Glutenintoleranz und NATO Bomben auf Belgrad und Jugoslawien – Novak Djokovic

10. Mai 2023von 6,3 Minuten Lesezeit

Manchmal kommen überraschend ähnliche Dinge bei Menschen zusammen. Zum Beispiel, wenn sich der wissenschaftliche Zugang zu Ernährung und Medizin trifft mit der Abneigung gegen Bomben und die Kriegstreiber bei der NATO und in den USA. Wohlgemerkt, keine Abneigung gegen die Menschen, sondern gegen eine bestimmte Art der Politik und die, die sie betreiben.

Der Tennisstar Novak Đoković kommt recht oft vor bei TKP vor und das hat mehrere Gründe: Zum Teil wegen seiner Haltung zu C19-Infektion und -Impfung, die seine Karriere zum Beispiel bei den Australian und US-Open stark beeinträchtigt haben. Zum anderen Teil wegen dem, was er in seinem Buch Siegernahrung – Glutenfreie Ernährung für Höchstleistungbeschreibt.

Đoković hatte immer wieder unerklärliche Einbrüche bei Matches, obwohl er bereits ein Top-Spieler war. Die Ärzte hatten keine Erklärung dafür. Während eines Turniers in Kroatien zeigte ihm Dr. Cetovic mit einem einfachen kinesiologischen Test, was die Ursache seiner Probleme war. Đoković beschreibt den Vorgang in dem Buch so:

„Er legte meine linke Hand auf meinen Bauch und streckte meinen rechten Arm zur Seite aus. „Drücken Sie gegen meine Hand“, sagte er und drückte für einen Moment meinen rechten Arm hinunter. „So fühlt sich Ihr Körper im Idealfall an“, sagte er.

Dann drückte er mir eine Scheibe Brot in die Hand. Sollte ich sie essen? „Nein.“ Er lachte. „Halten Sie das Brot an Ihren Bauch und strecken Sie Ihren Arm wieder aus.“ Er drückte meinen Arm wieder hinunter und erklärte mir, dieser einfache Test zeige, ob ich auf Gluten, das Protein in Weizen, Gerste, Roggen und anderen verbreiteten Getreidesorten, reagierte. Ich hielt es für ziemlichen Unsinn.

Und doch gab es einen deutlichen Unterschied. Mit dem Brot auf meinem Bauch hielt mein Arm Dr. Cetojevics Druck nach unten kaum noch stand. Ich war deutlich schwächer. „Das ist ein Anzeichen dafür, dass Ihr Körper den Weizen im Brot abstößt“, kommentierte er. Ich hatte das Wort „Glutenintoleranz“ noch nie gehört, aber ich hatte soeben den ersten Schritt auf dem Weg zu der Erkenntnis getan, welch große Rolle Essen in meinem Leben gespielt hatte, wie sehr meine traditionelle, weizenbasierte Ernährung mich behindert hatte– und welch große Veränderungen möglich waren.”

Đoković erläutert weiter, dass die Ergebnisse dann durch einen ELISA-Test (Enzyme-linked immunosorbent assay) bestätigt wurde. Er schreibt:

„Die Ergebnisse meines Bluttests waren schockierend: Ich hatte eine starke Intoleranz gegen Weizen und Milchprodukte sowie eine leichte Intoleranz gegen Tomaten.“

Djokovic stellte seine Ernährung auf ketogene Kost um und mied vor allem Weizen. Vor Trainings oder Spielen nahm er für ihn unschädliche Arten von Kohlehydraten bzw. Zucker zu sich und zwar in etwa der Menge, die er dabei verbrauchen würde.

Das Resultat: Đoković beendete die Rekordzahl von sieben Saisonen, nämlich 2011, 2012, 2014, 2015, 2018, 2020 und 2021 auf der ersten Position der männlichen Tenniswelt.

