
Was tun gegen die Querfront ?
Wenn Sarah Wagenknecht und Alice Weidel bzgl. einiger Themen ähnliche Positionen vertreten, führt das in den Mainstream-Medien dazu, von Querfront zu sprechen. Es stellt sich aber die Frage, ob das die eigentliche Querfront ist, die es zu bekämpfen gilt?
Die Querfront der Kriegstreiber scheint mir deutlich stärker zu sein, als es der Welt gut tut. Was wäre zu tun, um dieser Querfront endlich den Wind aus den Segeln zu nehmen? Das ist die Aufgabe der Friedensbewegung, die dieser aber bei weitem nicht gerecht wird.
Dazu ein Beitrag von Melchior Ibing – Sprecher von München-steht-auf und Koordinator des Bündnisses MACHT FRIEDEN! – über den ich zufällig gestolpert bin.
Die Friedensbewegung braucht Mut und Toleranz
Im Angesicht der beständigen Eskalation des Krieges in der Ukraine formt sich endlich, ein Jahr nach Beginn des Krieges, erstarkender lagerübergreifender Protest. Da ist viel Verwirrung zu sehen, man ist mitten in einer Orientierungsphase.
- Kabelka, Dietmar (Autor)
Die Querfront der Kriegstreiber reicht von wokelinks, über die grünen Extremisten der Mitte und Meloni, bis zum dritten Weg. Sie steht relativ fest und verzichtet bei dem Thema weitestgehend auf gegenseitige Angriffe. Auch wenn die Beweggründe sich teils unterscheiden, ist dort keine Rede von Kontaktschuld.
Anders leider noch bei denen, die für Frieden einstehen. Wurde die alte Friedensbewegung noch als linksextrem geframed, gilt der Einsatz für den Frieden nun plötzlich als rechts. Das sorgt für Unwohlsein bei vielen, die schon in den Achtzigern für Frieden auf der Straße waren. “Linke” müssen “Rechte” aushalten und andersherum. Sie müssen tolerieren, dass heißt aushalten, ertragen, wenn sie gemeinsam eine starke Kraft für den Frieden werden wollen. Wer sich für links hält, wird sich wundern, plötzlich Bundestagsreden aus ganz anderer Richtung zustimmen zu können. Vielleicht macht man sich dann auch mal Gedanken dazu, ob das alte Schema noch etwas taugt. Und wer in den letzten Jahren die Coronaprotestler als rechtsoffene Spinner sah, wird sich schnellst möglich mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass es ohne diese “Spinner” nicht geht. Denn sie sind leidgeprüft und gehen standhaft auf die Straße. Sie sind viele und zu geschätzten 90 Prozent für den Frieden. So genannte “Querdenker” andererseits werden ertragen müssen, mit Leuten zu laufen, von denen sie zum Teil vielleicht gar diskriminiert wurden. Das alles ist schwierig und geht für viele an die sprichwörtliche Schmerzgrenze. Nun, wie Volker Pispers einmal sagte, hat Toleranz nichts mit toll finden zu tun.
Man muss wirklich begreifen, am besten verinnerlichen, dass man sich hier lagerübergreifend und themenbezogen zusammentut. Die Distanzierungslitaneien der Postmoderne wird man zwangsläufig aufgeben müssen. Am besten hält man es einfach. “Wir distanzieren uns von politischem Extremismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und damit von entsprechendem in jeder Partei”(so hat es München-steht-auf formuliert und so gilt es für das Bündnis MACHT FRIEDEN!). Das würde zum Beispiel eigentlich alles ausreichend umreißen, was es wirklich aus Demokratischem Protest herauszuhalten gilt. Man muss auch den Schmutz aushalten, den beispielsweise Coronamaßnahmenkritiker schon seit Jahren ertragen müssen. Den Rundfunkanstalten und transatlantischen Schreibbuden, von Springer über die SZ bis zur TAZ, mit ihrer Verurteilung von “Rechtsoffenheit”, “AFD-Nähe” und “Putinverstehern”, darf man keine Herrschaft mehr über das eigene Denken, den allgemeinen Diskurs und den Protest auf der Straße lassen. Man darf sich ruhig immer wieder vor Augen führen, dass sie, ganz nach Chomskys “Manufacturing Consent”, die Propagandaorgane der Kriegstreiberquerfront sind. Redet miteinander, streitet respektvoll miteinander, aber steht um Himmels Willen gemeinsam für den Frieden ein. Am besten lässt man die gesamte Palette trennender Symbolik weg und konzentriert sich auf das Verbindende.
