Die Rolle von Microsoft beim Betrieb der digitalen Netzwerke der Ukraine

21. Juli 2022von 2,6 Minuten Lesezeit

Jeder Krieg hat mittlerweile eine digitale Komponente. Dabei geht es um die Aufrechterhaltung der Kommunikation eines Landes sowohl im militärischen als auch zivilen Bereich, um Schutz der Infrastruktur wie Kraftwerke, Stromversorgung und Information der Bevölkerung. Jeder Staat hat mittlerweile entsprechende militärische und zivile Abwehrabteilungen.

Am 28. Februar 2022 äußerte sich dazu Brad Smith, President und Vice Chair von Microsoft im Blog des Konzerns unter dem Titel: „Digital technology and the war in Ukraine“. Smith schreibt über darüber wie sich Microsoft mindestens seit 2017 am Krieg in der Ukraine beteiligt:

Dabei geht es um vier Bereiche: den Schutz der Ukraine vor Cyberangriffen, den Schutz vor staatlich geförderten Desinformationskampagnen, die Unterstützung humanitärer Hilfe und den Schutz unserer Mitarbeiter.

… In Zeiten wie diesen ist es für uns besonders wichtig, in Absprache mit der Regierung zu arbeiten, und in diesem Fall haben wir uns ständig und eng mit der ukrainischen Regierung sowie mit der Europäischen Union, den europäischen Staaten, der US-Regierung, der NATO und den Vereinten Nationen abgestimmt.

Eine unserer wichtigsten und globalen Aufgaben als Unternehmen ist es, Regierungen und Länder vor Cyberangriffen zu schützen. Selten war diese Rolle so wichtig wie in der vergangenen Woche in der Ukraine, wo die ukrainische Regierung und viele andere Organisationen und Einzelpersonen zu unseren Kunden zählen.

. Wir tauschen auch weiterhin entsprechende Informationen mit NATO-Beamten in Europa und amerikanischen Beamten in Washington aus.“

Nach Angaben des stellvertretenden russischen Außenministers Oleg Syromolotov führt Microsoft eine Anweisung des Pentagons und der US-Spezialdienste aus, um der Ukraine ihre “digitale Souveränität” zu nehmen, indem es sich die Autorität über ihren Informationsraum und ihre digitale Infrastruktur aneignet.

Tatsächlich hat das Unternehmen dies in dem Bericht selbst zugegeben, so Syromolotov als Reaktion auf Microsofts Studie, in der das Unternehmen Russland Cyberangriffe gegen die Ukraine und ihre Verbündeten vorwirft.

Der russische Diplomat behauptete, dass insbesondere Microsoft Advanced Threat Analytics den ukrainischen Behörden eine Verteidigung gegen gezielte Cyberangriffe versprochen und sie dazu überredet habe, dem Unternehmen Fernzugriff auf ihre Netzwerke zu gewähren, wodurch der Internetgigant alle erforderlichen Werkzeuge für digitale Provokationen und Cyberangriffe unter falscher Flagge erhalten habe.

Dies geschieht insbesondere mit Hilfe der Funktion für den kontrollierten Ordnerzugriff in der Anwendung zum Schutz vor Cyberbedrohungen Microsoft Defender. Mit Hilfe der RiskIQ-Dienste wurden unter dem Vorwand, das Sicherheitsniveau der Informationsressourcen der ukrainischen Staatsorgane zu bewerten, Geräte mit bekannten ungepatchten Schwachstellen identifiziert, die nun von den Amerikanern genutzt werden können“, so Syromolotov.

Der russische Gesandte vermutet, dass Microsoft seinen US-Unterstützern seine Bemühungen demonstrieren will, um einen Teil der 15 Milliarden Dollar zu erhalten, die das Pentagon für die Cyberkriegsführung bereitstellt.

Jedenfalls scheint es überlegenswert statt Windows Linux zu nutzen oder auf dem Smartphone jedenfalls nicht Microsofts Swiftkey als Tastatur.


