Studie: ‚Der Klimawandel bringt unsere Zeitmessung durcheinander‘

31. März 2024von 4,8 Minuten Lesezeit

Falls Sie heute früh beim Aufwachen das Gefühl hatten, die Uhr am Phone zeige die falsche Zeit an, haben Sie recht. Darum geht es im folgenden aber nicht, es wurde uns nur gerade ein Stunde geklaut und die Uhrzeiger in der EU und anderswo von 2 auf 3 vorgerückt. Aber auch sonst halten die Uhren nicht wirklich Schritt mit dem Ablauf der Zeit. Der Klimawandel beeinflusst tatsächlich die Erdrotation – und das seit etwa viereinhalb Milliarden Jahren.

Einer am Mittwoch veröffentlichten Studie zufolge könnte die globale Erwärmung den Zeitmessern sogar helfen, indem sie die Notwendigkeit der ersten „negativen Schaltsekunde“ der Geschichte um drei Jahre hinauszögert.

Experten befürchten, dass die Einführung einer negativen Schaltsekunde – eine Minute mit nur 59 Sekunden – in die Standardzeit zu einem Chaos in den Computersystemen der Welt führen könnte. Wobei – das Chaos wurde auch vorhergesagt als ein Teil der Länder auf dieser Erde die Jahreszahl von 1xxx auf 2xxx umstellen mussten. Das oft herbei geschriebene „Jahrtausendchaos“ blieb aber aus. Selbst Computerprogramme waren resistent genug.

Die meiste Zeit der Geschichte wurde die Zeit durch die Rotation der Erde gemessen. Doch 1967 führten die Zeitmesser der Welt die Atomuhren ein, die die Frequenz der Atome als Tick nutzen, und läuteten damit eine präzisere Ära der Zeitmessung ein. Doch Seeleute, die sich bei der Navigation immer noch auf die Sonne und die Sterne verließen, und andere wollten die Verbindung zwischen der Erdrotation und der Zeit beibehalten.

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Doch es gab ein Problem. Unser Planet ist eine unzuverlässige Uhr und drehte sich lange Zeit etwas langsamer als die Atomzeit, so dass die beiden Messungen nicht synchron waren.

Also wurde ein Kompromiss gefunden. Immer wenn die Differenz zwischen den beiden Messungen 0,9 Sekunden betrug, wurde eine „Schaltsekunde“ zur koordinierten Weltzeit (UTC) hinzugefügt, dem international vereinbarten Standard, nach dem die Welt ihre Uhren stellt.

Auch wenn die meisten Menschen dies wahrscheinlich nicht bemerkt haben, wurden seit 1972 27 Schaltsekunden zur UTC hinzugefügt, die letzte im Jahr 2016.

Doch in den letzten Jahren ist ein neues Problem aufgetaucht, das nur wenige kommen sahen: Die Rotation der Erde hat sich beschleunigt und die Atomzeit überholt. Das bedeutet, dass die Zeitnehmer möglicherweise die erste negative Schaltsekunde einführen müssen, um die beiden Messungen in Einklang zu bringen.Grund genug für Schnappatmung in der IT-Branche.

Unser unberechenbarer Planet

„Dies ist noch nie vorgekommen und stellt eine große Herausforderung dar, um sicherzustellen, dass alle Teile der globalen Zeitmessungsinfrastruktur die gleiche Zeit anzeigen“, so Duncan Agnew, Forscher an der University of California, San Diego.

Viele Computerprogramme für Schaltsekunden gehen davon aus, dass sie alle positiv sind, also müssten sie neu geschrieben werden„, sagte er gegenüber AFP.

Für die neue Studie, die in der Fachzeitschrift Nature unter dem Titel „A global timekeeping problem postponed by global warming“ (Ein globales Zeitmessungsproblem, das durch die globale Erwärmung verschoben wurde) veröffentlicht wurde, untersuchte Agnew unter anderem anhand von Satellitendaten die Geschwindigkeit der Erdrotation und die Auswirkungen der Verlangsamung des Erdkerns.

