
Wahl in Krems: Der Gewinner ist – die Partei der Nichtwähler
Die SPÖ, die in Krems den Bürgermeister stellt und 19 von 40 Gemeinderatssitze hatte, wollte möglichst schnell wählen und hat einen eher ungewöhnlichen Termin zum Ferienende gewählt. Wahlen in einer Kleinstadt werden in der Regel stark von lokalen Ereignissen und Persönlichkeit geprägt, die Veränderungen haben aber doch eine gewisse Aussagekraft.
Zunächst hier das vorläufige Ergebnis in Prozent:
- SPÖ 40,9 (46,1)
- ÖVP 23,3 (26,7)
- FPÖ 14,7 (15,1)
- KLS 7,1 (5,3)
- NIK 6,7 (2,3)
- Grüne 3,7 (3,6)
- MFG 3,0 (-)
- GREENK 0,7 (-)
Die Wahlbeteiligung hat einen Rekord-Tiefstand erreicht und hielt sich mit 57,4 % nur mehr knapp über der Hälfte der Wahlberechtigten. Bei der vorigen Wahl waren es noch ebenfalls nicht besonders üppige 65,1 %. Offenbar finden bald die Hälfte der potenziellen Wähler niemand unter den wahlwerbenden Parteien, die eine Stimme verdienen und derentwegen man bereit ist sich ins Wahllokal zu verfügen. Angesichts dessen, was die Politik in Österreich in den letzten zweieinhalb Jahren abgeliefert hat kein Wunder.
Interessant ist, dass die KLS, was für „Kremser Linke Stadtbwegung“ steht und zumindest KPÖ-nahe ist, deutlich zulegen und einen Sitz im Gemeinderat gewinnen konnte. Wie in Graz macht die KPÖ seit eh und je in Krems ehrliche Arbeit für arbeitende Menschen und angesichts von rasant steigenden Lebenshaltungskosten, Inflation und bevorstehender Wirtschaftskrise findet diese Politik mehr Anhänger.
SPÖ und ÖVP haben kräftig verloren, bei der ÖVP setzt sich damit der langjährige Trend fort, die SPÖ musste einen Knick in ihrem Aufstieg hinnehmen.
Gemeinderatswahlen im nö. #Krems, einst ÖVP-Hochburg. pic.twitter.com/ROKU6yIu49
— Johannes Huber (@Johannes_Huber1) September 4, 2022
Die neoliberlaen Neos kamen auf 6,7 % und bleiben trotz enormen Einsatz von Geld und einer Plakatflut weit hinter dem gesteckten Ziel, den Bürgermeister zu stellen, zurück und zwar sogar hinter der KPÖ.
Enttäuschend verlief die Wahl für die MFG nach 17 % in Waidhofen Ybbs. Der Mangel an innerparteilicher Demokratie, der Hinausschmiss ganzer Landesgruppen und der autoritäre Führungsstil machen eine Partei, die für Menschen, Freiheit und Grundrechte einzutreten vorgibt, wenig glaubwürdig. Obwohl das Potenzial groß war, konnte man von den Nichtwählern offenbar kaum jemand abholen.
Bild von falco auf Pixabay
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17 Kommentare
Comments are closed.
Bei uns in Deutschland habe ich KEINEN Einfluss darauf, wer auf einem Wahlzettel und auf welcher Position dort Jemand kommt. Ich kann nur ankreuzen, was drauf steht. Ich kann mich also nur für Pest, Cholera, Pocken oder eine andere Seuche entscheiden. Da kann ich es auch lassen, zur Wahl – wo ich keine Wahl habe – auch nur hinzugehen. Das Ergebnis ist die hohe Zahl der Nichtwähler. Wer trotzdem noch hingeht glaubt tatsächlich, dass er damit etwas bewirken kann. (“Wenn Wahlen etwas änderten, wären sie längst verboten.” angeblich Kurt Tucholsky)
Wenn der Massnahmen-Widerstand (MFG) sich gegenseitig bzw. untereinander aufarbeitet, dann ändert sich an der politischen Gesamtlage wenig bis nichts. Dann wechselt die Macht halt weiter stetig zwischen SPÖ und FPÖ (bzw. SPD/GRÜNE/CDUCSU in Deutschland hin u. her). Super! (Zynismus off)
Gabriele
5. September 2022 at 11:57Antworten
Bea heißt jetzt Mia…
Elisabeth
5. September 2022 at 12:21
Da habt ihr Spaß, gell?
