Konzerne dominieren immer mehr in der globalen öffentlichen Gesundheit

17. Mai 2022von 4,3 Minuten Lesezeit

Auch vom Netzwerk PANDA kommt eine Stellungnahme zum Internationalen Vertrag der WHO zur Pandemievorbereitung. Die zentrale Kritik ist die Wandlung der öffentlichen Gesundheit von einem Dienst an der Bevölkerung hin zu einem Vehikel für Großkonzerne um Extra-Profite herauszuschlagen. Der Pandemievertrag soll öffentliche Gesundheit endgültig den Konzernen unterordnen.

PANDA (Pandemics Data & Analytics) ist eine Gruppe multidisziplinärer Fachleute, die die weltweite Reaktion auf Covid und insbesondere die Lockdowns als überzogen und schädlich bis hin zu einem großen Riss im gesellschaftlichen Gefüge empfand. Als politisch und wirtschaftlich unabhängige Organisation versucht PANDA, wissenschaftlich fundierte Erklärungen zu entwickeln und sie anhand internationaler Daten zu überprüfen.

Die globale öffentliche Gesundheit, die früher auf die Beteiligung der Bevölkerung und die Armutsbekämpfung ausgerichtet war, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem zentralisierten, korporatistischen Paradigma entwickelt, das pharmazeutische Lösungen in einem zunehmend vertikalen System fördert. Dies wird durch eine Gesundheitskatastrophen- / Pandemievorbereitungskampagne gerechtfertigt, die Angst und gezielte Finanzierung einsetzt, um ihre offensichtlichen Irrtümer zu überwinden.

PANDA ist der Ansicht, dass dies dringend und systematisch angegangen werden muss, um die Unwahrheiten aufzudecken, auf denen der Ansatz beruht. Dies wird die Triebkräfte der Zentralisierung von Reichtum und Macht untergraben, die diese Übernahme der globalen Gesundheit durch die Unternehmen unterstützt, was dann zu einer grundlegenden Reform der Finanzierung der öffentlichen Gesundheit, des Managements von Interessenkonflikten und der Dezentralisierung der Gesundheitspolitik führen muss.

Der Trugschluss der Pandemievorbeugung

In den letzten zwei Jahrzehnten wurde der Mythos eines wachsenden Pandemierisikos verbreitet, zeitgleich mit der zunehmenden Finanzierung und dem Einfluss von Unternehmen und Privatpersonen auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den globalen Gesundheitsbereich im Allgemeinen.

Dies wird genutzt, um einer hauptsächlich westlich orientierten Industrie, die sich um die „Pandemievorsorge“ herum entwickelt hat, noch nie dagewesene Mittel zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich im Wesentlichen um eine massive Vermögensverschiebung durch „Hilfs“-Finanzierung vom westlichen Steuerzahler zu pharmabezogenen Unternehmen, auf Kosten dieser Steuerzahler und der Bevölkerung einkommensschwacher Länder, an die die Hilfe zuvor zumindest nominell gerichtet war. Große Unternehmensstrukturen, insbesondere das Weltwirtschaftsforum (WEF), haben dabei eine wichtige Rolle gespielt, vielleicht sogar entscheidend dazu beigetragen.

Pandemievorbereitung: Die Fakten

Pandemien nehmen nicht zu. Allerdings werden Viren durch die Überwachung leichter entdeckt (z. B. durch den Einsatz der PCR zur Erhöhung der gemeldeten Covid-19-Fälle). Die WHO verzeichnete in den 120 Jahren vor Covid-19 nur 4 Pandemien.

Pandemien werden nicht schlimmer. Keine der Pandemien seit 1918-19 (einschließlich Covid-19) hatte größere Auswirkungen auf die Gesamtsterblichkeit (insbesondere nicht bei jungen und mittelalten Menschen). Es wird allgemein davon ausgegangen, dass die meisten Todesfälle in den Jahren 1918-19 durch Sekundärinfektionen verursacht wurden, weil es damals keine Antibiotika gab. Die Fortschritte in der medizinischen Versorgung, einschließlich der Verfügbarkeit einer breiten Palette von Therapeutika, haben das Sterberisiko erheblich gesenkt.

Der Kontakt des Menschen mit Wildtieren nimmt nicht zu. Dies ist ein offensichtlicher Trugschluss, der jedoch häufig als Rechtfertigung für die Aufstockung der Mittel für die Pandemievorsorge herangezogen wird. Seit Tausenden von Jahren haben die Menschen eng mit domestizierten Tieren zusammengelebt und in der Wildnis Handel getrieben und Fallen gestellt. Heute gibt es viel weniger Wildnis, viel weniger Wildtiere, und der Kontakt des Menschen mit Wildtieren konzentriert sich auf weniger Gebiete.