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10 Kommentare

  1. Marc 25. Juli 2022 at 21:30

    Eine Firma wie Microsoft die uns alle paar Jahre ein neues Programm aufzwingt das als rattenschwanz auch so manches andere Prigramm aus dem verkehr nimmt da nicht mehr verwendbar- gehört endlich mal in die Schranken gewiesen. Man zwingt fast die ganze welt (ausser jene mit Linux oder auch apple (das ist ein anderes thema) dauern neues zu kaufen oder sogar nun dauerhaft zu mieten weil programme gar nicht mehr gekauft werden können dass man sie im Bedarfsfall wieder aufspielen kann. Das ist meiner meinung nach mehr als unlauterer wettbewerb- ähnlich ist das auch bei anderes Firmen die programme entwickelt haben und die Firmen etc. fest an sich binden.

  2. Taktgefühl 21. Juli 2022 at 16:16

    “Jeder Krieg hat mittlerweile eine digitale Komponente. Dabei geht es um die Aufrechterhaltung der Kommunikation eines Landes sowohl im militärischen als auch zivilen Bereich, um Schutz der Infrastruktur wie Kraftwerke, Stromversorgung und Information der Bevölkerung.”

    Kraftwerke, Stromversorgung, Wasserversorgung, Finanzämter, Kommunikation, Bildung – wo man den Staat von der (Digital-) Industrie nicht mehr unterscheiden kann, ist Faschismus, Faschismus ist ja gerade die Verschmelzung der Konzerne mit dem Staat.
    In den Parteien sitzen die Ideologen und Technikanbeter, die ihre persönlichen Wünsche vom Staat nicht unterscheiden können und die auf alle Bürger übertragen. Alle müssen so leben und das schön finden, was Baerbock und Scholz schön findent.
    Der Ausbau der Digitalisierung wird politisch vorangetrieben, daran erkennt man eben auch die naiven Gedanken der Grünen, Roten und Schwarzen und hat eine Vorstellung von deren Wohnungseinrichtung.

  3. Rainer Wein 21. Juli 2022 at 16:05

    Bei der Bundeswehr in Deutschland betreibt Microsoft genau dieselbe Nummer unter dem Deckmantel von “Cyber”. Es gibt öffentliche Ausschreibungen dazu, an denen sich Unternehmen als “Partner” beteiligen können.

    Die Verwaltung der Kommunen in Deutschland wurde von Bertelsmann übernommen.

    Anderes Wort für “Microsoft Partner”: Organspender.

  4. Pro Dotto Diddi Otto 21. Juli 2022 at 13:09

    Ich benutze seit 2004 privat nur noch Linux auf dem PC (angefangen mit dem guten Ubuntu) und habe hier null ungewollten Datenverkehr, ohne jede Firewall, ohne Virenscanner – einfach deswegen, weil nur saubere FOSS-Anwendungen laufen.

    Auf dem dreckigen Android-Smartphone dagegen läuft sehr wohl eine Firewall.

    Das ist alles auch eine Einstellungssache, Haltungsfrage: Beteiligt man sich an diesem hochkorrupten System, macht man sich als Mitläufer mitschuldig, diese Systeme zu fördern? Die derart Korrumpierten haben auch alle die Spritze genommen und jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen, bevor es ins Jüngste Gericht und/oder das Paradies geht. Derart Korrumpierte können unmöglich ungeläutert ins die neue Welt eingehen, weil sie nur wieder alles kaputtmachen würden.

    In diesem Zusammenhang sehe ich auch die Spritzschäden als eine Art “zweckmäßigen” Selektionsprozess (“Corona ist ein Intelligenztest”) (ich hab’s ja nicht erfunden). Darüber hinaus wird die grausame Absurdität unserer den verlogenen Narrativen der politischen Eliten folgenden Gesellschaft unübersehbar offenbar, so dass eine breite Bewusstseinsanhebung notwendig wird – und erst, auch durch andere Faktoren, möglich wird.

