Russlands Teilmobilisierung, die Abstimmungen in der Ostukraine und die vermutlichen Folgen

23. September 2022von 7,2 Minuten Lesezeit

Vladimir Putins Ankündigung, 300.000 Reservisten an die Front zu schicken und in den nächsten Tagen Volksabstimmungen in der Ostukraine durchführen zu lassen zeigen der Ukraine – und dem Westen – klare Grenzen auf.

In Europas Osten überschlagen sich in den letzten Tagen die Ereignisse. Da fanden zunächst die beiden Offensiven der Kiewer Regierungstruppen statt: dem (weitgehend) gescheiterten Angriff in Richtung Cherson im Süden Ende August folgte alsbald – und wie zwischenzeitlich bekannt wurde entgegen den Empfehlungen der US-Berater – eine zweite Offensive östlich von Charkow.

Ukrainische Angriffe vor der Teilmobilisierung

Die Vorbereitungen für den zweiten Vorstoß waren den russischen Militärs gewiss nicht verborgen geblieben, weswegen sich die westlichen Medien zwar in (Vor- und Schaden-) Freude überschlugen und den vielfach bevorstehenden Kollaps von Putins Truppen prophezeiten. Zweifelsfrei sind die ukrainischen Truppen, vielfach unterstützt durch ausländische Truppenteile, weit vorgestoßen, von einem „Durchbruch“ oder gar einem strategischen Erfolg zu sprechen ist zweifelsfrei übertrieben.

Diese Einschätzung geht auch aus einer Vielzahl der in westlichen Leitmedien erschienenen Kommentare und Berichte hervor, wie etwa die Meinung von Mark T. Kimmit, 2008/09 immerhin US-Vizeverteidigungsminister für politisch-militärische Angelegenheiten unter George W. Bush, im Wall Street Journal (1. Sept. 2022), der einen „Durchbruch [nahe Cherson für] unwahrscheinlich“ hielt und zudem „logistische Probleme“ einräumte, die alsbald einen Wandel der US-Politik nach sich ziehen könnten.

Die Lage östlich von Charkow betreffend, befand auch der i.R. befindliche US-Oberst Daniel L. Davis – übrigens ähnlich wie Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer am 14. Sept. 2022 –, dass „der Krieg in der Ukraine…noch lange nicht zu Ende“ ist. Im Gegenteil, die beiden ukrainischen Operationen hätten

Wohl die Mehrzahl der verfügbaren offensiven Mittel verbraucht, hohe Verluste erlitten und werden gewiss einige Zeit brauchen, um die Angriffe wieder aufzunehmen.

Putins Rede, Verteidigungsminister Shoigus Informationen

In seiner am 21. Sept. 2022 gehaltenen Rede verkündetete Vladimir Putin die „Teilmobilisierung“ von rund 300.000 Reservisten. Diese Truppenteile, allesamt Soldaten, die kürzlich gedient hatten, werden nun in den nächsten Wochen ausgerüstet, verlegt und stehen voraussichtlich in einigen Wochen in voller Stärke einsatzbereit Gewehr bei Fuß. Es steht gewiss außer Zweifel, dass diese Truppenkörper alsbald im Konflikt eingesetzt werden.

Beachtenswert an der Rede Putins ist sicherlich, dass er eingestand, dass die bis anhin eingesetzten Kräfte es nicht vermögen, die „über 1.000 Kilometer lange Frontlinie“ in ihrer Gesamtheit abzuschirmen. Wiederholt ist es in den letzten Wochen zu Angriffen auf russisches Territorium gekommen, was ein Grund für die Teilmobilisierung sei.

Jenseits aufsehenerregender Ausführungen – etwa auf die „teilweise moderneren Waffensysteme“ Russlands sei in jedem Fall auf die vielfachen Hinweise Putins verwiesen, dass Kiew „durch die USA und Großbritannien ferngesteuert“ werde. Jenseits der völkerrechtlichen Implikationen seien an dieser Stelle in jedem Fall auf die Konsequenzen der – aller Voraussicht nach positiv für Russland ausgehenden Referenden in den Regionen Donetsk, Lugansk, Cherson und Saporoschje hingewiesen:

Sollten diese Oblaste in wenigen Tagen Teil Russlands sein, so würde der Kreml in jedem Fall jegliche Angriffe auf diese Regionen – wie etwa den seitens der Ukraine fortgesetzten Beschuss von Donetsk vor einigen Tagen [und auch heute] – als Kriegsgrund erachten.

Nach Putin meldete sich auf Verteidigungsminister Shoigu zu Wort, der auf die außerordentlich hohen Verluste der Kiewer Truppen hinwies: russischen Verlusten von 5,937 Gefallenen stünden, so die russische Nachrichtenagentur TASS, mehr als das Zehnfache (61,207 Gefallene) sowie rund 40,000 Verwundetete gegenüber. Wieweit diese Angaben stimmen mögen, ist zwar zum aktuellen Zeitpunkt nicht verifizierbar, es sei jedoch darauf verwiesen, dass diese Verluste, wenn ansatzweise der Wahrheit entsprechend, rund die Hälfte der ukrainischen Streitkräfte ausmachen würden.

Die Bedeutung der Teilmobilisierung

Nach der Übernahme der Krim vor über acht Jahren wandten sich mehrere ukrainische Regionen an Moskau mit ähnlichen Ansinnen, was der Kreml jedoch abgelehnt hatte. Letztlich waren es „nur“ die beiden Volksrepubliken Donetsk und Lugansk, die sich einigermaßen gegen die ukrainischen Truppen und die Asow-Formationen behaupten konnten.

