Toyota: Elektroautos bleiben Minderheitsprogramm

25. Januar 2024von 3,7 Minuten Lesezeit

Seit einiger Zeit gibt es fast täglich Negativmeldungen über E-Autos. Händler aber Hersteller ziehen sich zurück. Nun stimmt auch der Vorstandsvorsitzende von Toyota, Akio Toyoda, in den Chor der Skeptiker ein. Er hat erklärt, dass Elektrofahrzeuge (EVs) den Automarkt niemals dominieren werden. Batteriebetriebene Elektroautos werden nur 30 % des weltweiten Marktanteils erreichen, sagte Toyoda voraus.

Die Äußerungen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem Experten der Automobilindustrie Bedenken über die Bereitschaft der Verbraucher äußern, sich den „Netto-Null“-Zielen der Umweltagenda anzuschließen. Toyoda sagte, dass traditionelle Brennstoffautos sowie Hybrid- und Wasserstoff-Brennstoffzellen Fahrzeuge den Rest des Marktes ausmachen werden.

Der Enkel des Gründers von Toyota, dem größten Automobilhersteller der Welt, sagte, dass die Umstellung auf Elektroautos nicht die Lösung sei, wenn eine Milliarde Menschen auf der Welt ohne Strom lebt. Toyoda sagte auf einer Wirtschaftsveranstaltung in diesem Monat, dass es keine Lösung sei, die Wahlmöglichkeiten und die Reisemöglichkeiten der Verbraucher durch die Herstellung teurer Autos einzuschränken.

„Deshalb hat die Toyota Motor Corporation, die in der ganzen Welt im Wettbewerb steht, ein komplettes Angebot an Produkten mit mehreren Antriebsarten„, sagte Toyoda in einer von der Toyota Times veröffentlichten Antwort, die von Google übersetzt wurde. Er fügte hinzu, dass die Antriebsstrangtechnologie „etwas ist, das die Kunden und der Markt entscheiden werden, und nicht regulatorische Werte oder politische Macht.“

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Die Äußerungen des Chefs des Autokonzerns sind das jüngste Anzeichen dafür, dass sich die Autokonzerne von der problembehafteten Technologie zurückziehen. In einer Fragestunde mit Mitarbeitern betonte Toyoda, dass es richtig sei, dass sich der Automobilhersteller auf alternative Technologien zu Elektroautos konzentriere, räumte aber ein, dass es schwierig sei, „allein zu kämpfen“.

Der Vorstandsvorsitzende verwies auch auf die jüngste Ankündigung von Toyota, an einem neuen Verbrennungsmotor zu arbeiten. Er spekulierte jedoch, dass Banken bald keine Kredite mehr an Unternehmen vergeben könnten, die weiterhin mit fossilen Brennstoffen betriebene Motoren bauen. Bekanntlich hat BlackRock Chef Lrry Fink im Jahr 2020 alle CEOs gemahnt den „Klimaschutz“ in ihrer Geschäftspolitik zu einem zentralen Thema zu machen. Banken vergeben Kredite nicht auf Basis der Leistungsfähigkeit von Unternehmen, sondern nach ESG-Kriterien (Environment Social Governance), also soll zum Beispiel richtig gegendert werden.

Der von Toyoda seit Jahren propagierte „Multi-Pathway-Ansatz“ besagt, dass die Kunden in der Lage sein sollten, den Autotyp zu wählen, der ihren Bedürfnissen entspricht. Er betonte, dass die Umstellung auf Elektroautos nicht so schnell vonstatten gehen wird, wie manche vorausgesagt haben.

In den letzten Wochen wurde diese Strategie teilweise bestätigt, nachdem Toyota bekannt gab, dass das Unternehmen im Jahr 2023 einen Rekord von 9,2 Millionen Fahrzeugen produziert hat, wobei ein Monat des Jahres noch aussteht.

Es wird erwartet, dass die Jahresproduktion 10 Millionen Fahrzeuge übersteigen wird. Gleichzeitig stiegen die Verkäufe von Januar bis November um 7 % auf 10,2 Mio. Fahrzeuge.

Koji Sato, der CEO des Automobilherstellers, versprach im vergangenen Jahr, dass Toyota bis 2026 jährlich 1,5 Mio. batteriebetriebene E-Fahrzeuge und bis 2030 3,5 Mio. verkaufen werde. Besonders erfolgreich ist Toyota mit seinen Hybridfahrzeugen, as bevorzugte Auto mittlerweile bei den Taxiunternehmen.

