Ex-Chef von MFG Kärnten gründet neue Partei „Vision Österreich“

21. Juli 2022von 2,3 Minuten Lesezeit

Der ehemalige Chef der MFG-Kärnten, Alexander Todor-Kostic, hat eine neue Partei gegründet. „Vision Österreich“ geht quasi aus der MFG hervor und will dieser Konkurrenz machen.

Thematisch bleibt „Vision Österreich“ nahe an den Inhalten der MFG. Man wolle für alle Menschen eine Alternative sein, „die ein selbstbestimmtes Leben in Eigenverantwortung leben wollen“, so Todor-Kostic am Donnerstag. Man stellt sich in Opposition zur „totalen Globalisierung und einem fortschreitenden Transhumanismus“. Konkrete Themen sind jene, die auf der Hand liegen: die Corona- und Sanktionspolitik.

Präsentation am Montag

Besonders die „Teilnahme des eigentlich neutralen Österreichs an einer Sanktionspolitik, die sich jetzt gegen die eigene Bevölkerung richtet“, kritisiert Todor-Kostic. Und ein großer Teil der Bevölkerung sehe sich nicht mehr von der aktuellen Politik vertreten.

Doch die neue Partei soll „basisdemokratisch“ aufgestellt werden, meint Todor-Kostic. Offiziell vorgestellt soll „Vision Österreich“ am Montag werden. Der Rechtsanwalt wird Bundesparteisprecher, sein Stellvertreter soll Roman Kopetzky werden. Erste Landesorganisationen sollen in Kärnten, Steiermark und Tirol aufgebaut werden.

Innerparteiliche Probleme in der MFG

Die innerparteilichen Prozesse führten zuletzt immer wieder zu Turbulenzen innerhalb der MFG. Höhepunkt war der Rauswurf von Todor-Kostic, der zuvor die Kärntner Landespartei aufgebaut hatte. Der Rauswurf wurde mit „parteischädigendem Verhalten“ begründet. Der Jurist hatte den autokratischen Führungsstil der Partei kritisiert. In der MFG gibt es etwa zwei Dutzend ordentliche Parteimitglieder, die den Kurs entscheiden. Demgegenüber stehen rund 30.000 „außerordentliche Mitglieder“. Manche von ihnen haben zuletzt immer wieder mehr Mitsprache gefordert.

Was genau zum Bruch zwischen Todor-Kostic und der MFG geführt hat, ist jedoch nicht bekannt. So heißt es hinter vorgehaltener Hand auch, dass die Integrität von Todor-Kostic bezweifelt worden sei. Neuer Kärntner Landesparteichef wurde der Unternehmensberater Ernst Koschier-Ladstätter.

MFG-Parteiobmann Michael Brunner sagte damals: „Wir sind froh, dass wir mit Koschier-Ladstätter einen engagierten Teamplayer an Bord haben. Er ist nicht verbandelt mit den Reichen und Schönen am Wörthersee und ein geradliniger und bodenständiger Mensch, der auch die Sorgen der Menschen, die nicht auf die Sonnenseite des Lebens gefallen sind, ernst nimmt und zuhört.“ Brunner kandidiert auch zur Bundespräsidentenwahl.

In der Aussendung von „Vision Österreich“, die zur Pressekonferenz am Montag einlädt, heißt es: „Die Zeiten sind seit Corona für die Menschen immer fordernder geworden. Zur völlig überzogenen Bekämpfung eines Virus, der sich aber weder ausrotten lässt noch eine relevante Gefährdung für den Großteil der Bevölkerung darstellt, kommt jetzt neben den immensen maßnahmenbedingten Kollateralschäden eine noch nie dagewesene Teuerungswelle und Inflation.“

Bild Evangelische Kirche in ÖsterreichSI WahlStmk 2018 UrneCC BY-SA 2.0

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15 Kommentare

  1. Nicole B 22. Juli 2022 at 13:48Antworten

    Zum jetzigen Zeitpunkt in Konkurrenz mit einer Bewegung wie mfg zu gehen, der immer mehr Menschen Vertrauen schenken und in die auch viele Wähler Hoffnung legen, scheint mir skurril. Leider agiert auch hier wieder das Ego einiger, getarnt als Bedürfnis zur Basisdemokratie. Die übergeordnete Sache dermaßen aus den Augen zu verlieren, ist fast schon verwerflich, das Bestreben nach Spaltung scheint offensichtlich. Basisdemokratie ist ein, am jetzigen Stand der Gesellschaft, noch viel zu abstrakter Begriff, besser wäre es, sich geeint, in klaren Strukturen zum Zusammenhalt zu motivieren.
    Solche Abspaltungen schwächen an sich gesunde Bürgerbewegungen. Die Frage bleibt offen, ob dies beabsichtigt ist. Man hoffe, dem sei nicht so.