Seit Ende Februar 2022 sieht die Situation aber zunehmend anders aus, und die in den nächsten Tagen stattfindenden Abstimmungen werden wohl ähnliche Ergebnisse wie auf der Krim zeigen.

Dies legt in erster Linie nahe, dass der Kreml den strategischen Fehler von 2014 zu revidieren sucht. Die Grenzen Russlands werden sich in den nächsten Tagen wohl verschieben, und es steht zu erwarten, je nach Verlauf der Kämpfe der nächsten Monate, dass gegebenenfalls weitere Regionen „die Seite wechseln“ werden.

Die russischen Teilmobilisierung schafft in jedem Fall ausreichend Kapazitäten, um zukünftige Attacken der Kiewer Truppen zurückzuschlagen.

Darüber hinaus steht die Frage im Raum, wie weit Kiew und seine westlichen Verbündeten den Fluss von Geldern, Waffen und Kriegsmaterial sowie weiterer Ausbildung ukrainischer Truppen angesichts der fortschreitenden Jahreszeit aufrecht erhalten können. Vom (innen-) politischen Willen angesichts der zunehmenden Energiekrise ganz zu schweigen.

Völkerrechtlich bewegen sich die EU- und NATO-Staaten seit geraumer Zeit auf dünnem Eis, wie auch ein entsprechendes Gutachten des Bundestages aus letztem März einräumte (Hervorhebungen im Original; S. 7-8):

Das Eingreifen mit eigenen Streitkräften, d.h. die unmittelbare Beteiligung an den Konflikthandlungen mit militärischer „Man-Power“, machen einen unterstützenden Staat zweifelsohne zur kriegsführenden Konfliktpartei („co-belligerent“)…

Grauzonen eröffnen stets Möglichkeiten für rechtlich unterschiedliche Interpretationen und Bewertungen durch alle Beteiligten – auch hinsichtlich der Frage, ob eine Konfliktbeteiligung (durch Drittintervention) vorliegt oder nicht.

Russland hat hier jegliche Ambiguität ausgeräumt, wie Putin in seiner bereits zitierten Rede klarstellte:

Im Falle einer Bedrohung der territorialen Integrität unseres Landes und zur Verteidigung Russlands und unseres Volkes werden wir mit Sicherheit von allen uns zur Verfügung stehenden Waffensystemen Gebrauch machen. Dies ist kein Bluff.

Die Abstimmungen in Donetsk, Lugansk, Cherson und Saporoschje

Jenseits aller möglichen Fragen von Legitimität und Völkerrecht, die bevorstehende Vereinigung der vier Regionen Donetsk, Lugansk, Cherson und Saporoschje legt in jeden Fall nahe, dass diese Fragen für Russland geklärt sind.

Seitens der TASS gab es weitere Informationen, die die Motivation – Verzweiflung – der Bewohner des Donbass wohl beflügeln: mit bis zu 15 Jahre Haft droht die Kiewer Regierung den Einwohnern von Donetsk, Lugansk, Cherson und Saporoschje, wenn diese an den Abstimmungen teilnehmen.

Da neben dem weiter anhaltenden Beschuss durch Kiewer Truppen – auch in Lugansk – neben der Teilnahme an den Abstimmungen auch die Annahme humanitärer Hilfe durch Russland mit Freiheitsstrafen bedroht werden, “treibt Kiew die Menschen weiter in die Arme Russlands”, erachtet auch Thomas Röper die Situation recht eindeutig.

Weitere aktuelle Hinweise zu den heute beginnenden Abstimmungen finden Sie u.a. hier.

Die Bedeutung der aktuellen Ereignisse: Versuch einer Einschätzung

„Sobald die Regionen Donetsk, Lugansk, Cherson und Saporoschje Teil Russlands sind, bedeutet dies ‚Schachmatt‘“, so Paolo Raffone, Direktor der Brüsseler Geopolitik-Denkfabrik Council for Inclusive Capitalism (CIPI), wie der neuseeländische Daily Telegraph heute (22. Sept. 2022) berichtet.

Jegliche weitere Angriffe auf diese Territorien, so Raffone, stellen zweifelsfrei einen Kriegsgrund für Russland dar.

Betreffend die Möglichkeiten der Ukraine und ihrer westlichen Unterstützer, das Blatt militärisch noch zu wenden – falls dies je eine realistische Option war (was durchaus bezweifelt werden darf) – so schließt sich dieses Zeitfenster aus zwei Gründen rasch innert der nächsten Wochen.

Zum einen wird die Truppenstärke auf russischer Seite in absehbarer Zeit zunehmen; aufgrund der bisher erlittenen – wiewohl gewissen Zweifeln hinsichtlich der tatsächlichen Zahlen – Verluste Kiews scheint es nahezu ausgeschlossen, dass sich die militärische Lage unter den gegebenen Bedingungen signifikant ändern wird (kann).

Andererseits stellt die fortgeschrittene Jahreszeit – und die bevorstehende Schlammperiode (russ. Rasputiza bzw. ukrain. Bezdorizhzhia) – die militärischen Operationen beider Seiten vor erhebliche Probleme. Dies wiederum ist aufgrund der aktuellen Diskussionen über die Lieferung schwerer Panzer (Leopard 2 bzw. Abrams) an die Ukraine nicht „nur“ ein politisches, sondern auch ein nicht unerhebliches logistisches Problem. Wie National Interest etwa vor einem Jahr festhielt, sind die Straßen und v.a. Brücken Osteuropas vielfach ungeeignet, die oft weit über 60 Tonnen wiegenden Kampfpanzer zu tragen…

Hinsichtlicht der Abstimmungen werden die fortgesetzten Gräueltaten der Kiewer Truppen gegen die Bevölkerung der Ostukraine gewiss eher die (pro-) russischen Positionen verstärken.

