
Sharpen – eine US-App erspart Studenten zu viel Denken!
Dass die Fähigkeit von Schülern und Studenten, mit Informationen umzugehen bzw. sie zu rezipieren auch in Hinkunft nicht zu-, sondern wohl eher abnehmen wird, darf man vermuten. Wie dazu sonst noch „Hilfe“ geleistet wird, zeigt eine neue App aus den USA.
Nicht zuletzt dank ständig steigender Einflussnahme äußerer, zum Teil höchst bedenklicher Kräfte auf alle Stufen unseres Bildungssystems, scheint sich dieses qualitätsmäßig in einer Abwärtsspirale zu befinden.
Die subtile Indoktrination beginnt schon im Kindergarten, wo den Kleinen direkt und indirekt verklickert wird, wer auf dieser Welt die „Großen und Wichtigen“ sind und warum sie angeblich immer Recht haben. So wie Mama und Papa natürliche Autoritäten darstellen, werden ihnen auch Papa Staat und Mama Milchmädchen-Medium (etwa in Form einer „Kinderzeitung“) als faktisch und moralisch saubere Leitbilder präsentiert.
Bis sie später in den Gymnasien und Universitäten vorstellig werden, soll sich derartiges „Basiswissen“ möglichst gut gesetzt und sie zu wunschgemäß vorinformierten braven Staatsbürgern geformt haben.
Alle Verehrer Orwell’scher Dystopien dürften sich hier besonders über eine Neuerung aus Amerika freuen – eine neue App namens „Sharpen“ will der Studentenschaft künftig zu viel eigenes Bemühen ersparen. Das Studium soll buchstäblich kinderleicht werden.
Keinesfalls darf es offenbar mehr so sein wie etwa zu meiner Zeit, als wir uns vor jeder Prüfung – ziemlich ratlos – mit einem Riesenstapel von Büchern und Skripten konfrontiert sahen, ohne sich vorstellen zu können, wie man mit mehreren tausend Seiten Information selektiv und sinnvoll umgeht – wie man kurz gesagt „studiert“.
Hingekriegt haben wir es fast alle, der Rest musste anerkennen, dass ein Studium eben nicht das Richtige für sie war. Es gab einschlägige Tutorien, hilfreiche Privatskripten von Super-Studenten und die schiere Übung plus Austausch in einer Gruppe lehrte uns, wie man die Quintessenz eines Themas erarbeitet, es selbst aufbereitet, gründlich durchdenkt und am Ende eigene Schlüsse zieht. Oft grausam anstrengend, zugegeben, aber Studieren war halt einmal kein Honiglecken. Anstrengung kann Spaß machen und so war es meistens auch.
Diese leidige Situation kann sich mit „Sharpen“ nun ändern, da ja so viele hoffnungsvolle Talente klagen, sie seien zum konventionellen, universitären Lernen nicht mehr in der Lage. Das entspricht sichtlich der Wahrheit, was in unseren Breiten schon diverse kopierte bzw. sonst fragwürdige Abschlussarbeiten mancher Politgrößen beweisen (bei Wissenschaftlern schaut man wohl zu wenig genau hin).
Es scheint also ein ständig sich vergrößerndes Kompetenz-Vakuum in der akademischen Ausbildung zu existieren. Da aber bekanntlich jeder Freiraum umgehend befüllt wird, entstand die Bombenidee: Man bereitet Lernstoff für die Studenten-Community quasi so idiotensicher auf, dass nichts mehr schiefgehen kann. Bleibt mit einem Blick auf Orwell immer die Frage: Wer ist „man“?
Mit der Lern-App “SHARPEN” zieht der New Yorker Schulbuch- und Bildungsverlag McGraw Hill die Konsequenzen aus dem veränderten Lernverhalten der Studenten. Die Anwendung ermöglicht das Lernen mithilfe eines kontinuierlichen Angebots an Lehrinhalten, mundgerechten Videos, wischbaren Lernwerkzeugen und einem personalisierten Aktivitäts-Dashboard. Die App, die für das Herbstsemester 2022 kostenlos ist, ergänzt die Erfahrung im Hochschulunterricht und kombiniert das, was die Studenten für ihre Kurse lernen müssen, mit der Art und Weise, wie sie lernen wollen und möchten, heißt es.