Freut mich, euch so gut unterhalten zu können.
Es ist halt falsch, nicht wählen zu gehen. Sagt einem keine Partei/Person zu, wäre es gut, einfach ungültig zu wählen. Das gilt auf für die anstehende BP Wahl. Ich glaube, das hätte einen besseren Effekt. Da können dann die “Experten” rätseln, was das wohl bedeuten mag. 🤡
Wer wählt betritt das Spielfeld.Das ist gewünscht.Abwenden ist die stärkste Waffe des Individuums.
Der Verlust von unter 10 Prozentpunkten für die etablierten Parteien ist angesichts der Fehlleistungen der Bundespolitik minimal. Das Signal ist klar, die da oben können machen, was sie wollen, Grundrechte verfassungswidrig aussetzen, die Neutralität beschädigen, Teuerungen mit “Zähne zusammen beißen” kommentieren oder Milliarden verspekulieren – die Bevölkerung steht treu hinter ihnen!
Was ist bei MFG alles schiefgegangen? Habe es seit Monaten nimma verfolgt …
Gibt bei report24 aktuell eine ganz gute Betrachtung der Versäumnisse der MFG.
U.a. erfuhr ich damit von einer Art der Wählertäuschung im Wahlkamp in OÖ bez. der Parteiposition zur Abtreibung.
Mal ganz abgesehen davon, dass ich es inkonsequent finde, sich Menschenrechte auf die Fahne zu schreiben und schädliche Pharmastoffe sowie Geburtenrückgang anzuprangern, aber Ungeborenen diese Rechte zu verweigern und schädliche Anti-Baby/Anti-Fruchtbarkeits-“Medizin” auf Krankenkarte zu fordern. Das macht mir die MFG -leider!- unwählbar.
Schon mal daran gedacht, das Wahlen nicht vom Wähler entschieden werden sondern vom Veranstalter!? Schon mal was von 2000 Mules gehört, von DOMINION?, #Biden2020 #Macron2022. Wahlen dienen nur dazu dem Regime einen legitimen Anstrich zu verpassen und das Volk glauben zu machen sie hätten irgendwetwas mitbestimmt, doch was nicht passt wird passend gemacht… Wahlen gehören zum Schauspiel dazu, bringen aber rein gar nichts.
Mit Susanne Rosenkranz stand eine respektable Persönlichkeit zur Wahl, mfg trat an.
Dieses Ergebnis ist ein intellektuelles Armutszeichen für die Kremser Wählerschaft.
Slobodan Covjek
5. September 2022 at 10:32Antworten
Das sehe ich komplett anders.
Die Wähler haben sich ganz einfach gegen den autoritären, machtgierigen Brunner entschieden weil sich dessen Verhalten in kleinster Weise mit dessen Versprechungen deckt.
Ich sehe daher die Wähler als sehr intelligent an.
Die Kremser haben offenbar eine linke Identität und MFG wie FPÖ werden möglicherweise als rechts wahrgenommen. Aber 68% für die Verantwortlichen von Coronapolitik und Sanktionen sind angesichts der auch im Mainstream wachsenden Kritik sehr viel!
Die Leute brauchen strengere Lockdowns, strengere Maskenpflicht, mehr Gentechnik-Spritzen und höhere Spritkosten, ab einer gewissen Schwelle hilft das dann der Wahlbeteiligung auf die Sprünge.
Und dann möchte der Brunner auch noch Bundespräsident werden.
Partei: Verckackt
FAN: Gewerkschaft: Verkackt
BP Ansinnen:
Größenwahn, was anderes fällt mir dazu nicht ein.
Bea heißt jetzt Mia…
Yup! Sie/er hieß kurzfristig auch Karin ;-)
Es mangelt dieser Person nebenbei auch an Manieren und fäkalfreier Ausdrucksweise.