Entstehung von Corona Varianten durch Geimpfte oder Ungeimpfte?

17. Juli 2021von 9 Minuten Lesezeit

Mehrere Medien in den USA, Großbritannien und anderen Ländern haben gleichzeitig eine Geschichte veröffentlicht, in der behauptet wird, dass ungeimpfte Menschen ihre eigene Gesundheit riskieren und zu potenziellen Fabriken von Coronavirus-Varianten werden.

Zurückzuführen sind die Artikel wie berichtet auf CNN, die mit Dr. William Schaffner von der Vanderbilt University gesprochen hatten. Er sagte, wenn sich die Infektionen unter den Ungeimpften weiter ausbreiten, könne dies die Pandemiebekämpfung behindern. „Wenn es das tut, mutiert es, und es könnte eine Variante auslösen, die im weiteren Verlauf noch schwerwiegender ist“, sagte Dr. Schaffner laut CNN.

Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte kürzlich: „Je mehr wir dem Virus erlauben, sich auszubreiten, desto mehr Gelegenheit hat das Virus, sich zu verändern.

Angesichts des Mangels an angemessenen Folgedaten von geimpften Personen ist das reale Bild der Epidemiologie von Geimpften gegenüber Ungeimpften unglaublich trübe. Dies ist an und für sich schon ein Skandal, da die Impfstoffe eine völlig neue Technologie verwenden, deren Wirksamkeit erst noch ermittelt werden muss. In einer israelischen Studie wird sogar darauf hingewiesen, dass „Kliniker ein hohes Maß an Misstrauen gegenüber gemeldeten Symptomen haben und es vermeiden sollten, Beschwerden als impfbedingt abzutun, bis eine echte Infektion ausgeschlossen ist und die Geimpften getestet wurden.“

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Und in Israel stellt sich auch gerade heraus, dass Geimpfte genauso häufig mit der neuen Delta-Variante infiziert werden, als Ungeimpfte. Personen mit Immunität von einer früheren Infektion sind jedoch drastisch weniger betroffen. Das brachte die Direktorin der Abteilung für Infektionskrankheiten Sheba Hospital, Prof. Galia Rahav, zu folgender Erkenntniss: „Im Vergleich zu den Geimpften werden fast keine genesenen COVID-19-Patienten erneut infiziert. Eine Immunität als Folge einer Krankheit ist wahrscheinlich viel wirksamer als ein Impfstoff.“

Sind die Ungeimpften dem Risiko einer Virusinfektion voll ausgesetzt?

Den meisten Menschen wird jedoch inzwischen bewusst sein, dass das Risiko einer schweren Erkrankung mit dem SARS-CoV-2-Virus bei älteren Menschen, Menschen mit schwacher Immunantwort und Menschen in bestimmten Risikogruppen, wie z. B. Menschen, die eine Krebstherapie erhalten oder Herzpatienten, höher ist.

Die überwiegende Mehrheit der gefährdeten Bevölkerung ist inzwischen geimpft worden. Das anteilige Risiko für die übrige Bevölkerung war schon immer deutlich geringer, nach den Daten der US Behörde CDC bei den 5-17-jährigen sogar um den Faktor 8700 gegenüber den >80-jährigen.

Diesen Artikeln liegt auch die Annahme zugrunde, dass es ohne Impfungen keine Immunität gibt. Dies ist einfach nicht der Fall. Im September 2020 wurde gezeigt, dass bis zum Beispiel 50% der britischen Bevölkerung verschiedene Formen der T-Zell-Immunität gegen das neue Virus aufgrund der Exposition gegenüber früheren endemischen Viren aufwiesen. In einer Studie in Tübingen wurde eine Kreuzimmunität durch frühere Infektionen sogar in 81% der Bevölkerung festgestellt. Darüber hinaus fand eine aktuelle Studie heraus, dass schnelle und effiziente gedächtnisähnliche Immunantworten bei praktisch allen ungeimpften Personen, die SARS-CoV-2 ausgesetzt waren, zuverlässig auftreten, unabhängig davon, ob sie symptomatisch waren oder nicht. Die Zahl der natürlich immunen Personen wird also durch die Exposition gegenüber dem Virus im Laufe der Zeit gestiegen sein, selbst wenn keine symptomatische Erkrankung vorlag.