Mundgerecht. Wischbar. Personalisiert. Gratis. – Das sollte aufhorchen lassen…
Eine neue Elite der Unfähigen?
Aufgrund von Covid (wirklich nur deswegen?) haben 75 Prozent der US-Studenten ihre Studienweise geändert und drei von fünf fühlen sich regelmäßig überfordert und gestresst. Studieren ohne soziale Medien wird als undenkbar empfunden, denn Lernwerkzeuge sollen „ansprechend und bequem“ sein. Drei von vier Studenten gaben an, sie würden mehr lernen, wenn die Materialien „dem Komfort der Ressourcen“ entsprächen, auf die sie auch sonst zurückgreifen – den sozialen Medien also. Wie war das eigentlich, als alte Hasen wie ich noch stunden- und tagelang in Bibliotheken recherchierten und am Ende stolz auf diese Arbeit sein konnten – das gab nämlich auch viel Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Alles nicht mehr nötig, es gibt jetzt „Sharpen“! „Bequemlichkeit“ wird beim Lernen nachgefragt. Zwar vertraut man den Social Media-Plattformen nicht so wirklich, aber genau darum wird den armen gestressten Youngsters nun laut eines Mit-Entwicklers von der Montclair State University ja geholfen, indem diese App „die Informationen soweit herunterbringt“, dass sie jeder schnell versteht. Ob diese Informationen allein dadurch wahrer werden, sagt er nicht dazu. Und ein Schelm, wer jetzt denkt, dass sich hier großartige neue Möglichkeiten der Beeinflussung von Meinungen und Sichtweisen eröffnen.
Das Youtube-Video schwärmt: „The Universe of Knowledge is so beautiful…how about trying a new way to study…a faster, simpler, easier way…”
Studenten werden also in Zukunft mit solchen Hilfsmitteln „leicht und bequem“ lernen und müssen sich keinesfalls mehr überanstrengen oder gar in Stress geraten. Eine ausgesuchte Elite, die solche Apps programmiert, wird ihnen sagen, wo’s langgeht beim Denken und Verstehen. Jeder soll „studieren“ können, der einigermaßen lesen, Trampolinspringen und am Handy wischen kann.
Wann diese Idee auch nach Europa überschwappt, ist wohl nur eine Frage der Zeit. Danach kann eigentlich gar nichts mehr passieren, denn von Krippe und Kindergarten über die Schul- und Studienzeit bis zur erfolgreichen Berufskarriere könnte man sich brauchbare System-Rädchen relativ mühelos und perfekt formen. Ideal auch für künftige Anwärter der „neuen“ Medizin, denn so gelänge es wesentlich besser, unerwünschte „Querdenker-Inhalte“ von ihnen fern zu halten.
Brave New World.
Quellen:
https://www.pressetext.com/news/app-sharpen-erleichtert-studis-das-lernen.html
https://www.mheducation.com/
https://www.montclair.edu/
Bild von Shahid Abdullah auf Pixabay
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© Dr. Gabriele Feyerer, Juristin, freie Autorin / Journalistin
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24 Kommentare
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In Deutschland wird die Anton-App für Grundschüler gepuscht. Ich habe das als einzige in der Klasse meines Kindes abgelehnt, da man damit höchstens Ankreuztests üben kann. Es gibt auch genug Bücher zum Thema. Kinder lernen von Menschen, nicht von Bildschirmen.
