu versöhnen, die die Wissenschaft infrage stellen oder Tatsachen leugnen.” sind extrem mühsam und gefährlich, weil sie die Realität verdrehen, verzerren und ins absurde pervertieren. Gaslighting vom Feinsten, eine Form des emotionalen und psychischen Missbrauchs.

    • Rosa 3. März 2023 at 13:31

      “… oder Tatsachen leugnen …”

      Lassen sich die unfassbar zahlreichen Neben- (bzw. Haupt-)Wirkungen der mRNA-Spritzen denn “leugnen”?!

      Der Herr Gesundheits- und Injektionsminister sollte die betroffenen Opfer fragen – bzw. die, die noch antworten können -, und es gibt deren mehr als genug, mehr als abertausende.

      Es ist erschreckend, wie viele alleine in meinem eigenen Bekanntenkreis sind, dazu auch ein paar meiner Verwandten, samt eines Plötzlich & Unerwartet-Todesfalls.

  18. Jan 3. März 2023 at 11:02

    Während der Krise wurden eine Reihe von Straftaten begangen. Deren Verfolgung und die Aberkennung der Pensionsansprüche von “im Amt” pflichtwidrig handelnden Personen ist die Voraussetzung für eine Versöhnung.

    Dass keine Strafverfolgung stattfindet, liegt vermutlich an Justizministerin Zadic und ihre Verbindungen zum WEF.

    Eine Versöhnung ist demnach erst nach einem Regierungswechsel möglich.

    • Lou 3. März 2023 at 11:22

      Der ORF und die Altmedien werden schon dafür sorgen, dass so ein Regierungswechsel gar nicht, oder nur schleppend kommt. Dazu gehört das Verschweigen oder Diffamieren neuer Bewegungen oder eben auch die Erfindung irgendwelcher Skandale, die man aufblasen und stündlich in die Hirne der Leute pflanzen kann. Wenn das dann 2 Jahre später von irgendeinem Gericht als rechtswidrig erkannt wurde, ist die Wahl längst geschlagen. Und nicht zu vergessen, auch Richter und Staatsanwälte glotzen brav ORF.

  19. Rex Cramer 3. März 2023 at 11:01

    Zu Punkt 2 ist hervorzuheben, in welchem Umfang mittlerweile Medien in D und Ö von Politik abhängig sind. Über von Regierungen geschaltete Anzeigenkampagnen einerseits, über Medienbesitz von Parteien (hier sei insbesondere auf die SPD verwiesen) andererseits. Beides müsste strafbewehrt verboten werden, auch die Umgehung über parteinahe Stiftungen oder “NGO”.

    Desweiteren sollte es analog RU und übrgens auch USA ein Gesetz zur Registrierung von aus dem Ausland finanzierten NGO als ausländische Agenten geben und eine Verpflichtung zu völliger Transparenz bei denen.

    Dann müssten Medienkartelle über das Bundeskartellamt aufgelöst werden. Es DARF nicht sein, dass ein halbes Dutzend Konzerne 98% des Medienmarktes in einem Land beherrscht. Die relativ breitere veröffentlichte Meinungsvielfalt vor noch 20+ Jahren basierte auf der Meinungsvielfalt der zahlreicheren Medienbesitzer.

    Als nächstes müsste die Banken”Deregulierung” aus der Schröder-Ära zwingend zurückgesetzt werden. Die hat dazu geführt, dass untereinander verflochtene Kapitalverwalter wie Blackrock und Vanguard über Beteiligungen ÜBERALL ihre Finger als bestimmende Anteilseigner in den Firmen haben und komplett die Firmenpolitik bestimmen können. Und zwar auch uind gerade in den Medien. Die Rockefeller Stiftung hat beim WEF 2017 nicht grundlos gejubelt, dass “man” nun endlich in der Lage sei weltweit die öffentliche Meinung zu steuern. Die Kapitalgesellschaften sind ein wesentliches Werkzeug u.a. genau dazu.

    Und schlussendlich müsste der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht nur auf dem Papier zur Ausgewogenheit verpflichtet werden, sondern STRAFRECHTLICH verbindlich. Was allerdings erst mal eine funktionierende Justiz erfordern würde.