Es steht zu hoffen, dass die Folgen der mutmaßlichen Eingliederung von Donetsk, Lugansk, Cherson und Saporoschje auch als solche seitens der Entscheidungsträger in Washington, London und Brüssel eingeschätzt werden.

Der fortgesetzte Beschuss von Regionen, die Russland als sein eigenes Territorium betrachte, wird – wie Vladimir Putin auch unmissverständlich ausführte – in jeden Fall verheerende Folgen haben.

Bild Alexei Kondratievich Savrasov artist QS:P170,Q353008, Savrasov rasputitsa, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

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37 Kommentare

  1. J. Th. 25. September 2022 at 10:55

    Die Truppenstärke wird auf russischer Seite in absehbarer Zeit abnehmen; aufgrund der bisher eingesammelten unvorbereiteten Soldaten, Soldaten die keine sind und nie gedient haben, so wie die Aussagen einiger jungen Männern in Russland. Die einzige Bedrohung ist Putin selbst. Russland steht auf Platz 11 der Wirtschaftsmächte. Das ist ein desaströse Ergebnis. Worauf er sich beruft ist absurd, denn der Fürst Wladimir im 10. Jahrzenten gelebt hat, der nie in Moskau war, nie sein konnte, weil es einfach Moskau im 10. Jahrhundert noch nicht gab. Deshalb ist es noch absurder, als er die Statue im Jahr 2016 aufgestellte. Putin hätte besser sich informieren müssen. Gier macht bekanntlich Blind. Staatliches Fernsehen und die Propaganda sind sehr gut geölt. Jeder in Russland der sich auskennt hat ein VPN, um an die richtigen Informationen zu kommen. Wer sich über das Völkerrecht hinwegsetzt muss mit den konsequenzen rechnen. Er macht die Rechnung ohne das russische Volk, dass wird langsam erwachen. Referenden sind der letzte Strohhalm um etwas in der Hand zu haben als eine Niederlage zu gestehen. Koste was es wolle. Ihm geht es nur um Machterhaltung. Putin ist auf internationalen Parkett zu einer toxischen Figur geworden. Wie sich solche Menschen an diese Position halten können, ist nur durch massive Handlungen wie in solche Länder bekannt sind. Das alles war lange geplant schon bei Putins Antritt. Er nimmt alles aus der Geschichte was ihm nützt. Inklussive Falschinformationen.

  2. Michael R 24. September 2022 at 16:01

    Das Völkerrecht (das Fachgebiet von Frau Baerbock) beinhaltet das Selbstbestimmungsrecht der Völker:

    “Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist eines der Grundrechte des Völkerrechts. Es besagt, dass ein Volk das Recht hat, frei über seinen politischen Status, seine Staats- und Regierungsform und seine wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung zu entscheiden. Dies schließt seine Freiheit von Fremdherrschaft ein. Dieses Selbstbestimmungsrecht ermöglicht es einem Volk, eine Nation bzw. einen eigenen nationalen Staat zu bilden oder sich in freier Willensentscheidung einem anderen Staat anzuschließen.”
    (Quelle: Wikipedia)

    Demnach haben die Menschen der Regionen Donetsk, Lugansk, Cherson und Saporoschje das Recht, darüber abzustimmen, ob sie sich der Russischen Föderation anschließen oder nicht.

  3. Dr. Knölge 24. September 2022 at 13:37

    Ist es vorstellbar, daß die amerikanischen Strategen von Anfang an wußten, daß die Sanktionen gegen Russland keine Wirkung zeigen, wohl aber die EU komplett wirtschaftlich in die Knie zwingen würden? Ist es denkbar, daß der Krieg nur angefacht wurde, um Europa zu zerstören und ein Zusammengehen der Staaten mit Russland für lange Zeit unmöglich zu machen? Ist die Vermutung abwegig, daß die USA tatsächlich einen Krieg gegen Europa führen und nur nebenbei gegen Russland? Ist das lange geplant und ist deshalb auch GB aus der EU ausgetreten?
    Wenn ich mir die heutige Situation anschaue und vergegenwärtige, daß die Regierungen der meisten EU-Länder samt Brüssel offenbar nichts dazulernen, erscheinen mir die genannten Vermutungen sehr plausibel.

    • Heiko 27. September 2022 at 11:12

      Genau das kann man bei den US-Thinktanks nachlesen. Man muss die Dinge immer vom Ende her denken.

  4. Hannibal Murkle 24. September 2022 at 9:22

    Man kann nicht deutlich genug erinnern – Selensky und der Westen haben nie Referenden vorgeschlagen. Für die soll die Groteske „Schenkung“ Chruschtschows in den 1950ern ultimatives Völkerrecht darstellen – sowie die Kraft der Eroberung mit westlichen Waffen.

    Das Saarland durfte in den 1950ern zwischen Frankreich und Deutschland wählen, Nizza im 29. Jahrhundert zwischen Frankreich und Italien – es gibt weit mehr Beispiele. Auch in Gibraltar wurde vor einigen Jahren zwischen Großbritannien und Spanien abgestimmt.

    • Andreas I. 24. September 2022 at 12:33

      Hallo,
      Falklandinseln, britisch besiedelt, Abstimmung → Ergebnis pro UK, das war für alle im Westen okay.
      Krim, russisch besiedelt, Abstimmung → Ergebnis pro Russland, das war für alle im Westen eine böse “Annexion” und Anlass für die erste Sanktionsrunde.

      Nun denn, da treten die Interessenlagen klar zum Vorschein, aber wie westliche Politiker und Qualitätsjournalisten es schaffen, sich trotz allem als Werte- und Moralapostel hinzustellen, das verblüfft mich immer wieder.