Die Indoktrination fängt damit an, dass die Kinder aus den Familien gerissen werden. 6 Stunden am Tag 5 Tage in der Woche, über 12+ Jahre. Die Kinder kommen in eine Klasse, wo jeder NIX kann, weil alles Kinder, und einE LehrerIn zur Unterhaltung, der/die NIX machen kann, weil es ABSOLUT NICHTS ZU TUN gibt ein einem Klassenzimmer. Die Eltern, selbst früher schon durch das System verdorben, wissen es nicht besser, und haben zumeist auch keinen Familienbetrieb mehr, kein Handwerk mehr, sondern sind sinnbefreite Systemsklaven. Anstelle dass die Kinder zu Hause bleiben, dort von ganz klein auf das Leben, Geschäftsgebahren, die Sprache und Kultur und den Beruf der Eltern oder des Onkels lernen, und nebenher in kürzester Zeit gut lesen, rechnen und schreiben lernen, wie das eben vor 200 Jahren üblich war, bevor die Schulen anfingen, also Beispiel USA, und in die soziale GEMEINSCHAFT (nicht Netzwerk, sondern Gemeinschaft!) des Kretzels integriert werden, also anstelle ins Leben zu starten, werden die Kleinen gehirngewaschen und kommen 12+ Jahre später “auf den Markt” wie es so schön heisst, und müssen bei NULL anfangen, unter hohem Konkurrenzdruck, bei Menschen, die sie zumeist nicht kennen, und nichts mit denen zu tun haben, ein Leben ohne Gemeinschaft, ohne Sinn, das Verderben. Und die Politiker, die finden das ok, weil das Volk ist das Vieh. Und das Vieh findet das auch noch gut!!!
Ja, sie haben absolut recht – leider!
Kinder/Jugentliche die vor der als Reifeprüfung bezeichneten Matura stehen, haben idR. in ihrem Leben noch keinen einzigen “Turm” gerechnet.
Beim Lesen (sinnerfassend!) / Schreiben sind sie dem Analphabetismus näher als irgendeiner nennenswerten Reife (wären deswegen von ihnen unterschriebene Verträge nicht anfechtbar?).
Wenn ich meine Kinder fragen würde in welche Richtung sie nach Wien aufbrechen würden, bekäme ich (ohne aufs Händi schauen zu müssen) die Antwort “keine Ahnung”.
Aber unser Schulsystem will das so – damit hat man für zukünftige Umsatzziele des Handels genug Leute die glauben (müssen) was in der Werbung erzählt wird.
Mit den an österr. Schulen flächendeckend verteilten “digitalen Endgeräten” wird das nur schlimmer – gibt es eine Schule die parallel zur deren Verwendung ein Konzept gegen die “digitale Demenz” aufgezogen hat??
Für das immer lauter werdende Gejammer der Wirtschaft über den Facharbeitermangel hab ich kein Verständnis – mein Mitleid hält sich hier echt in Grenzen.
Danke für den schönen Kommentar! Das mit dem Wort “Reifeprüfung” ist mir noch gar nicht aufgefallen! (ausser im Kontext: Film mit Dustin Hoffman, der so Erzamerikanisch ist, dass ich damit noch nie was anfangen konnte) Typische Politikersprache bzw. Propaganda. Und der “Turm”! Den hat mir meine Grossmutter beigebracht, am Tisch in der Küche, als ich noch in der Volksschule (auch das Wort “Volksschule”, Oh Mein Gott, “Grundschule” um nichts besser) war, da hat das Rechnen noch Spass gemacht. Meine Oma hat einen Betrieb geführt, der an das Haus angebaut war. Da gingen die Geschäftsleute, Gäste, weitreichende Verwandtschaft, Musiker usw. ein und aus, und das Rechnen war Teil des Lebens. Das waren noch Zeiten als Oma noch lebte! LG
Ja, wie leicht haben sich so viele Eltern mit dem Elterngeld einreden lassen, ihr Kind schon mit einem Jahr wegzugeben. Mit Geld, dass man ihnen vorher über ungerecht hohe Steuern und Sozialabgaben abgenommen hat. Ein wichtiger Punkt wäre, Kinder als Rentenbeitrag anzuerkennen, aber das war und ist politisch nicht gewollt.
Zum Thema Händi: Smartphones (allein das Wort ist eigentlich schon teuflisch verdreht) sollten wie Zigaretten behandelt werden. Mindestens bis 16 überhaupt gar nicht; am gesündesten ist es, auch danach smart zu sein und darauf zu verzichten. Oder wenigstens sowas wie netguard installieren, wobei auch solche Hilfsmittel letztlich nur Krücken sind.
Was meiner Erfahrung nach ein gutes Hilfsmittel ist, kein Systemsklave zu werden: der Glaube an Gott.