Es war aber auch wirklich schon Zeit, dass jemand entdeckt, wie der Klimawandel die Erdrotation beeinflusst. Die bisher 28 Schaltsekunden in die falsche Richtung hätten ja sonst durchaus den Eindruck aufkommen lassen, es gebe weder Klimawandel noch Erderwärmung.

Aber was ist der Grund für diese enorme Verschiebung? Agnew stellte fest, dass die UTC ohne den Klimawandel möglicherweise schon 2026 um eine negative Schaltsekunde hätte erweitert werden müssen. Doch seit 1990 hat das schmelzende Eis in Grönland und der Antarktis die Erdrotation verlangsamt, so die Studie. Davor zum Glück nicht. Dies habe die Notwendigkeit einer negativen Schaltsekunde bis mindestens 2029 hinausgezögert, so die Studie weiter.

Wenn das Eis schmilzt, breitet sich das Wasser über den gesamten Ozean aus; dadurch erhöht sich das Trägheitsmoment, was die Erdrotation verlangsamt„, so Agnew.

Sollte sich die Notwendigkeit einer „beispiellosen“ negativen Schaltsekunde verzögern, wäre das eine „wirklich willkommene Nachricht“, kommentierte Patrizia Tavella, Leiterin des Internationalen Büros für Maße und Gewichte, das für die UTC zuständig ist, in Nature.

Demetrios Matsakis, ehemaliger leitender Wissenschaftler für Zeitdienste am US Naval Observatory, der nicht an der Untersuchung beteiligt war, erklärte gegenüber AFP, er sei skeptisch gegenüber Agnews Analyse.

Er sagte, dass die Erde zu unberechenbar sei, um sicher zu sein, dass eine negative Schaltsekunde in absehbarer Zeit erforderlich sein werde.

Tatsächlich geht es im Sonnensystem keineswegs so geordnet zu wie man glauben könnte. Die Erde kreist nicht um die Sonne, sondern um einen für das ganze System gemeinsamen Schwerpunkt, das Baryzentrum. Das macht die Sonne auch und zwar auf einer ziemlich exzentrischen Bahn, die einem Epitrochoid gleicht. Nach 179 Jahren kommt sie wieder an ihren Ausgangspunkt zurück, wenn auch nicht genau. An der Bahn der Erde zerrt der Mond und alle anderen Planeten und sie ändert sich so gravierend, dass nach 15.000 Jahren relativer Wärme 85.000 Jahre Temperaturen folgen, die um bis 12 Grad niedriger sind.

Jedenfalls ist es beachtlich, dass mit einem Modell, das sich nur auf Gletscher und Meerwasser stützt, eine Vorhersage mit dieser ungeheuren Genauigkeit getroffen werden kann. Das ist sicher Weltrekord und außer bei Corona noch nie gelungen. Immerhin hat das Jahr 2024 31.622.400 Sekunden, die nächsten 3 Jahre haben dann nur mehr je 31.536.000 Sekunden.

Hauptsache er Klimawandel bleibt im Bewusstsein.

Bild von congerdesign auf Pixabay

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11 Kommentare

  1. Dr. Rolf Lindner 1. April 2024 at 2:00Antworten

    Sind die Temperaturen nun um oder bis 12 Grad niedriger in den 85 000 Jahren?

  2. Jurgen 31. März 2024 at 21:30Antworten

    Man fühlt sich hier genauso verarscht, wie beim Millenium Problem… mein Rechner läuft seit Jahren der richtigen Uhrzeit hinterher, weil irgendwie die Echtzeituhr Sekunden „verliert“… Macht das Probleme? Nein, keine.

  3. Ogmios 31. März 2024 at 11:15Antworten

    Dass weder die Erde, noch das Sonnensystem „konstanten“ Bahnen folgen, sollte jeden, der etwas von Mechanik versteht, klar sein. Auch der Massepunkt ist niemals wirklich am selben Ort, da sich die Sonne, Planeten, Monde, Asteroiden durch ihre Bewegung und den unterschiedlichsten Massen andauernd das Massezentrum eben verschieben.

