Zunehmende internationale Spannungen gefährden unseren Wohlstand – die Rolle des Welthandels für Wirtschaftswachstum

26. September 2023von 8 Minuten Lesezeit

In den letzten Monaten vergeht kaum ein Tag, an dem im Wall Street Journal nicht ein kritischer Bericht zu China veröffentlicht wird. Dort findet meines Erachtens geradezu ein „ökonomisches China-Bashing“ statt. Anfang August kam von der Regierung Biden die sogenannte „Executive Order“, die high tech US-Investitionen in China verbieten soll, ein vorläufiger Höhepunkt in den sich vor allem seit 2018 verschlechternden politischen Beziehungen zwischen den USA und China.1

Die Executive Order wurde von US-Medien als „Verschiebung des gesamten Risikoumfeldes“ bewertet.2 Die Spannungen zwischen den USA und China nehmen schon seit spätestens 2018 deutlich zu, seit dem Ukraine-Krieg hat sich die negative Entwicklung weiter beschleunigt.3 Was bedeutet das für unsere Ökonomie, für unser Leben?4

Ein Blick in die Geschichte

Ein Blick in die Nachkriegszeit zeigt beeindruckend, wie sehr kooperativer Welthandel zu Wachstum und Wohlstand beiträgt. Von 1950 bis 2021 hat sich die reale, inflationsbereinigte Menge der weltweit produzierten physischen Güter ver-14,5-facht. Eine solche Zunahme der physischen Warenproduktion in so kurzer Zeit gab es wohl noch nie in der Menschheitsgeschichte.

Heute werden also etwa 15 Mal so viele Waren hergestellt wie vor zwei Generationen. Im gleichen Zeitraum hat sich der grenzüberschreitende physische Warenexport ver-41,4-facht.5 Das heißt, es werden heute gut 40 Mal so viele Waren und Güter über die Ländergrenzen hinwegbewegt wie 1950. Es ist kein Zufall, dass der Export und Produktion Hand in Hand zunehmen. Durch Spezialisierung sind erhebliche Produktivitätsfortschritte möglich. Ohne den enormen Anstieg des Welthandels wäre das Wirtschaftswachstum nicht so hoch gewesen.

Seit etwa dem Jahr 2000 lassen allerdings die Exportzuwächse deutlich nach, vor allem in den 10 Jahren von 2010 bis 2020 betrug das Wachstum kumuliert nur mehr 20,8% über 10 Jahre.6 Gleichzeitig hat sich auch die Zunahme der Güterproduktion verlangsamt. Ein starker Einschnitt war ab 2018 zu beobachten, als die USA unter der Regierung Donald Trump Handelssanktionen gegenüber China einführten. Die Sanktionen hatten ganz unmittelbar starke Auswirkungen: Von 2018 auf 2019 sanken die chinesischen Exporte in die USA um über 12%.7

Diese Sanktionen wurden von der Regierung Biden beibehalten, ja sogar verstärkt.8

Aktuelle Entwicklungen

In jüngerer Zeit hat sich der Ton aus den USA gegenüber China wieder deutlich verschärft und, wie eingangs erwähnt, findet derzeit ein ökonomisches China-bashing im Wall Street Journal statt, nach dem Motto: Vergiß‘ China. Immobilienproblem, Exportproblem, sensationell hohe Jugendarbeitslosigkeit, extrem hohe Schulden. China steht vor ähnlichen Problemen wie Japan nach dem Platzen der Immobilienblase 1990.9 Vorsicht vor Investitionen!