    “Corona” hat “in a nutshell” alle diese genannten Probleme und Akteure deutlich ins Licht gezerrt. Es wäre also höchste Eisenbahn, daraus Konsequenzen zu ziehen. Denn dieselben Akteure blasen gerade zum Krieg gegen Russland und gegen die Bevölkerung unter dem Titel “Klima”.

  20. Glass Steagall Act 3. März 2023 at 10:55

    Die Psychologie hinter Hetze im Netz ist interessant.

    Besonders schwache Menschen suchen immer eine „Bewegung“, der sie sich anschließen können, weil sie damit ihre eigene Charakterschwäche kompensieren können. Wenn die Bewegung auch noch staatlich abgesichert ist, können die Leute dann auf dieser Welle reiten. Covid war ein Musterbeispiel dafür. Selbst der Kleinste und Unbedeutenste war plötzlich jemand.

    Die Voraussetzung dafür ist aber, dass diese Leute durch jahrelange staatliche Propaganda bereits ideologisiert worden sind und dann leicht instrumentalisiert werden können. Diese Leute merken selbst überhaupt nicht mehr, dass man bereits in ihre Köpfe eingedrungen ist und sie nichts anderes mehr sind als Erfüllungsgehilfen. Hetze ist leicht, wenn sie in Gruppen stattfindet.
    Begünstigt wird das noch durch das Besserwissertum einiger, die damit endlich ihre eigene Berufung gefunden haben. Letztendlich aber ist Halbwissen gar kein Wissen!

    Im Fall Clemens Arvay ist mir auch aufgefallen, wie sehr er sich hat von den Halbwissenden hat provozieren lassen. In seinen Videos ist er immer wieder auf die Beschuldigungen im Netz eingegangen und hat damit eine weitere Welle ausgelöst, anstatt sich auf seine hervorragende Analysen zu konzentrieren.

    Sobald man sich dem Pöbel in den Weg stellt, geht der Pöbel erst richtig auf einen los. Ignorieren und ausweichen ist immer die beste Methode. Schwachköpfe kann man nicht belehren!

    • Hausmann_Alexander 3. März 2023 at 11:17

      Top!

  21. magerbaer 3. März 2023 at 10:53

    “Die Wissenschaft” nicht in Frage zu stellen ist nichts anderes als ein Betrugskonzept, solange es darin von Rechenfehlern, falschen Studiendesigns und irreführenden Interpretationen nur so wimmelt und der Staat das auch noch verschleiern lässt anstatt dagegen vorzugehen.

  22. Mine 3. März 2023 at 10:42

    Wenn ich hier meinen Klarnamen angebe, steht als nächstes “Holger-Martina” vor meiner Tür…. das funktioniert nicht. Das führt nur dazu, dass jeder Kritiker schweigen muss, wenn er nicht denunziert und verfolgt werden möchte. Keine gute Idee – richtet sich gegen die Meinungsfreihet. Wenn man schon im r.l. Angst hat, zu sagen, was man denkt, dann ist das mit Klarnamen im Internet auch der Fall. Systemlinge können hetzen und hussen, was sie wollen, egal, s. zB Böhmermann, der Kinder mit Ratten verglich. Oder ein Standardschreiber namens Kreil, der Schwarzer und Wagenknecht als “Putinfotzen” beschimpft. Nix, macht nix. Aber wehe, Kickl sagt bei seiner Aschermittwochrede, der Alte in der Hofburg wäre eine “senile Mumie”. Da ist die Empörung groß. So sehr, dass Brandstätter Kickl sogar mit Hitler vergleicht. Vergleichen Kritiker hingegen das Kennzeichnen der Ungeimpften mit dem Davidstern, dann heißt es, die Querdenker seien pauschal “antisemitisch” und “Nazis”, weil solche Vergleiche wären Wiederbetätigung.

    PS: Bei den Autoren von Wikipedia ist das was anderes. Da sollte man schon wissen, wer sie sind und wer sie bezahlt!

