Große Niederlage für Windindustrie vor Gericht

3. Januar 2024von 3 Minuten Lesezeit

Die Windindustrie macht schwierige Zeiten durch. Betreiber wie Siemens Energy schrieben mit ihrem Windgeschäft rote Zahlen. Nun hat ein US-Richter im Streit mit einem großen italienischen Windkraftprojektierer auf die Seite eines indianischen Stammes gestellt und der Windkraftindustrie zum Jahresende 2023 eine schwere Niederlage zugefügt.

Jennifer Choe-Groves, Richterin am U.S. Court of International Trade, ordnete an, dass Enel, ein großer italienischer Ökostromkonzern mit Sitz in Rom und amerikanischer Präsenz, einen riesigen Windpark abreißen muss, den das Unternehmen in Osage County, Oklahoma, gebaut hatte. Geklagt hatte der Osage-Stamm, der in diesem Gebiet lebt, wie die Tulsa World berichtet. Das Urteil ist ein großer Sieg für den Stamm der Osage, der das Projekt wegen seiner Lage in der Nähe von Grabstätten und der ökologischen Schäden, die die massiven Turbinen den Adlern zufügen, ablehnte, und eine herbe Niederlage für Enel, das nun mit Hunderten von Millionen Dollar an Stilllegungskosten rechnen muss.

Der Windpark war Gegenstand eines langwierigen Rechtsstreits zwischen der Osage Nation und dem Projektentwickler, der bis ins Jahr 2011 zurückreichte. Damals reichte der Stamm eine Klage vor einem US-Gericht ein, in der behauptet wurde, dass das Projekt dem Stamm illegal den Zugang zu den Mineralienvorkommen unterhalb des Projektgeländes vorenthalte, so die Tulsa World. Das Projekt umfasste 84 Turbinen sowie die erforderlichen Anlagen wie Übertragungsleitungen und Wettertürme, die sich über 8.400 Hektar Land erstreckten, das nach Ansicht von Choe-Groves illegal und zum Nachteil der Souveränität des Stammes gepachtet wurde.

Laut der Tulsa World wird es im Anschluss an das Urteil von Choe-Groves einen Prozess um Schadensersatz geben.

Enel erklärt auf seiner Website, dass das Unternehmen „ein unvergleichliches Engagement für Nachhaltigkeit und eine gerechte und integrative Energiewende für alle“ an den Tag legt. Paolo Romanacci, der Leiter von Enel Green Power North America, ist auch Direktor der American Clean Power Association, einer Handelsgruppe für grüne Energie, die nach Angaben von Open Secrets Millionen von Dollar für Lobbyarbeit bei der Bundesregierung ausgegeben hat, um die Interessen der grünen Energieindustrie zu vertreten.

Der angeordnete Rückbau von 84 Windturbinen ist laut Robert Bryce, einem Experten für den Energiesektor, der auch die lokalen Ablehnungen von Großprojekten für erneuerbare Energien im ganzen Land verfolgt, „beispiellos“. Bryce schätzt, dass das Unternehmen für das Projekt Subventionen in Höhe von mehreren zehn Millionen Dollar vom Steuerzahler erhalten hat, eine Dynamik, die seiner Meinung nach zumindest teilweise dafür verantwortlich ist, dass das Unternehmen trotz der hartnäckigen Einwände des Stammes auf dem Bau und Betrieb des Projekts beharrt.

Ich hoffe, dass kein anderer Stamm das tun muss, was wir tun mussten„, sagte Everett Waller, Vorsitzender des Osage Minerals Council, gegenüber der Tulsa World und verwies auf den langen Rechtsstreit des Stammes gegen das Projekt. „Dies ist nicht nur ein Sieg für den Osage Minerals Council, sondern ein Sieg für das ganze Indianerland. Es gibt eine Menge kleinerer Stämme, die nicht so lange hätten kämpfen können, aber deshalb sind wir Osages. Wir sind hier, und das ist unser Heimatland, und wir werden es um jeden Preis schützen.“

In Österreich kämpft eine Bürgerinitiative gegen Waldrodung für einen riesigen Windpark im Waldviertel.