Große historische Ausbrüche waren wahrscheinlich bakteriell bedingt. Die Beulenpest ist eine bakterielle Krankheit (Yersinia pestis – die Ursache für den Schwarzen Tod und die Jusitinische Pest sowie für andere Ausbrüche). Die Cholera war im 19. Jahrhundert in mehreren Ländern eine der Hauptursachen für Ausbrüche. Es wird angenommen, dass die meisten Todesfälle bei der letzten Pandemie mit hoher Sterblichkeitsrate, der Spanischen Grippe 1918-19, auf bakterielle Sekundärinfektionen zurückzuführen sind. Heute verfügen wir über Antibiotika und das Wissen um sauberes Wasser, das eine Wiederholung verhindern wird.

Kosten der Pandemievorbereitung

Der Generaldirektor der WHO Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, dass 31 Milliarden Dollar pro Jahr für die Pandemievorsorge (um für die „nächste“ vorbereitet zu sein) erforderlich sind. Bill Gates sprach von 3 Mrd. Dollar pro Jahr für eine „WHO-ähnliche Einrichtung“ zur Koordinierung. Zum Vergleich: Der Globale Fonds gibt weniger als 4 Milliarden Dollar pro Jahr für Malaria, Tuberkulose und HIV/AIDS zusammen aus. Der Jahreshaushalt der WHO beläuft sich auf etwa 3 Mrd. $.

In Bezug auf die globale Gesundheit ist dies eine schwindelerregende Menge Geld. An Tuberkulose (TB) sterben jedes Jahr etwa 1,6 Millionen Menschen, und das in einem viel jüngeren Durchschnittsalter als bei Covid-19. An Malaria sterben fast 400.000 Menschen pro Jahr, vor allem Kleinkinder. Die Ausgaben für diese Krankheiten belaufen sich weltweit auf etwa 3 Mrd. Dollar pro Jahr. Rechnet man die erfasste Sterblichkeit in normale Krankheitslast-Metriken um – behinderungsbereinigte Lebensjahre (DALYs) -, so ist die jährliche Belastung durch jede dieser Krankheiten in Afrika südlich der Sahara etwa zehnmal so hoch.

Bild von 3D Animation Production Company auf Pixabay

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8 Kommentare

  1. Pfeiffer C. 18. Mai 2022 at 10:10Antworten

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) entwickelt sich gerade zu einem supranationalen Monster, das nicht nur in unser persönliches Leben einzugreifen gedenkt, sondern Regierungen weltweit in die Zange nehmen wird:

    Vom 22. bis 28. Mai 2022 werden die neuen WHO-Bestimmungen verabschiedet, die allein der Organisation WHO die Macht verleiht, in demokratische Staaten direkt eingreifen zu können.

    Die WHO in New York oder Genf wird künftig bestimmen, dass bei Grippe ein Staat ABC oder XXZ auf Knopfdruck „dicht gemacht“ wird. WHO-Anweisungen sind zu befolgen, diesen unterliegen auch Fluggesellschaften, Banken und Handelsströme. Nicht mehr eine vom Volk gewählte Regierung soll über das Wohl und Wehe des eigenen Volks entscheiden dürfen, sondern der weit entfernte Generalsekretär der WHO.

    Die WHO, ein Papiertiger, doch eine juristische Identität, kein eigener Staat, kein eigenes Land, nicht vom Volke gewählt, finanziert von Bill Gates und der Pharmaindustrie, wird künftig darüber bestimmen, wer als krank zu bezeichnen ist, wer wie mit welchen Pharmaka behandelt werden wird, wer noch reisen und wer welche Lebensmittel, gentechnisch manipuliert, noch erhalten darf.

    © Meinrad Müller

  2. ah 18. Mai 2022 at 6:51Antworten

    dem artikel stimme ich zu 100% zu, aber was hat das Logo (bitcoin) der weltweit EINZIGEN vollkommen dezentralen währung hier im bild zu suchen? hier wird etwas negativ behaftet, was eigentlich die einzige lösung für das fiat und zentralbanken desaster wäre.