Was bietet den besseren Schutz, natürliche Immunität oder Impfung?

Die Antwort, die wir mittlerweile sehr vielen Studien entnehmen können über die ich unter anderem hier berichtet habe, lautet, dass die natürliche Immunität der durch Impfung erworbenen hochspezifischen Antikörperimmunität überlegen ist. Stellt man die Frage was „besser“ ist, sollte man auch die zusätzlichen Risiken (z. B. unerwünschte Ereignisse wie Myokarditis, Blutgerinnung usw.) berücksichtigen, die durch die Impfung selbst entstehen. Diese Risiko-Nutzen-Analyse wird aufgrund des unterschiedlichen Profils der Krankheit bei jungen und alten Menschen je nach Altersgruppe sehr unterschiedlich ausfallen.

Sobald sich eine Person von SARS-CoV-2 erholt hat, hat sie eine natürliche Immunität entwickelt. Diese Immunität umfasst ein breites Spektrum an Abwehrmechanismen. Die meisten Menschen kennen die Antikörper und ihre wichtige Rolle bei der Neutralisierung von Viren. Im Fall der natürlichen Immunität werden diese Antikörper gegen alle Teile des Virus gebildet und nicht nur gegen das Spike-Protein. Dies gibt den Menschen die Fähigkeit, viele Varianten von SARS-CoV-2 abzuwehren. Zusammen mit den zusätzlichen Werkzeugen (z. B. angeborene, T-Zell- und mukosale Immunität) bietet dies ein umfassendes Arsenal für den zukünftigen Schutz vor einer SARS-CoV-2-Infektion und strukturell verwandten Viren.

Eine kürzlich durchgeführte Studie an Menschen, die während der ersten Welle von SARS-CoV-2 eine natürliche Immunität entwickelt hatten, zeigte, dass ihr Plasma vier Antikörper enthält, die gegen 23 Varianten von SARS, einschließlich der besorgniserregenden Varianten, äußerst wirksam sind. Um diesen Schutz noch zu verstärken, geht man sogar davon aus, dass das angeborene Immunsystem, das die erste Verteidigungslinie gegen die Krankheit darstellt, so trainiert werden kann, dass es eine niedrigere Aktivierungsschwelle gegenüber neuen Erregern hat, die strukturell denen ähnlich sind, mit denen man zuvor konfrontiert wurde.

Allerdings sind viele der neuartigen COVID-Impfstoffe so konzipiert, dass sie das angeborene Immunsystem weitgehend umgehen, so dass sie diesen Prozess nicht in Gang setzen können. Wie wichtig das angeborene Immunsystem ist, zeigt sich bei Menschen, die einen Mangel an der Produktion von Interferon haben, einem wichtigen Signalstoff im angeborenen Immunsystem.

Die natürliche Immunität ist der durch Impfung erzeugten überlegen, weil sie sowohl die angeborene Immunabwehr als auch eine spezifische Immunität umfasst, die sich gegen mehrere Teile des Virus richtet und nicht nur gegen das Spike-Protein, auf das die impfinduzierte Immunität abzielt. Bestätigt wird dies nun wieder aus Israel – siehe oben.

Treten Virusmutationen speziell bei Ungeimpften auf?

Mutationen treten bei mRNA-Viren recht häufig auf. Diese entstehen typischerweise, wenn das Virus unter Selektionsdruck steht, zum Beispiel durch Antikörper, die die virale Replikation einschränken, aber nicht eliminieren. Dann können sich natürlich solche Varianten leichter vermehren, gegen die die Antikörper nicht so gut wirken.

Im März und April 2021 gab es unter einigen Wissenschaftlern Aufregung, dass durch suboptimale Impfstrategien ein Selektionsdruck auf das Virus entsteht, der das Entstehen von Varianten begünstigt.

Jetzt zeigt sich jedoch, dass die Sterblichkeitsrate der neuesten Delta-Variante auf 0,1 – 0,2 % gesunken ist. Zuvor war sie für die Alpha (britische)-Variante mit 1,9 % berechnet worden. Die Infektionssterblichkeitsrate ist je nach Berechnung um den Faktor 10 (laut CDC) bis 20 (laut WHO) niedriger, da nie alle Fälle erkannt werden.

