Gegenoffensive gescheitert, Frieden vertan

21. Juni 2023von 4 Minuten Lesezeit

Die Gegenoffensive der Ukraine ist zumindest in den ersten heftig gescheitert. Doch die Chance auf den Frieden wurde deshalb nicht größer. 

Am Montag hat der US-amerikanische Autor und BigTech-Industrielle David Sacks einen Text zur Situation im Ukraine-Krieg veröffentlicht. Der englischsprachige Text für millionenfach gelesen. Er spricht aus, was langsam sickert: Die großangekündigte „ukrainische Gegenoffensive“ hat sich zum Desaster entwickelt.

Patt im Krieg

Sacks, der früher unter anderem bei PayPal gewesen war, schreibt:

Mit jedem Tag, der vergeht, wird klar, dass die ukrainische Gegenoffensive keines ihrer ursprünglich erklärten Ziele erreichen kann. Zur Erinnerung: Die Regierung Biden hatte daraufgesetzt, dass die Gegenoffensive die russischen Gebietsgewinne zurückdrängen, die Landbrücke zur Krim kappen und Russland an den Verhandlungstisch zwingen würde. Das wird mit ziemlicher Sicherheit nicht geschehen. Im Gegenteil, eine Pattsituation ist wahrscheinlicher, oder sogar, dass Russland weitere Gebiete erobert und den Krieg gewinnt, wie Mearsheimer vorausgesagt hat.

Welche Optionen hat Biden nun? Entweder eskalieren oder die Niederlage eingestehen. In Vorbereitung auf den NATO-Gipfel in Vilnius hat Blinken den Vorschlag unterbreitet, der Ukraine den “Israel-Status” zu verleihen. Das bedeutet mehrjährige Sicherheitsgarantien, einschließlich Waffen, Munition und Geld, die auch dann gelten würden, wenn Biden die nächste Wahl verliert.

Jedoch seien die US-Amerikaner nicht gewillt, jedes Jahr unzählige Milliarden an die Ukraine zu überweisen, schreibt Sachs weiter.

Danach geht er auf die jüngsten Enthüllungen rund um die Friedensverhandlungen im Frühjahr 2022 ein – TKP hat darüber berichtet, der Mainstream schweigt sich aus, denn die neuen Enthüllungen sind für den Westen blamabel:

Es gibt neue Hinweise darauf, dass ein Friedensabkommen zu Beginn des Krieges möglich gewesen wäre. Bei einem kürzlichen Treffen mit der afrikanischen Delegation zeigte Putin den Entwurf einer vorläufigen Vereinbarung, die von der ukrainischen Delegation im April 2022 in Istanbul unterzeichnet worden war. Darin ist vorgesehen, dass Russland sich auf die Vorkriegslinien zurückzieht, wenn die Ukraine sich bereit erklärt, nicht der NATO beizutreten (die Ukraine könnte jedoch Sicherheitsgarantien vom Westen erhalten).

Dieses Dokument ist noch nicht veröffentlicht worden, aber niemand bestreitet ernsthaft, dass es existiert. Umstritten ist lediglich, was danach geschah; die Ukraine behauptet (über einen Bericht von Reuters), die Vereinbarung sei gescheitert. Die Möglichkeit eines Abkommens auf der Grundlage der ukrainischen Neutralität steht jedoch im Einklang mit früheren Äußerungen von Naftali Bennett, der sagte, ein Abkommen sei zwar möglich, werde aber vom Westen abgelehnt.