  3. avstriavsky 18. Mai 2022 at 0:10Antworten

    „Heute ist Demokratie Fassade der Plutokratie: weil die Völker nackte Plutokratie nicht dulden würden, wird ihnen die nominelle Macht überlassen, während die faktische Macht in den Händen der Plutokraten ruht. In republikanischen wie in monarchischen Demokratien sind die Staatsmänner Marionetten, die Kapitalisten Drahtzieher: sie diktieren die Richtlinien der Politik, sie beherrschen durch Ankauf der öffentlichen Meinung die Wähler, durch geschäftliche und gesellschaftliche Beziehungen die Minister.
    An die Stelle der feudalen Gesellschaftsstruktur ist die plutokratische getreten: nicht mehr die Geburt ist maßgebend für die soziale Stellung, sondern das Einkommen. Die Plutokratie von heute ist mächtiger als die Aristokratie von gestern: denn niemand steht über ihr als der Staat, der ihr Werkzeug und Helfershelfer ist.“

    Coudenhove-Kalergi 1925 – Praktischer Idealismus, Seite 39

  4. Ka.M 17. Mai 2022 at 22:41Antworten

    Nein, kein Mythos eines wachsenden Pandemierisikos: Das haben 2018 schon Forscher angekündigt und wie haben sie nun erlebt. Allerdings hätte man mehr schnelle Handlung gewünscht.
    Die Situation, in der wir uns heute befinden, hätte verhindert werden können. Vieles wäre vermeidbar gewesen. Zumindest in diesem Ausmaß, nach Ansicht unabhängiger Expertens. Und sie sehen die Schuld nicht nur bei der Politik – auch die WHO hätte früher Alarm schlagen müssen. Dafür aber hätten die Warnsignale sofort beachtet, die WHO früher Alarm schlagen und die einzelnen Länder konsequenter reagieren müssen, heißt es in einem Bericht eines internationalen Expertengremiums. Ein „toxischer Cocktail“ aus Zaudern, fehlender Vorbereitung sowie schlechter Reaktion auf die Krise sei für das dramatische Ausmaß verantwortlich. Nur so habe sich die jetzige „katastrophale humanitäre Krise“ entwickeln können, die von den Experten als „Tschernobyl des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet wird. Staatliche Institutionen haben vielerorts „versagt in der Aufgabe, Menschen zu schützen“.
    Zudem hätten Erkenntnisse der Wissenschaft leugnende Staats- und Regierungsschefs beziehungsweise andere Verantwortliche das Vertrauen in die nötigen Maßnahmen zersetzt: Schlechte strategische Entscheidungen, fehlender Wille zur Bekämpfung von Ungleichheiten und ein unkoordiniertes System schufen einen toxischen Cocktail, der es der Pandemie erlaubte, sich in eine katastrophale humanitäre Krise zu entwickeln. Es gab eine Spirale von Versagen, Lücken und Verzögerungen bei der Vorbereitung und der Reaktion.
    Auch die Experten kamen nun zu dem Schluss, dass die WHO den weltweiten Gesundheitsnotstand früher als am 30. Januar 2020 hätte ausrufen müssen. Es habe also unmittelbar nach dem erstmaligen Auftreten des neuartigen Coronavirus Ende 2019 in Wuhan „ganz klar Verzögerungen in China“ gegeben. Die wussten bereits um das Virus.

    • Al 18. Mai 2022 at 9:01Antworten

      Es gibt keine Seuchen (oder gar „Pandemien“) in gesunden, frei lebenden und sich frei bewegenden Bevölkerungen mit ausreichend und vielseitigem Essen, sauberem Wasser und normaler Hygiene und vernünftiger Gesundheitsversorgung.

      Aber es gibt Seuchen durch Kriege, Hunger, Bedrückung, Gifte (Industrie-Gifte), andauerndes allgemein hohes Stress-Level und/oder „Impf“-Kampagnen, etwa die „Spanische Grippe“ war so eine verursachte Seuche.

  5. Fritz Madersbacher 17. Mai 2022 at 19:19Antworten

    „In den letzten zwei Jahrzehnten wurde der Mythos eines wachsenden Pandemierisikos verbreitet, zeitgleich mit der zunehmenden Finanzierung und dem Einfluss von Unternehmen und Privatpersonen auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und den globalen Gesundheitsbereich im Allgemeinen … PANDA ist der Ansicht, dass dies dringend und systematisch angegangen werden muss, um die Unwahrheiten aufzudecken, auf denen der Ansatz beruht“
    Aus dem noch lange nicht ausgestandenen Pandemie-Schwindel haben wir gelernt:
    Es rettet uns kein hö´hres Wesen, kein Gott, kein Kaiser, noch Tribun. Uns aus dem Elend zu erlösen, können wir nur selber tun!

    • Taktgefühl 18. Mai 2022 at 8:11Antworten

      Unser Problem ist wirklich, daß sich so viele in diesem Elend wie zu Hause fühlen.

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