Die Frage, ob Varianten eher bei Geimpften oder Ungeimpften auftreten, war Gegenstand vieler Forschungsarbeiten, die meist mit der Effizienz der Impfstrategie zusammenhängen. In einer Studie in Israel wurde im April 2021 die Beta (Südafrika)-Variante bei achtmal so vielen Geimpften wie Ungeimpften gefunden. In einer neueren Studie aus Griechenland fanden Forscher jedoch keinen signifikanten Unterschied in der Anzahl der Infektionen mit der Beta-Variante zwischen Geimpften und Ungeimpften bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen.

Neue Varianten wären auch ohne die Einführung von Impfungen wie vor der Einführung des Impfstoffs aufgetreten. Die Mutationsrate des Virus ist konstant und die Impfung kann diese Rate natürlich nicht verändert. Weniger klar ist aber, ob die Impfung die Rate erhöht hat, mit der sich bestimmte Varianten durchsetzen. Da die Impfung auf eine spezifische Immunreaktion gegen das Spike-Protein abzielt, ist es theoretisch möglich, dass Varianten, die dieser speziellen Immunreaktion entgehen können, in der geimpften Bevölkerung sich bevorzugt vermehren werden.

Die Ungeimpften haben eine sehr breite Immunantwort auf alle Teile des Virus durch verschiedene Teile des Immunsystems, was möglicherweise nicht den gleichen Selektionsdruck erzeugt. Diese Hypothese legt eher das Gegenteil von dem nahe, was in den Medien propagiert wird. Es handelt sich um ein Thema, das eine sorgfältige wissenschaftliche Untersuchung erfordert, statt der schlagzeilenträchtigen Ausgrenzung derjenigen, die sich derzeit nicht impfen lassen wollen.

Zusammenhang zwischen Einführung von Massenimpfungen und Auftreten neuer Varianten

Die ersten drei signifikanten neuen Varianten traten in Brasilien, Südafrika und Großbritannien auf, die allesamt Standorte von Impfstoffversuchen waren. Seitdem gab es weitere Varianten, die nach der Einführung der Impfung in mehreren anderen Ländern aufgetreten sind. Einige Experten haben über die Koinzidenz solcher Ereignisse spekuliert, und dieses Phänomen wird derzeit untersucht. In einer Studie, die kürzlich als Preprint veröffentlicht wurde, haben Theodora Hatziioannou, Virologin an der Rockefeller University in New York, und ihre Kollegen ein „Pseudo-Coronavirus“ geschaffen, das eine nicht-variante Version des Spike-Proteins trägt. Dieses wurde in Gegenwart von individuellen Antikörpern gezüchtet, die aus dem Blut von Personen extrahiert wurden, die einen der beiden FDA-zugelassenen COVID-19-Impfstoffe erhalten hatten, einen von Pfizer/BioNTech und einen von Moderna. Einige Antikörper spornten das Pseudo-SARS-CoV-2 an, verschiedene Mutationen zu erwerben.

Sie versuchten das Experiment erneut, ohne dass Antikörper vorhanden waren, und keine der drei Mutationen – die der Dreifach-Variante – entwickelte die gleichen Ausweichmanöver.

„Diese Daten zeigen, dass diese Mutationen, die sich im Spike-Protein anhäufen, Antikörper-Escape-Mutationen sind“, sagt Hatziioannou. „Sobald man einen spezifischen Antikörper hinzufügt, sieht man spezifische Mutationen.“

Hatziioannou und andere glauben, dass auch Hinweise in den Genomen von Viren zu finden sind, die sich langfristig im Körper von immungeschwächten COVID-19-Patienten niedergelassen haben. Die vorherrschende Theorie war, dass Escape-Mutationen bei Menschen mit chronischen Infektionen entstanden sein könnten, die möglicherweise mit monoklonalen Antikörpern oder Rekonvaleszenzplasma behandelt werden und so den Selektionsdruck, dem das Virus ausgesetzt ist, noch verstärken.17

Fazit

Alle Viren mutieren und der Versuch, den Menschen für dieses Phänomen verantwortlich zu machen, ist ebenso dumm wie spalterisch.

