Viktor Orban: Entfremdung zwischen West- und Osteuropa nimmt zu

17. Mai 2022von 2 Minuten Lesezeit

Am Montag legte Orban seinen Amtseid ab, nachdem er im April für eine vierte Amtszeit in Folge gewählt worden war. In gewohnter Manier sparte der Ministerpräsident in seiner Rede vor dem Parlament nicht mit harschen Worten.

Brüssel missbraucht jeden Tag seine Macht und will uns Dinge aufzwingen, die wir nicht wollen“, sagte der Premierminister. Nach Ansicht Orbans versucht die EU-Führung, die Souveränität der Mitgliedsstaaten zu beschneiden und die “Vereinigten Staaten von Europa” zu errichten.

Die kulturelle Entfremdung zwischen West- und Osteuropa nimmt zu“, analysiert Orban. Er argumentierte, dass es im Interesse Ungarns sei, in der Europäischen Union zu bleiben, solange es “ein unabhängiges und freies Land” bleiben könne.

Wir sind nicht Mitglied der Europäischen Union, weil sie so ist, wie sie ist, sondern wie sie sein könnte”, erklärte er. Er prophezeite, dass das laufende Jahrzehnt ein “Zeitalter der Gefahr” voller Unsicherheit sein werde, in dem Kriege, Epidemien und eine verstärkte Einwanderung bevorstünden, und versprach, sich allen Versuchen des Westens zu widersetzen, Ungarn in “Selbstmordwellen” zu verwickeln.

In dieser Situation müssen die Weichen für Ungarn gestellt werden“, sagte der Ministerpräsident, bevor er seine Zuversicht zum Ausdruck brachte, dass seine Landsleute in der Lage sein werden, den Angriffen auf ihre nationale Identität und ihre Traditionen zu widerstehen, da diese “aus Hartholz geschnitzt sind.”

In Bezug auf das sechste Sanktionspaket, das die EU derzeit gegen Russland vorbereitet und das ein schrittweises Verbot russischer Kohlenwasserstoffe vorsieht, versicherte Orban dem Parlament, dass sein Land der Verhängung neuer Restriktionen gegen Moskau nicht im Wege stehen werde, solange diese die Energiesicherheit Ungarns nicht gefährden. Orban betonte, dass Budapest eine unabhängige Politik innerhalb der Europäischen Union beibehalten sollte, und argumentierte, dass dies auch für die NATO-Mitgliedschaft gelte.

Die NATO ist ein fester Unterstützer, aber sie wird Ungarn nicht für uns verteidigen… Die dringendste Aufgabe ist es, die ungarische Armee zu stärken und sie zu einer echten Armee zu machen”, betonte der Premierminister.

Bei den transatlantischen Medien wie t-online kommen die Töne aus Budapest nicht gut an, von „rechtsextremer Verschwörungstheorie“ ist die Rede.

Bild von Attila Pergel auf Pixabay

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7 Kommentare

  1. Taktgefühl 18. Mai 2022 at 21:10

    Russlands Plan ist, daß je länger der Krieg dauert, desto mehr muß sich der Westen verschulden. Putin führt einen Abnutzungskrieg gegen den Westen. Das muß einem erstmal klar werden.

    Die Kungelparteien kennen gar nichts anderes, als ihre Dienstleistungs-Phantasien mit Schulden zu finanzieren. Die stecken auch die sozialfinanzierten Ausheimischen in ihre unterworfenen Dienstleistungsbetriebe und bauen die mit abenteuerlichen Paketen aus. Die Ausgaben des Staates werden nur umgeschichtet.
    Alleine die Digitalanzeigen für die Busse und Bahnen kosteten pro Stück so viel wie ein Kleinwagen. Dafür mußte ein Infrastruktur her, dafür wurden Leute angestellt und die Fahrpreise stiegen. Die steigen jedes Jahr immer mit der morbiden Begründung: mehr Service!
    Ich will von A nach B und keine Dampfschiffahrt mit Werbejingels, Fernsehunterhaltung, Orchestermusik und Polonaise.

    Und jetzt sind die meisten Anzeigen kaputt und technisch überholt.

    Die Preise steigen auch, weil der Schuldenberg steigt. Die Tilgungen müssen finanziert werden, denn wenn ein Staat die Zinsen nicht mehr bezahlen kann, ist er bankrott. Also werden Steuern angehoben und neue erfunden. Das Schuldenproblem trifft auch die USA, denn 80% der Wirtschaft sind Dienstleistungen.

