Wenige Corona Studien in Deutschland diese überwiegend von der Industrie finanziert

22. September 2021von 2,8 Minuten Lesezeit

Die Datenlage in Deutschland und Österreich ist zum Teil falsch wie immer wieder und jüngst auch vom Rechnungshof kritisiert wurde, zum Teil irreführend und auf jeden Fall ungenügend. Das spiegelt sich wieder in der geringen Zahl an durchgeführten Studien und deren Finanzierung überwiegend durch die Industrie.

Eine Untersuchung der Studienszene in Deutschland hat nun ein eher mageres Ergebnis zutage gefördert. Von den weltweit bis dato etwa 300.000 Studien zu Corona, wurde nur ein geringer Teil in Deutschland durchgeführt. Für das Jahr 2020 waren 65 Studien zur Untersuchung von Behandlungen oder präventiven Maßnahmen für COVID-19 mit Teilnehmern aus Deutschland geplant. Sie zielten darauf ab, im Median 300 Teilnehmer pro Studie international einzuschließen, darunter 106 in Deutschland.

Von den 65 Studien wurden 35 von der Industrie, 25 von der öffentlichen Hand und fünf von der öffentlichen Hand mit Beteiligung der Industrie finanziert. Verständlich ist, dass bei solchen Studien immer das Interesse des Financiers im Vordergrund steht. Gerade in der Medizin gewinnt Drittmittelfinanzierung immer mehr an Boden. Im Interesse der Gesundheit und der Menschen ist das nicht.

Aber weiter mit den Ergebnissen der Untersuchung. Nach einem Höchststand von 18 Registrierungen im April 2020 wurden jeden Monat eine bis neun Studien registriert. Am 21. Mai 2021 waren 35 Studien im Gange, sechs rekrutierten noch nicht, neun wurden vorzeitig abgebrochen , 14 wurden abgeschlossen, und eine wurde zurückgezogen und wird nie rekrutieren.

Nur 17 Studien (26,2 %) hatten veröffentlichte Ergebnisse; 15 wurden teilweise in Deutschland durchgeführt, 15 untersuchten COVID-19-Therapien und 12 wurden von der Industrie finanziert. Von den 17 Studien mit publizierten Ergebnissen wurden die Ergebnisse in 12 Studien in Form von Peer-Review-Artikeln oder Preprints veröffentlicht, in fünf Studien wurden die Ergebnisse ausschließlich in Form von Pressemitteilungen oder im Register veröffentlicht. 11 Studien berichteten über ihre Ergebnisse, während sechs Studien Zwischenergebnisse angaben.

Thema und Design

Von den 65 Studien untersuchten 56 COVID-19-Therapien mit einer geplanten Gesamtstichprobengröße von international 33.540 Teilnehmern (Median 256 pro Studi; sieben planten, mehr als 1000 Teilnehmer zu rekrutieren.

Medikamente und Biologika (z. B. Genesungsplasma) wurden in 48 von 65 Studien untersucht. Das Behandlungsspektrum war breit gefächert und umfasste antivirale Medikamente (z. B. Remdesivir), monoklonale Antikörper (z. B. Tocilizumab), Rekonvaleszenzplasma oder Hydroxychloroquin.

Alle neun Studien, die Maßnahmen zur Prävention von COVID-19 untersuchten, waren Impfstoffstudien. Sie waren deutlich größer als die Therapiestudien mit einer geplanten Gesamtstichprobengröße von 153.639 Teilnehmern; sieben der neun Impfstoffstudien planten, mehr als 1.000 Teilnehmer einzubeziehen. Von den 187.179 geplanten Teilnehmern an den 65 Studien waren 82,1 % gesunde Teilnehmer, die für die Impfstoffstudien rekrutiert werden sollten.

Keine der Studien untersuchte nicht-pharmazeutische Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung der Pandemie, wie z. B. soziale Distanzierung oder Verhaltensinterventionen.

Keine einzige Studie wurde in Pflegeheimen, Kindergärten, Kindertagesstätten oder Schulen durchgeführt. In fünf Studien, die zum Teil in Deutschland durchgeführt wurden, waren Jugendliche (12 Jahre und älter) eingeschlossen, Studien, die Kinder unter 12 Jahren einschlossen, gab es jedoch nicht.

Bild von Pete Linforth auf Pixabay

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11 Kommentare

  1. Juliane 22. September 2021 at 13:28

    Politiker und Pharmaindustrie sind nicht besser als die Attentäter. Sie zwingen Menschen mit dieser Chemiekeule mit bedingter Zulassung und dies nennt man Körperverletzung.
    Es ist unsere Gesundheit und unser Körper. Was die Politiker da veranstalten nennt auch Entmündigung.
    Wir lassen uns nicht Entmündigen!