Ob das überhaupt erreichbar sein wird, steht auch in den Sternen, nachdem die Verkäufe von Elektroautos sowohl in den USA als auch in Großbritannien und Europa gegen Ende des Jahres 2023 zurückgegangen sind. Ford hat gerade seine Produktion von Elektro-LKWs heruntergefahren, um sich wieder auf benzinbetriebene Fahrzeuge zu konzentrieren, da die Verkäufe von Elektroautos stark rückläufig sind.

In Großbritannien hat die Society of Motor Manufacturers and Traders festgestellt, dass der Marktanteil von Elektroautos im letzten Jahr rückläufig war, da die Verbraucher die hohen Preise und den Mangel an Ladestationen scheuten. Die Autohersteller sehen sich jedoch zunehmendem Druck von Seiten der Regierungen ausgesetzt, die Produktion der unpopulären Elektroautos zu erhöhen.

Den Autoherstellern wurden Geldstrafen angedroht, wenn sie die Ziele der grünen Agenda nicht erreichen. Toyota hat sich gegen die Umsetzung einer solchen Politik eingesetzt. Das Unternehmen hat den Regierungen mitgeteilt, dass es „äußerst besorgt“ über die Ziele der Grünen Agenda ist, die es nicht erfüllen kann.

Bild: Toyota

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9 Kommentare

  1. 4765 6. März 2024 at 23:19Antworten

    Elektroautos bleiben Minderheitsprogramm

    und das ist auch gut so.

    Alleine wegen des deutlich höheren Reifenverschleisses und Feinstaub-/Partikelemiision durch Reifenabrieb im Vergleich zum Verbrenner. Lügen, Lügen und nochmals Lügen.

    https://mishtalk.com/economics/evs-emit-more-particulates-one-of-the-most-dangerous-pollutants/

  2. 4765 30. Januar 2024 at 21:23Antworten

    Ganz offensichtlich hat Akio Toyoda noch nicht die hunderttausende zur Aufnahme in den WEF-Club springen lassen. Sonst würde er diese Aussage nicht ungestraft machen dürfen. Vermutlich laufen schon Repressalien-Aktionen gegen den Konzern.

    Hier ein aufschlussreicher Artikel zur Situation in den USA. Autohändler flehen um die Belieferung mit Hybridmodellen, die es aber nur als Importware gibt da komplett auf den BEV-Zug gesprungen wurde. Jetzt – Überraschung – will kaum jemand die Dinger haben.

    Die Zuverlässigkeitsgrafik im Artikel zeigt wo die Deutsche Automobilindustrie angelangt ist. Auf die letzten Plätze abgerutscht.

    https://mishtalk.com/economics/dealers-beg-gm-for-hybrid-vehicles-can-gm-do-anything-right/

  3. suedtiroler 25. Januar 2024 at 15:08Antworten

    es geht einzig um die Einschränkung der Mobilität für den Großteil der Bevölkerung, aka dem „Pöbel“

    Ständig unrealistischere Auflagen, Emissionsstandards, immer mehr Auflagen wie Blackboxen usw., dann Verbote wie das Verbrennerverbot und jetzt sogar Reparaturverbot für Fahrzeuge älter als 15 Jahre sind – all das hat nur einen Zweck: die einfachen Leute sollen gar kein Auto mehr haben, entweder in die Stadt ziehen um dort in einem Wohnblock zu hausen und/oder nur noch mit den Öffis zu fahren – nicht anonym versteht sich und unter voller Kontrolle.

  4. mw 25. Januar 2024 at 14:53Antworten

    Der letzte Satz scheint mir der entscheidende Beweggrund für das Statement des Enkels des Gründers von Toyota zu sein: „Das Unternehmen hat den Regierungen mitgeteilt, dass es „äußerst besorgt“ über die Ziele der Grünen Agenda ist, die es nicht erfüllen kann.“ Toyota sollte aufpassen, nicht dem Beispiel von Nokia u.a. zu folgen. Nichts ist für zukünftigen Erfolg wohl so gefährlich wie gegenwärtiger Erfolg. Vielleicht auch aus diesem Grund hat Akio Toyoda sein Amt als Toyota-Chef vor mehr als 1/2 Jahr abgegeben.