Ich erfuhr letzthin von der polnischen Christin Wanda Poltawska: Passend auch zum Thema Medizin:
“Die junge Polin Wanda Poltawska wurde im KZ Ravensbrück – gemeinsam mit vielen anderen Frauen – medizinischen Experimenten verbrecherischer Nazichirurgen unterworfen. Wanda Póltawska überlebte das Grauen und hat während der schlimmsten Jahren ihres Lebens drei Dinge gelernt: Das Leben ist für den Christen nur die Vorstufe zum Leben nach dem Tod. Sie erfuhr die wahre Bedeutung von Freiheit, der inneren Freiheit des Geistes, die einem niemand nehmen kann und sie erkannte das Gute in jedem Menschen, wie böse er auch scheinen mag. Es gibt keine “guten” und “bösen” Menschen, die Trennlinie zwischen Gut und Böse verläuft mitten in uns selbst.”
Dass nicht wenige, nicht zuletzt hochrangige offizielle Christen offenbar nicht viel mehr als Systemsklaven sind, ist leider auch traurige Realität.
Den Blick für das Wesentliche schärfen bedeutet diese Woche: Als Vorbereitung auf den Nationalfeiertag in der Schule z.B. den Offenen Brief zur Verteidigung und Aufrechterhaltung der Neutralität Österreichs lesen. Das ist sicher im Sinne der 90 % Steuerzahler, die für die immerwährende Neutralität Österreichs sind. Speziell auch Migrantenkinder sind sehr offen für Friedenspolitik. Wer z.B. 2011 schon als Kleinkind am Tahrir-Platz in Kairo gezeltet hat, weiß sehr zu schätzen, was die Basis unseres Staates ist bzw. sein soll. Im Lehrplan und auf der Schulhomepage stehen Dinge wie: Die Meinung des Andersdenkenden wertschätzen. Die Meinungsbildung ist zentral bei den Maturatextsorten… Da sollte nichts schiefgehen. Der Neutralität muss für brave Staatsbürger nach bestem Wissen und Gewissen aufbereitet werden, selbst wenn viele MSM-Medien sie in die Querdenker-Ecke rücken wollen.
Habe übrigens am Wochenende ein kritisches Theaterstück gesehen, in dem die Coronathematik inklusive Freiheitsentzug und Maskenkritik schon eingearbeitet ist: “Sonnentage – die neuen Plagen der Menschheit” von Mona May im Theater Arche in Wien 6, bis 23. Oktober; scheinbar überirdische Wesen wollen – in atemberaubender sprachlicher Kreativität – die Welt und die Menschen doch noch retten.
Die App ändert meines Erachtens nichts Wesentliches. Will man einen Schul- oder Studienabschluss in halbwegs angemessener Zeit absolvieren, und das ist wohl zumeist das Ziel, darf man ohnehin nicht zu viel denken im Sinne von hinterfragen. Ein Jus- oder Medizin-Student, der anfängt alles zu hinterfragen, wird zeitlebens sein Studium wohl nicht abschließen. Also muss er zwangsläufig davon ausgehen, dass das, was ihm “gelehrt” wird, auch den Tatsachen entspricht. Ob das nun in Büchern steht oder via App übermittelt wird, ist einerlei. Somit leistet unser Bildungssystem in gewisser Weise auch einen Beitrag zur Konditionierung auf Gläubigkeit. Je länger man also im Bildungssystem “verweilt”, umso “leichtgläubiger” wird man. Vielleicht erklärt das auch, warum die Impfquote unter Akademikern höher sein soll als im “gemeinen Volk”. Und für die Initialkonditionierung auf Gläubigkeit sind Religionsgemeinschaften aller Art mit dem Religionsunterricht zuständig. Was bleibt einem kleinen Kind, dem im Religionsunterricht erzählt wird, dass es den lieben Gott gibt, anderes übrig als daran zu glauben, wenn ihm alle Erwachsenen in seinem Umfeld das auch noch bestätigen? Ich selbst habe ja bis Covid grundsätzlich auch vieles geglaubt, was so in den “arrivierten” Medien erzählt wurde. Dann bin ich aber noch rechtzeitig aufgewacht, um jetzt grundsätzlich einmal gar nichts mehr zu glauben.