Warum sollte der Westen dies tun? Ukrainska Pravda (UP), eine pro-ukrainische Publikation, berichtete im Mai 2022:

“Kaum hatten sich die ukrainischen Unterhändler und Abramowitsch/Medinskij [die russischen Unterhändler] nach den Ergebnissen von Istanbul auf die Struktur eines möglichen künftigen Abkommens in groben Zügen geeinigt, erschien der britische Premierminister Boris Johnson fast ohne Vorwarnung in Kiew. “Johnson brachte zwei einfache Botschaften mit nach Kiew. Die erste ist, dass Putin ein Kriegsverbrecher ist; er sollte unter Druck gesetzt werden, nicht mit ihm verhandelt werden. Und zweitens, dass die Ukraine zwar bereit ist, mit Putin einige Vereinbarungen über Garantien zu unterzeichnen, dass sie es aber nicht ist. Wir können (ein Abkommen) mit Ihnen (der Ukraine) unterzeichnen, aber nicht mit ihm. Wie auch immer, er wird alle über den Tisch ziehen”, so fasste einer der engen Mitarbeiter von Selenski das Wesentliche des Besuchs von Johnson zusammen.“

Johnson (der wohl nicht nur für sich selbst, sondern auch für die westliche Allianz sprach) wollte Putin unter Druck setzen, keinen Frieden schließen, und versprach neue Waffensysteme, falls die Ukraine weiterkämpfen würde.

[…]

Ich weiß, dass es für einige von Ihnen schwer zu glauben ist, dass die Realität vor Ort so sehr von der Berichterstattung der Mainstream-Medien abweicht. Aber es lohnt sich, daran zu erinnern, dass der amerikanischen Öffentlichkeit zwei Jahrzehnte lang versichert wurde, dass wir in Afghanistan gewinnen würden. All diese Berichte entpuppten sich als ein Haufen Lügen, als die afghanische Armee, die wir angeblich “aufgebaut” hatten, innerhalb weniger Wochen zusammenbrach. Zu diesem Zeitpunkt hörten die Medien auf, über Afghanistan zu berichten, genauso wie sie es mit der Berichterstattung über den Irak getan hatten, anstatt jemanden zur Verantwortung zu ziehen.

Leider sieht es so aus, als würden wir in der Ukraine auf ein ähnliches Ergebnis zusteuern. Die Frage ist nur, wann und wie lange Biden in der Lage sein wird, einen Stellvertreterkrieg fortzusetzen, der leicht hätte vermieden werden können.


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16 Kommentare

  1. […] erklärt. Die ukrainische Gegenoffensive ist gescheitert. Die ukrainische Armee wird auf dem Schlachtfeld geschlagen und das gelieferte Gerät vernichtet. Die “Gegenoffensive” der “von der NATO […]

  2. Konrad Kugler 26. Juni 2023 at 16:15Antworten

    Die Russen bilden nur den Fleischwolf, in den die ukr. Soldaten getrieben werden.

  3. Georg Uttenthaler 21. Juni 2023 at 22:55Antworten

    Die Lager der Nato Länder sind leer und es braucht Jahre diese wieder zu füllen. Das bedeutet dann hoffentlich auch, dass die USA Jahre brauchen um wieder einen neuen Krieg zu beginnen.
    Somit haben wir auch für die nächsten 5 Jahre einen Zahnlosen Tiger, der seine Interessen nicht mit Waffengewalt durchsetzen kann.

    Ich weiß nicht, ob dies alles der Plan der Russen war. Russland geht international gestärkt aus dem Krieg hervor, Russland hat seine Alternative zum SWIFT etablieren können, Russland kann mit den BRICS eine Multipolare Weltordnung aufbauen.

    Die NATO Länder allen voran die USA können nichts dagegen tun, da die Waffenlager leer sind.
    Wenn dass alles im Voraus geplant worden ist, dann sitzen die wirklich großen Denker in Russland, wogegen die Think Tanks des Westens sich wie eine Grundschulklasse ausmachen.

    Was spricht dafür, dass Russland zumindest viele Punkte vorher geplant hat? Es ist die Veröffentlichung der RAND- Denkfabrik vor dem Krieg in der das Vorgehen des Westens beschrieben wurde. Der Westen bzw. die NATO haben schon 2019 veröffentlicht, was sie vorhaben. Russland hatte daraufhin Zeit sich darauf vorzubereiten und einen eigenen Plan zu erstellen. Mit dem Einmarsch der Truppen 2022 kannte Russland den Plan des Westens somit seit 3 Jahren. Das war keine unüberlegte Aktion.