    Wasserstoffautos werden zwar seit Jahrzehnten immer wieder gerne als Zukunftstechnologie angepriesen, jedoch verkauft sich der einzige Wasserstoff-PKW von Toyota, der Mirai, offenbar schlechter als 3 Tage altes Brot. Beim Hyundai Nexo sieht es auch nicht besser aus. Die Zulassungszahlen sowohl weltweit als auch in Deutschland sind nahezu bedeutungslos. Würde Toyota wirklich eine Zukunft in dieser Technologie sehen, würde es 1 Mrd. Euro in die Hand nehmen und im Heimatland Japan 500-1.000 Wasserstofftankstellen aufbauen. Selbst in Deutschland hat man bisher noch nicht einmal 100 Wasserstofftankstellen errichtet, geschweige denn die vor Jahren vollmundig angekündigte Zahl von 400 für 2023 erreicht. Es nützt halt nichts, wenn man zwar in weniger als 5 Minuten volltanken kann, aber 1/2 Stunde bis zur nächsten Wasserstofftankstelle mit dann nur 1 Zapfhahn fahren muss.

    Das Wasserstoffauto ist zwar technisch machbar, wird aber vermutlich nie wirtschaftlich konkurrenzfähig sein – zumindest nicht ohne staatliche Subventionen.

  5. Jurgen 25. Januar 2024 at 14:18Antworten

    Im Rennsport hat sich Elektroantrieb nur als zusätzlicher Booster etabliert, um nach der Kurve schneller beschleunigen zu können und vor der Kurve die Energie dafür zu holen.

  6. lbrecht torz 25. Januar 2024 at 10:52Antworten

    Warum gab und gibt es neben dem VW Lupo nicht weitere 3-Liter-Autos? Weil weder Industrie noch Lobbystaat bzw. Super-Lobby-EU ein Interesse daran haben. Wären solche Autos erwünscht dann hätte die Wirtschaft ein Spektrum davon angeboten und der Staat hätte die Markteinführung und Verbreitung gefördert.
    Aber hier werden durch das „Dienstwagenprivileg“ und über andere Mechanismen fette Protzautos gefördert und in den Markt gedrückt – mit proaktivem Anteil des Staates.

    Es geht denen nie und nirgendwo um Umweltschutz oder Energieeinsparung – es geht denen immer nur um neue Märkte, neue Proftiquellen, neue Methoden den Bürger zu schröpfen und zugleich dem immer den „Schwarzen Peter“ zuzuschieben – obwohl der Bürger am wenigsten umsteuern und kaum etwas im Großen beeinflussen kann.

    Man sieht es ganz frech an der Werbung: inzwischen ist alles angeblich öko, „grün“, nachhaltig, umweltverträglich, gesund, solidarisch, human, sozial, sparsam, recyclebar, schonend, freundlich, klimaneutral, vegan, energiesparend, zertifiziert, … komisch dass der Verbraucher wenn er die Sachen kauft angeblich gegen Umwelt und Klima sündigt.

    Alles nur Profitmaschen. Wir leben in einer Scheinwelt aus Werbung und Lügen und mit Politikern und Funktionären, die nur fremden Interessen dienen.

  7. niklant 25. Januar 2024 at 10:08Antworten

    Man nehme den Deutschen erst die Kernkraftwerke, dann die Gaskraftwerke und zum Schluss die Kohlekraftwerke. Dann muss der Deutsche seine Spareinlagen für überteuerte Importe aus Amerika und anderen Abzock EU Ländern beziehen. Das alles macht ein WEF-Kanzler Scholz möglich, der den Aufrtrag zur Finanziellen Unterstützung dert Nato hat! Anders kann man diese E-Auto scharade nicht bezeichnen, denn Strom für Autos ist abschaltbar, dank der neuen Smartmeter Stomzähler. Deutschland wird von einem gekauften Kanzler in den Abgrund getrieben.

  8. Karl 25. Januar 2024 at 8:35Antworten

    Eine der letzten Schlagzeilen war ja vom VW ID7 – Marktstart in China ein Desaster, aber wunder mich nicht, wenn man sich anschaut was die Chinesen selber bauen , wenn es interessiert der sollte mal nach dem neuen HiPhi Z suchen, absolut krank das Auto, mag cool sein aber wer braucht solche Spielereien. Lg Karl

    • Jurgen 25. Januar 2024 at 14:23Antworten

      Desletzt saß ich in einem Tesla-PC mit Elektroantrieb. Örks. Design oder Nichtsein war einst ein Marketingspruch von HP. Ein Tesla wird bei mir Niesein, der ist krankdesigned. Man merkt, dass der gute Elon noch nie in seinem ganzen Leben Rally gefahren ist… (weil sonst hätte er so einen Murks wohl nie…)

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