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14 Kommentare

  1. Stefan Boehnke 5. Januar 2024 at 13:14Antworten

    Schon 1924 haben die USAmerikaner mit europäischem Migrationshintergrund die ‚India’ner zu Bürgern des Staates gemacht, in Anerkennung ihrer Leistungen im ersten Weltkrieg, oh welcher Zynismus ! Bis dahin hatten sie über 470 Verträge mit ihnen gemacht und gebrochen. Eine tolle Nummer war auch die Ausrottung der Bisons durch das US Militär, um die Indianer zu verhungern. Tja, die Oiligarchen sitzen da jetzt zwischen Baum und Borke, entweder hätten sie die ‚India’ner komplett berauben müssen (also incl. ihres Lebens, wie es Bibi gerade mit den Palästinensern versucht) oder beizeiten als Nachbarn akzeptieren müssen, dann würden die selbst Wind und Sonne zu $$$ machen.

    Es gibt überhaupt nur zwei Staaten auf der Erde, für die sich Wind & Sonne lohnen, nämlich USA und China. Man braucht viel Land, wo Landwirtschaft nicht möglich ist mit oder wegen viel Sonne, und Industrie, welche die Technik produziert und die Energie braucht.

    Zum Glück gibt es China, damit man den Glauben an die Menschen und den Fortschritt nicht verlieren muß. Sie bauen die größten Windturbinen, die größten Windparks, offshore werden die Windmühlen auf Flöße gestellt, das macht sie auch sturmsicherer. Wo zu viel Sonne ist, ist Beschattung eine gute Idee, aber Solarpanele sind für Pflanzen darunter nicht gut, weil sie zu stark verschatten. Aber Fischzucht unter Solarpanelen könnte eine geniale Idee sein, China baut aber auch offshore Fischfarmen als ‚Schiffe‘, die solar ihren Standort wechseln und so das Wasser frisch halten. Und natürlich braucht es Infratruktur, die PRC baut mal eben eine Höchstspannungstrasse von 1000 km nach Xinjiang etc, was es im Rest der Welt nur auf Kurzstrecke gibt. Das hält China aber auch nicht davon ab, tief genug für Gas zu bohren (10.000m), Kompakt AKWs in Serie zu bauen oder mit dem ersten eigenen AKW einen Weltrekord in Verfügbarkeit aufzustellen.

    Man muß sich halt bei Xinhua, CGTN, China Daily informieren. Wer mehr auf Mord und Totschlag und derlei Katastrophen steht, mag westliche Systemmedien präferieren, aber das muß später oder früher zur Verzweiflung führen. Destruktion schafft keinen Wohlstand, macht nur ganz Wenige reich, es ist fürwahr eine systemische Konkrrenz, wie das Kind im Außenministerium sagt.

  2. wr 3. Januar 2024 at 20:56Antworten

    Ich bin zwar auch vollster Gegner der Solar-Windkraft-Energieerzeugung auf Freiflächen (Land als auch Wasser), aber eines sollte doch wohl klar sein: auf die jetzt renaturrierbare Fläche wird nach der Renaturierung und etwas „Vergess-Zeit“ bald ein us-amerikanischer Konzern seine Solarpanele bzw. Windkraftrotoren stellen, gegen den die Indios nichts werden ausrichten können … Russen, Chinesen, Inder etc.pp. wäre es genau so ergangen wie den Italienern dort … so was nennen die Angelsachsen Umverteilung/Besitzerwechsel … und sowas initiieren sie sich einfach … man sollte um deren Länder sehr hohe Mauern bauen mit Stacheldraht nach innen, damit keiner dort herausgekrochen kommen kann … .

  3. […] Dr. Peter F. Mayer, tkp.at […]

  4. suedtiroler 3. Januar 2024 at 15:01Antworten

    man könnte auch sagen damit wurde ihnen der Wind aus den Segeln genommen
    grins

  5. Heiko S 3. Januar 2024 at 11:02Antworten

    Der antikolonialistische Kampf der unterdrückten Völker gewinnt immer mehr an Fahrt. Hier haben wir es mit einem Sieg des ersten von den USA kolonialisierten Volkes zu tun. Glückwunsch

  6. niklant 3. Januar 2024 at 9:58Antworten

    Endlich mal eine Nachricht zugunsten unseer Natur und nicht dagegen. Bleibt nur die Frage, ob dieser Abbau auch durchgeführt wird!

  7. Gerhard Umlandt 3. Januar 2024 at 9:10Antworten

    +++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
    Millionen von Dollar für Lobbyarbeit bei der Bundesregierung ausgegeben hat, um die Interessen der grünen Energieindustrie zu vertreten.

    IM KLARTEXT HEISST „LOBBYARBEIT“,
    POLITIKER WERDEN MASSIV BESTOCHEN!!!!!!!!!
    ++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

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    In Österreich kämpft eine Bürgerinitiative gegen Waldrodung für einen riesigen Windpark im Waldviertel.