    • OMS 3. März 2023 at 11:35

      Das Problem ist, dass bestimmte Gruppen die Deutungshoheit haben und dadurch entscheiden was gut und was böse ist. Mit Klarnamen Posten würde aber auch bedeuten, dass jegliche Zensur durch den Seitenbetreiber wegfallen muss, da ich ja durch meine Anmeldung für mein Posting immer zur Rechenschaft gezogen werden kann. Vertreten sie ohne gegen die AGB und Netiquette zu verstoßen in einem Forum ihre Meinung welche nicht dem Medium entspricht, sie werden nicht viele Postings von ihnen lesen. Werfen sie einem Journalisten, welcher einen Bericht verfasst hat, vor, dass er zB NATO-Propaganda verbreitet oder die Unwahrheit schreibt. Die Löschung ihres Accounts ist ihnen sicher.

    • therMOnukular 3. März 2023 at 12:27

      Geehrte Mine!

      Zunächst habe ich mich äußerst geärgert, dass der Foromat meinen ausführlichen Beitrag zu diesem Thema schon wieder verschluckt hat.

      Aber jetzt, da ich Ihren Beitrag gelesen habe – und wir wieder einmal einer Meinung sind (und Sie sie teilweise wiedergeben) – bin ich wieder versöhnt. ;)) Steht ja eh schon da….

      • Mine 3. März 2023 at 17:58

        Sehr nett, MO, danke. Das Wort “YT” ausgeschrieben geht hier gar nicht durch und noch weniger ein Link. Der wird auch glaub ich nicht freigeschaltet.
        Ich behelfe mir mir dem Titel, den es dort hat, und dem Hinweis YT. Man kann aber auch due letzte Kraxn vom Link reinkopieren. LG ;-)

  23. Peter Ruzsicska 3. März 2023 at 10:00

    Die Einhegung von Herrschaft ist grundsätzlich durch Selbstbeschränkung möglich, also der Selbstherstellungsfähigkeit von Abgrenzung ohne seine Grenzen nachweislich auszudehnen.

    Ausgleich durch Gleichgewichtsherstellung ist ausschließlich in Freiheit (= Spielraum innerhalb des Kräftegefüges ohne herbeigeführte Gewalteskalationen) möglich:
    D. h. ohne eine bereits erfolgende Gewalteskalation überhaupt durch Dritte gewaltsam unterbrechen zu müssen!
    Möge sich dazu der in eventu Geneigte seine eigenen Betrachtungen fortführen…

    Friede ist ohne vorausgehende Freiheit nicht herstellbar.
    Ohne tatsächlich sich ereignenden Frieden geht gar nichts, vor allem dann, wenn Friede mit Waffenstillstand verwechselt wird.

    • Jan 3. März 2023 at 11:16

      Ihre Ausführung über Frieden ist kein allgemeiner Konsens und historisch unrichtig. Seit Jahrzehnten gibt es genug Literatur, dass Freiheit, Kapitalismus und Demokratie nur in einer Überflussgesellschaft möglich ist (als selbstorganisierendes System von Ressourcen). In dem Moment, wo Ressourcen knapp werden, brauche es eine (zwangsläufig ineffiziente) Zentralgewalt, die knappe Ressourcen zuteile, damit Schwächere nicht den Stärkeren unterlägen.

      • Peter Ruzsicska 3. März 2023 at 12:39

        @Jan
        Wer Konsens herbeiredet, braucht Frieden erst gar nicht zu fürchten als auch zu erwähnen, geschweige dennn Frieden überhaupt allgemein konsensual zu definieren (Dem immer schon so eine Art von fundamentaler Kriegserklärung innewohnte) – Das hat offenbar bis nun echt super funktioniert, wie von Ihnen gütigst kredenzt…

        Je umfänglicher der “Konsens”, desto effizienter die herbeigeführte Benachteiligung des Einzelnen.

        Mit Konsens (= Herrschaftslinguistisch effizienter Sachzwanggenerator/Spaltungsgenerator/Unmutscamouflator), noch dazu weitgehend allgemein hergestellt, ist hervorragenst Krieg zu machen – Nachgerade dieses ist durch Geschichtsschreibung, welche durch den Gewohnheitshegemon, Sieger, Besiegender bzw. gedungen Besiegten seit tausenden Jahren erfolgreichst herbeigeführt, mehr als ausreichendst herabostentiert wurde und wird.