Da China und die USA die beiden größten Handelsnationen sind,10 wirkt sich ein Handelskonflikt zwischen diesen beiden Ländern praktisch auf die ganze Welt aus, insbesondere dann, wenn andere Länder sich dem Konflikt anschließen. Beispielsweise hat die deutsche Außenministerin im April 2023 keine glückliche diplomatische Hand bewiesen. So lautete ein Titel der Südwest Presse am 14.4.2023:

So zerschlägt Annalena Baerbock in China Porzellan. Die bisherige Kritik deutscher Politiker an China war ihr zu leisetreterisch. Deshalb hat Bundesaußenministerin Annalena Baerbock ihren Besuch im Land genutzt, um ihren Gastgeber anzuprangern. Hoffentlich erweist sich das nicht als ganz große Dummheit.11 Ja, hoffentlich erweist sich das nicht als ganz große Dummheit.

Mitte September gab es einen neuen Eklat. Die „tagesschau“ titelte am 18.9.: „Scharfe Kritik an Außenministerin Baerbock. Empörung in China über „Diktator“- Aussage. China hat Bundesaußenministerin Baerbock für die Bezeichnung des chinesischen Präsidenten Xi Jinping als „Diktator“ scharf kritisiert. Die Äußerungen seien eine „offene politische Provokation“, so Außenamtssprecherin Mao Ning.“12 Solche Äußerungen sind einer kooperativen Handelsentwicklung nicht wirklich förderlich. Welche ökonomischen Auswirkungen haben zunehmende politische Spannungen?

Zunehmende internationale Spannungen führen zu geringerem Wirtschaftswachstum

Wenn internationale Spannungen zunehmen und gegenseitiges Vertrauen zwischen den Nationen abnimmt, wird der internationale Wohlstand vermindert. Friedlicher, freier Handel ermöglicht Spezialisierung, steigert damit die Produktivität und erhöht dadurch die Wohlfahrt für alle. In dem Maße, in dem ein existierender freier Handel eingeschränkt wird durch Handelsbarrieren, Zölle, Restriktionen, Subventionen oder gar durch Krieg, in dem Maße werden die Produktivitätsvorteile durch den Freihandel vermindert und das Wachstum bzw. der Wohlstand werden verringert. Der Ausbruch des Ukrainekrieges im Februar 2022 hat anschaulich gezeigt, wie es über Handelseinschränkungen und Boykotte zu Inflation kommen und dadurch der Wohlstand für zahllose Menschen weltweit beeinträchtigt werden kann.

Angesichts der geschilderten zunehmenden Spannungen zwischen den USA sowie ihren Mitläufern und China, dürften in den kommenden Jahren, anders als im größten Teil der Nachkriegszeit, von Seiten des Welthandels geringere, keine oder gar negative Wachstumsimpulse ausgehen. Bereits im Oktober 2022 titelte das Handelsblatt: „Permanenter Wohlstandsverlust: IWF warnt vor einer neuen Blockbildung im Welthandel – Zunehmende geopolitische Spannungen gefährden den weltweiten Handel.“13

Die WTO prognostizierte im April 2023 für das laufende Jahr eine Zunahme des Welthandels von lediglich 1,7%. Für 2024 werden 3,2% erwartet.14 Allerdings könnten die Zahlen laut WTO auch schlechter ausfallen. Als Gründe nennt die Welthandelsorganisation geopolitische Spannungen, Lebensmittelunsicherheit, instabile Finanzmärkte und hohe Schulden.

Auch die in jüngster Zeit verfolgte starke Subventionspolitik der USA für ihre heimische Industrie wird von Fachleuten, auch und insbesondere aus den USA, scharf kritisiert. Die Subventionen würden zu geringerer Produktivität und daher zu schwächerem Wirtschaftswachstum führen.15 Bereits von 2009 bis heute ist laut Wall Street Journal die Stundenproduktivität in der US-Industrie um lediglich 0,2% pro Jahr gestiegen.16 Der subventionierte Aufbau der US-Industrie und die dadurch bewirkte Verminderung des Außenhandels dürfte die Produktivität weiter belasten und damit Wirtschaftswachstum schwächen oder gar verhindern.

