EGMR Klima-Urteil wie Vatikan zu Galilei

13. April 2024von 4,5 Minuten Lesezeit

Das gerade ergangene Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) erinnert nicht nur politisch, sondern auch inhaltlich frappierend an die Causa Vatikan gegen Galileo Galilei. Die politische Motivation dreht sich in beiden Fällen um die Aufrechterhaltung und Durchsetzung des herrschaftlichen Narrativs. Inhaltlich geht und ging es um die Beziehungen von Sonne und Erde sowie wer worum kreist. Eine weitere Ähnlichkeit ist die Berufung auf einen angeblichen Konsens.

Der Vatikan bestand darauf, dass die Sonne um die Erde kreist, Galilei wusste, dass es genau umgekehrt ist. Er hatte recht, wenn auch seine These nicht exakt war. Denn die Erde kreist genau genommen um das Baryzentrum, den Massenschwerpunkt des Sonnensystems. Und das tut die Sonne auch. Und unter anderem deshalb ändert sich die Sonne-Erde-Entfernung, im Gegensatz zu den fehlerhaften Ansichten des IPCC, auf den sich der EGMR stützt, erheblich und verändert damit das Klima.

Die Sonne „wackelt“ nicht einfach um das Baryzentrum, wie gelegentlich von Faktchencheckern behauptet, sondern fliegt eine komplexe epitrochoidförmige Bahn ab. Das findet auf einer Fläche von rund 3 Millionen Kilometern statt, und das ist ganz schön groß. Die errechneten Schwankungen der Sonne-Erde-Entfernungen betragen bis zu 0,016 AE (Astronomische Einheiten), das sind 2,394 Millionen Kilometer. Und das sind immerhin 1,7% der Distanz der Erde zur Sonne.

Das Beispiel zeigt die Sonnenbahnen SIM (Solar Inertial Motion) um das Baryzentrum, berechnet von 1950 bis 2100. Jede Sonnenumlaufbahn besteht aus etwa acht 22-jährigen Hale-Sonnenzyklen und dauert insgesamt etwa 179 Jahre. Den Grundsatz der SIM und ihr ungefähres Ausmaß kennen wir übrigens seit 1687 aus der Veröffentlichung von Isaac Newton.

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Die Mär vom Konsens

Der EGMR stützt sich in seinem Urteil mit einem umfangreichen Verweis auf einen angeblichen Konsens. Mit der juristischen Haltbarkeit setzte sich gestern unser Gastautor der Diplomjurist Ralph Klay so auseinander:

„Das Klimaseniorinnen-Urteil des EGMR verwendet fast die Hälfte (!) seines Textes darauf, über die wissenschaftlichen und politischen Entwicklungen des Themas Klimawandel zu referieren. Eine inhaltliche Auseinandersetzung mit und ggf. argumentative Zurückweisung von vorhandenen Gegenpositionen wäre damit zwingend erforderlich gewesen.“

Ich wäre neugierig auf die Argumentation, warum zahlreiche Astrophysiker unrecht haben, wenn sie die Veränderlichkeit der Sonne-Erde-Entfernung sowie die erheblichen Schwankungen in der Sonnenaktivität in Kombination mit der des solaren Magnetfeldes in einer ganzen Reihe von wissenschaftlich festgestellten Sonnenzyklen zur Hauptursache für den Klimawandel der letzten 650 Millionen Jahren erklären. Letztlich hätten das EGMR auch Newton widerlegen müssen. Der Hinweis auf das IPCC, das die Sonne für fast ganz unbeteiligt am Klimawandel hält, genügt da offensichtlich nicht.

Was den Konsens anlangt, hat schon Kley auf die „Clintel Weltklimaerklärung hingewiesen, die von den Nobelpreisträgern Dr. John F. Clauser und Dr. Ivar Glaever sowie von einem globalen Netzwerk von über 1.609 Naturwissenschaftlern und Fachleuten unterzeichnet wurde.

