Kinder leiden am stärksten unter Corona Maßnahmen und Masken

11. Februar 2021von 4,7 Minuten Lesezeit

Nun gibt es wieder eine COPPSY-Studie vom Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf, die feststellt, dass Kinder und Jugendliche weiterhin psychisch stark unter den Corona-Maßnahmen leiden. Die Lebensqualität und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen hat sich in Deutschland im Verlauf der Corona-Pandemie weiter verschlechtert. Fast jedes dritte Kind leidet ein knappes Jahr nach Beginn der Pandemieunter psychischen Auffälligkeiten. Sorgen und Ängste haben noch einmal zugenommen, auch depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden sind verstärkt zu beobachten.

Kinder sind am wenigsten von Corona Infektionen und Erkrankungen betroffen. Sie sind auch nur wenig infektiös, geben Infektionen auch wesentlich seltener weiter als Erwachsene. Untersuchungen in England und Schottland haben sogar gezeigt, dass es in Familien mit Kindern weniger Infektionen und leichtere Krankheitsverläufe gibt, als in Familien ohne Kinder. Kinder stecken auch Erwachsene und andere Kinder wesentlich seltener an, als Erwachsene Kinder. Das ist ziemlich verschieden von dem Verhalten bei Influenza wo Kinder eine größere Rolle spielen und auch stärker betroffen sind. Die medizinischen Hintergründe sind ebenfalls bekannt: Kinder haben weniger ACE2 Rezeptoren und sehr wenig vom Enzym TMPSS2, das das Virus zum Eindringen in die Zelle benötigt.

Das ist alles wohlbekannt, aber es wird weiter die Lüge verbreitet, dass Kinder so gefährlich seien. Das liegt wohl an der leider im Vergleich zu südlichen Ländern weit verbreiteten Kinderfeindlichkeit bei uns. Im Moment kursiert sogar der blühende Unsinn, dass durch die Varianten die Kinder eine noch größere Rolle spielen würden. Das ist durch zwei sehr detaillierte Studien in England eindeutig widerlegt worden.

Einige Ergebnisse der Studie

Erneut sind vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial schwächeren Verhältnissen oder mit Migrationshintergrund betroffen. Das sind die Ergebnisse der zweiten Befragung der sogenannten COPSY-Studie (Corona und Psyche), die Forschende des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) durchgeführt haben. Sie ist bundesweit die erste und international eine der wenigen Längsschnittstudien ihrer Art.

Vier von fünf der befragten Kinder und Jugendlichen fühlen sich durch die Corona-Maßnahmen belastet. Ihre Lebensqualität hat sich im Verlauf der Lockdowns, Kontaktverbote und Schulschließungen weiter verschlechtert. Sieben von zehn Kindern geben in der zweiten Befragung eine geminderte Lebensqualität an. Wie schon während der ersten Befragung, leidet fast jedes dritte Kind auch zehn Monate nach Beginn der Maßnahmen noch unter psychischen Auffälligkeiten. Ängste und Sorgen haben bei den Kindern im Vergleich zur ersten Befragung noch einmal deutlich zugenommen. Sie zeigen zudem häufiger depressive Symptome sowie psychosomatische Beschwerden wie zum Beispiel Niedergeschlagenheit oder Kopf- und Bauchschmerzen.

Auch das Gesundheitsverhalten der Kinder und Jugendlichen hat sich noch weiter verschlechtert. Sie ernähren sich weiterhin ungesund mit vielen Süßigkeiten und zehnmal mehr Kinder als vor der Pandemie und doppelt so viele wie bei der ersten Befragung machen überhaupt keinen Sport mehr, was allerdings angesichts von Schulschließungen und Verbot von allen möglichen Sportarten kaum verwundern kann.

Sport ist ganz wesentlich für das psychische und physische Wohlbefinden. Neben der für die gesunde Entwicklung so wichtigen Bewegung treffen Kinder und Jugendliche beim Sport auch ihre Freunde, lernen, sich in eine Mannschaft einzuordnen und mit Konflikten, Siegen und Niederlagen umzugehen“, sagt Prof. Dr. Ravens-Sieberer.

Auch in der zweiten Befragung berichten die Kinder und Jugendlichen über mehr Streit in den Familien, über vermehrte schulische Probleme und ein schlechteres Verhältnis zu ihren Freunden. Gleichzeitig zeigt sich, dass Familien, die über einen guten Zusammenhalt berichten und viel Zeit mit ihren Kindern verbringen, besser mit den Belastungen umgehen können. Doch auch viele Eltern fühlen sich mittlerweile durch die anhaltenden Einschränkungen belastet und zeigen vermehrt depressive Symptome.

Die Eltern scheinen sich auf die Anforderungen durch das Homeschooling und die Doppelbelastung mit ihrer Arbeit eingestellt zu haben und versuchen, diese bestmöglich zu managen. Sie kommen dabei aber zunehmend an ihre Grenzen“, erklärt Prof. Dr. Ravens-Sieberer.

Weitere Studien zeigen ähnliche Ergebnisse

Eine chinesische Studie unter 8079 Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 zeigt ähnliche Ergebnisse. Die Häufigkeit von depressiven Symptomen, Angstsymptomen und einer Kombination aus depressiven und Angstsymptomen betrug 43,7 %, 37,4 % bzw. 31,3 % unter chinesischen Gymnasiasten während des COVID-19-Ausbruchs. Eine Analyse ergab, dass das weibliche Geschlecht der höhere Risikofaktor für depressive und Angstsymptome war. In Bezug auf die Klassenstufe war die Oberstufe ein Risikofaktor für depressive und Angstsymptome; je höher die Klassenstufe, desto größer die Häufigkeit von depressiven und Angstsymptomen. Diese Ergebnisse legen nahe, dass die Regierung bei den Corona Maßnahmen der psychischen Gesundheit von Jugendlichen mehr Aufmerksamkeit schenken sollte, so die Autoren.