Die derzeitige Hospitalisierungs- und Sterblichkeitsrate durch die Delta-Variante ist deutlich niedriger als bei früheren Varianten und daher sind die Panikmache drum herum völlig fehl am Platze.

Ob Massenimpfungen zu einem Selektionsdruck führen, der Varianten hervorbringt, die sich der impfstoffinduzierten Immunität entziehen können, wird sich im Laufe der Zeit zeigen, wenn wir die internationalen Daten und die Zeitpunkte der Impfstoffeinführung untersuchen. Es ist auf jeden Fall ein Thema, das sorgfältig untersucht werden muss, da die theoretische Möglichkeit besteht, dass Impfungen die Situation der „mutierten Varianten“ verschlimmern könnten, was noch nicht bewiesen ist, aber nicht ausgeschlossen werden kann.

Die Behauptung, dass die Ungeimpften eine „Varianten-Fabrik“ sind, lässt sich jedenfalls klar als Lobbying der Impfstoffhersteller identifizieren.

Bild von Anemone123 auf Pixabay

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16 Kommentare

  1. andi pi 17. Juli 2021 at 16:24

    „Die ersten drei signifikanten neuen Varianten traten in Brasilien, Südafrika und Großbritannien auf, die allesamt Standorte von Impfstoffversuchen waren.“

    ergänzend sei hinzugefügt: standorte von impfstoffversuchen eines ganz konkreten impfstoffherstellers, der mit a anfängt und mit a endet. das waren nämlich auch die einzigen drei länder, in denen die studien jenes impfstoffs vor der zulassung stattfanden.

    und wo wird jener besagte impfstoff übrigens produziert? in indien, großbritannien und den niederlanden. wenn man sich anschaut, wo die delta-variante herkommt und in welchen beiden europäischen ländern sie sich derzeit am stärksten ausbreitet – alles nur ein riesenzufall?

    • Michaela 18. Juli 2021 at 15:55

      Das wäre natürlich ein absoluter Hammer. Allerdings ging die Rechnung dann wohl nicht so richtig auf, da besagter Impfstoff aktuell nur noch eingeschränkt Verwendung finden darf.

  2. Michael R. 17. Juli 2021 at 14:22

    Meine Meinung hierzu ist: Die Impfungen verlängern und vergrößern nur das Problem. Beweis: Niemand wird bezweifeln, dass die Spanische Grippe 1918 weniger ansteckend oder vor allem weniger tödlich war. Es starben damals 20 bis 50 Millionen (so genau weiß es niemand). 500 Millionen (geschätzt) infizierten sich. Die damalige Weltbevölkerung betrug weniger als 2 Milliarden, somit war jeder Vierte(!) infiziert!
    Und jetzt kommt’s: Die Spanische Grippe dauerte weniger als ein Jahr, von Juni 1918 bis Mai 1919. Es gab KEINEN Impfstoff.
    Der Verlauf war in drei Wellen. — Covid hat bereits drei Wellen hinter sich. Aber jetzt ist bereits die vierte Welle im Gang, zum Beispiel in England, wo besonders viel geimpft wurde. Oder in Israel, genau das gleiche. WAS ALSO NÜTZEN UNS DIE IMPFUNGEN? NICHTS! Diese Impfungen sind kontraproduktiv, sie verlängern die Pandemie, sie generieren immer neue Varianten. So zieht sich die Pandemie endlos dahin!

  3. Arturo 17. Juli 2021 at 13:23

    Nur zur Erinnerung:

    Wir sprechen von 0,14% der Bevölkerung, die, falls sie überhaupt auf das Virus in ausreichender Menge treffen, gefährdet sind.

    99,8% der Bevölkerung SIND NICHT BETROFFEN.

    Für die 0,14% gibt es erprobte Medizin und erfolgreiche Behandlungsprotokolle.

    Alles andere – Varianten, Mutanten, usw. – ist PANIKMACHE!
    Es gibt keine Pandemie.

    Für Krebs sieht das allerdings ganz anders aus! Aber der wird ja nicht mehr bekämpft, der wird gefördert …

    • Fritz Madersbacher 17. Juli 2021 at 13:47

      Wie wahr!