Der Quantenphysiker Clauser hat sich öffentlich vom Klimaalarmismus distanziert und wurde von der CO2-Koalition, anlässlich seiner Aufnahme in den Vorstand wie folgt zitiert:

„Das populäre Narrativ über den Klimawandel spiegelt eine gefährliche Verfälschung der Wissenschaft wider, die die Weltwirtschaft und das Wohlergehen von Milliarden von Menschen bedroht. Die fehlgeleitete Klimawissenschaft hat sich zu einer massiven schockjournalistischen Pseudowissenschaft ausgeweitet. Diese Pseudowissenschaft wiederum ist zum Sündenbock für eine Vielzahl anderer, nicht damit zusammenhängender Missstände geworden. Sie wurde von ähnlich fehlgeleiteten Marketingvertretern, Politikern, Journalisten, Regierungsbehörden und Umweltschützern gefördert und verbreitet. Meiner Meinung nach gibt es keine echte Klimakrise. Es gibt jedoch ein sehr reales Problem bei der Gewährleistung eines angemessenen Lebensstandards für die große Weltbevölkerung und eine damit verbundene Energiekrise. Letztere wird durch die meiner Meinung nach falsche Klimawissenschaft unnötig verschärft.“

IPCC verbreitet gefährliche Fehlinformationen

Im Juli hielt Clauser einen Vortrag auf der Quantenphysik-Tagung Quantum Korea 2023. Er warnte die Zuhörer vor der wachsenden Menge an Pseudowissenschaft und Fehlinformationen.

„Nun bin ich nicht der Einzige, der die gefährliche Verbreitung von Pseudowissenschaft beobachtet ….

… meiner Meinung nach ist der IPCC eine der schlimmsten Quellen für gefährliche Fehlinformationen.

Aber das ist noch nicht alles. Denn in den Studien ist nur bei einer Minderheit irgendeine Form der Unterstützung für die Behauptung des menschengemachten Klimawandels feststellbar.

Diese Feststellung Clausers wird auch wie berichtet von einer Studie (Dentelski et al., 2023) unterstützt. In einer in die Tiefe gehenden Analyse von 3000 Studien kommen sie zu dem Schluss, dass zwei Drittel die Behauptung des menschengemachten Klimawandels nicht unterstützen.

Die Feststellung des EGMR Zusammenfassend wird der Gerichtshof auf der Grundlage der vorstehenden Feststellungen … davon ausgehen, dass es hinreichend verlässliche Anhaltspunkte dafür gibt, dass der menschengemachte Klimawandel existiert, …ist also offenkundig nicht haltbar.

Es handelt sich also um ein krasses Fehlurteil.

Das Schlimme daran ist, dass es statt die Menschenrechte zu schützen, all den Maßnahmen Tür und Tor öffnet, die enormen Schaden für die übergroße Mehrheit anrichten wird, aber einer kleinen Minderheit eine weitere Vermehrung ihres Reichtums ermöglicht.

Interessant ist auch, dass der EGMR von Spenden unterstützt wird, wie hier zum Beispiel durch die Schweiz.


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20 Kommentare

  1. Thomas Seibel 14. April 2024 at 9:42Antworten

    Es wird im Artikel auf die hinter der These eines hauptsächlich durch CO2 verursachten Klimawandels steckenden Interessen bestimmer Kapitalfraktionen verwiesen.
    Ist es aber nicht so, dass auch hinter der Gegenthese (Clintel) mächtige Kapitalfraktionen (das „Fossilkapital“).
    Ich denke, die gute alte „Cui-Bono-Frage“ bringt uns hier nicht weiter.

  2. Roland Kaschek 14. April 2024 at 0:15Antworten

    Nehmen wir mal an, Sie haben nichts besseres “gegen” den EGMR, als das, was sie zitieren. Dann halte ich dafür, dass Ihrer Meinung, dass die Ansicht des EGMR offenkundig unhaltbar ist, nicht zwingend zu folgen ist. Der EGMR sagt ja nichts über die Größe des Einflusses des Menschen auf das Klima auf der Erde.

    Worum es derzeit eigentlich gehen müsste, ist die Messung des menschlichen Einflusses auf das Klima auf der Erde. Um die Größe dieses Einflusses zu messen braucht man meiner Meinung nach sowohl eine hinreichend vollständige Liste der Einflussfaktoren des Klimas auf der Erde als auch eine Abschätzung der Größe des Einflusses jedes dieser Faktoren.

    Ich habe noch nicht davon gehört, dass jemand die Einflussfaktoren für das Klima auf der Erde abschließend aufgezählt und quantitativ abgeschätzt hätte. Deshalb sehe ich derzeit, so wie Sie, keinen Grund dafür, mich der Klimahysterie anzuschließen.

  3. Dr. Rolf Lindner 14. April 2024 at 0:14Antworten

    Möglicherweise hängt das gestörte Wärmeempfinden der klagenden Frauen mit den hormonellen Problemen zusammen, die oft bei älteren Frauen auftreten. Unter diesem Aspekt war der EGMR einfach die falsche Adresse und ein Gynäkologe wäre die richtige gewesen.