Daran ist Einiges hoch interessant. Der kinesiologische Test mit Armdücken liefert das qualitativ das gleiche Ergebnis wie die biochemische Untersuchung mit ELISA. Bei der Kinesiologie ist keine chemische Wirkung vorhanden, sondern offensichtlich eine Art Fernwirkung (nicht im quantenmechanischen Sinn, sondern mit einem noch zu ergründenden Mechanismus). Das kann übrigens jeder selbst einfach testen, indem man sich statt dem Stück Brot ein Smartphone vor dem Bauch hält, oder ein Glas oder eine Flasche mit Schnaps. Funktioniert übrigens auch mit Homöopathie und wird regelmäßig verwendet um das richtige Präparat zu finden.

Glutenunverträglichkeit und Weizen können die Leistungsfähigkeit enorm beeinträchtigen. Das beschreibt auch Dr. David Perlmutter in seinem Buch „Dumm wie Brot“, wie hier nachzulesen. Und ketogene Ernährung, die ja ohne Kohlehydrate auskommt, steigert die Leistungsfähigkeit. Wohl mit ein Grund,warum sich die Top-Triathleten ebenfalls ketogen ernähren.

Đoković und die NATO Bombardierung

Wie bei vielen erfolgreichen Tennisstars üblich war seine Karriere zu Beginn von seinen Eltern gestützt und gefördert. Und so beschreibt er, wie er den Krieg von USA und NATO gegen die Bevölkerung von Jugoslawien erlebte, der am 24. März 1999 begann:

Ein lauter Knall ließ mein Bett erzittern. Das Klirren von berstendem Glas kam von allen Seiten. Ich öffnete die Augen, sah aber kaum mehr etwas. Die ganze Wohnung war in tiefe Dunkelheit getaucht. Noch eine Explosion und dann, als sei auch sie wachgerüttelt worden, erfüllte das Heulen der Luftschutzsirenen die ohnehin schon lärmerfüllte, dunkle Nacht. Ich fühlte mich wie in einer Schneekugel, die jemand zu Boden geworfen hatte. »Nole! Nole!« Mein Vater rief meinen Kosenamen, den ich seit frühester Kindheit habe. »Deine Brüder!« Meine Mutter war beim Knall der Explosion aus dem Bett gesprungen, ausgerutscht, nach hinten gefallen und mit dem Kopf gegen den Heizkörper geknallt. Mein Vater stützte sie, während sie sich ins Bewusstsein zurückkämpfte. Aber wo waren meine Brüder?”

Novak Djokovic spricht über die Bombardierung seines Elternhauses durch die NATO im Jahr 1999:

“Wir waren gerade dabei, wieder einzuschlafen, da gab es eine riesige Explosion. Meine Mutter ist sehr schnell aufgestanden, hat sich den Kopf an der Heizung gestoßen und ist dann bewusstlos geworden. Wir weinten also wegen der Bomben, und wir weinten, weil meine Mutter nicht reagierte, und mein Vater war da, und man weiß einfach nicht, was passiert, verstehen Sie?

Zum Glück schaffte es mein Vater, meiner Mutter zu helfen, wieder zu sich zu kommen, und wir sammelten schnell unsere Sachen ein, nahmen das Nötigste mit und gingen hinaus. Es gab keine Straßenlaternen, alles war abgeschaltet, und es war so laut, dass wir uns nicht hören konnten, selbst wenn man schrie. Mein Vater trug meine Brüder, und meine Mutter trug Sachen, und dann rutschte ich aus und fiel hin, und ich schaute auf und sah dieses Tarnkappenflugzeug fliegen und Dinge abwerfen, und der Boden bebte.

Das ist natürlich eine der traumatischsten Erfahrungen, die ich in meiner Kindheit gemacht habe und die mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist… Wie ist es möglich, dass sich große Länder zusammentun und so kleine Länder bombardieren, hilflose Menschen auf der Straße, und einfach alles zerstören? Ich konnte das nicht verstehen. Es gibt keine Rechtfertigung für einen Krieg. Es gibt keine Rechtfertigung dafür, jemanden zu töten und ihm sein Zuhause wegzunehmen.

Das ist die ultimative Grausamkeit. Und das hat mich und alle anderen in Serbien sehr wütend gemacht, und die Narben dieser Emotionen und dieser Wut sind heute noch in jedem von uns vorhanden. Aber ich habe an mir selbst und an diesen Emotionen gearbeitet, um zu vergeben, denn man muss vergeben können. Und schließlich, wie kann man von etwas mehr angetrieben werden als von der Liebe? Und Liebe ist Vergebung. Und das ist meine Lebensphilosophie.”