  5. Seb78 23. September 2022 at 20:58

    Ist es die Not? Ist es genial? Man kann es nicht sagen. Sicher ist. In Moskau spielt man Schach und in Brüssel MauMau. Krieg ist nie gut, aber die Ukraine bekommt nun genau dass was sie wollte. Die EU verhebt sich und wird ggf. Zerfallen. Wäre ich Russe würde ich den Sack zumachen und mindestens Odessa einnehmen und einverleiben. Der Ukraine ist in über 8 Jahren nichts anderes eingefallen als die eigenen Leute zu bombardieren.

  6. Dr. Rolf Lindner 23. September 2022 at 19:11

    Da die Abstimmungen über den Beitritt der genannten Volksrepubliken zu Russland völkerrechtswidrig sein sollen, gehe ich davon aus, dass der Beitritt der DDR zur Bundesrepublik auch völkerrechtswidrig war. Es muss ein eigenartiges Völkerrecht sein, wenn die mehrheitliche Entscheidung eines Volkes, unter welcher Flagge es leben will, völkerrechtswidrig sein soll bzw. von der Auslegung der USA und ihrer Vasallen abhängt.

    • Andreas I. 24. September 2022 at 12:23

      Hallo,
      beim Beitritt der DDR gab es ja nichtmal ein Referendum, da wurde das Ergebnis der letzten DDR-Wahl (Volkskammerwahl) so interpretiert, dass der Beitritt und die Schnelligkeit / der Zeitpunkt selbstverständlich seien.
      Und während die DDR aus dem sich auflösenden Warschauer Pakt kam, wurde wie selbstverständlich vorausgesetzt, dass die neue gesamt-BRD natürlich in der Nato ist. Es wurde erzählt, international hätten viele Angst, dass ein “wiedervereinigtes” Deutschland eventuell an alte Großmachtbestrebungen anknüpfen könnte. Nach heutigen Informationen könnte man summieren, dass USA damals die gleiche Angst vor einem souveränen Deutschland hatte, die USA auch jetzt hat.

  7. Georg Uttenthaler 23. September 2022 at 17:53

    Als im Krieg Geborener weiß ich den Frieden und die Neutralität zu schätzen. Jugendliche und Regierende aus der linksgrünen Ecke, die das Glück der späten Geburt hatten, sind daher mit dem Thema „Neutralität“ überfordert!!!
    Weil wir heute wieder von als Politiker getarnte Marionetten der EU und speziell Österreich wiederum in eine vorher nicht gekannte „Kriegs- Maschinerie“ hinein gehetzt werden, ist es das Gebot der Stunde, dieser Regierungs- Bande vorzeitig jenes Handwerk zu legen, von dem sie keine AHNUNG hat. Sollte es zu einem Krieg, kommen, so wird das neutrale Österreich inmitten des europäischen Kriegsschauplatzes liegen.
    Und so wurde der Krieg von den Amis konstruiert: Die US. Medien feiern, dass Washington nun noch schneller noch mehr Waffen gegen Russland an die Ukraine liefern könne. So hat der US-Kongress bei der Einreichung über das Gesetz geschrieben:
    „Mit diesem Gesetzentwurf wird vorübergehend der Präsident ermächtigt, Verteidigungsgüter zu verleihen oder zu verleasen, wenn die Verteidigungsgüter für die ukrainische Regierung bestimmt sind und zum Schutz der Zivilbevölkerung in der Ukraine vor der russischen Militärinvasion erforderlich sind.“
    „Das klingt in den Augen westlicher Strategen natürlich edel, es hat aber einen Schönheitsfehler: Der Gesetzentwurf wurde am 19. Januar 2022 eingereicht, also während man offiziell noch mit Russland über gegenseitige Sicherheitsgarantien verhandelt hat und über einen Monat vor Beginn der russischen Operation. Das zeigt, dass man in den USA und der EU. wusste, dass die Russen auf die Ablehnung von Sicherheitsgarantien militärisch reagieren würden. Die USA haben den Konflikt bewusst herbeigeführt und sich rechtzeitig darauf vorbereitet.“
    Die USA hat also den Krieg provoziert, der politische EU-Narrenverein „Van der Leiden“ hat sich (vorsätzlich!) täuschen lassen und wir Österreicher müssen, wieder, wie schon einmal, den Kopf hinhalten, dank einer linksgrünen, DILETTANTEN- Regierung!!

  8. Michael R 23. September 2022 at 13:51

    Putin macht genau das, was der Westen langerhand (für ihn) geplant hat. Mit den Abstimmungen in den betreffenden ostukrainischen Gebieten, die zweifelsohne mit der Aufnahme in die Russische Föderation enden, beschafft Putin dem Westen den Grund für quasi legales Eingreifen mit eigenen Truppen – gerade noch rechtzeitig, bevor der Ukraine die Soldaten ausgehen, denn der Westen kann soviel an Waffen in die Ukraine schicken wie er will, jemand muss diese Geräte auch bedienen, aber die ukrainischen Kräfte werden täglich weniger, dann wäre Russland Sieger. In wenigen Wochen wird es m.M.n. zum Krieg zwischen NATO und Russland kommen. Eine atomare Eskalation kann nicht ausgeschlossen werden. Die Frage ist: Was wird China machen? Hält es sich zurück oder nutzt es die Gelegenheit, sich Taiwan und den gesamten Pazifikraum zu erobern? Spätestens dann haben wir den Dritten Weltkrieg.