  4. Veron 13. April 2024 at 16:00Antworten

    Weiß irgendwer (außer den Beteiligten) näheres über die Unterstützung, die die Seniorinnen erhalten haben? Ich glaube kaum, dass ein paar unbedarfte ältere Frauen einfach so beschlossen haben, ihr Heimatland zu verklagen, weil es ihnen zu heiß ist.

  5. Thomas Moser 13. April 2024 at 12:26Antworten

    So ganz doof aber war der Vatikan auch nicht. Er hat nur den Beobachterstandpunkt Erde nicht verlassen: Jeden Morgen sehen wir, wie die Sonne aufgeht, über den Himmel wandert und abends wieder untergeht. Für uns sieht es so aus, als bewege sich die Sonne um die Erde. Erst wenn man diesen Standpunkt verlässt, sieht es anders aus.

    • Fritz Madersbacher 13. April 2024 at 16:08Antworten

      @Thomas Moser
      13. April 2024 at 12:26
      „So ganz doof aber war der Vatikan auch nicht“
      Er wollte seine Schäfchen nicht verunsichern, wie ihm der österreichische Philosoph Paul Feyerabend wohlwollend bescheinigte: „Die Kirche zur Zeit Galileis hielt sich viel enger an die Vernunft als Galilei selber, und sie zog auch die ethischen und sozialen Folgen der Galileischen Lehren in Betracht. Ihr Urteil gegen Galilei war rational und gerecht“
      Im Vatikan, etwa dem Kardinal Bellarmin, war die Überlegenheit des heliozentrischen Weltbildes über das geozentrische sehr wohl bekannt: „In der Tat läßt sich sehr wohl sagen, daß man von allen Erscheinungen viel bessere Rechenschaft gibt, indem man die Erde als beweglich und die Sonne als unbeweglich annimmt, als wenn man exzentrische Kreise und Epizykeln annimmt“. Aber er empfahl einem Verteidiger des Kopernikus: „Eure Vaterschaft und Herr Galilei werden weise handeln, wenn sie sich darauf beschränken ‚ex suppositione‘ [etwa: „aus der unterstellten Hypothese heraus“] zu sprechen und nicht absolut, wie es, wie ich glaube, Kopernikus stets getan“
      Heute sind es andere Glaubenssätze, bezüglich derer unsere Obrigkeit(en) uns nicht verunsichern wollen …

      • Thomas Moser 13. April 2024 at 17:32

        Vielen Dank, daß Sie diese Zitate für mich herausgesucht haben. Einen Unterschied zu heute sehe ich schon. Der Beobachterstandpunkt Erde führte zur umständlichen Beschreibung der Planetenbewegung mit Epizyklen. Das war aber nicht grundsätzlich falsch und wurde fehlinterpretiert als stünde die Erde fest im Weltall, obwohl über eine Bewegung/Nichtbewegung der Erde gar nicht ausgesagt war. Es ist ein bisschen so, wenn man eine Kreisbewegung in kartesischen anstelle Polarkoordinaten beschreibt. In letzterem Fall werden die Gleichungen einfacher.
        Die heutigen Glaubenssätze sind aber eher von anderem Charakter, sie können fundamental inhaltlich falsch sein. Etwa daß mRNA sich von der Sicherheit her bewährt habe (das ist falsch, wird aber noch verbreitet, etwa von WHO); daß der Klimawandel nicht durch Sonne, sondern wesentlich durch manmade CO2 verursacht werde (wohl auch falsch, wird aber verbreitet von IPCC). Gemessen an solchen Falschbehauptungen war die Kirche seinerzeit korrekt, insofern als die Astro-Aussagen eben als relativ zur Erde betrachtet formuliert waren.

      • Fritz Madersbacher 13. April 2024 at 18:36

        @Thomas Moser
        13. April 2024 at 17:32
        „Die heutigen Glaubenssätze sind aber eher von anderem Charakter, sie können fundamental inhaltlich falsch sein“
        Ich dachte da vor allem auch an politische Glaubenssätze, die wir glauben sollen. Mathematisch-geometrische Beschreibungen der Bewegung von Erde und Sonne relativ zueinander unterscheiden sich je nach gewähltem „Fixpunkt“, bleiben aber – wie von ihnen ausgeführt – „richtig“, so sie richtig durchgeführt sind. Sobald nicht nur die Bewegungen selbst, sondern auch die Ursache/Wirkung – Beziehungen dahinter ins Spiel kommen, kommt es schnell zu falschen Aussagen. Die von Ihnen gebrachten „heutigen Glaubenssätze“ sind Beispiele dafür, auch das Festhalten am geozentrischen Weltbild war ein solches (weil es eigentlich nicht um die Korrektheit der mathematischen Beschreibung der solarterrestrischen Bewegungen, sondern der Ursachen dahinter ging) …