    • Guido Vobig 17. Juli 2021 at 18:21

      “Für Krebs sieht das allerdings ganz anders aus! Aber der wird ja nicht mehr bekämpft, der wird gefördert …“

      … damit man in naher Zukunft dagegen mit mRNA-Gentherapien angehen kann. Problem schaffen, Lösung anbieten, Profit einsammeln.

  4. reasonandcritic 17. Juli 2021 at 12:46

    Die zentrale Frage scheint zu sein, ob sich die durch Impfung gewonnene Immunität substitutiv/supressiv oder komplementär zu der durch eine natürliche Infektion gewonne Immunität verhält.

    Hierzu ist es erforderlich, die Immunantwort Genesener mit der Immunantwort Geimpfter nachdem diese auch dem Virus ausgesetzt waren zu vergleichen. Es reicht nicht, die Immunantwort Genesener mit der Geimpfter zu vergleichen ohne dass letztere auch das natürlich vorkommende Virus attrahiert haben.

    Wenn die Impfung nur komplementär wirkt, wird sie in der Menge der Geimpften die Häufigkeit schwerer Krankheitsverläufe verringern, aber nicht oder vielleicht nicht im wesentlichen Maße diejenigen Immunreaktionen im Körper Geimpfter, die auch in den Körpern infizierter Ungeimpfter ablaufen.
    In diesem Fall wäre die Hypothese einer spezifisch durch die Impfung begünstigten Immunflucht weniger plausibel, Denn die spezifischen Selektionsbedingungen in den Körpern Geimpfter einerseits und Ungeimpfter andererseits wären vergleichbar. Die allgemeinen Selektionsbedingungen in der Gesamtpopulation sollten für das Virus ungünstiger sein, je mehr Personen geimpft sind, denn es gibt dann weniger schwere Krankheitsverläufe, und bestehende oder neue Virusvarianten, gegen die der Impfstoff wirksam ist, werden schneller und durchgreifender vernichtet.

    Anders hingegen wäre es, wenn die Impfung substitutiv oder gar supressiv wirkt, d.h. die Immunreaktionen, die im Körper eines ungeimpft Infizierten stattfinden, vollständig oder in großen Teilen durch ein anderes Muster ersetzt oder sogar einfach ausschaltet. Dann würden sich die spezifischen Selektionsbedingungen in den Körpern geimpfter und ungeimpfter systematisch unterscheiden, und die Hypothese eines spezifischen Selektionsdrucks wäre plausibler. Ein solcher spezifischer Selektionsdruck wäre möglich, obwohl die Impfung die Häufigkeit schwerer Krankheitsverläufe durch bestimmte Varianten, gegen welche die Impfung wirkt, vermindert.

    • Braver Bürger 17. Juli 2021 at 13:36

      Gute Frage. Kennen Sie Beispiele für derartige Phänomene bei anderen Impfungen? Wäre auch interessant zu wissen ob solche Vergleiche der Immunantwort vielleicht bereits publiziert wurden (und wie so vieles kaum Beachtung finden).

  5. maieutikus 17. Juli 2021 at 12:44

    Möchte ebenfalls dem Autor f.d. Beitrag danken, Weiß aber nicht, ob das die technisch richtige Stelle dafür ist oder dies zum letzten Kommentar erscheint.

    Zwei Fragen habe ich:

    1. Unter der Zwischenüberschrift „Treten Virusmutationen speziell bei Ungeimpften auf?“ wird im 1. Satz formuliert: „Mutationen treten bei mRNA-Viren recht häufig auf.“ Gemeint sind wohl mRNA-„Impfstoffe“?

    2. Im 5. Absatz unter dieser Zwischenüberschrift verstehe ich diesen weiteren Satz nicht:

    Die Mutationsrate des Virus ist konstant und die Impfung kann diese Rate natürlich nicht verändert.
    D. h. rein grammatikalisch aber auch inhaltlich, denn es gibt doch offensichtlich auch dieses sogenannte „Escape“ -Phänomen?

    Wäre schön, wenn der Autor oder ein kundiger Leser dazu etwas klärendes formulieren könnte.

    • Michael R. 17. Juli 2021 at 14:32

      Ich gestatte es mir, zu 1. zu antworten. Meines Erachtens muss es „Mutationen treten bei RNA-Viren recht häufig auf.“ RNA Viren sind als einsträngige Viren besonders anfällig für Veränderung ihres Erbguts, weil Ihnen der Reparatur-Mechanismus den doppelsträngige DNA Viren besitzen, fehlt. – Impfstoffe mutieren nicht.