    • Dr. med. Veronika Rampold 24. September 2022 at 17:46

      China und Russland haben neulich Schulterschluss demonstriert. Ich gehe davon aus, dass China zu schlau ist, auf militärischen Eroberungskurs zu gehen – es wird lieber der Gewinn scheffelnde Dritte bleiben und auf wirtschaftlichem Wege dem Westen zu schaden suchen. Immerhin führt es schon seit Dekaden Eroberungskrieg mit dem Portfolio.
      Ein Atomschlag Russlands müsste massiv provoziert werden, denn Russland hat null Interesse daran, in diesem Krieg ganze Landstriche unbewohnbar zu machen. Es will Land und andere “Beute” erobern und wird darum alles tun, um bei konventionellen Kriegsmitteln, incl Drohnen, zu bleiben. Warum mobilisiert Putin? Er braucht personelle Übermacht… wie im ersten Weltkrieg, an den mich das Ganze erinnert.

      • Andreas I. 24. September 2022 at 18:55

        Hallo,
        “Ich gehe davon aus, dass China zu schlau ist, auf militärischen Eroberungskurs zu gehen – es wird lieber der Gewinn scheffelnde Dritte bleiben und auf wirtschaftlichem Wege dem Westen zu schaden suchen. Immerhin führt es schon seit Dekaden Eroberungskrieg mit dem Portfolio.”

        Vor allem hat China (haben chinesische Unternehmen und deren “kommunistische Kapitalisten” :-) die finanziellen Ressourcen dazu.
        Ein Punkt dabei ist jetzt die Sanktionspolitik von USA/Nato und EU:
        Russland bzw. russische Unternehmen wurden schlichtweg enteignet und das dürfte von chinesischen Analysten und Beobachtern verfolgt worden sein.
        Zwar könnten wahrscheinlich USA/Nato/EU nicht ganz so “einfach” China / chinesische Unternehmen enteignen, denn Russland kann im allerschlimmsten Fall “nur” das Gas abdrehen (was die Russen ja bekanntlich trotz allem nicht tun, es sind ja die lupenreinen EU-Demokraten … ) aber China kann wahrscheinlich USA finanziell treffen, weil China immernoch genügend USA-Staatsanleihen und US-Dollar haben dürfte und wenn es die alle auf einmal zum Verkauf anbieten würde, dann würden Chinas Exporte um min. 30 % einbrechen (20 % USA-Exporte, EU würde dann auch zusätzlich schwächeln also min. weitere 10 %), aber USA wäre ökonomisch komplett erledigt, denn UISA verschleppt schon seit Jahrzehnten, die faktische Zahlungsunfähigkeit einzugestehen.
        Also dürften die Chinesen zwar noch ruhig bleiben, denn sie haben eine vergleichsweise komfortable Situation, aber die Sanktionspolitik von USA/Nato/EU dürften sie sehr aufmerksam beobachten.
        (Und so lange sie noch davon profitieren, weil sie jetzt z.B. den russischen Markt überlassen bekamen … )

      • Dr. med. Veronika Rampold 25. September 2022 at 18:52

        Eben im WWW stiess ich auf die Schlagzeile “China fordert RUS und Ukraine zur Eingrenzung des Konflikts auf.” Das bestätigt meine Annahme, dass China kein Interesse an Eskalation hat. Auch im Pazifik nicht. Krieg kostet massenhaft Geld. China aber will Geld verdienen, basta.

  9. Andreas I. 23. September 2022 at 12:43

    Hallo,
    dass Russland militärisch nicht zu bezwingen ist, ohne dass USA/Nato dafür einen hohen Preis zahlt, das war klar. Also müssen die USA-Strategen überzeugt gewesen sein, dass Russland durch die Sanktionen kollabiert – und nun bräuchten sie einen Plan B.
    Der Ukraine Waffen zu liefern ist ja auch nur eine Fortsetzung von Plan A, Russland ökonomisch zu schwächen, die Kriegskosten für Russland zu erhöhen. Nur deutet bislang nichts darauf hin, dass Russland knapp an Waffen wäre und übrigens werden in Syrien auch mindestens alle zwei Wochen mindestens ein Dutzend Luftabwehrraketen russischer Bauart verbraucht, auch da gibt es bislang Nachschub.
    Plan A ist gescheitert, von einem Plan B ist nichts zu bemerken. Aber das faszinierende ist, wie hochnäsig westliche Politiker und Qualitätsjournalisten auch dann noch versuchen zu sein, wenn sie geradewegs auf ihre Nasen fallen, das ist großartiges Theater.

  10. Jo Ne 23. September 2022 at 12:35

    „Völkerrechtlich bewegen sich die EU- und NATO-Staaten seit geraumer Zeit auf dünnem Eis“
    Da möchte ich doch gerne einen weiteren Hut in Bezug „Volksabstimmung“ in den Ring werfen.
    Karl Albrecht Schachtschneider hatte in seinem Buch „Erinnerung ans Recht“ im Jahr 2014 unter der Rubrik „Souveränität und Selbstbestimmung“ nicht nur die „Feindstaatenklausel“ erklärt, sondern auch den „Kampf um die Krim als Problem des Staats- und Völkerrecht“, die „Befreiungsbewegung in der östlichen Ukraine“ sowie z. B. den Autonomiestatus Südtirols, das Bestreben der Basken usw. und ich möchte an das ehemalige Jugoslawien erinnern.
    Die Frage ist doch, wie weit wollen wir uns nun von der Charta der Vereinten Nationen wegbewegen lassen?