  2. I.B. 22. Juli 2022 at 12:49Antworten

    Seltsam, dass mein Kommentar von gestern nachts noch nicht freigegeben worden ist.
    Ich versuch es noch einmal.

    „Der Jurist hatte den autokratischen Führungsstil der Partei kritisiert“

    Dr. Brunner von MFG formulierte es am 15.Mai unter anderem so:
    „Obwohl die Mitgliederversammlung gleichsam das gesetzgebende Gremium der Partei darstellt, dem der gesamte Vorstand verantwortungs- und rechenschaftspflichtig ist, erklärte Mag. Alexander Todor-Kostic, dass er sich der bestehenden Mitgliederversammlung nie unterwerfen werde. Sämtlichen Argumenten des Bundesvorstandes war er leider nicht zugänglich.

    Mag. Alexander Todor-Kostic wollte zudem Partei-Strukturen nach seinen Wünschen und Vorstellungen autoritär in der MFG umbauen, die dem Parteiprogramm und der Gesinnung von MFG entgegengesetzt sind. Personen, die seinen Ansichten widersprochen haben, bezeichnete er als unprofessionell und autokratisch.“

    Was will Alexander Todor-Kostic bewirken? Sein Programm entspricht doch dem von MFG. Rechthaberei eines Rechtsanwalts? Ich muss siegen, auch um einen Pyrrhussieg?

    Diese Spaltung bewirkt schlimmstenfalls, dass keine der beiden Parteien in den Nationalrat kommt. Die alteingesessenen Parteien dürfen aufatmen. Alexander Todor-Kostic mag seine Freunde und Anhänger haben, für mich wirkt seine Handlungsweise nur unsympathisch und ganz bestimmt kontraproduktiv für einen Politik-Neuanfang.

    • Fritz Madersbacher 22. Juli 2022 at 14:28Antworten

      @I.B.
      22. Juli 2022 at 12:49
      Vielleicht sollten alle, auch die „Apostaten“, den Kommentar unten (@Klaus C., 21. Juli 2022 at 19:04) lesen: „Vielleicht sollten sie von ihren Gegnern lernen“. Ich bin sicher, RA Dr. Michael Brunner denkt ähnlich. Vielleicht bringt auch RA Mag. Alexander Todor-Kostic das noch einmal zusammen. Die Pandemie-Betreiber wären wahrscheinlich nicht sehr glücklich darüber. Es heißt zwar „Getrennt marschieren, vereint schlagen“, aber das paßt nicht so recht auf die konkrete Situation. Aber ich will mich nicht einmischen, die Betreffenden werden wissen, warum sie was tun …

    • Markus 23. Juli 2022 at 7:41Antworten

      I.B.
      22. Juli 2022 at 12:49Antworten

      Nun ist die MFG in der realen Welt der Politik angekommen.
      Von der Ideologie und anfänglicher Einigkeit, zum Kampf der Alpha Männchen.
      Demokratie und Politik sind ein hartes Brot.
      Das Thema Corona ist kurz vor dem Ende. Das Parteiprogramm zerplatzt wie einen Seifenblase.

      • I.B. 23. Juli 2022 at 10:19

        „Das Thema Corona ist kurz vor dem Ende. Das Parteiprogramm zerplatzt wie einen Seifenblase.“

        Sollte das Thema Corona kurz vor dem Ende sein, wäre das mehr als wünschenswert. Aber keine Bange, es wird abgelöst werden durch weitere Angstszenarien wie Affenpocken, Kriegstreiberei, Abhängigkeit vom RUSSISCHEM Gas – wobei unserer Klimaschutzministerin und frühere Vorständin von Global 2000 ja nicht mehr die allzu große Abhängigkeit von fossiler Energie Sorge bereitet, sondern die Abhängigkeit vom RUSSISCHEM Gas. Jetzt darf es durchaus das so umweltfreundlich gewonnene Fracking Gas sein, auch Erdöl ist wieder im Rennen – und vieles mehr. Der Phantasie unserer „Eliten“ sind sicherlich keine Grenzen gesetzt.

        MFG wird bestimmt viele Themen besetzen können und tut es auch. Ob Ihr Wunschtraum daher in Erfüllung gehen wird, bleibt abzuwarten.

  3. Gabriele 22. Juli 2022 at 7:53Antworten

    Kann mich leider der Meinung der Kommentatoren hier nur anschließen. Die Egos sind einfach zu groß und zu viele. Schaden wird all das nur der Sache.