    Kräfte sind Vektoren mit definierter Länge und Richtung, die sich in einem Punkt treffen und gegenseitig dann aufheben. Und genau das ist das Massezentrum des Sonnensystems.

    Ich fand es schon seit meiner Ausbildung merkwürdig, dass die Sonne das Zentrum sein soll, das geht mathematisch nicht auf, denn die Sonne müsste dann so eine hohe Masse haben, wie alle Objekte im Sonnensystem zusammen und die Kräfte, die auf die Sonne wirken, wären im wahrsten Sinne astronomisch und wie man aus der Physik weiß, jede Kraft erzeugt und benötigt eine resultierende Gegenkraft.
    Das Universum versucht sich im Gleichgewicht zu halten und jedes Ungleichgewicht verursacht eine mehr oder weniger heftige Reaktion, sowohl chemisch als auch physikalisch und das eine funktioniert nicht ohne dem anderen, daher sollte man auch immer alles aus einem chemisch/physikalischen Blickwinkel betrachten und nicht beides isoliert.
    Das funktioniert nicht.

    • Dr. Peter F. Mayer 2. April 2024 at 8:21Antworten

      „den unterschiedlichsten Massen andauernd das Massezentrum eben verschieben.“
      Und wo ist ihr Koordinatenursprung genau? Im Zentrum der Milchstraße? Wenig praktikabel.

      Deshalb wird eben der Masseschwerpunkt des Sonnensystem (das baryzentrum) vernünftigerweise als Koordinatenursprung gewählt. Mach man so seit Isaac newton.

  4. Nurmalso 31. März 2024 at 9:07Antworten

    So viel ich weiss war frührer vor 2 Milliarden Jahren die Erde viel schneller, nämlich nur 8 Std. hat eine Erdrotation gedauert. Das Wetter war damals viel stürmischer und ungemütlicher. Allerdings ist der Beginn der Einzelle vor 800 Millionen Jahren gewesen bis heute zum Menschen. Und dann kommen welche und reden von paar Sekunden. Und dann gibt es welche die das Klima retten wollen. Der Erde interessiert das alles nicht die Bohne.

  5. Hasdrubal 31. März 2024 at 8:24Antworten

    Hauptsache er Klimawandel bleibt im Bewusstsein.

    Für die laufenden Pflanzen mit Mainstream-Konsum muss es einfach gehalten werden, zum Beispiel:

    Soros, WHO, Greta – gut
    Putin, Fleisch, Flugreisen – schlecht

    Der böse Putin lässt übrigens mit einer Verdoppelung der Urlaubsreisen in seiner Bösen Diktatur bis 2030 kalkulieren – einer Diktatur, die Woke Reiseverbote verbietet.

  6. Pfff 31. März 2024 at 8:24Antworten

    ja ja die gute alte erdrotation 😂😂 vermutlich auch von Viren, Long Covid, 911 und besonders der Mondlandung beeinflusst

  7. Daisy 31. März 2024 at 8:22Antworten

    Guten Morgen! Wünsche allen frohe Ostern!
    Mein Beitrag zum Thema unterliegt auch einer Zeitverzögerung, die aber hoffentlich nichts mit dem Weltuntergang zu tun hat ;-)

    • Tom Freyher 31. März 2024 at 12:23Antworten

      „Guten Morgen! Wünsche allen frohe Ostern!“

      Und Ihnen die andere Hälfte!
      LG Tom.

  8. Ralf Herzig 31. März 2024 at 8:17Antworten

    Sorry, aber der letzte Satz ist Schwachsinn. Der Unterschied zwischen 31.622.400 Sekunden und 31.536.000 Sekunden ist fast 1Jahr. Es geht aber nur um 0,9 Sekunden alle paar Jahre.
    Oder sollte das irgendeine Art Witz sein

    • Dr. Peter F. Mayer 2. April 2024 at 8:24Antworten

      Der Unterschied zwischen dem Schaltjahr 2024 und den nächsten dre Jahren ist genau ein Tag, also 60x60x24 = 86.400 Sekunden.

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