Steigende Rüstungsausgaben

Die zunehmenden internationalen Spannungen, insbesondere der Ukraine-Krieg, schlagen sich auch in steigenden globalen Rüstungsausgaben nieder. Sie erreichten 2022 mit 2.240 Milliarden Dollar, das ist ein Zuwachs um 3,7% gegenüber dem Vorjahr, einen neuen Höchststand.17 Jeder Dollar, der für Rüstungsausgaben verwendet wird, jede Arbeitsstunde, die in Rüstung und Militär fließt, wird der zivilen Güterproduktion entzogen und mindert daher unseren Wohlstand. In dem aktuellen Jahresbericht des Stockholm International Peace Research Institute (SIPRI) heißt es:

„Die globale Sicherheit zeigte im Jahr 2022 eine deutliche Verschlechterung im Vergleich zu vor einem Jahrzehnt. Weltweit gab es mehr Krieg, höhere Militärausgaben und eine zunehmende akute Ernährungsunsicherheit. […] Die internationale Stabilität geriet durch den Krieg in der Ukraine und durch die Verschärfung der Konfrontation zwischen den Großmächten unter Druck, was die Rüstungskontrolle schwächte und die Diplomatie weniger effektiv machte.“18

Auch die deutschen Rüstungsausgaben steigen in jüngerer Zeit deutlich an19, nicht zuletzt sind über das Sondervermögen Bundeswehr zusätzliche 100 Milliarden Euro für Rüstungsausgaben geplant.20 Zum Vergleich: 2021 und 2022 betrugen die deutschen Rüstungsausgaben etwa 56 Milliarden Euro.21 Ein Anstieg der deutschen Rüstungsausgaben erhöht offiziell unser BIP. Real ist jedoch das Gegenteil der Fall. Jeder Euro Rüstungsausgaben vermindert in Wirklichkeit unseren Wohlstand.

Fazit

Die zunehmenden internationalen Spannungen, die steigenden US-Subventionen und insbesondere die weltweit steigenden Rüstungsausgaben verheißen nichts Gutes für Wirtschaftswachstum und Wohlstand in den kommenden Jahren. Ohne Vertrauen und Kooperation ist produktives Wirtschaften nicht möglich.

Referenzen

2 CNBC 10.8.2023: https://www.cnbc.com/2023/08/11/what-bidens-executive-order-means-for-us-investors-in-china-.html: „But the industry and political developments mark a shift in the overall risk environment“

3 USA und China auf Kollisionskurs, Die Bedeutung der Innenpolitik für das bilaterale Verhältnis, SWP-Studie 2023, 07.03.2023, https://www.swp-berlin.org/publikation/usa-und-china-auf-kollisionskurs

4 Die folgenden Ausführungen sind streckenweise wörtlich übernommen aus meinem im August 2023 erschienenen Buch „Das Ende des Wirtschaftswachstums – Die ökonomischen und sozialen Folgen mangelnder Ethik und Moral“, tredition, Hamburg

6 Ebd.

9 Wall Street Journal 18.9.2023: China Economic Woes Rival Japan’s, or Worse

16 Wall Street Journal 21.9.2023, U.S. Labor’s Real Problem: Productivity

18 SIPRI Jahrbuch 2023: https://www.sipri.org/sites/default/files/2023-06/yb23_summary_en_0.pdf: Global security in 2022 showed a marked deterioration compared with a decade ago. Worldwide, there was more war, higher militäary spending and increased acute food insecurity. […] International stability was under pressure from the war in Ukraine and from intensifying confrontation between the great powers, whcih weakened arms control and made diplomacy less effective.“

21 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/183064/umfrage/militaerausgaben-von-deutschland/

Bild von 46173 auf Pixabay


Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die Ansichten der fixen Autoren von TKP wieder. Rechte und inhaltliche Verantwortung liegen beim Autor.