    WER INSIDER IM RECHTSSYSTEM IST, WEISS, DASS DAS
    „RECHTSSYSTEM“ SO BESCHISSEN IST, DASS HIER IN DER BRD ANWÄLTE
    NIE EIN INTERESSE HABEN, EIN VERFAHREN ZU GEWINNEN,
    DENN BEI EINEM „VERGLEICH“ KASSIEREN SOWOHL ANWÄLTE
    ALS AUCH DAS GERICHT AM MEISTEN KOHLE AB!
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  8. Otmar 3. Januar 2024 at 8:34Antworten

    Und derweil geht im Osten ( China) der Wind auf.
    China gallopiert und mit den alternativen Energien davon, ist eigentlich nicht nicht mehr in Sichtweite.
    Obwohl ich das politsche System in diesem Land, persönlich nicht schätze, hat es in Bezug auf alternative Energien einen gewaltigen Vorteil. Da wird nichts zerredet und lange diskutiert. Da wird gehandelt.
    Bei Solar, Wasserstoff und Wind.
    Das Nachsehen werden wir haben, ob unserer Unfähigkeit zu handeln.

    • Daisy 3. Januar 2024 at 8:48Antworten

      China produziert diesen Ramsch ausschließlich, um ihn dem woken „Wertewesten“ zu verkaufen. Auch in Ungarn wurde jetzt eine chinesische E-Auto-Fabrik errichtet. Selbst nützen sie KKWs, die immer noch neu errichtet werden, AKWs und selbstverständlich Erdöl. China will einfach nur Handel betreiben. Und genau bei diesem Aspekt an der westlichen Klimahysterie machen sie mit.

      http://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/china-ausbau-kohlekraftwerke-101.html

      „Im Jahr 2022 beträgt der Wert chinesischer Importe von Erdöl und Erdölerzeugnissen (SITC 33) aus Russland etwa 62,1 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr 2021 ist der Importwert um rund 20 Milliarden US-Dollar angestiegen. Der Importwert von Erdgas (SITC 34) und Kohle (SITC 32) ist ebenfalls stark angestiegen.“

      • Stefan Boehnke 5. Januar 2024 at 13:19

        Die Nachfolgeveranstaltung der Wochenschau: die tagesschau, da muß man auch erst mal drauf kommen, sich so einen Müll anzutun. Gute Besserung !

    • Jan 3. Januar 2024 at 10:16Antworten

      Ich habe vor Jahren eine Solaranlage bei einem chinesischen Hersteller gekauft, die nicht billiger war, als die europäischen oder amerikanischen, sondern weil die Funktionalität meinen Bedürfnissen mehr entsprochen hat. Die hatten beim technischen Entwurf einfach besser nachgedacht, dafür gab es weniger Marketing und Bling.

      Ich habe dann etwas nachgekauft und das Mädl am Telefon hat mit süßlicher Stimme gefragt, ob ich denn mit dem alten System noch zufrieden sei. Ich habe geantwortet, mein Eindruck sei, dass China verdammt gute Ingenieure hätte, wenn man nicht nur Billigware verlangt. Daraufhin hat die Dame die hohe Stimme normalisiert und mit Authentizität geantwortet: Ich freue mich, dass das einmal jemand bemerkt! Darauf hoffen wir schon solange.

      • Jurgen 3. Januar 2024 at 11:04

        Klar, die von deutschen Firmen in China praktisch ausgebildeten Ingenieure wechseln ja dann auch sofort in heimische Unternehmen über…

      • rudifluegl 3. Januar 2024 at 19:12

        Jurgen!
        Da sitzen und kassieren auch hiesige „know How“ Vertreter im nahen bis fernen Osten. Konfuzius ehrt ja die Wissenden durch die ehrfürchtigen Schüler mit zu viel Schulgeld.
        Ich habe das selber erlebt. Sowohl bei Arbeitsreisen als auch bei Videokonferenzen.
        Da sollte auch mal eine Statistik gemacht werden. Ich habe das Zählen verabsäumt!

    • Heiko S 3. Januar 2024 at 10:59Antworten

      Man muss hier zwei Dinge unterscheiden.
      China betreibt Wind- und Solarenergiegewinnung nicht um der Sache selbst, sondern zur ökonomischen Energiegewinnung. Im Westen dient die gesamte Branche der s.g. EE nur der Deindustrialisierung des Landes und des Subventionsbetrugs, um Steuergelder in private Taschen umleiten zu können.

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