Es ist höchste Zeit beim Allzeithit der Mächtigen, “Teile und Herrsche”, nicht mehr mitzuspielen. Ein neues Lied entsteht, klingt noch schüchtern durch die Straßen und hat das Potential, sich zu einer mächtigen Symphonie zu entwickeln. “Vereinigt euch, versammelt euch”, ist es als Flüstern zu vernehmen. Wenn wir dies tun, werden Streicher, Pauken und Trompeten hinzukommen. Wer nun immer noch Angst hat, als “rechts” bezeichnet zu werden, weil er es wagt sich für den Frieden einzusetzen, der wird die Schönheit des Orchesters nicht hören und bitter klagend bereuen, wenn er ins Stahlbad des Krieges geschleudert wird. Nur Mut. Der Frieden braucht uns alle.
Am 18.2. kann man in München ein Zeichen für den Frieden setzen. Ab 13. Uhr am Königsplatz beginnt die Kundgebung von MACHT FRIEDEN!, die ein deutliches Zeichen gegen die Kriegstreiber der NATO setzen will. Details unter www.macht-frieden.org
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10 Kommentare
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Das eigentlich problematische ist, dass es zu jeder Einstellung nur zwei Pole gibt und bei der gesamten Meinung nur ein Gemisch aus Einstellungen respektiert wird. Wie man beim Aufruf der zweiten Demo sieht. Es ist ein Cocktail aus woken Themen. Wenn ich also beim Gendern nicht mitmache, kann ich an der Demo nicht teilnehmen? Es geht um den Frieden! Was soll dieses Einteilen in Gruppen? Meiner Meinung nach gibt es so viele Kombinationen von Einstellungen, wie es Menschen gibt. Wieso kann ein Mitdemonstrant nicht z.B. zur Coronafrage anderer Meinung sein und trotzdem mit mir für den Frieden demonstrieren, so lange ich keine staatsfeindlichen Bestrebungen habe? Das ist zutiefst undemokratisch.
Tja, eine verkehrte Welt. Linke sagen, was Rechte sagen müssten und umgekehrt. Wenn (Teile der) Rechten die Konzerndiktatur, den Klimawahn, Islamfaschismus und die NATO-Banditen bekämpfen, soll es mir recht sein. Im übrigen wähle ich heute FPÖ!
Naja, wirklich neu ist das Lied ja nicht, der unsägliche Querfrontbegriff versucht halt, die Spaltung zu verstetigen. El pueblo unido…
Guter Artikel, danke. Hoffentlich lernen wir alle aus den Krisen und es wird irgendwann wieder möglich sein sich „über Grenzen hinweg“ (wieder?) auf Augenhöhe zu begegnen.
Korrektur:
Guter Artikel, danke. Hoffentlich lernen wir alle aus den Krisen und es wird irgendwann möglich sein sich „über Grenzen hinweg“ (wieder?) auf Augenhöhe zu begegnen.
Wagenknecht hat Chruppalla zur unerwünschten Person erklärt.
Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Das links-rechts-Schema dient dem “teilen und herrschen”. Dieses Schema gehört auf den Misthaufen der Geschichte. Es gibt nur selbstädig denkende, intelektuell redliche Menschen und die anderen.
Die orwellsche dystopie scheint war zu werden:
– Frauen/Mütter als Kriegstreiber
– linke Demokraten für Pflicht Impfung/Krieg
-sexuelle Minderheiten üben sich in freiwilliger selbstverachtung/solidarische Impfung und Enthaltsamkeit usw.
Ich habe starke Bauchschmerzen bei dem Gedanken daran, mit Leuten zusammen für etwas zu kämpfen, die meiner Familie und mir noch vor 15 Monaten den Tod gewünscht haben. Und im Zweifel auch den Knopf gedrückt hätten, wenn es die Anweisung von “oben” gegeben hätte.
Toleranz kommt von ertragen.
Heutzutage muss da Hyper, Super, Extra vorgesetzt werden.
Mit dieser Zeit der Superlativen habe ich auch so meine Nöte!
Der Artikel beschreibt aber die Notwendigkeiten.
Endlich ist mal etwas wirklich alternativlos. Die Alternative ist zwar denkbar, hier aber kaum ohne “Los”.
Wenn wir nicht alles mögliche und unmöglich los sein wollen!
Auf das beschreiben meiner inneren Zustände, gegenüber der sie auslösenden, verzichte ich aber nicht!
Über was soll sonst später über notwendiges, notwendigerweise gestritten und argumentiert werden?
Rudi Fluegl.