    Russland konnte seine neuen Waffen im Einsatz gegen die modernsten Waffen des Westens testen und der Welt zeigen, dass die Waffen Russlands (googeln!) denen des Westens weit überlegen sind.
    Russland hat der Welt gezeigt, dass die USA nicht die großen Überlegenheit hat, die diese vorgeben. Im August wird es in Südafrika zum großen BRICS treffen kommen. Der Westen hat panische Angst davor, dass die BRICS eine eigene Währung schaffen, die in Konkurrenz zum Dollar und Euro stehen.

    Und das alles als Folge der US- Kriegstreiberei seit dem Vietnam Krieg, insgesamt 33 illegal geführte Angriffs- Kriege. (ohne UN. Mandat). Vor 80 Jahren hatte man einen Maler aus Braunau als “nützlichen Idioten” gegen Russland gehetzt, der “nützliche Idiot” heute heißt “Selensky” und die Ukraine wird genauso untergehen wie damals Deutschland.

  4. Andreas 21. Juni 2023 at 11:39Antworten

    Vielleicht streiken meine Suchmanschinen, aber ich kann den Text von Sachs nicht finden …

  5. A--w-n 21. Juni 2023 at 10:57Antworten

    Es müsste das Vermlgen nicht Russischen, sondern der Westlichen Oligarchen konfisziert werden und für den Wiederaufbau Deutschlands verwendet werden, also Deutschland müsste zumindest die bisher auf 600 MRD EUR geschätzten Kosten ersetzt erhalten. Es sind ja nicht die USA etc, nicht die Bürger, welche diese Politik betreiben…

  6. Peter Pan 21. Juni 2023 at 10:13Antworten

    Wäre es nicht langsam an der Zeit, dass sich die Grünen Politikerinnen zum Einsatz an der Front melden?
    Das könnte gleichzeitig das Problem des Fachkräftemangels insbesondere in den Parlamenten lösen, zumindest was den Anteil der Grünen Abgeordneten ohne Ausbildung betrifft.
    https://www.boell.de/de/2022/03/14/die-gruene-bewegung-muss-die-ukraine-unterstuetzen

  7. niklant 21. Juni 2023 at 10:06Antworten

    Die Steuerfress-Maschine Ukraine braucht weder Frieden noch Verhandlungen! Es Reicht, wenn dank Korruption Milliarden in diese angeblichen Kriegstreiber gepumpt werden. Das Geld landet zum größten Teil wohl nicht bei Selensky sondern geht in die Amerikanische Rüstungsindustrie zur Herstellung von Waffen! Selbst der Deutsche, der ohne Friedensvertrag dasteht hat seine Rüstungsindustrie angekurbelt. Was wirklich mit den Geldern passiert weiß ich zwar nicht, aber dafür leidet Europa unter der Duinkel-Grünen Politik des Lügens über Klima und Mangelwaren. Hungersnöte, die Künstlich hergestellt wurden um die Bevölkerung weiterhin zu dezimieren! Irgendwann ist der Punkt erreicht, wo der Schutz des Millitärs benötigt wird, um die Peiniger zu schützen.

    • Sepp Lienbacher - joseph53 21. Juni 2023 at 12:22Antworten

      Jeder Kontakt zu ukrainischen Menschen sollte genutzt werden, um die Wahrheit an das verratene und gepeinigte Volk zu bringen.
      Dann würde dieses Ekel Selenskji wohl schnell entmachtet sein und ehrliche Vernunftbegabte könnten Waffenstillstand und Frieden verhandeln.