  11. Jan 23. September 2022 at 11:28

    Ein kleiner Blick auf die Karte zeigt, dass die Krim strategisch wichtig für Russland ist, um Im- und Exporte durchführen zu können. Es gibt sicher noch einen Ostseehafen, aber der Skagerrak ist jederzeit durch die Nato sperrbar. Wie es mit einem Blick auf die Karte erkennbar ist, ist Russland ansonsten eingekesselt – durch Gebirge, Eis oder entsetzlich lange Bahnstrecken. Der Standard faselt zwar von den Expandionsgelüsten Putins, die will ich nicht ausschließen, bei der Krim geht es aber nicht darum. Jeder Nachfolger Putins müsste ebenso handeln. Offenbar fehlt es im Westen an Grundschulwissen Geographie.

    Zu den Siegeschancen gibt es einen sehr guten Beitrag von Oberst Markus Reisner auf der Website des Bundesheeres. Tenor: Die Ukraine kann es alleine nicht schaffen. Der Standard sieht ja auch das anders.

    Es geht nicht um die Krim und um “Selbstbestimmung”, sondern um die damit verbundene Zerstörung Russlands samt Atomkrieg. Es gibt also nur drei Optionen: a) der Westen besiegt, übernimmt und filetiert Russland und bindet die rohstoffreichen Gebiete an Brüssel oder b) Russland bringt den Westen dazu, von einer Filetierung abzusehen oder c) der Schwebezustand wird dauerhaft aufrecht erhalten.

    Dazu muss man wissen, dass seit Mackinder ein Zusammenschluss Europas mit Russland von den USA nicht gewünscht wird. Ein solcher würde allerdings sowohl durch Friedensverhandlungen, als auch durch einen Sieg unausweichlich. Das Interesse der USA, um ihren weltweiten Führungsanspruch zu erhalten, muss also darin liegen, soviel Chaos wie möglich dauerhaft aufrecht zu erhalten – oder Russland oder Europa dauerhaft zu vernichten, dh strategische Gebiete atomar zu verseuchen. Bei den aktuellen Koksnasen an der Macht kann man auch letzteres nicht ausschließen.

    Dies ist natürlich nicht im Interesse der Bürger Europas.

    • Rainer Zufall 24. September 2022 at 7:13

      “a) der Westen besiegt, übernimmt und filetiert Russland und bindet die rohstoffreichen Gebiete an Brüssel oder
      b) Russland bringt den Westen dazu, von einer Filetierung abzusehen oder
      c) der Schwebezustand wird dauerhaft aufrecht erhalten.”

      a.) Wenn man es auf der ganzen Linie versemmelt hat, pleite, hoffnungslos verschuldet in der kalten, dunklen Bude sitzt, alles aus den Fugen geraten zu droht, ist es natürlich verlockend und man kommt schon mal ins Träumen, wie`s wäre, zu versuchen sich einfach den Besitz eines Dritten unter den Nagel zu reissen.
      Nur, was wenn das nicht so einfach geht wie bisher und der andere damit partout nicht einverstanden ist? Da es dabei sprichwörtlich um die Wurst bzw. die Existenz Russlands geht, wird DAS mit Sicherheit nicht passieren!
      Niemand “filetiert” das Land mit dem 3. stärksten Militär und Atommacht N°1 auf diesem Planeten. Schon gar nicht ein so maroder, bankrotter, planloser, verkommener Haufen in dem Zustand wie der sog. “Westen”.

      b.) da a.) nicht passieren wird, ist b.) hinfällig.

      c.) Sofern es überhaupt noch sowas wie einen “Plan” gibt (was ich bezweifle, die derzeit im Westen – noch – vorstehenden Pappfiguren fahren auf Sicht, mit einem Brett vorm Kopf), dann ist es das!
      Wird nur ein erfolgloser Versuch bleiben der nicht funktionieren kann und wird. Jedenfalls ganz sicher nicht “dauerhaft”. Noch nicht einmal mittelfristig. Vorher geht der werte Pleitewesten vollends den Bach runter …oder … er provoziert – nach dem US organisierten und finanzierten Maidan-Coup (mit freundlicher Unterstützung der EU), den beiden von der Ukraine keinen Zentimeter weit umgesetzen Minsk Vereinbarungen, stattdessen verstärkte Repressionen und 8 Jahre Dauerbeschuss der östlichen Landesteile – so lange weiter bis WKIII “alternativlos” wird.

  12. Renate M. 23. September 2022 at 9:55

    Wer sich die gestrige UN-Generalversammlung angeschaut hat, darf sich zurecht fragen, wieso es nach all den Lippenbekenntnissen der einzelnen Länder, noch mehr Ungerechtigkeiten und Flüchtlingsbewegungen und Hungernöte gibt? Was nützt der Staatengemeinschaft ein isoliertes und zerrüttetes Russland? Klar ist, dass auch bei einer Kapitulation Russlands, nach all den Gräuel der Status quo nicht mehr erreicht werden kann. Die härtesten Sanktionen gegen ein Land, die je verhängt wurden und eine Nordstream 2 ohne Vertragspartner, sind Angriffe auf jede Souveränität.

  13. Jens Tiefschneider 23. September 2022 at 9:30

    Derweil hat die Türkei 210 Asow-Nazis aus russischer Gefangenschaft aufgenommen. Scheint Putin wohl doch nicht um die Entnazifizierung der Ukraine gegangen zu sein.

    • Otto 23. September 2022 at 11:11

      Jens Tiefschneider
      23. September 2022 at 9:30Antworten

      Um ” Entnazifizierung ” ist es Putin nie gegangen.
      Ein primitiver Vorwand um seinen Einmarsch zu rechfertigen.
      Putin möchte die das zerfallene Reich wieder auferstehen lassen und damit in die Geschichte eingehen.
      Das die Ukraine nur der erste Schritt in diese Richtung werden sollte war Jedem klar der sich nur ein wenig mit dem Diktator beschäftigt hat
      Eintreten wird langfristig genau das Gegenteil. Russland wird zerfallen.
      Putin hat den Zerfall eingeläutet.