  6. Regina 17. Juli 2021 at 12:10

    Vielen herzlichen Dank Herr Dr. Mayer für Ihre ausführliche Recherche und Ihren Blog. Die Zusammenhänge sind so komplex und der gesellschaftliche Druck ist so groß geworden sich impfen zu lassen, dass man es als Ungeimpfte kaum mehr aushält. Ich war von Anfang an der Ansicht, dass neben der natürlichen Immunität nur ein Impfstoff im klassischen Verfahren in der Lage ist eine lebenslange Immunität aufzubauen. Und ich möchte die Wahl haben dürfen!!! Gegen einen klassischen Impfstoff hätte ich nach abgeschlossener, sicherer Studienlage nichts einzuwenden. Hoffentlich klappt es bald mit Valneva! Mir ist Angst und Bange, wenn er aus irgendwelchen Gründen nicht zugelassen würde.

  7. Arturo 17. Juli 2021 at 11:45

    Nur ein kleiner Schritt noch … und ihr seid draussen.(Frei sein schmerzt nicht.)

  8. Braver Bürger 17. Juli 2021 at 11:28

    So wie es aussieht verhindert die Impfung zwar schwere Verläufe aber kaum eine Ansteckung. Die Ursache dafür liegt vermutlich daran, dass respiratorische Infekte eben bestimmte, hier schon oft besprochene Charakteristika haben.

    Die wirklich wichtige Frage ist die Frage inwieweit durch Impfung die Wahrscheinlichkeit auf Intensiv zu landen, bzw. die Wahrscheinlichkeit zu sterben, gesenkt werden kann.

    Hier kann man grob davon ausgehen, die Impfung eines 80 jährigen hat eine ca. 1000mal größere positive Wirkung als die Impfung eines 20 jährigen. Das ist in der unterschiedlichen Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf begründet.

    Mit anderen Worten, man muss 1000x mehr 20jährige impfen um den gleichen Effekt zu erzielen den eine Impfung eines 80 jährigen bringt. Oder ganz banal ausgedrückt, ob die Gruppe der Jugendlichen geimpft ist oder nicht, hat fast keinen Einfluss auf die Belegung der Intensivstation und noch weniger Einfluss auf die Todesstatistiken an und mit Covid19. Ich weiß nicht ob diese einfach zu berechnete Tatsache unseren Politikern und der breiten Bevölkerung ausreichend bewusst ist.

  9. Fritz Madersbacher 17. Juli 2021 at 11:17

    Vielen Dank Herr Mayer für diesen weiteren hervorragenden Artikel, er ist eine Zusammenfassung unseres Wissens über die alljährlichen Atemwegsvireninfektionen (der Corona-Virenfamilie im besonderen) abzüglich der im vergangenen Jahr inszenierten Geistesverwirrung. Er entspricht vollkommen dem, was bisher (auch in den Lehrbüchern) über die Atemwegsvireninfektionen angenommen worden ist, wobei im vergangenen Jahr natürlich sehr viel Detailwissen (wie im Artikel ausgeführt) dazugekommen ist. Nochmals vielen Dank für Ihre Aufklärungsarbeit gegen die irrationale Panik!

  10. MarekWojcik 17. Juli 2021 at 10:20

    Wir befinden uns in einem beispiellosen globalen Informationskrieg.
    Die tödliche Pandemie erfordert keine Werbung rund um die Uhr, die uns ständig daran erinnert, dass sie existiert.
    Sie braucht keine Marketingkampagnen und endlose Propaganda, um in Angst zu leben …
    … aber psychologische Kriegsführung schon.
    https://www.world-scam.com

    • Michael R. 17. Juli 2021 at 14:23

      Ein Vertriebsmann eines bayrischen Motorenwerks sagt mir mal: „Das, was ein Vertriebler am liebsten hat, sind Produkte, für die man nicht lange werben muss, hinter denen man selber stehen kann und den Kunden nicht über den Tisch ziehen muss, damit er sie kauft. Produkte, die sich quasi von selbst verkaufen!“ — Das gilt alles Eins zu Eins für die Impfung, nicht wahr?

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