  4. I.B. 21. Juli 2022 at 23:11Antworten

    „Der Jurist hatte den autokratischen Führungsstil der Partei kritisiert.“

    Dr. Brunner am 15.Mai 2022: „…Obwohl die Mitgliederversammlung gleichsam das gesetzgebende Gremium der Partei darstellt, dem der gesamte Vorstand verantwortungs- und rechenschaftspflichtig ist, erklärte Mag. Alexander Todor-Kostic, dass er sich der bestehenden Mitgliederversammlung nie unterwerfen werde. Sämtlichen Argumenten des Bundesvorstandes war er leider nicht zugänglich.

    Mag. Alexander Todor-Kostic wollte zudem Partei-Strukturen nach seinen Wünschen und Vorstellungen autoritär in der MFG umbauen, die dem Parteiprogramm und der Gesinnung von MFG entgegengesetzt sind. Personen, die seinen Ansichten widersprochen haben, bezeichnete er als unprofessionell und autokratisch….“ (https://mfg-oe.at/stellungnahme-des-mfg-bundesparteivorstandes-zur-abberufung-von-mag-alexander-todor-kostic-als-interimistischer-landessprecher-der-mfg-kaernten/)

    Was auch immer wirklich vorgefallen ist, was erhofft sich Todor-Kostic? Dass seine Partei MFG schadet oder sie überholt? Beide haben dasselbe Programm. Wozu die Aufsplitterung? Nur um Recht zu behalten? Nur um selbst der Erste sein zu können? Ein solches Verhalten schadet ganz bestimmt Österreich. Die alteingesessenen Parteien dürfen aufatmen.

  5. Andreas I. 21. Juli 2022 at 22:53Antworten

    Hallo,
    so weit so gut oder schlecht.
    Außer nebulösen Andeutungen trägt Artikelautor Oysmüller nichts bei.
    Der IKnhalt wäre in dem einen Satz ausgedrückt, der der Überschrift entspricht.

    Aber ich bin ja selber schuld, wenn ich auf so „klickbait“anspringe und sogar noch kommentierte ….

    • Nicole 22. Juli 2022 at 8:44Antworten

      Ob es genau zu diesem Zeitpunkt für die Menschen, die Hoffnung in die neue Bewegung setzen, Sinn macht in Konkurrenz mit der mfg zu gehen bezweifle ich stark. Solange die Egos einiger Menschen, wenn auch getarnt als Verlangen nach Basisdemokratie, noch größer sind als das Bestreben die Sache voran zu bringen, wird es wenig Veränderung geben.

  6. Klaus C. 21. Juli 2022 at 19:04Antworten

    Vielleicht sollten sie von ihren Gegner lernen. Denn egal was die tun, halten sie den Klüngel immer irgendwie zusammen. Da wird sich VDB jetzt richtig freuen und heute nen Glasl Rotwein bei ner Zigrarette schlürfen. Einfacher kann man ihm es nicht machen. Schade….aber vielleicht auch ein Zeichen dafür, dass die Eliten mit ihrer verachtenden Haltung gegenüber dem einfachen Volke nicht so verkehrt liegen.

  7. Veron 21. Juli 2022 at 18:42Antworten

    Ja genau – Menschen, die an sich denken statt an das Ganze, und vielleicht noch glauben, sie können es besser. Manchmal sollte man einfach zurücktreten können und das Feld anderen überlassen, um der Sache zu dienen.

  8. federkiel 21. Juli 2022 at 18:01Antworten

    Na, prima, erst die viele Kandidaten für BP Wahl, und jetzt noch ein Partei, genau, Zersplitterung. So wird das nichts.
    Da sind wohl zuviele große Egos am Tun.
    Helmut Schmidt hat einmal gesagt: „Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen.“
    Die genannten Schlagworte richten sich alle gegen: also Transhumanismus, Sanktionen……u.s.w.
    Wenn ich eine Partei wählen soll, möchte ich gerne deren Weltanschauung lesen, hören können, und die Wege dorthin.

  9. Grld 21. Juli 2022 at 17:53Antworten

    Bei an sich tollen Ideen ist halt leider fast immer viel viel Ego mit dabei.

    • Susanne 21. Juli 2022 at 22:15Antworten

      der grund warum er gegangen ist, ist mittlerweile klar. er hat einen briefbauf telegram veröffentlicht, wo er alles niedergeschrieben bzw. den E-Mail Verkehr veröffentlicht hat. da kann sich jeder selbst ein bild machen.

  10. Markus 21. Juli 2022 at 17:05Antworten

    Das Zersplitter in lauter noch kleinere Gruppierungen ist völlig kontraproduktiv und spielt den größeren Parteiel in die Karten. Aber wenn´s Spaß macht.

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