Die NATO und die EU wollen Serbien jetzt vorschreiben und sogar dazu zwingen, bei den Sanktionen gegen Russland mitmachen, obwohl sie diese als ihre Brüder ansehen. Die Regierung Serbiens hat sich auch immer wieder gegen den Krieg und für Verhandlungen ausgesprochen. Und hört man Đoković zu, versteht man auch warum das so ist.

Marinasauri, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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16 Kommentare

  1. zoe038Karlotto 12. Mai 2023 at 15:05Antworten

    Weshalb spricht hier niemand an, dass der aktuelle Weizen durch sein Hochzüchten mit dem ursprünglichen Weizen nur mehr wenig gemein hat?
    Könnte nicht hierin die Ursache der sich mehrenden Unverträglichkeiten liegen?

  2. Vera Meißner 11. Mai 2023 at 8:50Antworten

    Glutenintoleranz und Unverträglichkeit von Milchprodukten ist nichts, was man akzeptieren muß. Wer das “nicht glaubt”, soll halt weiter damit leben. Wer das nicht hinnehmen will, findet Leute, die das in überschaubarer Zeit wegbekommen.

  3. Maximilian 11. Mai 2023 at 7:13Antworten

    Ist es der Weizen, oder das Glyphosat? Jedenfalls Achtung! Đoković ernährt sich vorwiegend vegan. Müsste laut TKP also schon längst im Siechenhaus sein. Irgendwas stimmt hier nicht!

    • Dr. Peter F. Mayer 11. Mai 2023 at 8:36Antworten

      In seinem Buch steht nichts von vegan, nur dass er seinen eigenen Koch mithat und Lebensmittel sehr gezielt aussucht. Er warnt vor Fleisch mit Beimischungen (Wurst) oder paniertem Schnitzel – aber wegen dem Weizen und nicht wegen Fleisch.
      ZB hier:
      “Gebratenes Fleisch und Meeresfrüchte: Lassen sie alle panierte Lebensmittel weg, von Chicken Wings aus dem Fast-Food-Restaurant bis zu Tintenfisch aus dem noblen Steakhouse. Pommes frites aus dem Fast-Food-Restaurant (werden in denselben Friteusen zubereitet wie panierte Lebensmittel). Weitere Glutenquellen: Karamellfarbstoff, Hostien, die Klebefläche mancher Briefumschläge, bestimmte verschreibungspflichtige Medikamente und Kosmetika, Lippenstift und Lippenbalsam können verstecktes Gluten enthalten.”
      Es geht die ganze Zeit um Gluten und um Weizen, aber nicht um tierische Produkte. Aber selbst dieser glasklare Teil des Buches wird von Mainstream Medien umgedeutet auf Behauptungen wie: “Seit Djokovic sich vegan ernährt, erholt er sich schneller.” Dabei geht es um Gluten!

      Ein weiteres Zitat aus dem Buch:
      Fleisch, Fisch und Eier. Wenn man auf Weizen und Zucker vollständig verzichtet, liegt diese Auswahl nahe. Ich mag Hühnchen und Truthahn sowie jede Art von Fisch und esse eines davon mindestens ein- oder zweimal am Tag. Fisch und Fleisch können auf viele verschiedene Arten zubereitet werden, und so hat man eine riesige Auswahl möglicher Gerichte.”
      Von vegan also keine Rede. Warum man Djokovic immer alles verdrehen muss? Weil er so erfolgreich ist? Oder weil er Serbe ist?

      Zu vegan hat sich meines Wissens auf TKP in Artikeln noch nie jemand geäußert

      • Gabriele 11. Mai 2023 at 10:00

        Wenn er sogar vor Hostien und Briefumschlägen warnt, muss er Zöliakie haben, sonst machen diese Spuren nichts aus….das ist Erbsenzählerei, wenn nur Intoleranz vorliegt. Und natürlich wird er mit allem und jedem niedergebügelt, WEIL er erstens Serbe und zweitens so erfolgreich ist – da bin ich zumindest überzeugt. Er der Paradefall von Widerstand in vielen Richtungen und daher für immer Hassobjekt aller Kriecher und Systemschleimer, vermutlich auch der WHO-Bonzen.

