Mehr Infektionen in Haushalten mit Omikron für zwei- und dreimal Geimpfte im Vergleich zu Delta

5. Januar 2022von 2,5 Minuten Lesezeit

Es erscheinen laufend Studien, die die Häufigkeit von Infektionen in verschiedenen Umfeldern und im Vergleich zu früheren Varianten untersuchen. Dass die Verläufe mit Omicron wesentlich harmloser sind als mit allen früheren Varianten ist mittlerweile gesichert. Es nehmen zwar die positiven Testergebnisse zu, daneben leeren sich aber die Spitäler.

Von Peter F. Mayer

Eine weitere dänische Studie mit dem TitelSARS-CoV-2 Omicron VOC Transmission in Danish Households“ (SARS-CoV-2 Omicron VOC-Übertragung in dänischen Haushalten). Die Forscher untersuchen die Übertragungsdynamik nach der Ausbreitung von Omikron in dänischen Haushalten im Dezember 2021.

Unter 11.937 Haushalten (2.225 mit Omikron) wurden 6.397 Sekundärinfektionen während einer Nachbeobachtungszeit von 1-7 Tagen erfasst. Die Sekundärinfektionen betrugen in Haushalten mit Omikron 31 % gegenüber 21 % mit Delta. Beim Vergleich von Haushalten, die mit Omikron- und Delta infiziert waren, ergab sich eine 1,17 mal höhere Rate von Sekundärinfektionen für ungeimpfte, um 2,61 mal höhere für vollständig geimpfte und um 3,66 mal höhere für dreifach geimpfte Personen. Das stellt ein deutliches Indiz für die Immunflucht durch Omikron dar.

Bei den Personen ohne Impfung ist der Unterschied in der Rate der Sekundärinfektionen sehr gering und steigt mit der Zahl der verabreichten Dosen deutlich an. Diese Ergebnisse bestätigen, dass die rasche Ausbreitung der Omikron Variante in erster Linie auf die Immunevasivität und nicht auf eine Erhöhung der grundlegenden Übertragbarkeit zurückzuführen ist. Folgt man den Ergebnissen dieser Studie, dann ist die Behauptung der stärkeren Übertragbarkeit falsch oder zumindest nur eingeschränkt.

Insgesamt wurden 2.225 Primärfälle mit der Omikron und 9.712 Primärfälle mit der Delta einbezogen. Die geschätzte Sekundärinfektionsrate war für Omikron höher als für Delta, und zwar für alle Altersgruppen. Bei ungeimpften potenziellen Sekundärfällen waren die Raten in Haushalten mit Omikron und Delta ähnlich (29 % bzw. 28 %), während bei zweimal geimpften Personen die Sekundärinfektionsraten in Haushalten mit Omikron 32 % und in Haushalten mit Delta 19 % betrugen. Bei Personen mit Auffrischungsimpfung wurde Omicron mit einer Rate von 25 % beobachtet, während die entsprechende Schätzung für Delta nur 11 % betrug.

Die Ergebnisse zeigen, dass Omikron bei geimpften Personen im Allgemeinen 2,7-3,7 Mal infektiöser ist als Delta. Überraschenderweise wurde kein signifikanter Unterschied zwischen der Sekundärinfektionsrate von Omikron und Delta bei ungeimpften Personen festgestellt. Dies deutet darauf hin, dass die erhöhte Übertragbarkeit von Omikron in erster Linie auf eine Immunumgehung und nicht auf eine Erhöhung der grundlegenden Übertragbarkeit zurückzuführen ist. Wenn diese Beobachtung durch unabhängige Studien bestätigt werden kann, hat sie wichtige Auswirkungen auf das Verständnis der aktuellen Herausforderungen bei der Bekämpfung der Epidemie.

Bild von Barry D auf Pixabay

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16 Kommentare

  1. Udo Schlenz 6. Januar 2022 at 0:17

    Kausualitäten

  2. Peter Pan 5. Januar 2022 at 17:54

    Statistische Betrachtungen sind wichtig.
    Viel mehr interessieren mich jedoch Untersuchungen, die zeigen, was im Körper der Menschen passiert. Gibt es dazu Veröffentlichungen?

    • Udo Schlenz 6. Januar 2022 at 0:16

      zuerst ist meist die Statistik. Dann werden Kasualitäten gesucht. Mutmaßungen welche Mutationen welche Folgen im Hinblick auf Replikations- und Transmissions- und Infektionspotentiale haben, finden sich überall. siehe zb die offiziellen südafrikanische Reporte zu Omicron;

  3. polyphem 5. Januar 2022 at 11:56

    Wenn es die Absicht der Politik wäre, die kritische Infrastruktur zu schützen, sollte sie für möglichst viele Ungeimpfte sorgen. Also, und das wäre die einfachste Lösung, lasst die Seuche „seuchen“. Wie die Great
    Barrington Erklärung es empfohlen hat, schützt die Vulnerablen und lasst die anderen in Ruhe. Und mit Schutz
    meine ich Schutz und nicht die „Impfung“ mit der Gen-Jauche!