  6. Fritz Madersbacher 13. April 2024 at 12:08Antworten

    „Konsens der Wissenschaft“ ist – spätestens seit der „Pandemie“-Inszenierung“ – zum Synonym für „für Profitzwecke zurechtgebogene (Pseudo-)Wissenschaft“ geworden. Dieser „Konsens“ wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln („Experten“, Politik, Medien etc.) durchgesetzt und den Gesellschaften aufgezwungen, nötigenfalls per Gerichtsentscheid – zweifellos ein neuer zivilisatorischer Höhepunkt, ein Beweis der Aufgeklärtheit und des Pluralismus der „liberalen Demokratie“ und ihres „Rechtsstaats“ …

  7. Hans Scheider 13. April 2024 at 11:35Antworten

    Für Ingeniere zählen nur Fakten. Sie können an Hand von Fakten Berechnungen durchführen, die Jederman nachrechnen kann ( wenn er nicht zu dumm ist).

    Die Erdbahn verläuft nicht um den Mittelpunkt der Sonne, sondern um den Mas-senschwerpunkt des Planetensystems. Die Sonne hat einen Durchmesser von 1.392.680 Km. Sie bewegt sich auf einer Kreisbahn mit einem Durchmesser von etwa 5.170.720 km um den Massenschwerpunk des Planetensystems. Die Lage des Massenschwerpunktes ist abhängig vom Ort der Planeten. Dadurch ändert sich auch der Abstand Sonne-Erde, was zu einer Strahlungsänderung von 2,8 bis 3,5 W/m² führt.

    Schmelzende Eisberge am Nordpol können den Meresespiegel nicht erhöhen
    Da die Dichte des Eises 0,920 Kilogramm pro Liter beträgt und Meerwasser 1,025
    Kilogramm/Liter, müssen sich 90 % des Volumens der Eisberge unter der Was-seroberfläche befinden. Wenn ein Eisberg schmilzt bleibt daher der Wasserspie-gel gleich. Um 1 Kg Eis zu schmelzen werden 335 KJ (90 Wh) benötigt. Diese Energie wird der wärmeren Umwelt entzogen und ist dann im Wasser gespeichert. Die Temperatur des Wassers nimmt ab.

    Die Antarktika ist nahezu vollständig vom antarktischen Eisschild bedeckt. Die höchste gemessene Temperatur am Rande des Eisschildes (südlicher Wendekreis) war -12°C. Bei -12°C schmilzt kein Eis, zumal die Temperatur pro Höhenkilommeter um 6 ° C abnimmt.

  8. Karl 13. April 2024 at 10:40Antworten

    Die Leute glauben eben das, was sie glauben wollen und das bietet innen Medien, Politik und Co., die Wahrheit ist zu anstrengend oder das es eben mehr gibt zwischen Himmel und Erde ist einfach zu anstrengende. LG Karl

  9. Jan 13. April 2024 at 9:57Antworten

    Alle reden über Demokratie, während der Rechtsstaat implodiert.

    Demokratie wird als legitime Herrschaft einer Mehrheit über (mehrere) Minderheiten verstanden – mit Zwangsmitteln der Justiz.

    Der demokratische Minimalkonsens sind die Menschenrechte. Dazu gehört auch das gerichtliche Streben nach Wahrheit, was zumindest eine Auseinandersetzung anstelle Repetition eines Glaubenssatzes – siehe RKI-Files – erfordert.

  10. Matti Illoinen 13. April 2024 at 9:42Antworten

    Wer in der Schule in Bio und Chemie aufgepasst hat, wüsste ohne C02 keine Pflanzen, keine Tiere, kein Leben auf dieser Erde, die Erde wäre eine Wüste. Und das will eine Mehrheit wirklich?

  11. Gabriele 13. April 2024 at 9:02Antworten

    Es ist insgesamt wirklich schwierig….früher konnte man für alles die Hexen und Zauberer, vornehmlich Frauen verantwortlich machen und ein Barfußvolk mit genügend Waffen unterwerfen. Heute, wo alle so „klug und gebildet“ sind (zu klug sogar für den normalen Hausverstand), muss man andere Wege des Machterhalts finden. Und die werden bösartiger und brutaler denn je sein.