  8. suedtiroler 21. Juni 2023 at 10:05Antworten

    und rein zufällig “passierte” dann auch noch Bucha, das die ignorante Haltung zementierte, die Russen und Putin seien allesamt Kriegsverbrecher und deswegen dürfe man gar nicht verhandeln

    die Taktik der Russen ist übrigens nicht Gebietsgewinn.
    warum sollte das flächenmässig größte Land der Welt noch mehr Land wollen?
    es geht um strategische Punkte (Landbrücke Krim) und russischstämmige Bevölkerung (wahrscheinlich zweitrangig).
    Die Russen treiben die Ukrainer von einem Fleischwolf in den nächsten, zerstören Tag für Tag ihr Gerät und Material bis ihr deklariertes Ziel, nämlich die De-Militarisierung der Ukraine, erreicht wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Ukrainischen Streitkräfte ausgeblutet sind, spätestens dann bricht dieser Marionetten Staat zusammen.
    Die USA und UK glaubten diese Abnutzungsstrategie gegen die Russen zu fahren, jetzt bezahlen die Ukrainer mit ihrem Leben für diesen irrsinnigen Plan. Sie werden so lange bezahlen bis nicht mehr genug Ukrainer übrig sind oder sie sich vom korrupten und kriminellen Kiewer Regime entledigen.

    Übrigens:
    fällt nur mir auf dass die Gruppen der Kriegstreiber und -Hetzer und die der Zeugen Coronas große Überschneidungen haben, ja fast deckungsgleich sind?

    • Christoph 21. Juni 2023 at 12:39Antworten

      Es gibt zudem die Überschneidung zu den Protagonisten des Klimawandels. Corona, Klima und Ukraine sind insofern nur Facetten des Vorhabens, die Macht zu erhalten während das aufgeblähte Währungssystem kollabiert. Maximales Chaos soll wieder einmal den Blick auf die wahren Täter vernebeln, so dass sich Bürger gegenseitig bekämpfen. Die Macht wird zementiert.

      • suedtiroler 23. Juni 2023 at 8:55

        sehe ich genau so.

    • Steve Acker 21. Juni 2023 at 15:38Antworten

      Zu Bucha, man beachte den Zeitablauf.
      am Mittwoch Ende März, zogen die Russen ab.
      Am donnerstag verkündet der Bürgermeister dass die weg sind.
      Am Samstag Meldung der ukrainischen Agentur lb.ua dass Spezialtruppen die Stadt von
      Kollaborateuren “säubern”.
      Und am sonntag, 4 Tage nach Abzug der Russen, stellt man fest , das lauter leichen auf den Strassen liegen.

      • suedtiroler 23. Juni 2023 at 8:57

        ja. das ganze ist absurd und würde keiner fairen und unabhängigen Überprüfung standhalten.
        was wohl auch der Grund ist, wieso sich die Ukraine und der Westen gegen so eine Prüfung wehren.
        Bucha ist inzwischen auch kein Thema mehr, es hat seinen “Zweck” ja auch erfüllt: der Krieg ging weiter

  9. Vietato Fumare 21. Juni 2023 at 9:53Antworten

    Es ist wie bei Corona: Diejenigen und der Impfung, die sich der herrschenden Lügenorgie anschließen, mögen momentan noch den vollen Rückenwind des Wahnsinns genießen und sich daran berauschen. Aber die Geschichte wird einmal ein hartes Urteil über sie sprechen.

    Und auch ihre eigenen Kinder werden sie für ihre Dummheit und die ruinierte Zukunft hassen.

  10. Frank D. 21. Juni 2023 at 9:51Antworten

    BoJos Besuch und der Abbruch der Verhandlungen gingen damals auch durch die Presse.

    Die Toten seit Mai 2022 liegen damit eindeutig in der Verantwortung des Wertewestens und seiner Protagonisten in Regierungen, Politik und Medien.

    By the way, mEn ist der ukrainische Verhandlungsführer kurz nach seiner Rückkehr in eine Kugel o.ä. gelaufen.

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