    Der Westen ist zwar militärisch besser aufgestellt und überlegen, aber die Waffen, gerade die mit Hyperschall, sind so gefährlich, daß einem alles um die Ohren fliegen kann. Die Russen haben eine enorme militräische Schlagkraft. Baerbock glaubt vielleicht, es gehe um Abenteuerurlaub und Emanzipation. So ist das nicht.
    Kriege eskalieren, vor allem, wenn Phantasten an den Hebeln der Macht sitzen.

    Und Brüssel ist auch bloß ein Dienstleister. Man denke doch mal drüber nach. Was ist unser Mehrwert? Die Pensionen, die wir alle bezahlen? Oder das große Stück Torte, das sich Brüssel von unserem Geld abschneidet?

    Die Phama-Brigaden und Kriegstreiber phantasieren nur von Milliardenpaketen, die in Dienstleistungen wie Waffen, Frisiersalons, Dschunkelfahrten, Internet und Impfurlaub versenkt werden.

    “Schuldenuion” paßt schon perfekt.

  2. Taktgefühl 18. Mai 2022 at 9:00

    Solange die EU nicht in Frage gestellt wird, wird sich auch nichts ändern. Den tumben Typen, die in Brüssel nur in ihre eigene Tasche wirtschaften, denen fehlt auch der Überblick.
    Größenwahn ist ja mehr das Problem von Zwergen. Deshalb kann eine gescheiterte politische Existenz wie Flinten-Uschi Kommissionspräsident werden.

  3. Taktgefühl 18. Mai 2022 at 8:43

    “Die europäische Integration steht begrifflich für einen „immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker“ (1. Erwägungsgrund der Präambel des AEUV). Offiziell wurde dieser Begriff erstmals 1954 bei der Gründung der Westeuropäischen Union (WEU) verwendet. “wikipedia

    Zum einen wird an dem Text deutlich, daß in Europa seit den 50er Jahren geheime Kräfte am Werk sind, was grundsätzlich der Rechtsstaatlichkeit widerspricht und eine Fassadendemokratie zeigt, zum anderen ist UK genau wegen dem „immer engeren Zusammenschluss der europäischen Völker” aus dem Schmelzofen ausgetreten. Der “immer engere Zusammenschluß” ist sozusagen vertraglich legalisierte Strangulierungspolitik und Staatsterror; solche Kernschmelzen erzeugen natürlich immer auch Widerstand, weil sie nicht Teil des menschlichen Wesens sind.

    Der eigentliche Witz ist, daß diejenigen, welche den Menschen von seinen Zwängen und Unterdückern befreien wollen, wie Feinde behandelt werden. Im Prinzip lieben die Menschen ihre Depressionen, Selbstzerstörung, Fremdbestimmung. Das hat was sehr Sado-Masochistisches und sollte behandelt werden.
    Die Spaltung von Völkern in Gut und Böse liegt in den gespaltenen Persönlichkeiten der politischen Akteure. Die sind friedensunfähig.

  4. Klaus C. 17. Mai 2022 at 17:12

    Was für eine Verschwörungstheorien? Denen hört doch eh keiner mehr zu bei diesem Rechtsframing.

  5. avstriavsky 17. Mai 2022 at 13:54

    Ja, Orban ist ein Taktierer und er wird sich seine Zustimmung von der EU gut bezahlen lassen. So wie es sein türkischer Kollege Erdogan mit der Zustimmung für die OTAN-Neulinge vorexerziert. Das ist doch die übliche Vorgehensweise in den “Bündnissen” des “Wertewestens”: maximale Intransparenz bei elementaren Entscheidungen und ohne Legitimation des Volkes bzw. ohne parlamentarische Mehrheitsverhältnisse.

    Der Viktor Orban macht schon alles richtig!

  6. federkiel 17. Mai 2022 at 13:29

    Ungarn ist seit 1999 NATO Mitglied, wa soll das Geraunze?

    Außerdem hat Orban auch so ein Oligarchen – Netzwek mit Hilfe von veruntreuten EU Geldern geschaffen.

    Was anderes sind die idiotischen Öl- und eventuell Gassanktionen, die sind Schwachsin, die schaden Eurpa nur selbst.
    Selbst wenn sich das woanders her zukaufen läßt, werden die Preise enoerm steigen, denn die USA werden ihr Flüssiggas nicht zu Freundschaftspreisen liefern, auch nicht die Araber.

  7. Paul 17. Mai 2022 at 12:34

    Orban ist käuflich.
    Der stimmt mit Sicherheit zu wenn die Summe hoch genug ist.

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