Eine App ersetzt die Bibel. Das ist doch mal ein Fortschritt. Dass beim Lernen der Weg das Ziel ist, ist eine obsolete Wahrheit. Bis jetzt haben wir Menschen ausgelacht, die sich vom Navi ins Wasser führen ließen. Das wird dann bald zur Normalität. Schon heute wird in der Schule jeder nach dem individuellen Grad seiner Verblödung “gefördert”, also unterfordert. Die einzige Hoffnung besteht in der gegenwärtigen Politik, denn Dank Energiewende, Sanktionen und mRNA-Spritzung haben wird die Menschen in Europa wieder dem evolutionären Einfluß der natürlichen Auslese unterworfen.
Welche bestimmt die “natürliche” willkürlich gestaltete Auslese, als am geeignetsten für das jüngste Gericht, in einem Generationen vermeidenden Ausleseverfahren in dem sich die Epigenetik nur mehr zum Warnblinken eignet?
Rudi Fluegl
Komplett Off Topic, aber meines Erachtens von erheblicher Brisanz. Die “Berliner Zeitung” zur Anfrage der “Linken” an die Bundesregierung bezüglich Anschlägen Pipelines. Auszug:
“Die Bundesregierung sei „nach sorgfältiger Abwägung zu dem Schluss gekommen, dass weitere Auskünfte aus Gründen des Staatswohls nicht – auch nicht in eingestufter Form – erteilt werden können.“ Grund dafür sei die „Third-Party-Rule“ für die internationale Zusammenarbeit der Geheimdienste. Danach unterliegt der internationale Erkenntnisaustausch besonders strengen Geheimhaltungsauflagen. „Die erbetenen Informationen berühren somit derart schutzbedürftige Geheimhaltungsinteressen, dass das Staatswohl gegenüber dem parlamentarischen Informationsrecht überwiegt und das Fragerecht der Abgeordneten ausnahmsweise gegenüber dem Geheimhaltungsinteresse der Bundesregierung zurückstehen muss.“ Im Klartext: Es gibt vermutlich Erkenntnisse, die die Bundestagsabgeordneten aber nicht erfahren dürfen.”
Wenn ich bisher noch Zweifel hatte, steht für mich jetzt definitiv fest, wer verantwortlich ist.
Man frägt sich, in welcher Bananenrepublik wir mittlerweile leben, wenn man den Volksvertretern Auskünfte verweigert.
@Hans im Glück
16. Oktober 2022 at 17:41
Keine Antwort ist auch eine Antwort …
Danke für den Anstoss!
Ich habe da Einwände. Orwellsche Unorte sind zum Fürchten. Die Freunde solcher Unorte lehnen Orwell als Mahner ab!
Als Studentensprecher ( Ich bin nun 66) hatte ich mit Professoren speziell mit Professor Pilz-Uni Linz, genau dieses Lernen und Vergessen für den Schein (“Scheinstudium”) zum Thema.
Profssor Pilz”ens” Aussage war Ihre! Unsere Studenten lernen wenigstens aus einer Unmenge von Informationen die wesentlichen zu abstrahieren.
Meine war ” Es ist noch kein Gerüst vorhanden um essentielles daran aufzuhängen.
Meine Kritik am Gerüst war die Ihre. Es war überwiegend ein schulisch oktroyiertes.
Der Unterschied von Bildung zur Ausbildung, die Möglichkeit aus vielen Informationen das auszuwählen, welches der reflektierten eigenen Persönlichkeit entspricht. Das andere ist, die Handlungs und Denkvorgabe!
Dazu kommt die Infoexplosion, die alle paar Jahre vorhandenes Wissen verdoppelt.
Der Zwang zur Spezialisierung. Die vergebliche Mühe nunmehr wirklich umfassendes Wissen zu erwerben, um noch dazu, damit existieren zu können! Die Vergeblichkeit solcher Mühen sieht man an ideologisierten Philosophen, die es beruflich geschafft haben müssten.
