Kenia verbietet neue Augenscan-Digital-ID

3. August 2023von 2 Minuten Lesezeit

Das erste Land setzt das Digital-ID-Programm „Worldcoin“ aus: In Kenia werden die Aktivitäten des Unternehmens, das die Iris der Kunden erfasst, untersucht. 

TKP hat berichtet: Seit dem Start von „Worldcoin“ strömen Menschen auf der ganzen Welt freiwillig zu Registrierungsstellen, um ihre Augen von einer glänzenden Kugel scannen zu lassen. Dafür gibt es dann eine digitale ID und und in einigen Ländern Kryptowährung. Auch in Kenia konnte man teilnehmen, das Innenministerium hat jetzt die Aktivitäten ausgesetzt.

Was passiert mit den Daten?

Das teilte das kenianische Innenministerium am Mittwoch mit. Die Regierungsbehörden werden mögliche Risiken für die öffentliche Sicherheit bewerten. Damit ist das Projekt von OpenAI-CEO Sam Altman im ersten Land zumindest auf Pause.

„Die zuständigen Sicherheits-, Finanzdienstleistungs- und Datenschutzbehörden haben Untersuchungen und Ermittlungen eingeleitet, um die Echtheit und Rechtmäßigkeit der oben genannten Aktivitäten festzustellen“, so Innenminister Kithure Kindiki in einer Erklärung.

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Eine vorläufige Überprüfung der Worldcoin-Aktivitäten habe Bedenken aufgeworfen, sagt die kenianische Kommunikationsbehörde und das Büro des Datenschutzbeauftragten. Dass für Zustimmung der Verbraucher eine Gegenleistung gebotet wird, die Geldprämie via Kryptowährung, grenze an einen unzulässigen Anreiz.

Das Unternehmen gibt sich versöhnlich und will „mit den Behörden zusammenzuarbeiten“:

„Worldcoin setzt sich weiterhin dafür ein, einen inklusiven, datenschutzfreundlichen, dezentralen Zugang zur globalen digitalen Wirtschaft zu schaffen und freut sich darauf, seine Dienste in Kenia wieder aufzunehmen, während es eng mit den lokalen Regulierungsbehörden und anderen Interessengruppen zusammenarbeitet.“

Das kenianische Innenministerium will untersuchen, wie „Worldcoin“ die gesammelten Daten nutzen will. Innenminister Kindiki sagte, dass man gegen jeden vorgehen werde, der sich an den Aktivitäten von Worldcoin beteilige. Genauer erläutert hat er das nicht.

Laut lokalen Medien haben bis Dienstag 350.000 Kenianer ihre Iris scannen lassen. Im Gegenzug haben die Teilnehmer kostenlose Kryptowährung im Wert von rund 7.000 kenianischen Schilling (49 US-Dollar) zu erhalten. Das Land hat knapp 50 Millionen Einwohner.

Auch in Großbritannien, Deutschland und Frankreich ist das Projekt mittlerweile am Prüfstand von Datenschützern. Zu einem Verbot hat es aber bisher nicht gereicht.

Bild Worldcoin, Orb scanner d’iris du projet WorldcoinCC BY-SA 4.0

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8 Kommentare

  1. Andreasqqq 4. August 2023 at 0:06Antworten

    Na, das ist doch mal eine gute Nachricht! Wie kann die UNO überhaupt so etwas verlangen? Ist das jetzt normal: Ich will alle Daten haben!? Ich will mehr Überwachung!? Ich will dich zum Sklaven des neuen Überwachungsstaats machen!? Du hast keinerlei Rechte mehr!?

    Warum tun die das, warum ist ihnen das so wichtig? Reichen die digitalen Daten von Bank/Visa-Karten nicht? Elektronische Kranken-Akte? Reicht auch nicht? Weil bisher wettert dagegen irgendwie keiner!

    OpenAI-CEO Sam Altman:
    Ah, jetzt haben wir die Antwort: Es werden mal wieder Versuchskaninchen gesucht. Welcher Kontinent ist da besser geeignet, als Afrika? Diese Menschen tun mir so Leid!
    Dabei ist die neue Agenda doch: Kein Rasissmuss.
    Bei Tests scheint das aber egal zu sein. Impfstoff ist zu schlecht: Egal, haut man trotz dem raus, weils ja der guten Sache dient (Malaria).
    Stechmücken-Experiment (Gelbfieber): Komisch, die haben sie trotz dem vermehrt.

    Und jetzt leben die mit diesen tollen Dingen, die die tolle Gates-Wissenschaft gemeistert hat, wissen aber nichts davon! Wetten?

  2. niklant 3. August 2023 at 23:08Antworten

    Es gibt Länder, die werden unterdrückt und auf Armut gehalten, aber den Menschlichen Geist kann keiner einschließen! Die digitale Diktatur wird für schlau gehalten, aber gerade junge Menschen, die damit aufwachsen, haben mehr Erfahrung als die Diktatoren!

  3. Glass Steagall Act 3. August 2023 at 16:15Antworten

    Hat man vorher vergessen die Regierung zu bestechen?

    Wer steckt noch dahinter? Elon Musk und Konsorten? Am Ende der Kette stößt man immer wieder auf die gleichen Namen gewisser Milliardäre.

  4. Luke 3. August 2023 at 16:07Antworten

    Drei Behauptungen in einem Artikel.
    „Kenia verbietet neue Augenscan-Digital-ID“
    „Auch in Kenia konnte man teilnehmen, das Innenministerium hat jetzt die Aktivitäten ausgesetzt.“
    „Damit ist das Projekt von OpenAI-CEO Sam Altman im ersten Land zumindest auf Pause.“
    Was nun ?
    Von verbieten über ausgesetzt bis hin zur Pause.
    Pausiert zwecks Überprüfung, wäre wohl die richtige Artikleüberschrift.
    Ob es tatsächlich verboten wird, so wie die Artikleüberschrift suggeriert, steht in den Sternen.
    Journalismis der reisserische Überschiriften braucht, finde ich nicht gut.

  5. Jurgen 3. August 2023 at 15:13Antworten

    Die sollten zu aller erst einmal eine Copyright Lizenz in Höhe von 1 Million US-Dollar an jeden einzelnen Besitzer der gescannten Augen überweisen. Dann kann man ja weiter sehen…

  6. Fritz Madersbacher 3. August 2023 at 14:09Antworten

    „“Die zuständigen Sicherheits-, Finanzdienstleistungs- und Datenschutzbehörden haben Untersuchungen und Ermittlungen eingeleitet, um die Echtheit und Rechtmäßigkeit der oben genannten Aktivitäten [= das Digital-ID-Programm “Worldcoin”] festzustellen“
    Ein erstes (?) Sandkorn im Getriebe, dem viele weitere folgen werden?

    • Marki 4. August 2023 at 1:58Antworten

      Wenn man eine digitale weltwähren will.. die ist da. Nennt sich Bitcoin und wird eben dezentral von uns allen betrieben. 50+1 Mehrheiten sind nicht mehr möglich, da nicht mehr genug Rechnerkapazität dafür bereitgestellt werden kann, ergo kann kein Staat die Kontrolle darüber übernehmen. China hatte vor Jahren ein Verbot erteilt, Bitcoin lebt trotzdem und hat immer mehr Verbreitung

  7. […] Kenia verbietet neue Augenscan-Digital-ID […]

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