  4. Dirk Gerdhabing 5. Januar 2022 at 10:56

    Hallo, ich folge Ihrem Blog schon seit längerem mit großem Interesse. Sie schreiben in vorliegendem Text: „Bei den Personen ohne Impfung ist der Unterschied in der Rate der Sekundärinfektionen sehr gering und steigt mit der Zahl der verabreichten Dosen deutlich an.“ Dieser Satz ist für mich unverständlich – gerne würde ich das erläutert bekommen! LG, Dirk Gerdhabing

    • Fritz Madersbacher 5. Januar 2022 at 22:21

      @Dirk Gerdhabing
      5. Januar 2022 um 10:56 Uhr
      Entschuldigung, wenn ich mich hier einschalte: unter “Sekundärinfektionen” sind wohl die Weitergaben von Infektionen durch “primär infizierte” Personen an die Mitglieder ihres Haushaltes zu verstehen. Und dabei zeigt sich, dass mit steigender Anzahl verabreichter Genpräparat-Injektionen die Weitergabe der Infektion (also die “Sekundärinfektion) öfter erfolgt, d.h. dreimal “geimpfte” Personen werden häufiger angesteckt als zweimal “Geimpfte”, diese wiederum häufiger als einmal “Geimpfte”. Das ist natürlich ein zumindest “interessantes” Untersuchungsergebnis, das nicht sehr gut zu den Lobeshymnen auf die Genpräparate passt …

    • Udo Schlenz 6. Januar 2022 at 0:07

      Der angeführte nachfragewürdige Satz hätte vollständiger und mit etwas weniger Abkürzung etwa wie folgt gelautet: “Bei den Personen ohne Impfung ist der Unterschied in der Rate der Sekundärinfektionen sehr gering, bei einmalgeimpften Personen ist er größer und steigt mit der Zahl der verabreichten Dosen weiter an.” (aus dem Kontext ergibt sich von welchem Unterschied die Rede ist)

  5. Elisabeth Pölzleitner 5. Januar 2022 at 10:39

    Frage eines Laien: Was genau bedeutet hier “Immunumgehung”. Heißt das, dass Geimpfte aufgrund von ADE stärker gefährdet sind? Vielleicht kann das hier jemand genauer erklären. Danke

  6. anamcara 5. Januar 2022 at 10:07

    “Dies deutet darauf hin, dass die erhöhte Übertragbarkeit von Omikron in erster Linie auf eine Immunumgehung und nicht auf eine Erhöhung der grundlegenden Übertragbarkeit zurückzuführen ist.”

    Die “Impfung”,als Katalysator einer Epidemie, wird sozusagen als Lösung derselben vermarktet.

  7. Fritz Madersbacher 5. Januar 2022 at 10:02

    “Wenn diese Beobachtung durch unabhängige Studien bestätigt werden kann, hat sie wichtige Auswirkungen auf das Verständnis der aktuellen Herausforderungen bei der Bekämpfung der Epidemie” – z.B. die sofortige Beendigung der “Impf”-Apartheid, das sofortige Abstandnehmen von den diktatorischen “Impf”zwang-Plänen, die Anerkennung der Unsinnigkeit der “Vollimmunisierungs”illusionen durch die Genpräparate …

    • Fritz Madersbacher 5. Januar 2022 at 11:00

      Der Standard, 05/01/2022:
      Epidemiologe Gerald Gartlehner (Donau-Uni Krems) sagte am Dienstagabend in der “ZiB 2”, dass man nach der Omikron-Welle ein Ausmaß an Immunität in der Bevölkerung haben werde, “wie wir es noch nie hatten”. Daher müsse man die Impfpflicht nach der Omikron-Welle “wahrscheinlich neu bewerten”.
      Langsam verstehen diese Leute, dass ihre Pandemie-“Blütezeit” vorbei ist ….