In der Uni Praxis sieht man eben -Scheine,, Scheine Schein, -Mitschriften von Professoren die Ihren Inhalt der Vorträge kaum ändern, eloquente, kommunikative Personen die sich mit allen Tricks dieser Erde durchlavieren (zum Teil bewundernswert-zum größeren Teil Basis unseres Problems).
Freude, Motivation, Ausdauer um unsere Welt- meist ohnehin nur Teile davon, gebiert man nicht mit dem Zuschütten von Stoff. Obendrein ist der vorausgewählt und von wem auch immer, auch von Ideologen, als würdig befunden.
Um mich nicht in argumentative Auswegslosigkeit zu versenken, möchte ich auf den Begriff des “akademischen Lehrlings” verweisen.
Ich bezweifle, dass es Universitäten möglich ist nach der Reifeprüfung nunmehr noch reifere “Weise”, Persönlichkeiten zu schaffen.
Der Trend zu schulischen Methoden, den wir haben, bremst.
Und der Glaube man ist staatlich bestätigt “fertig” noch mehr.
Der Glaube intellektuelle Fähigkeiten sind das ausschlaggebende, ist gefährlich.
Über Weisheit und was das sein könnte wird wenig reflektiert.
Anwendung, monetäre Effektivität, Erfolg und Fehlerlosigkeit sind die heilige Kuh.
Und die alten haben Ihre oft ” krummen Wege” vergessen, die wir nicht mehr zugestehen wollen.
Wir sind verantwortlich für den Glauben, Bildungsinstitutionen sind eierlegende Wollmilchsäue.
Oft sind sie “””nur””” Orte, die Zusammenkommen unterschiedlichster Menschen ermöglichen und die Grundlage für Entwicklung bilden, die dann überall hineinreichen.
auf diesen “informellen” Teil, der auch möglichen “sanften” Mit- Gestaltung solcher selbstwirksamen Strukturen wird viel zu wenig Wert gelegt. Außer von schlagenden Verbindungen zum abschreckenden Beispiel. Studentische Verbindungen mit der Strickleiter auf der Fahne.
Die Lehrkräfte sollten nicht nur die “Unterhalter”, die Vertreiber von Langeweile an solchen Orten sein.
Zum Glück finden sich immer wieder welche mit Eigeninitiative, die aber gute Chancen haben vom System gefressen zu werden.
Und wie notwendig bei einem Blog- Kommentar–Und so weiter und so fort! Ab zum Troll zur stereotypisierten Beschlechtachtung!
Rudi Fluegl
Studium war für mich: Wochenlang den ganzen Tag Lehrbücher oder Skripte durcharbeiten mit unzähligen Post-Its und hefteweise Notizen. Dazu in Lerngruppen Aufgaben machen und Dutzende alte Klausuren durcharbeiten. Jedenfalls in der Klausurzeit.
Das war auch schon viel auswendig lernen in manchen Fächern, aber leicht war das auch nicht aufgrund der schieren Menge an Stoff.
Aber immerhin war das noch ein Dipl.-Ing. Studium, da hatten wir wirklich viel Freiheit und Flexibilität ohne direkten Zeitdruck wie bei den Bachelor/Master-Studiengängen. Da kann man auch mal was schieben oder erstmal ein Semester Pause machen. Und nach dem (teils drögen) Grundstudium fängt man quasi neu an, das Vergangene geht nicht in die Endbote ein. So kann man sich auf den richtigen Stoff konzentrieren.
Aber das dauert halt auch (bei mir 12,5 Semester… 😙 ). Nur das will man heute nicht. Die Kids sollen nach dem Bachelor alles machen können ohne wirklich gebildet zu sein.
Das Prinzip Schule diente noch nie dazu selbstständig denkende Menschen zu schaffen, sondern funktionsfähige Staatsdiener. Solange zwischen Staat und Mensch aber noch eine Beziehung bestand und der jeweilige Staat noch die Interessen des eigenen Volkes vertrat war das noch in Ordnung. Da aber nun (zumindest in der westlichen Welt) alle Staaten hochkorrupt sind, sich faktisch in der Hand einer Elite befinden und diese Elite die eigenen Völker zur Erniedrigung, Entrechtung und Entvolkung freigegeben hat ist das Prinzip Schule völlig pervertiert. Unter den gegenwärtigen Bedingungen kann ein verantwortungsvoller Mensch keine Kinder mehr großziehen. Wie soll man der Indoktrination entgegenwirken, welche Perspektive soll die Jugend von heute in der geplanten Zukunft noch haben?