  2. Tony Malony 22. September 2021 at 11:03

    Wir müssen zwischen Wissenschaft und “Bestell-Wissenschaft” unterscheiden. Wissenschaft ist für mich das positiv konnotierte Bemühen, in einem herrschaftsfreien Diskurs und mit überlegten Methoden Sachverhalte zu klären und zu erforschen. “Bestell-Wissenschaft” ist Forschung im Auftrag von Kapitalgebern, die sich ein bestimmetes Ergebnis erwarten, was dann nur allzu gerne erfüllt wird mit allen möglichen Tricks. Wenn Persil eine Studie in Auftrag gibt, welches Waschmittel am besten und umweltverträglichsten ist, wird das Ergebnis Persil heissen. Wenn Pfizer und Moderna ……. wenn Novartis und Roche ……. wenn die Maskenfirma X ……. wenn der Investor Bill Gates ……. Das ist auch nicht so neu. Man schaue nach, wie viele “Wissenschaftler” das Rauchen als harmlos bezeichnet haben (im Auftrag der Tabakindustrie), wie viele “Forscher” die Atomkraftwerke als 100 % sicher bezeichnet haben usw. …… Diese “Bestell-Wissenschaft” schadet der echten Wissenschaft ganz enorm.

    • Uschi 22. September 2021 at 13:31

      Wir können auch unsere Krankenversicherung als Wissenschaft begreifen.

      Die R + V im nassauischen Wiesbaden bastelt gerade an Tarifen für Gimpfte und Ungeimpfte.

      Wir verwechseln und tauschen immer gerne Regierung mit Euro.

    • Arturo 22. September 2021 at 14:25

      Unabhängige Wissenschaft versus bestellte Studien.

      Ob der Mensch, der eine bestellte Studie ausarbeitet, einen Titel vor seinem Namen trägt, sollte uns nicht beeindrucken.

      Genausowenig wie unabhängige Wissenschaft darauf angewiesen ist, dass die Mitarbeitenden einen Titel vor dem Namen tragen: auf die wissenschaftluche Methodik kommt es an.

      Seit einiger Zeit schon schüchtern Titel ein, und seit ‘Bologna’ steht hinter einem Titel nicht unbedingt mehr Wissen.

      Jedes Kind, das sich eine Maske herunterreisst, weiss was ich meine.

      Erwachsene gehen ‘Zweifelsäer’ gerne auf den Leim …

  3. Uschi 22. September 2021 at 10:18

    „In the long run we are all dead“ – John Maynard Keynes

  4. Maximilian 22. September 2021 at 10:08

    Interessant auch die COVID relevanten Studien unseres “Freundes” Gerald Gartlehner. Zum Beispiel eine Studie, in denen die Studienqualität anderer Studien bemängelt wurde, und eine Studie darüber, dass Quarantäne gut wirkt (“alle Studien zu dem Schluss, dass Quarantäne eine wichtige Maßnahme ist, um die Pandemie einzudämmen”). Holladrio! https://donau-uni.ac.at/gerald.gartlehner#cta_id=PR_1b8cb62e-de17-49b5-8109-9401f6a2a99b,PU_1b8cb62e-de17-49b5-8109-9401f6a2a99b&clickcnt=2,1

  5. Fritz Madersbacher 22. September 2021 at 9:48

    Wes Brot ich esse, des Lied ich singe … wer beisst die Hand, die ihn füttert? Das “Wissenschafts”-desaster in Deutschland, aber auch Österreich und anderswo sucht seinesgleichen in der Wissenschaftsgeschichte … parasitär/dekadent, nicht den Menschen dienend …

    • Uschi 22. September 2021 at 10:13

      Wieviel Euro geben Sie pro Monat für das Wir, für die Solidarität, aus?

      Steuern an den Staat, und er macht damit, was er will.

      Die Inflation wurde seine Ehepartnerin.

      Wir: “Ich zahle schon genug Steuern, da habe ich nichts übrig für wahre Solidarität, ich schreibe mir lieber “gratis” die Finger im Blog wund, mit dem Ergebnis 0 und Sitzen im Kissen mit “Es mögen Wunder geschehen.””

    • Toni 22. September 2021 at 10:57

      Liebe Uschi,

      wir müssen uns nicht gegenseitig vorrechnen, was jeder für Solidarität ausgiebt. Ich persönlich finanziere einige Blogger, die im Gegensatz zur Staatspresse keine Presseförderung oder Inserate erhalten.

      Jeder trägt das Seine bei. Ich glaube auch nicht, dass das Ergebnis 0 ist. Ich beziehe sehr viele Informationen zu Studien aus diesem Blog und bin sehr dankbar, dass Herr Mayer diesen Blog betreibt. Dahinter steht ein enormer Aufwand, den ich schätze.

      Alles Gute und nicht unterkriegenlassen. Dies und die Spaltung der rationalen Denker versucht ja die Regierung mit ihrem Heer an Trollen, die die sozialen Medien fluten.

      Toni

    • Michael R 22. September 2021 at 11:57

      @Uschi: “… mit dem Ergebnis 0”. Wenn das so ist: Das würde ich mir an Ihrer Stelle zu Herzen nehmen und sofort aufhören, Kommentare zu schreiben.

    • Uschi 22. September 2021 at 12:07

      @ Toni, Michael R.

      Ich mag ihr Zutrauen.

      Ihnen würde ich glatt meinen Eisbrecher durch die Arktis anvertrauen, vor allem dann, wenn dann dort kein Eis mehr wäre, um die Fahrschule bestehen zu können.

      Laden Sie mich zur Party bei “Bestanden” ein?

      Verzeihen Sie mir aber bitte, wenn ich verhindert wäre.

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