EZB will digitalen Euro als Alternative zu Kartenzahlungen

8. Mai 2023von 3,8 Minuten Lesezeit

Die Europäische ZentralbanK (EZB) und die nationalen Zentralbanken in der Eurozone haben Pläne zur Schaffung eines digitalen Euro vorgelegt, um eine Alternative zu Kartenzahlungen zu bieten, da die Verwendung von Bargeld weiter zurückgeht – besonders schnell in Regionen wie Skandinavien. Ab Oktober dieses Jahres soll die Einführung des digitalen Euro starten.

Grundsätzlich gibt es dafür zwei Wege: Die harte Variante ist, den digitalen Euro von Beginn an auch für Konsumenten auszurollen und damit praktisch den gesamten existierenden Bankenapparat zu umgehen. Die zweite Variante ist die digitale Währung über das Bankensystem verfügbar zu machen.

Der finnischen Zeitung YLE zufolge scheint man einen hybriden Weg gewählt zu haben. YLE berichtete im April, dass die digitale Währung mit einer Smartphone-App verwendet werden soll, sei es die der EZB oder die einer Geschäftsbank.

Als elektronisches Äquivalent zum Bargeld würde sie in erster Linie Personen, Unternehmen und Behörden in der Eurozone zur Verfügung stehen, obwohl sie auch von Personen außerhalb der Währungsunion verwendet werden könnte, sofern sie ein Konto bei einer Bank in der Union haben. Gegenüber Zahlungskarten hätte es vor allem zwei Vorteile: Es würde weder dieselbe Art von Datenspuren hinterlassen, noch würden die gleichen Transaktionsgebühren anfallen wie bei Zahlungen mit Visa oder Mastercard.

Tuomas Välimäki, Vorstandsmitglied der finnischen Zentralbank, erinnerte den öffentlich-rechtlichen Sender daran, dass der Zahlungsverkehr zunehmend von großen Technologieplattformen abhängt, da sich die Verbraucher von Münzen und Rechnungen weg und hin zu Karten und mobilen Apps bewegen.

Elektronische Zahlungen sind sehr stark zentralisiert“, sagte er. “Wir haben derzeit zwei Kartenunternehmen, mit deren Debit- und Kreditkarten praktisch alle Zahlungen abgewickelt werden. Da die andere Zahlungsmöglichkeit, das Bargeld, immer weniger genutzt wird und in Zukunft noch mehr an Bedeutung verlieren wird, brauchen wir unter dem Gesichtspunkt der Betriebssicherheit und Störungsresistenz ein neues Zahlungsmittel”.

Die an den Vorbereitungsarbeiten beteiligten Institutionen versuchen derzeit, den angemessenen Grad der Anonymität zu bestimmen, der ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Privatsphäre und den Bemühungen zur Verhinderung von Straftaten wie Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung herstellt.

„In der heutigen Welt kann man sich nicht einmal vorstellen, dass man eine völlig anonyme Zahlungsmethode entwickeln könnte“, erklärte Välimäki.

„Die Idee ist nicht, dass der große Bruder beginnt, Sie zu überwachen. Das Eurosystem wird niemals Informationen darüber erhalten, was einzelne Personen mit ihrem Geld machen, dafür werden wir sorgen”, versicherte er.

Diese Art Versicherungen kennen wir zur Genüge von Apple, Google, Microsoft und allen anderen Unternehmen der Digitalindustrie. Zum Beispiel gab es ziemliche Aufregung, als die ersten iPhones die Wege ihrer Besitzer aufzeichneten. Google machte einen Dienst daraus und mittlerweile findet niemand mehr etwas daran, wenn der Aufenthaltsort eines Smartphones, PKW oder Smartwatch über Jahre und Jahrzehnte hinweg detailliert aufgezeichnet werden. Spiele wie Ingress oder Pokemon Go beruhen sogar darauf.

Wie mehrfach berichtet beginnen Banken zu jeder Buchung auch einen Wert der CO2-Emmission des gekauften Gutes auszuweisen. Sobald die digitale Währung das Bargeld komplett abgelöst hat, ist die Erfassung der CO2-Emmissionen jedes Menschen durchgängig, lückenlos und nachvollziehbar möglich. Geht es nach den Plänen der EU und des Finanzkapitals, so gehört zu einem wirksamen „Green Deal“ ein persönliches CO2-Konto.

Vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung ist ein CO2-Konto von 3 Tonnen pro Jahr ins Spiel gebracht worden. Wie berichtet, setzt die EU erste Schritte zur Einführung eines „Sozialen CO2-Kreditsystems“ und Städte wie Wien oder Bologna stellen sich dafür als Labor zur Verfügung. Hans-Joachim Schellenhuber, Gründer vom Potsdam Institut für Klimaforschung, will allen Menschen ein kostenloses CO2-Konto von 3 Tonnen jährlich zur Verfügung stellen. Wer reich ist und daher mehr braucht, kann sich zusätzliche Verbrauchsrechte von den Armen kaufen, die sich damit ein zusätzliches Einkommen schaffen können.

Für al das ist der digitale Euro Voraussetzung. Und unter Anonymität versteht jeder was anderes. Man braucht gar nicht mehr zu wissen, wer zu viel CO2 verursacht hat, denn das Konto wird einfach völlig „anonym“ gesperrt, Zahlungen gar nicht mehr oder nur für CO2-Verbraucher ermöglicht Und natürlich auch für alles gesperrt, was die EU-Kommission gerade zensuriert oder sonstwie nicht haben möchte.