      • Jens Tiefschneider 24. September 2022 at 9:13

        Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Stratege wie Putin ernsthaft glaubt, dass er ein Land von der Größe der Ukraine irgendwie unter Kontrolle bringen kann? Zumal ja nicht alle Ukrainer pro-russisch sind, eher eine Minderheit. Ich denke, er will Pufferzonen zu Russland, denn dass sich die Ukraine irgendwann (in jeder Hinsicht) dem Westen anschließen wird, dass sollte ihm klar sein. Natürlich kann er versuchen, die Ukraine zu annektieren, aber dann hat Russland die nächsten 200 Jahre ein Bürgerkriegsland am Hacken. Die Ukraine ist nicht die Krim.

        Am Süden der Ukraine wird er sich zwangsläufig verschlucken, denn über die Grenzen dort kommen die Waffen vom Westen. Er hätte es beim Osten belassen sollen und gut. Der Osten hätte der restlichen Ukraine langfristig eh nichts genützt, da der fast ausnahmslos pro-russisch ist. Mit einer vernünftigen ukrainischen Regierung hätte man das auch über Verhandlungen erreichen können, aber Selensky ist genau so ein Narzisst, wie Putin. Obendrein hochkorrupt. Da kämpfen nicht nur Russen gegen Ukrainer und Ost gegen West, sondern auch zwei psychisch Gestörte gegeneinander. Eigentlich drei, wenn man die hochneurotische Kriegstreiberin Nuland noch dazu zählt.

    • Andreas I. 23. September 2022 at 12:56

      Hallo,
      es wäre möglich, dass die Türkei die Azow-Kämpfer, sofern sie unverwundet und noch kampffähig sind, in Syrien einsetzt – und dass die Türken durchaus wissen, dass die Russen damit rechnen.
      (Und wenn dem so wäre, dann bekämen es die Azow-Kämpfer wieder mit Russen zu tun, mit den zwei bis drei Dutzend Bomberjets der russischen Luftwaffe, die in Syrien aktiv sind.)

      • Jens Tiefschneider 24. September 2022 at 8:56

        Sie sind den Berichten nach unversehrt und wohlauf. Ihr Einsatz in Syrien wäre denkbar. Erdogan ist in Sachen Nazis ja komplett schmerzbefreit. Ich frage mich, was hat Russland im Gegenzug erhalten?

  14. Heiko 23. September 2022 at 8:33

    Man kann nur hoffen, dass in den eigentlichen Planungs- und Entscheidungsgremien doch noch Vernunft einkehrt. Denn auf selbige ist bei den Politikern und Medien nicht zu hoffen. Sonst bleibt uns wieder nur der totale Niedergang wie ’45, wenn auch ohne zerbombte Städte. Am Kommentar von Otto kann man die Wirkung der STÜRMER-Nachfolgemedien sehr gut erkennen. Man muss diesen Medien Anerkennung zollen für ihre Leistung.

  15. Otto 23. September 2022 at 8:16

    Kompletter Blödsinn.
    So etwas kann nur jemand schreiben der die Hosen gestrichen voll hat von Putin´s billigen Drohgebärden.
    Nach dem Motto: Wenn die Russen irgendwan mal Österreich annektieren möchten, dann lassen wir sie halt machen. Wehren wir uns lieber nicht.
    Der Krieg hat eines klar aufgezeigt: Wie schwach Russland militärisch ist.

    • Slobodan Covjek 23. September 2022 at 8:43

      Einer, der an das aggressive Russland glaubt, nachdem sich die Sowjetunion (Russland) in den letzten drei Jahrzehnten viele hundert Kilometer kampflos zurückgezogen hat, der glaubt wahrscheinlich auch, dass Männer schwanger werden können.
      Ich sehe es eher so, dass die finstere westliche Macht Russland äußerst unfair behandelt und massiv bedrängt hat.
      Die westliche Macht definiert nach eigenem Gutdünken, wer gut und wer böse ist. Im Kosovokonflikt, wurde Serbien, das um seine territoriale Integrität gekämpft hat, zum Bösewicht erklärt. In der Ukraine ist es genau umgekehrt, dort sagt uns die Propaganda, dass die Freiheitskämpfer die Übeltäter seien.
      Im übrigen haben Deutsche und Österreicher aus historischen Gründen allen Anlass, Russland wohlgesinnt zu sein. Die Sowjetunion hat im zweiten Weltkrieg mehr als 20 Millionen Todesopfer zu beklagen gehabt.
      Und zur österreichischen Situation, kann man feststellen, dass Österreich jahrzehntelang als neutraler Staat am eisernen Vorhang gelegen ist und man die Sowjetunion (Russland) als äußerst vertragstreuen Partner kennenlernen konnte.

    • wellenreiten 23. September 2022 at 9:21

      Nicht jeder führt Krieg wie die USA. Es gibt genug andere Strategien, als gleich alles mit der Luftwaffe und Co niederzuwalzen. Wenn Russland die Ukraine hätte zerstören wollen, dann hätte es das längst gemacht. Vielleicht sollten Sie mal zum Beispiel “Die Kunst des Krieges” lesen und verstehen statt ORF, ZDF, ARD, CNN zu konsumieren. Russland spielt Schach, die USA spielen Poker, Europa würfelt.
      PS: Welcome back.

      • Otto 23. September 2022 at 12:10

        wellenreiten
        23. September 2022 at 9:21Antworten

        Wenn sie tatsächlich glauben dass Russland die Ukraine einfach so überrennen hätte können, dann sind sie ein Träumer.
        Russland hat das meisten der konventionellen Waffen bereits verpulvert.
        Massive Verluste an Kriegsgerät.
        Oder warum glauben sie dass Russland weltweit verzweifelt versucht Waffen zu kaufen.
        Russland hat nur eine Stärke. Die Atomare.