Prof. Dr. Christian Kreiß, Jahrgang 1962: Studium und Promotion in Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftsgeschichte an der LMU München. Neun Jahre Berufstätigkeit als Bankier, davon sieben Jahre als Investment Banker. Seit 2002 Professor für Finanzierung und Volkswirtschaftslehre. Homepage http://www.menschengerechtewirtschaft.de


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15 Kommentare

  1. Jurgen 26. September 2023 at 15:28Antworten

    Die Deutschen sollen ja jetzt auch noch die Industrie nach USA zurückbringen. Pustekuchen!

    Investitionen in Rüstungsgüter und deren Herstellungsfirmen ist ein schlechtes Geschäft auf Kosten der Weltressourcen.

  2. Fritz Madersbacher 26. September 2023 at 10:18Antworten

    Die langjährige Professorin für Sinologie an der Universität Wien und Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), Susanne Weigelin-Schwiedrzik, schrieb kürzlich nach einem Besuch in Schanghai Folgendes:
    “China will nicht länger als verlängerte Werkbank des Westens fungieren, sondern als Markt- und Technologieführer auftreten … Wer dieser Tage nach China eingeladen wird, dem wird in Schanghai vorgeführt, dass China nun für sich beansprucht, Trendsetter zu sein. Die Moderne wird nicht mehr von den USA und Europa nach China importiert. China ist der Ort, an dem unsere Zukunft heute schon Realität ist. Während Europa in der Pandemie den Rückwärtsgang eingelegt hat und sich in Entschleunigung übte, ging die Entwicklung in China weiter … So wie China im 19. Jahrhundert seine Führungsstellung aufgeben und lernen musste, was es bedeutet, eine nachholende Industrialisierung durchzuführen, stehen wir nun vor der bitteren Wahrheit, dass wir unseren Schüler in manchen Bereichen als Lehrer akzeptieren zu müssen. Manche wissen das schon, andere weniger (“Der Standard”, 23/09/2023)

    Egal, wie man diese Entwicklung beurteilt, Eines ist nicht mehr zu übersehen: das langjährig gehegte Sonnen und Suhlen in einer ewig fortdauernden (“perennialen”) “westlichen Überlegenheit” ist nur mehr ewiggestrig, war es immer schon für jeden historisch nur ein bisschen Bewanderten. Wir leben in einer Zeit, in der sich die “globale Mehrheit” immer wirksamer gegen die westliche Hegemonie durchsetzt. Je schneller das auch in die Gehirngänge der politischen Verantwortlichen des mit dem großen Vorteil der Neutralität ausgestatteten Österreich (wenn sie nur glaubhaft ausgeübt würde!) dringt – und es gibt sogar winzige, mit der Lupe zu suchende Ansätze dazu – desto besser! Mehr oder weniger unbelehrbar dumm sind – ohne mich einmischen zu wollen – die Regierenden und Medien im Nachbarland Deutschland, seine großen Konzerne wahrscheinlich zu sehr unter der US-Knute …

    • Jürgen 26. September 2023 at 14:07Antworten

      Fritz Madersbacher
      26. September 2023 at 10:18Antworten

      „China ist der Ort, an dem unsere Zukunft heute schon Realität ist. „

      Tja, Herr Madersbacher, dahin wird der Weg noch ein langer sein.
      Widerstand bei der Digitalisierung,
      Widerstand gegen dies und das.
      All dies verlangsamt oder verunmöglicht es, den Vorsprung Chinas wieder einzuholen.
      Die nutzen unser lähmendes System , gnadenlos aus und lachen sich in unserer Entscheidungsunfähigkeit ein Ast ab.
      Wir möchten vieles gerne, aber vor allem möchten viele keine Neuerungen / Änderungen, die in China schon lange Teil des Lebens sind.
      Es steht für mich außer Zweifel das China Weltmarktführer und irgendwann auch Technologieführer sein wird.
      Wir sind viel zu viel mit uns selbst beschäftigt.