    • Fritz Madersbacher 5. Januar 2022 at 11:19

      Versucht “Der Standard” jetzt, etwas objektiver zu werden? Ein Text wie der folgende ist zweifellos neuartig gegenüber der bisherigen Pandemie-Walze, läßt zumindest Raum für selbständige Überlegungen:
      “Robert Malone von Twitter gesperrt
      Der US-amerikanische Virologe, Impfstoffexperte und Molekularbiologe Robert Malone wurde vom Kurznachrichtendienst Twitter gesperrt nachdem er wiederholt irreführende oder falsche Informationen zu Corona-Impfstoffen veröffentlicht hatte. Er behauptete beispielsweise wiederholt, dass mRNA-Impfstoffe das Immunsystem schädigen würden. Die US-Arzneimittelbehörde FDA und zahlreiche Wissenschaftler widersprechen dieser Behauptung. Eine Ende Juni 2021 veröffentlichte Studie in der medizinischen Fachzeitschrift “Vaccines”, auf die Malone seine Impfstoffkritik stützt, wurde von der Fachzeitschrift nachträglich wegen “mehrerer Fehler, die die Interpretation der Ergebnisse grundlegend beeinflussen” zurückgezogen. In seinem letzten Tweet vor der Sperre seines Profils schrieb Malone, dass die Impfung von Biontech/Pfizer „mehr Schaden anrichtet, als Gutes tut“.
      Malone wird oft – und bezeichnet sich auch selbst so – als der Erfinder von mRNA-Impfstoffen genannt. Tatsächlich hat er in Studien 1989 und 1990 erstmals einen möglichen Nutzen von RNA für die Impfstoffentwicklung in den Raum gestellt. An der Entwicklung der neuen Impfstoffart waren in weiterer Folge hunderte Wissenschaftler beteiligt – unter anderem auch Katalin Karikó, die heute für Biontech arbeitet. Malone liegt mit ihr im Clinch, weil er sagt sie werde zu Unrecht als Entwicklerin von mRNA gesehen.” (Der Standard, 05/12/2022)

    • Fritz Madersbacher 5. Januar 2022 at 13:46

      Zwei Scharlatane der Pandemie-Doktrin, die das Zusammenbrechen ihrer angemaßten bzw. von oben verliehenen Bedeutung noch immer nicht verstanden haben, der lächerliche Bundesverdienstkreuzträger aus Deutschland und der die fortschreitende Widersprüchlichkeit seiner eigenen angeblich “wissenschaftlichen” Aussagen nicht wahrnehmende in den USA tätige Supervirologe aus Österreich melden sich zu Wort:
      “Der deutsche Virologe Christian Drosten sieht die Booster-Impfung als effektivste Waffe im Kampf gegen die sich rasch ausbreitende Omikron-Variante des Coronavirus. “Was richtig schützt gegen Omikron ist die Dreifach-Impfung”, sagte der Wissenschafter von der Berliner Charité am Dienstag im Podcast “Coronavirus-Update” bei NDR-Info. Folglich sei die starke Konzentration auf die Booster-Impfungen in Deutschland richtig und wichtig. Ähnliche Erkenntnisse zeigte auch eine Studie eines Teams rund um den Steirer Florian Krammer, wir haben hier darüber berichtet. Mit Blick auf bisherige Beobachtungen, nach denen Omikron mutmaßlich mildere Krankheitsverläufe verursache, sagte Drosten: “Ich denke, man kann das inzwischen sagen, dass das so ist.” Erhobene Daten wiesen darauf hin, dass bei Omikron-Infektionen ein kleinerer Anteil der Infizierten ins Krankenhaus müsse.” (“Kleine Zeitung” [sic!], 05/01/2022)
      Zwei Kandidaten für eine Geschichte der Scharlatanerie als Ausdrucksform von als “Wissenschaft” getarnten Dogmen-Konglomeraten bzw. von gegen sorgfältige empirische Untersuchungen immunisierten Doktrinen …

  8. STE 5. Januar 2022 at 10:02

    Es wäre noch wichtig zu erläutern was die Secondary Attack Rate (SAR) ist, damit es die Leser verstehen:

    https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(20)30462-1/fulltext

    Die Sekundärinfektionsrate (SAR), definiert als die Wahrscheinlichkeit, dass eine Infektion bei anfälligen Personen innerhalb einer bestimmten Gruppe (d. h. im Haushalt oder bei engen Kontakten) auftritt, kann einen Hinweis darauf geben, wie soziale Interaktionen mit dem Übertragungsrisiko zusammenhängen.

  9. Uschi_22 5. Januar 2022 at 6:19

    Doktor Mayer hat es mit Omicorn.

    Auch eine neue Variante …

    • Uschi_22 5. Januar 2022 at 12:53

      Ich bedanke mich, stellvertretend für Doktor Mayer, für den Hinweis von Uschi und die rasche Korrektur durch Doktor Mayer.

      Omikron sei wichtig, um nicht dem “Omicorn” verfallen zu müssen.

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