        Zentralgewalt – wie Sie folgerichtig bemerken “zwangsläufig ineffiziente” – ist überhaupt nur mittels herbeigeführter (bzw. durch Naturgewalten wie äußere Ereignisse etc. verwalteter) Resourcenknappheit herzustellen, im Rahmen von Zivilisationssystemen.

        Das Paradeargument für lucidest prächtigste Euphemisierung hierarchischer Herrschaftswirklichkeit “Damit Schwächere nicht den Stärkeren unterlägen” ist schmeichelhaft, jedoch erwies sich fromme Sentenz schon seit Äonen als abgeschmackt.
        Naturgemäß in Luce prächtigst extremstnarzistischer Herrschaftswirklichkeiten, um die Generalverletzlichkeit von Herrschaft selbst (stetige Stabilisierung dem gleichzeitig unendlichen Ausdehnungszwang unterworfen) gewitztest zu camouflieren.

      • rudi & Maria fluegl 6. März 2023 at 18:13

        Dem hatte ich schon mal mittels in Frage stellen geantwortet!
        Vereinfacht, kurz nochmals!
        Überfluss führt zu Demokratie ist Ihre These!
        Mangel führt zu Zentralismus die zweite!
        Was führt zu Chaos, Anarchie, Krieg, Not Elend, Unterdrückung und dem Bewusstsein und dem Denken, das müsse anders sein und es müsse aufhören.?
        Wann startet Aufklärung, Humanität, Kultur und so manch andere Errungenschaft seit der Evolution der Sprache. Ab wann können wir Geschichte vom Ende her betrachten?
        Seit wann sind Prognosen, Thesen die durchaus zutreffen könnten, alternativlos?
        Wissenschaft, Pseudowissenschaft unter Coronabestrahlung. Jeder Zacken weist den richtigen Weg!
        Oder ist die Spurensuche nicht Wissenschaft und der Versuch endlich mal die richtigen Steine im Sumpf zu treffen. Jeder Stein eine Verifikation und jedes Loch eine Falsifikation Ihrer Thesen?
        Rudi Fluegl

  24. Sal Peregrin 3. März 2023 at 9:59

    “Abschaffung der Anonymität im Internet”

    Profi-Manipulateure werden dann weiterhin durch ihre Arbeitgeber anonymisiert auftreten können (wg. “Fürsorgepflicht”), Einzelpersonen mit vom Mainstream abweichender Meinung verfügen jedoch nicht über einen solchen Schutzschirm.
    Darf es vielleich eine “biometrische Identität” sein, ganz so, wie es der WEF gern hätte?

    Wer so etwas fordert ist entweder grenzenlos naiv
    oder betreibt (vorsätzlich?) das Geschäft der Gegenseite.

    S.P.

  25. Jochen Schmidt 3. März 2023 at 9:40

    Eine “Abschaffung der Anonymität im Internet” (s. o.) setzt voraus, dass wir einen Rechts-Staat haben. RECHTS-Staat – und keinen Unrechts-Staat, und erst recht keinen Schurken-Staat.
    Ich erinnere daran, dass kürzlich in Deutschland eine Friedens-Aktivist verurteilt worden ist, weil er bei einer Rede anlässlich des 81. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 2022 erklärt hatte, man müsse „offen und ehrlich versuchen, die russischen Gründe für die militärische Sonderoperation in der Ukraine zu verstehen“ (suche im WWW: “nachdenkseiten Skandal-Urteil in Berlin: Amtsgericht verurteilt Friedensaktivisten wegen Rede „Nie wieder Krieg gegen Russland“”).

    • Fritz Madersbacher 3. März 2023 at 10:50

      @Jochen Schmidt
      3. März 2023 at 9:40
      “Amtsgericht verurteilt Friedensaktivisten”
      Sind wir, wie behauptet, eine “offene Gesellschaft”, “eine “liberale Demokratie”, in der jeder Mensch offen seine Meinung äußern kann, ohne Sanktionen und Verfolgung (auch wirtschaftlicher Art) befürchten zu müssen, oder ist das nur eine propagandistische Chimäre? Ihr obiges Beispiel spricht eine deutliche Sprache. Solange das so ist, werden Menschen (gezwungenermaßen) die Anonymität bevorzugen und es ist ihnen kaum zu verdenken …

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