Weniger Patienten wegen Corona im Krankenhaus als bislang angenommen

19. Februar 2021von 3,1 Minuten Lesezeit

Wir wissen seit längerem, dass weder die Zahlen der positive Getesteten tatsächliche Infektionen bedeutet, noch die Zahlen der Belegung von Spitals- und Intensivpatienten wegen Corona korrekt wiedergegeben wird noch die  Todeszahlen  Verstorbene an Covid beschreiben.  Nun finden sich aber endlich auch in den Mainstram Medien Berichte darüber. Die öffentlich rechtlichen Sender berichten allerdings weiter unbeirrt falsche und geschönte Zahlen.

In der Die Presse fand sich am  14.2. ein Bericht von Gudula Walterskirchen, unter dem Titel „Wie die Todesfall-Statistik auf üble Weise manipuliert wird“. Darin wird festgestellt, dass die offizielle Zahl der Corona-Toten offenbar bewusst in die Höhe getrieben wird. Ärzte werden teilweise massiv unter Druck und Regeln außer Kraft gesetzt.

Walterskirchen berichtetet von einem Vorfall, der sich im Herbst 2020 in einem Pflegeheim ereignete:

„Die Bewohner saßen im Speisesaal beim Mittagessen, als sich ein alter Herr an einem Bissen verschluckte und erstickte. Ein tragischer Zwischenfall. Zur Verblüffung der Heimleitung hielt der Beschauarzt später auf dem Totenschein als Todesursache fest: Covid-19. Der Herr war zwei Wochen zuvor bei einem Routinetest positiv getestet worden, jedoch symptomlos und bereits aus der Quarantäne entlassen.“

Und ein anderer Fall:

„Ein anderer Fall: Eine Patientin wird mit schwerer Gehirnblutung eingeliefert und routinemäßig getestet. Der Test ist positiv, die Frau stirbt an ihrer Verletzung. Auf dem Totenschein steht: Covid-19.“

Nun besinnt sich auch die deutsche ZEIT ihre journalistischen Verpflichtungen und hat sich die deutschen Spitalsstatistiken genauer angesehen.

Die Anzahl von Personen, die wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden müssen, wird nach Recherchen der Wochenzeitung DIE ZEIT überschätzt: Zwischen 20 und 30 Prozent der Menschen, die die offizielle Statistik führt, sind nicht wegen Corona in stationärer Behandlung, sondern wurden zufällig positiv getestet. Etwa Schwangere, die zur Entbindung kommen, oder verunfallte Personen. Auch bei der viel diskutierten Zahl von Patienten auf Intensivstationen gibt das Robert-Koch-Institut zu hohe Werte an: Auf den Intensivstationen werden zehn Prozent der als Corona-Fälle gemeldeten Patienten wegen einer anderen Ursache behandelt. Das bestätigt auf ZEIT-Anfrage der Deutsche Verband der Intensivmediziner (Divi).

DIE ZEIT hat bundesweit 20 Krankenhäuser nach ihren konkreten Zahlen gefragt. Viele wollten diese nicht veröffentlicht sehen, bestätigten aber die rund 20 bis 30 Prozent an Doppeldiagnosen mit Corona.

Auch die Barmer-Krankenkasse beobachtet die Doppeldiagnosen. „Wir sehen einen nennenswerten Anteil von Krankenhausfällen, die ursächlich aufgrund einer anderen Erkrankung als Corona behandelt wurden und die dennoch in der Statistik unter ‚Corona-Patient‘ laufen“, sagt Uwe Repschläger, Finanzleiter der Barmer. Er kann für seine Aussage auf Daten von 20.000 stationär behandelte Corona-Patienten zurückgreifen.

Verantwortlich für dieses Graufeld ist das deutsche Meldesystem: Alle neuen Patienten werden systematisch bei der Aufnahme ins Krankenhaus auf das Virus getestet und bei einem positiven Befund über das Gesundheitsamt an das Robert Koch-Institut gemeldet. Für die Krankenhäuser selbst ist die Unterscheidung nicht erheblich: Ein Corona-Patient muss, ob er nun mit oder wegen Corona behandelt wird, in ein Isolierzimmer verlegt werden. Pfleger und Ärzte müssen sich bei seiner Behandlung besonders schützen. Politisch aber ist die Zahl der schweren Corona-Verläufe ein wichtiger Indikator.