    • Peter Ruzsicska 13. April 2024 at 9:28Antworten

      Nicht bloß Simmering gegen Kapfenberg erweist sich brutal, wenn auch ortstribal.

      Und schon gar nicht bloß als bestimmte mRNA Injektionskonvolutionen die Blut-Hirn-Schranke längst unterliefen, war biochemische Fundamentallobotomie längst schon angesagt gewesen – In „unserer“ Wunderschönsten Operettenrepublik Aller Zeiten.
      Das Böse ist immer einfach und banal, wie auch Hannah Arendt es so treffend skizzierte…
      Peace Out.

      • rudi fluegl 13. April 2024 at 15:17

        Ja!
        Aber bei Eichmann irrte sie!
        Der verbarg sein böses gründlich hinter der Maske des Biedermanns!
        Man höre die Banddokumente aus Argentinien.

      • Peter Ruzsicska 14. April 2024 at 12:54

        @ rudi fluegl
        13. April 2024 at 15:17

        Bei Eichmann innerhalb seines Prozesses in Jerusalem ging als auch geht es wie bei sämtlichen Gerichtsszenarien um die Möglichkeit einfachster Selbstverteidigungsgebarung seitens des Angeklagten dessen kontextuell herstellbare Komplexitätsreduktion von Verantwortlichkeit schlüssig bzw. so schlüssig als möglich dem Gericht gegenüber darzustellen – nicht mehr und nicht weniger.

        Dabei ist es völlig gleichgültig, ob Arendt die Persönlichkeit Eichmann’s tatsächlich richtig einschätzte, ja einzuschätzen vermochte; auch gemäß ihrer mutmaßlich möglicherweise Unkenntnis der „Banddokumente aus Argentinien“ (welche ich übrigens auch nicht kenne).
        Selbst wenn sich durch diese zusätzliche Nachweismöglichkeit ein wie auch immer geartetes Bild von Eichmann’s Persönlichkeit ergeben würde, da nach meiner Sicht jedes persönliche Verhalten sich kontextbezogen darzustellen vermag – dies umso mehr, je bedeutendere sozial(politische) Ausführungsfunktionen die Person erfüllt bzw. erfüllte.
        Wobei es sowieso sehr schwer nachweisbar ist, ob der Angeklagte möglicherweise sich als exzellenter Schauspieler zu gerieren vermag bzw. vermochte oder welche Wirkungen dessen Innenleben bzw. innere Beweggründe zu Grunde liegen könnten.
        Letztlich läuft jede Tatsachenermittling darauf hinaus, dem Gericht selbst zu ermöglichen, die Argumentationslinie der Anklage zu korrelieren bzw. Kausalitätsketten zu ermitteln – Und genau da zeigt sich die Problematik eineindeutiger Kausalitätsermittlung generell, was ich hier aus Komplexitätsgünden nicht vertiefen möchte.

        Denn das einfache formallogische Prinzip der „Banalität des Bösen“, welches Arendt mehrmals selbst mit ähnlichen Worten bzw. Berschreibungen ausführte, ist der maximalgesellschaftlichen Entfaltung in sämtlichen Sozialräumen völlig dissozierter sozialer Verantwortlichkeit auch des Einzelnen als auch völlig dissiozierten zwischenmenschlichen wie abstraktionsfähigen Mitgefühls wesentlich – Dazu benötigt es keine wie auch immer geartet metaphsische als auch religiös-ethische Kategorien etc.

  12. Peter Ruzsicska 13. April 2024 at 8:34Antworten

    Die Iustiz ist die H**e der Fürsten.
    Ich will keine Zensur.

  13. Hasdrubal 13. April 2024 at 7:48Antworten

    Die politische Motivation dreht sich in beiden Fällen um die Aufrechterhaltung und Durchsetzung des herrschaftlichen Narrativs.

    Damals zählte die nichtwestliche Welt nicht wirklich. Heute kann jeder im nichtwestlichen Bösen Medium Artikel lesen mit Überschriften mit „Klima-Wahnsinn“ – verstehend, dass die nichtwestliche Welt (90%) diesem Wahnsinn nicht folgen wird. Eine CO2-Mauer geht nicht und an der Ostfront läuft es für den Woken Westen nicht gut. Was nun?

    • Peter Ruzsicska 13. April 2024 at 9:36Antworten

      Die Herrschaftlichen Rahmenbedingungen bestialischter Ausartungsbereitschaft sind immer latent in jedweder Art Verwaltung eingepreist – Alles bloß nur eine Frage von Gelegenheiten geeigneter Scharfstellungen…

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