Eine andere Studie berichtet über “steigende Selbstmordraten unter Schulkindern während der COVID-19-Pandemie und der Zeit der Lockdowns”. Philip (2021) behauptet auch einen “9,3%-33%igen Anstieg der Anzahl von Kindern, die sich mit Selbstverletzungen vorstellen.”

Eine Übersichtsarbeit beschreibt die Risikofaktoren für familiäre Gewalt gegen Kinder im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Die Maßnahmen sind besonders schädlich für Kinder im Entwicklungsalter.

All dies zu wissen, wirft die Frage auf, warum sich Politik und Medien immer wieder auf die Kinder konzentrieren, anstatt sie zu schützen. Die aktuelle Diskussion über die Notwendigkeit, alle Kinder zu impfen, ist nur die Spitze des Eisbergs. Meine Erklärung ist bei uns übliche Umgang mit Kindern, die still und brav zu sein haben, und die manche am liebsten wegsperren würden.


Alle aktuellen News im TKP Telegram Channel

Unterstütze unabhängigen Journalismus mit einer Spende via PayPal


Sind Schließungen von Schulen und Kindergärten gerechtfertigt?

Dringender Appell der UNICEF zur Öffnung der Schulen – den Kindern wurde schon genug geschadet

UK: Kinderexperten verlangen Untersuchung von Schädigung der Kinder durch Covid-Maßnahmen

Covid Lockdowns schaden und töten Millionen Kinder

5 Kommentare

  1. Petra 16. Februar 2021 at 8:25

    Hier für Kinder aktiv zu werden wäre die erste Aufgabe der neu eingesetzten Kindeswohlkommission. Zu befürchten ist aber leider, dass sich die Kommission des Themas Corona und Kinder gar nicht annehmen wird, oder dass sich auch hier wieder das allgemeine Diktat der Angst vor dem Virus durchsetzen wird.

  2. Renate Marliot 15. Februar 2021 at 14:47

    Ich glaube es ist trügerisch. Man gewöhnt sich an die Masken, der Körper lernt den Sauerstoffmangel und CO2-Überschuss zu kompensieren. Dass dabei unsere Organe wie Nebenniere und Herz und Gefässe geschädigt werden ist uns nicht bewusst. Ich bin immer wieder erstaunt wie Meschen die weniger fit sind als ich mir erzählen ihnen würden die Masken gar nichts mehr ausmachen. Mir wird spätestens nach einer viertel Stunde übel.
    Ich kann mir auch nur so erklären warum Eltern nicht massenweise auf die Barrikaden steigen um für ihre Kinder gegen die Masken zu demonstrieren. So grausam können sie nicht sein, dass sie es nicht täten wüssten sie Bescheid.

    • Claudia 15. Februar 2021 at 22:45

      Leider gibt es in vielen Köpfen diesen Satz ” da muß man jetzt durch oder da müssen wir jetzt durch” und “man gewöhnt sich schon an die Maske”. Viele Leute gehen einfach über ihr Unwohlsein hinweg, weil es nun “Gesetz” ist. Dieser Gehorsam über gesundheitliche Belange weg ist fatal. Es wird Zeit, daß die Mehrheit das erkennt und endlich auch Eigenverantwortung für das eigene Wohl übernimmt. Ich packe diese Masken gar nicht, mir wird es sofort total heiß, und ich habe das Gefühl, nicht mehr genug Luft zu bekommen. Die Aussage “mir macht die Maske gar nichts aus” kenne ich auch zu genüge. Der Mensch ist leider anpassungsfähig auch zu seinem Schaden.

  3. Claudia 11. Februar 2021 at 20:42

    Das Grundproblem ist, daß ganz viele Menschen überhaupt nicht mehr im Kontakt mit sich selbst sind. Wenn das die Leute wären, hätte es einen Riesenaufschrei gegeben, als die Maskenpflicht auch für Kinder kam und in den Schulen. Jeder, der mit sich selbst in Kontakt ist, bekommt beim Thema Maskenpflicht und keine Schulen und der Einschränkung der persönlichen Freiheit die absolute Krise, weil es einfach dem natürlichen Empfinden komplett widerspricht.
    Die Politiker befinden sich nur noch in ihrem Kopf mit Ängsten und Horrorszenarien und sind vom Körpersinn total abgespalten und viele anderen leider auch. Das ist das Dilemma.

  4. Paul Sperling 11. Februar 2021 at 20:30

    Eine befreundete Ärztin arbeitet in einer Wiener Kinder- und Jugenspsychatrie. Sie sagt, dass es noch nie so schlimm gewesen sei wie jetzt. Es sind auch schon ganz kleine Kinder mit drei Jahren dabei, die Behandlung brauchen. Es sei so überfüllt, dass sie nur noch links und rechts mit Medikamenten um sich schmeißt. Ein Schaden würde hier angerichet, denn man nicht wieder gut machen kann. Auch mit den besten Therapien nicht.
    P.S.

Comments are closed.

Aktuelle Beiträge