@majestyk74
16. Oktober 2022 at 14:12
“Solange zwischen Staat und Mensch aber noch eine Beziehung bestand und der jeweilige Staat noch die Interessen des eigenen Volkes vertrat …”
Bis wann hat der Staat das gemacht, und wann und warum hat er aufgehört, das zu tun? Oder war er immer schon ein politisches Herrschaftsinstrument und uns ist das nur nicht so aufgefallen? Dann liegt es auf der Hand: “Das Prinzip Schule diente noch nie dazu selbstständig denkende Menschen zu schaffen …”, und Immanuel Kants Aufforderung zu selbständigem Denken bleibt weiter aktuell.
In Frank Zappas Worten (“I’m the slime”, 1973): “You will obey me while I lead you / And eat the garbage that I feed you …”, das “Prinzip Schule” fördert, wie von Ihnen festgestellt, nicht Kants „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“, sondern eher “Your mind is totally controlled / It has been stuffed into my mold / And you will do as you are told”
Neue Apps sollen das erleichtern, wie zu erwarten war …
Madersbacher@
Die selig zu sprechende Maria Theresia nebst Beratern, gleich Giftgaskarl!
Mein Lieblingspruch.
Die Jungs sollten lernen was die Gradeinteilungen auf den Kanonen bedeuten.
Die Mädchen sollten wissen wie viele Gazewindungen auf die Stümpfe kommen!
Rudi Fluegl
@Fritz Madersbacher
In Gänze hat der Staat das natürlich nie getan. Das reale Leben ist ja auch kein Idealbild. Wer aber noch über ein nicht rotgrünsozialisiertes Geschichtsbild verfügt weiß, das Deutsche Reich vor 1918 war deutlich sozialer als sein heutiger Ruf. (Natürlich im Vergleich seiner Zeit, nicht über Epochen hinweg.) So weit in die Vergangenheit muß man aber auch nicht blicken, noch 1973 äußerte ein gewisser Helmut Kohl: „Seit der Französischen Revolution ist der Begriff der Nation vom Begriff des Staates nicht zu trennen. Diese Identität von Nation und Staat ergibt sich aus der Selbstverwirklichung eines Volkes als Nation durch politische Selbstbestimmung im Rahmen eines souveränen Staates. “
Für die meisten Menschen dürfte ein staatliches Schulsystem die beste aller Lösungen sein, für individueller denkende Personen ist ein solches System nicht ideal, weswegen auch Ausbruchsmöglichkeiten geben muß. Die Abweichler sind es ja, die die menschliche Entwicklung vorantreiben, nicht die Konformisten.
Egal wieviele Fehler frühere Bildungsysteme hatten, heute ist Schule ein Verbrechen an der Jugend und das wird sich rächen.
Wenn unsere Gesellschaften verblöden, dann betrifft das in erster Linie uns und nicht unbedingt die übrige Welt. Die Staaten, die mit dem Westen konkurrieren, können sich in dieser Konkurrenz nur behaupten, wenn sie sich technologisch und wissenschaftlich weiterentwickeln und vom Westen emanzipieren. Auf Dauer werden wir also so nicht nur die letzte Quelle des Wohlstands verlieren, sondern auch den Anschluss an die übrige Welt.