  3. audiatur et altera pars 26. September 2023 at 10:01Antworten

    Geradezu komisch in diesem Zusammenhang sind die ehemals “neoliberalen” Wirtschaftsjournalisten, die ihr Win-Win-Prinzip des Welthandels nun ruck-zuck gegen Kriegsrhetorik eingetauscht haben. Motto: “Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!”?
    Die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums ist ohnehin im Keller.
    Aber vielleicht ist ja sogar besser, seine Position den Umständen entsprechend anzupassen. Denn manche Wirtschaft”experten” prophezeien seit 2008 äußerst ernst (und erfolgreich) dem typisch deutschen Wolfszeitverängstigten den kommenden Great Crash. Und dieser wollte und wollte und wollte einfach nicht kommen. Aber jetzt kommt er dann eeendlich ganz sicher, der Weltuntergang! Oder doch nicht?

  4. suedtiroler 26. September 2023 at 9:58Antworten

    ja wenn der eine exportiert, muss ein anderer importieren. viele importieren mehr als sie exportieren.
    möglich wird das mit Schulden. die ganze Welt ist hoch verschuldet.
    Vielleicht sollte man sich mal überlegen, ob das gewaltige Wirtschaftswachstum der letzten Jahrzehnte ohne diese Schuldenorgie überhaupt möglich gewesen wäre? Alles auf Pump…. aber irgendwann ist jede Party vorbei.

  5. lbrecht torz 26. September 2023 at 9:49Antworten

    Welthandel? Bei uns Zwiebeln aus Neuseeland? … Wem nützt das? Uns nicht. Aber den Superreichen Superprofiteuren.

    Welthandel ist bis auf ganz wenige Ausnahmen schädlich und zerstörerisch, lebensfeindlich, menschenfeindlich.

    Wer ist für den Welthandel? “Linke”, die einen Tinnitus mit “Hoch die internationale Solidarität” haben. WEF, die Davos-Clique, Bilderberger, König Charles, Gates, Soros, Rockefellers und Co, alle Ausbeuterkapitalisten, alle Schmarotzer im Bankensektor und beim IWF, Weltbank, BIC, …

    Alle Feinde der Natur, des Menschlichen und Lebenden. Alle Täuscher, Lügner und Betrüger.

    Alle die, ohne Anstand, Würde, Moral, Mitmenschlichkeit.

    • Hasdrubal 26. September 2023 at 11:09Antworten

      Es gibt reichlich hoch spezialisierte Geräte und Produkte, die man nicht in jedem Land produzieren kann – und einen Welthandel hat es schon immer gegeben. Was war wohl die alte Seidenstraße in der Antike?

      • lbrecht torz 26. September 2023 at 11:32

        Sie reden an mir vorbei – warum auch immer.

        Nochmal: bei uns Zwiebeln aus Neuseeland im Supermarkt?

        99% des heutigen Welthandels ist den Finanzmärkten (Warenterminhandel, etc., Ware dorthin lenken, wo die höchsten Preise erzielt werden) geschuldet, 99% des heutigen Welthandels ist Schwachsinn, bis hin zu Gimmicks für McFress-“Kindermenüs” aus Plastik aus China, …

        und nochmal: wozu hierzulande Zwiebeln, Äpfel aus Neuseeland, Spargel aus China, oder auch nur geschmacklose Erdbeeren aus Israel, weil bei uns gerade keine Saison ist?

        Und viel von Ihren “hochspezialisierten Geräten” dienen nicht etwa unserer Wohlfahrt oder unserem Wohlergehen sondern einzig unserer Verarschung (Konsumzwang, Prestigedruck, Ersatzbefriedigung) und unserer Versklavung (elektronische Überwachung und Ausspähung).