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12 Kommentare

  1. andi pi 8. Mai 2023 at 13:12Antworten

    gerade auf orf.at gefunden:

    “Tursky plant weiters spätestens Anfang des kommenden Jahres einen Relaunch des Digitalen Amts in Österreich. Das E-Ausweis-Wallet solle zum täglichen Begleiter der Bürgerinnen und Bürger werden, sei es bei der Post, beim Clubeingang oder der Führerscheinkontrolle.”

    die totalüberwachung wird immer unfassbarer. und das womöglich in verbindung mit gesundheitsdaten (stichwort grüner pass)?

  2. Jurgen 8. Mai 2023 at 13:07Antworten

    Wer keine Bitcoins will, will auch keine digitalen Euros… der Umkehrschluß ist unzulässig.

  3. Juergen Ilse 8. Mai 2023 at 12:46Antworten

    „Die Idee ist nicht, dass der große Bruder beginnt, Sie zu überwachen. Das Eurosystem wird niemals Informationen darüber erhalten, was einzelne Personen mit ihrem Geld machen, dafür werden wir sorgen”

    Nach den Erfhrungen der “Coronazeit” uerde ich solchen Beteuerungen noch nicht einmal dann trauen, wenn sie denn von demmmjenigen, der sie aeusserte, tatsaechlichh ernst gemeinnt haette.

    EU und EZB haben bei mir aktuell sso ziemmmlich jeglichess Vertrauen verspielt, und die Idee des “persoenlichhen CO2 Kontos” ist so gruselig, dass ich darueber noch nicht einmal nachdenken will

    Und dann noch die Dreistigkeit zu behaupten, dass dadurch eine groessere Privatheit gewaehrt wuerde als durch Kartenzahlung. Bei Katenzahlung (die auch schon bzgl. Daatenschutz eine mittlere Katastrophe ist) zentralisiert man die anfallenden Daten an einer Stelle, die aktuell fast gar nichts davon mitbekommt: bei der EZB. Und ganz ehrlich: warum sollte ich der EZB mmehr truen als meiner bisherigen Bank? Der traue ich zwar auch nicht uneingeschraeenkt, aber deswegen meine rivaten Daten bei der EZB konzentrieren?

  4. wellenreiten 8. Mai 2023 at 12:18Antworten

    Wird interessant, wenn in Deutschland dann öfters der Strom ausfällt.

    • Erich 8. Mai 2023 at 15:34Antworten

      wellenreiten
      8. Mai 2023 at 12:18Antworten

      Tja, Herbst / Winter 22/23 ist es ja nichts geworden mit den Blackout Theorien.
      Nur nicht die Geduld verlieren.
      Für ein paar Stunden wird der Strom bestimmt irgenwo, irgendwann mal ausfallen.

  5. Peter Ruzsicska 8. Mai 2023 at 12:09Antworten

    Na servas…

  6. Peter Pan 8. Mai 2023 at 10:40Antworten

    Smartphone-Äpp
    Ich habe kein Smartphone. Ich werde auch nicht an einem gentechnischen Experiment teilnehmen, wofür ich als Dank auch noch obendrein im verfassungswidrigen Zertifikatesystem eingebunden werden. Ich bin da nicht ganz alleine.

    Was die “Versicherungen” betrifft: “Elektronische Patientenakte”.

    Das wird noch lustig, vor allem, wenn eine derartige Äpp von Dritten ausgenutzt wird. Von Zertifikaten mit Verfallsdatum und CO2-Steuer (am Staat vorbei) mal ganz abgesehen.

    Und dann ist steht am Ende noch die Frage, wer die Kontrolle über die Zertifikate hat. Wenn es am Ende ein paar Strippenzieher bspw. über die WHO sind und dies publik wird, dann könnten sich womöglich Interessensgruppen zu Wort melden, die darin eine Gefährdung des Staates sehen. Die Weltdiktatur per WHO wurde bei tkp.at schon ein paar Mal thematisiert. Eine breite öffentliche Debatte wird jedoch noch von den Massenmedien unterdrückt. Man muss nur man recherchieren, was man bei denen zum Thema Zertifikate findet – nichts.

    Meiner Meinung nach kann man den Akteuren in den Politbüros nicht oft genug die Frage stellen, ob sie für ein paar Machthaber einen Staatsstreich von oben inszenieren. Das ist für den Clan eine unangenehme Frage.

  7. Marx 8. Mai 2023 at 10:28Antworten

    wer kennt nicht den Film “In Time – Deine Zeit läuft ab” von Andrew Niccol aus dem Jahr 2011…?
    schockierend…

  8. niklant 8. Mai 2023 at 10:22Antworten

    …… und wer nicht spurt wird abgeschaltet!

  9. suedtiroler 8. Mai 2023 at 9:41Antworten

    und dann noch schön mit dem “Impf”-Pass koppeln, herrlich

    • Jan 8. Mai 2023 at 10:49Antworten

      Ein zentraler Zahlungsverkehr ist militärisch nutzbar, zB wenn die digitale Abwicklung bei US-Dienstleistern liegt. Unter Unständen kann der gesamte Zahlungsverkehr eingestellt werden. Auch die EU – immerhin nicht direkt demokratisch legitimiert – könnte das nutzen.

      Daher plädiere ich für nationale Lösungen.

      • Juergen Ilse 8. Mai 2023 at 12:50

        “Daher plädiere ich für nationale Lösungen.”

        Selbst nationales Zentralbankgeld ist mir zu “zentraalisiert”. Die Daten (wenn sie denn ueberhaupt anfallen, was bei Bargeld nicht der Fall waere) sollen bei einzelnen Banken verteilt und nicht zentralisiert vorliegen, auch nicht bei der nationalen Zentralbank.

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