@majestyk74
16. Oktober 2022 at 18:43
“… noch 1973 äußerte ein gewisser Helmut Kohl: „Seit der Französischen Revolution ist der Begriff der Nation vom Begriff des Staates nicht zu trennen. Diese Identität von Nation und Staat ergibt sich aus der Selbstverwirklichung eines Volkes als Nation durch politische Selbstbestimmung im Rahmen eines souveränen Staates“
Ketzerische Frage: Hat das auf Deutschland 1973 zugetroffen? Stalin hat es (“Diese Identität von Nation und Staat”) 1945 so gesehen und für das besiegte Deutschland vorgeschlagen, Kohls Oberherren haben es verhindert. Kohls Vor- und Parteigänger, die westliche Marionette Adenauer, hat 1949 die “Bundesrepublik Deutschland” ausgerufen. Ob das ein Akt “der Selbstverwirklichung eines Volkes als Nation durch politische Selbstbestimmung im Rahmen eines souveränen Staates” war, sei dahingestellt. Ich bezweifle das. Aber ich bezweifle auch, dass die “Wiedervereinigung Deutschlands” ein solcher Akt war, unter “ferner liefen” vielleicht …
Aber das führt weit weg vom Thema dieses “Blog-Eintrags” …
@Fritz Madersbacher
Bei Ihrem Einwand unten ist kein Antwortbutton, daher also hier. Ihre Frage ist nicht ketzerisch, sondern mehr als berechtigt. Ich vermute beim Kohlzitat mehr Wunschdenken. Vermutlich aber war das Halsband nicht so straff. Der zeitliche Abstand zum verlorenen Krieg war ja noch nicht so groß, nach außen war das kleine Deutschland aber wieder ein Juniorpartner.
Im Grunde wußten wir in Westdeutschland vor der Wende ganz genau. daß wir nicht souverän waren. Gab genug Scherze über den 51. State. Warum der größte Teil meiner Genereation und die noch älteren dies vergessen haben weiß ich nicht, ich aber war mehr als verwundert, daß man einfach so am Grundgesetz festhielt, daß völlig widerspruchslos weiterhin amerikanische Truppen im Land verblieben, wo doch die Russen ihrerseits die Koffer packten.
Womöglich waren schon damals prominente Köpfe auch nicht unbedingt schlauer, sondern ließen sich von Äußerlichkeiten blenden und äußerlich war man ja wieser wer oder glaubte es zu sein.
Tatsächlich war Deutschland vermutlich nach 1918, jedenfalls ganz klar nach 1945 nie mehr souverän und was die Volkssouveränität angeht, da trennen sich die Meinungen. Ob Demokratie jetzt aber mit diesen Menshcen machbar wäre, die noch vor kurzem am liebsten jeden Impfmufffel an den Pranger stellten weiß ich nicht. Mein Menschenbild ist in den letzten Jahren nicht unbedingt besser geworden.
@Bananita
Die Verblödung und Dekadenz geshcieht so nur im Westen. Westen ist aber auch nur eine Himmelsrichtung, von den USA aus liegen China und Rußland westlich. Ob die Dekadanz wirklich nur eine gesellschaftliche Entwicklung ist oder ob nicht der Bildungsverfall in Kauf genommen, ja sogar gefödert wird, ich weiß es nicht, wundenr würde mich nichts.
Als Westdeutscher muß ich zugeben, im Vergleich zur DDR hinkte unser Bildungsniveau anscheinend eh früh etwas hinterher, Bayern vielleicht ausgenommen. Die roten Bildungspläne waren auch schon immer ideologisch gefärbt, Abi für alle heißt übersetzt ja auch nichts anderes als Abi für keinen. Keiner soll mehr wissen als ein anderer.
Wenn Sie nur die bürgerliche Schule kennen, dann schließen Sie bitte nicht von sich auf andere.
@Heiko
16. Oktober 2022 at 18:03
„Solange zwischen Staat und Mensch aber noch eine Beziehung bestand und der jeweilige Staat noch die Interessen des eigenen Volkes vertrat …“ erfüllten die Schulen bestmöglich die Aufgabe, ihre Schüler zu Menschen heranzubilden, die ihre eigenen Interessen erkennen und wahrnehmen können und den Staat als Instrument zur Wahrung dieser Interessen einzusetzen verstehen. Wenn ein Staat der Unterdrückung des Volkes dient, muss das Volk entsprechend (auch schulisch) präpariert werden, um die Unterdrückung prolongieren zu können. Wir in Österreich kennen nur das letztere, eine (halbherzige) Insel – das “Rote Wien” – wurde schnell wieder beseitigt (Februar 1934) …
Ja, Bildungsangebote an den Blödesten anpassen, und das in “einfacher Sprache”.
So geht es schon seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten 🙈🙉🙊🙁☹️😂🤣😎🇮🇱