    • Jürgen 26. September 2023 at 14:23Antworten

      lbrecht torz
      26. September 2023 at 9:49Antworten

      Falls Sie Zeit haben dann schauen Sie sich bitte die Aufkleber auf ihren Geräten (Haushalt, Werkstatt, Multimedia, Computer bis hin zur Zahnbürste an.
      Dann unterhalten wir uns noch einmal über
      “Welthandel ist bis auf ganz wenige Ausnahmen schädlich und zerstörerisch, lebensfeindlich, menschenfeindlich.“
      Auch Sie haben Ihren Beitrag dazu geleistet und leisten ihn weiterhin.
      Also bitte, wenn schon so eine Ideologie dann bitte alles entsorgen was sie über den Welthandel erworben haben.
      Das Haus oder die Wohnung wird dann ziemlich leer sein.
      Wasser predigen und Wein saufen, geht nicht.

      • lbrecht torz 27. September 2023 at 11:36

        Sie verwechseln sich sogar mit anderen – Sie erscheinen mir langsam immer bedenklicher. Ist es gar doch eine psychische Störung die sie treibt?

        Jetzt wollen Sie sogar über meinen Haushalt Bescheid wissen.

        Ach ich vergaß: Sie wissen ja sowieso ALLES. (wie man an ihren ewig dummdreisten Kommentaren sehen kann)

        “Jürgen” ;-(

    • federkiel 26. September 2023 at 15:51Antworten

      “Bei uns Zwiebeln aus Neuseeland?”
      Das kann ich ergänzen mit Knoblauch aus China im BIOladen.😎

  6. Taktgefühl 26. September 2023 at 9:43Antworten

    Wir hatten schon mal eine verzahnte Weltwirtschaft mit tollen Wachstumsraten, das war in den Goldenen Zwanzigern. Man lebte leicht und gab das Geld aus, das man nicht hatte. Wirtschaftswachstum und leichtes Leben waren mit kurzfristigen Krediten finanziert. Dann forderten die USA die Kredite plötzlich zurück und die WWK war da.
    Nach allem, was wir heute wissen, könnte man dahinter sogar eine Absicht vermuten mit dem Ziel eines großen Krieges?
    Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir womöglich einen Schritt weiter, denn der größte Teil der WW besteht aus kurzfristigen Krediten, Leasing z.B., Autos, Fernseher, Computer, und die Privatinsolvenzen erreichen Rekordmarken.
    China ist ja nicht nur ein Konkurrent der USA, sondern auch ein Markt. Wenn die USA nicht mehr mit China handeln wollen und die EU kastrieren, mit wem wollen die dann handeln?
    Außerdem halten China und Japan den größen Teil der amerikanischen Anleihen. Vielleicht will man mit einem Konflikt seine Schulden loswerden? Die USA machen Streß und dann wie mit Russland, die behalten einfach Vermögen ein sozusagen als Kriegsbeute, beziehungsweise, zahlen keine Zinsen mehr? Weil sie es nicht mehr können?
    Ein Staat ist pleite, wenn er die Zinsen nicht mehr bezahlen kann. Vielleicht wird das vertuscht?

    • Claudio 26. September 2023 at 11:17Antworten

      Bezüglich WW-Krise in den 1920ern und dem darauf folgenden zweiten WK vermute ich, dass das entweder so geplant, oder zumindest das Risiko für die Weltbevölkerung gerne in Kauf genommen wurde. Wie immer haben die tatsächlichen Strippenzieher kaum etwas zu befürchten. Weder damals, noch heute. Meistens sogar das Gegenteil; Sie profitieren davon. Sei es direkt via finanziell oder via Zugewinn an Macht.

      China als (Absatz-)Markt:
      Zumindest öffentlich via Mainstreammedien oder via Politiker hört man kaum etwas davon. Du kannst dir aber sicher sein, dass tatsächlich Wirtschaftstreibende sich dessen sehr wohl bewusst sind. Zum Beispiel die deutschen Autobauer VW, BMW, Mercedes etc. wissen natürlich, dass sie mit China einen riesigen, wachsenden Markt haben (dazu gab es vor Kurzem auch einen Beitrag auf tkp).