„Auf Grundlage der Schätzung einzelner Kliniken kann ein evidenzbasiertes Institut keine Bereinigung von Fällen vornehmen“, sagt das RKI auf Anfrage der ZEIT. Das harte Kriterium sei ein positiver PCR-Test.


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5 Kommentare

  1. Paul Sperling 19. Februar 2021 at 14:07

    Diese – wohl von der ECDC vorgebene – Definition von „Fall“ und „Genesen“ führt automatisch zu überhöhten statistischen Fallzahlen, da die Schwelle ein „Fall“ zu sein, sehr niedrig ist. Man ist aber auch schnell wieder ein „Genesener“, da der Widersinn der Regeln wohl auch den Regulatoren nur zu bekannt ist.
    P.S.

  2. Paul Sperling 19. Februar 2021 at 13:59

    Zitat: „Das harte Kriterium sei ein positiver PCR-Test.“ Das sieht leider auch unsere AGES so. So werden laut Selbstauskunft der AGES alle positiven PCR-Tests statistisch gesehen ein „Fall“:
    Bestätigter Fall: Jede Person mit Nachweis von SARS-CoV-2 spezifischer Nukleinsäure (unabhängig von klinischer Präsentation). – ein ct-Wert wird hier nicht erwähnt!
    Als „Fall“ gilt man unabhängig vom ct-Wert und unabhängig von weiteren Symptomen. Eigenartigerweise führt die AGES weiter unten für „Geheilte“ aber gegenteiliges aus:
    „Genesen“: …mindestens 48 Stunden Symptomfreiheit UND folgendes Ergebnis mittels RT-PCR gemäß Charité-Protokoll: kein Nukleinsäurenachweis von beta-Coronavirus SARS-CoV-2 oder ein Nukleinsäurenachweis von beta-Coronavirus SARS-CoV-2 bei einem Ct-Wert von über 30.
    Wieso gilt man dann also bei pos. PCR als „Fall“ – unabhängig vom ct-Wert und den Symptomen? Da widerspricht sich die Behörde ja selber!
    https://covid19-dashboard.ages.at/basisinfo.html

    P.S.

    • Albrecht Storz 19. Februar 2021 at 14:12

      Für mich wieder eine Gelegenheit darauf hinzuweisen: ein PCR-Test ist nicht im Ansatz geeignet, eine Infektion nachzuweisen!

      (Hier wissen das alle, aber die Wahrheit braucht auch Wiederholung, wenn auch nicht so viel wie die PR-Lüge)

      Medizinische Definition von „Infizierte“: ein Erreger ist in den Körper EINGEDRUNGEN, hat sich ANGESIEDELT, und VERMEHRT sich dort. Alle drei Bedingungen müssen gleichzeitig zutreffen.

      Keine der drei Bedingungen wird durch den den Test überprüft:

      – ein Abstrich weist nichts in den Körper Eingedrungenes nach, sondern nur sich auf Körpergrenzen (Schleimhäuten) befindliches. Es wird hier die implizite Fehlschluss bemüht, dass Stoffe auf den Schleimhäuten von innen kommen müssten.

      – ob sich ein Erreger angesiedelt hat, wird schon gar nicht detektiert

      – wenn ein Erreger sich vermehrt, aktiviert er das Immunsystem und die Vermehrung zerstört Körpergewebe – das alles nehmen wir als Krankheitsgefühl wahr: eine Infektion ist IMMER mit Krankheitsgefühl verbunden

      („asymptomatische Infizierte“ sind pure Lügenmärchen, Erfindungen einer wissenschafts-, moral- und denkbefreiten PR-Maschinerie, „asymptomatisch Infektiöse“ sind noch viel mehr eine freche Lüge)

      – und zu all dem kommt noch hinzu, dass der PCR-Test nicht mal einen vermehrungsfähigen Virus sondern nur ein in den allermeisten Fällen nur völlig irrelevantes Genschnipsel nachweist! („Allermeiste Fälle“ da insgesamt zahlenmäßig die Tests an gesunden Menschen die absolute Mehrzahl ausmachen)

      Wir werden sowas von verarscht …

  3. Guido Vobig 19. Februar 2021 at 11:12

    Passend dazu: https://multipolar-magazin.de/artikel/kliniken-2020

    “Kliniken 2020: Falsche Corona-Fälle, Patientenschwund und selbstgemachter Notstand“

    • Albrecht Storz 19. Februar 2021 at 14:01

      Danke. Den Artikel von Susan Bonath möchte ich auch empfehlen.

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