      • Karsten Mitka 23. September 2022 at 16:19

        “Russland spielt Schach, die USA spielen Poker, Europa würfelt.” – Grandiose Beschreibung der Geschehnisse, danke! 👍🏻

    • Geronimo 23. September 2022 at 9:50

      Russland hat bisher nur von einem Bruchteil seiner militärischen Möglichkeiten Gebrauch gemacht. Auch die zusätzlichen 300 000 Reservesoldaten bedeuten nur eine Teilmobilmachung. Dass die Ukraine, auch mit Waffenhilfe des Westens, die Atommacht Russland militärisch besiegen könne, ist doch völlig unrealistisch.
      Für Europa ist die Situation brandgefährlich. Der Westen wäre gut beraten, auf Deeskalation zu setzen und sich um Friedensverhandlungen zu bemühen.

    • Fritz Madersbacher 23. September 2022 at 10:06

      @Otto
      23. September 2022 at 8:16
      “Krieg ist eine zu ernste Angelegenheit, als daß man ihn dem Militär anvertrauen könnte” (Georges Clemenceau).
      Heute müßte man den Ausspruch variieren: “Krieg ist eine zu ernste Angelegenheit, als daß man ihn den Medien anvertrauen könnte”, die ihn in ihrer Kriegsbesoffenheit wie ein Fußball-Match behandeln. Wie stark ist der Westen, ist die EU, ist Deutschland militärisch? Sind die Pandemie-Feiglinge und Kriegsmaulhelden jetzt alle “gegen Corona geimpft”? Haben alle FFP2-Masken, genügend Test-Equipment? Dann kann’s ja in die nächste Runde, in die nächste Schlacht gehen …

      • Reinhard 24. September 2022 at 7:52

        Sie beschreiben genau meine Gedankengänge. Die Medien sind DER entscheidende Part. Berichten sie neutral und anständig, begehren die Bürger auf, weil sie das Spiel ihrer Regierungen erkennen. Leider tun sie genau das Gegenteil. Sie manipulieren und lassen aus.

        Die Mainstream Medien sind nicht mehr Teil der Lösung, sondern Teil des Problems.

    • Lothar 23. September 2022 at 10:44

      Zu Ihrem sinnentleerten Posting.

      Die Russen wollen Österreich nicht annektieren. Die Russen wollen nur nicht vom Wertewesten annektiert und ausgenommen werden. Das Regime in Kiew ist nur der Handlanger der NATO.

    • Andreas I. 23. September 2022 at 13:59

      @ Otto Hallo,
      “Wenn die Russen irgendwan mal Österreich annektieren möchten, dann lassen wir sie halt machen. Wehren wir uns lieber nicht.”

      Wenn die Österreicher irgendwann mal ihr Land USA zur Verfügung stellen, damit USA in Österreich Raketenstützpunkte gegen Russland … aber dazu liegt Österreich nicht so günstig wie Polen, Rumänien und Ukraine, also was sollten die Russen in Österreich wollen? Wald?! Berge?! Als ob die Russen davon nicht selber genug hätten.

      “Der Krieg hat eines klar aufgezeigt: Wie schwach Russland militärisch ist.”

      Der Krieg hat mal wieder (wie schon in Syrien) gezeigt, dass Russland bis 1000 km in gegnerisches Gebiet Ziele mit taktischen Raketen treffen kann. Und diese Raketen können von Land, von Flugzeugen, von Schiffen und von U-Booten aus gestartet werden.
      Das zeigt u.a. für westeuropäische Nato-Staaten, was passieren könnte, sollten sie sich an einem militärischen Angriff auf Russland beteiligen: strategisch wichtige Teile der militärischen Infrastruktur könnten getroffen werden, beispielsweise sowas wie in Ramstein.

  16. Pierre 23. September 2022 at 7:54

    Der Westen müsste eigentlich schnellstens verhandeln, um die Abstimmungen vorläufig und den Gebietsverlust für die Ukraine zu verhindern.

    Aber der Westen ist überwiegend nicht an einer einvernehmlichen Lösung interessiert.

    Man will ja Krim und Ostgebiete zurückholen. Und das geht wahrscheinlich theoretisch nur mit direkter Hilfe der NATO. Und dazu ist die Eskalation notwendig.

    Wenn Russland die Ostgebiete offiziell als russisches Territorium anerkennt, dann könnten westliche Waffen, die dort eingesetzt werden, Russland veranlassen, Nuklearwaffen einzusetzen.

    Aber das wäre wiederum für den Westen wahrscheinlich der endgültige (offizielle) Grund, auch unmittelbar einzugreifen, mit Nuklearwaffen.

    Und dann gnade uns Gott.

    Der Westen wird wohl nicht nachgeben, weil er „Recht behalten“ will. Es werden nicht Realitäten anerkannt, sondern diese wollen selbst geformt werden. Koste es, was es wolle.

    • Andreas I. 23. September 2022 at 13:16

      Hallo,
      meiner Meinung nach haben sich die USA-Strategen selber in eine ausweglose Situation gebracht. Sie wollten die unipolare Herrschaft für immer aufrechterhalten, aber das war dann wohl doch etwas zu hoch gegriffen und die Sanktionen, die die USA-Strategen gegen Russland (und Iran und Syrien und wasweißich) einsetzten, führten bekanntlich zu einer verstärkten Zusammenarbeit der BRICS+ und deren Handel in eigenen Währungen, bye bye US-Dollar. :-)

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