    Die Zeiten sind gewaltig.

    • Elisabeth 21. Juli 2022 at 13:49

      Hab für ernste Sachen auch schon ewig Ubuntu.

  5. CG Jung 21. Juli 2022 at 12:04

    Deshalb verwende ich am Desktop Debian/GNU/Linux seit 1999 und OpenBSD als Firewall/Gateway/VPN auch seit 1999.
    Ich verwende nichts von Bill Gates seit 1999!

    https://OpenBSD.org

    https://Debian.org

    https://kofler.info/

    https://www.perfect-privacy.com/de/

    https://mwl.io/

  6. Toni 21. Juli 2022 at 12:01

    Ein paar einfache Ursachen:
    99,9% aller PCs haben Windows vorinstalliert.
    PCs mit vorinstalliertem Linux sind üblicherweise teurer oder weniger leistungsfähig.
    Linux nachinstallieren kann leicht zum Albtraum werden, wenn keine IT-Kenntnisse vorhanden sind.

    Selbiges gilt auch für Android und iOS. Warum verwendet „niemand“ GrapheneOS oder CalyxOS?

    Kurze Antwort: Die uns regierenden Oligarchen wollen jeden Schritt ihrer Herde überwachen können. Deshalb sind alle Produkte und Dienste ohne Datenschutz einfach zu bedienen, teilweise gratis etc. Alles andere ist teuer, wird den Menschen möglichst schwer gemacht und existiert in der bunten Werbung nicht.

    Glück auf, Toni

  7. MOdulation 21. Juli 2022 at 9:38

    In the free world of the internet….who needs windows and gates?

  8. Alexander 21. Juli 2022 at 9:21

    Eigentlich ist es schon lange bekannt und offensichtlich, daß Microsoft Produkte weder sicher noch zuverlässig sind. Die Updatepolitik von ungefragten Neustarts während man mit dem Gerät arbeitet und generell häufiger aufgezwungene Features oder Änderungen sprechen eigentlich auch für sich.
    Und trotzdem steigen nur die wenigsten auf andere Systeme um… meist aus Bequemlichkeit?

    • Jan 21. Juli 2022 at 11:38

      Behörden müssen selbstverständlich Informationstechnologie verwenden, die nach Stand der Technik geeignet ist, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu erfüllen. Aus einem osteuropäischen Land weiß ich zB, dass dort der oberste Gerichtshof lange mit Windows95 gearbeitet hat, das über Improvisionen am Internet hing. Auf derart unsicheren Rechnern wurden Entwürfe für wesentliche Entscheidungen gelagert.

      Das Windows Betriebssystem ist aus meiner Sicht für Behörden und Unternehmen nicht einsetzbar, da der Hersteller den Code nicht offen legt und das System ständig nach Hause telefoniert. Es ist nicht zu erkennen, welche Daten da übertragen werden.

      Viele Personendaten, Angebote und Ausschreibungen erfolgen heute per Email. Emails werden offiziell am Hub in Frankfurt auf Stichworte der US-Geheimdienste gescannt. Ich bin sicher, dass Informationen über relevante Geschäfte, Eisenbahnen, Militär, Kommunikation abgefangen – und möglicherweise der US-Konkurrenz zugespielt – werden.

      Sämtliche AMS-Trainingskurse arbeiten mit Word, obwohl es genug gleichwertige freie und open source Software gibt. Wir wissen aus der Stadtverwaltung München, wo Informatiker versucht haben, rechtlich korrekte Lösungen auf Basis einer angepassten Linux-Distribution zu finden, wie das läuft: Die hohe Politik hat eingegriffen und das Projekt abgedreht. Und das obwohl die Linux-Distro sicher, gleichwertig und kostengünstiger gewesen wäre! Der Hersteller hat Lobbyisten überall und offenbar fließen Überzeugungsgelder an Entscheider. Angeblich ist das auch nicht strafbar.

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