      Dass versuchte Einfrieren der russischen Investitionen in den USA haben China, Japan und auch alle anderen Staaten der “südlichen Hemisphäre” natürlich mitbekommen. Ich bin mir sicher, dass dies ein zusätzlicher Grund für die Erweiterung der BRICS war und weiter sein wird. Der Westen wird immer unzuverlässiger und aggressiver – die Mitgliedstaaten der BRICS ziehen daraus ihre Schlüsse und versuchen immer unabhängiger vom Westen zu werden.
      Wie genau sie das mit den US-Staatsanleihen machen werden, weiß ich nicht. Wobei allen bewusst ist, dass der US-Dollar über die kommenden (kA, 3-15) Jahre seine Stellung als Weltleitwährung verlieren wird.

      -> “Ein Staat ist pleite, wenn er die Zinsen nicht mehr bezahlen kann. Vielleicht wird das vertuscht?”
      Bisher hat die FED einfach mehr Dollar “erfunden”, wenn die Wende zur multipolaren Welt und damit einhergehend, die Abschaffung der Vormachtstellung des US-Dollars vollzogen ist, wird das massivste Folgen für die Geldpolitik der FED (und auch der EZB) haben. Ein Vorgehen wie bisher, z.B. einfach so Billionen Dollar zu “erfinden” wird viel größere Auswirkungen auf die Inflation/Wirtschaft in den USA und auch in der EU haben. Personen mit dem Bildungs- und Intelligenzniveau einer Baerbock oder eines Habeck begreifen das natürlich nicht…

      Summa Summarum: Ja, sie versuchen es zu vertuschen und verleugnen vorhersehbare Konsequenzen.

  7. Fischefrau99 26. September 2023 at 9:26Antworten

    Freier Welthandel und internationale Spezialisierung – heißt die Kehrseite dieser Medaille nicht Neokolonialismus? Billige Rohstoffe aus Afrika, Güterproduktion von dort wäre lästige Konkurrenz. Lebens- und Futtermittel aus der Ukraine und Südamerika, die eigeneLandwirtschaft läßt man sterben. Billigprodukte mit “eingebautem Ablaufdatum” aus Asien, um den Absatz anzukurbeln ohne Rücksicht auf den Resourcenverbrauch … Ist das wirklich sinnvoll? Bringt das wirklich Wohlstand für alle? Füttert man damit vielleicht die Plattformökonomie über Gebühr, vom Aufwand für Transport gar nicht zu reden? Wäre ein Mittelweg vielleicht sinnvoller als Globalisierung auf Teufel komm ‘raus?

  8. Hasdrubal 26. September 2023 at 9:16Antworten

    „Ein Blick in die Nachkriegszeit zeigt beeindruckend, wie sehr kooperativer Welthandel zu Wachstum und Wohlstand beiträgt.“

    Wenn es beruhigt – u.a. durch BRI wird sich der internationale Handel der sog. Weltmehrheit weiter entwickeln. Vielleicht schaffen ein paar Neocons, dass der immer winzigere Westen mit immer größerer Klappe sich daraus verabschiedet – wie Autarkie wirkt, kann man in Nordkorea beobachten. Wobei gerade Nordkorea die wirtschaftliche Abschottung etwas lockern will, in russische und chinesische Transportkorridore eingebunden.

    Bei Gelegenheit – UncutNews bringt heute den Artikel „Die Kräfte des „Great Reset“ sind dabei, das Narrativ zu ändern“ – es scheint, die Globalisten-Ungeduld in der Plandemie-Zeit hat westliche Gesellschaften ein wenig wachgerüttelt. Wenn es so ist, wird nicht nur beim Klimagedöns ein wenig nachgegeben – beim Endkampf des Westens gegen die Weltmehrheit womöglich auch, die Wirtschaftskriege eingeschlossen?

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