      • Gabriele 11. Mai 2023 at 10:04

        Meine Vermutung ist übrigens, dass auch ein großer Teil der Veganer brave Impflinge sind/waren, denn diese Community hat sich kaum je öffentlich impfkritisch geäußert. Mag viele Gründe haben…man will es sich auch mit dem System nicht verscherzen, denke ich, man will ja öffentliche Stellen permanent vom Veganismus überzeugen (nicht dass das generell falsch wäre). Ich habe in meinem Buch über Milchallergie auch betont, dass z. B. drei vegane Tage in der Woche, sehr hilfreich für Mensch und Tier wären. Man muss hier nicht fanatisch sein.

    • anamcara 11. Mai 2023 at 10:07Antworten

      “Ist es der Weizen, oder das Glyphosat?”
      Wenn es “nur” das Glyphosat wäre, warum sollte dann ausschließlich der Verzehr von Weizen, nicht aber von Mais usw, Probleme bereiten?
      Nachfolgend finden Sie die möglichen Ursachen:

      Die Komplexität des Weizengenoms kann sein entzündliches Potenzial erklären. Weizen ist seit der sog. grünen Revolution mit Beginn der 60er Jahre der Hauptenergielieferant in der menschlichen Ernährung.

      Moderner Weizen(hexaploid, d.h. 3 Chromosomensätze) besitzt mit rund 100.000 Genen das umfangreichste bekannte Genom; er hat 5-mal so viele Gene wie das menschliche Genom aufweist.

      Da die Wahrscheinlichkeit einer Nahrungsmittelreaktion mit der Vielfalt zu- geführter körperfremder Proteine zunimmt, kann die hohe Zahl resultierender Weizenproteine erklären, warum weizenbedingte entzündliche Erkrankungen diese unerwartet hohe Prävalenz haben.

      Die Zahl der Gene ist in älteren Weizensorten geringer (Einkorn ,Emmer ,Durum-Hartweizen Dinkel), was ihre bessere Verträglichkeit bei einigen Patienten, insbesondere mit Weizenallergie, erklären kann.
      https://www.drschaer.com/sites/default/files/2019-11/DE_FS-Sonderdruck-Schuppan.pdf

      Aus “Weizensensitivitäten: wenn Weizen, Gluten und ATI krank machen” /Experten-Interview*
      Warum sticht gerade Weizen mit seinem allergenen Potential aus der Gruppe der stärkehaltigen Lebensmittel hervor?

      Prof. Schuppan: Das liegt wahrscheinlich daran, dass Weizen nicht nur hauptsächlich allergene Proteine enthält, sondern auch die besagten Amylase-Trypsin-Inhibitoren (ATI), natürliche Nicht-Gluten-Proteine, die entzündliche Reaktionen und damit auch Allergien potenzieren.
      *https://www.gesunde-ernaehrung.org/files/rw_stiftung/Ernaehrungsblog/Interview%20Homepage_final.pdf

  4. Pro Dotto Diddi Otto 10. Mai 2023 at 22:32Antworten

    Ich (sorry) habe meine Ernährung ebenfalls umgestellt – zunächst auf Müsli, Nüsse und Rohkost, dann noch auf destilliertes, reines, hexagonales, energetisiertes Wasser (alternativ Regen- oder Quellwasser, aber bestimmt kein Leitungswasser mehr, was da nach dem Destillieren stinkend im Topf hängenbleibt (und vielleicht auch im Körper, oder?)), und ab demnächst auf erstmal Sprossen (die Keimgläser zumindest sind total simpel in der Handhabung, aber das Wasser ist zumeist ungefiltertes Leitungswasser – ich muss mal die Gegenprobe mit meinem reinen, energiereichen Wasser machen) und dann vielleicht später Keimlinge mit Grün dran, juhu! Gesunder als das geht’s nicht.
    Das bessere Wasser macht einen totalen Unterschied. Mineralisieren tue ich über Rohkost bzw. Naturlebensmittel, und auch bin ich Steinesser (Zeolith). Jetzt bin ich auch noch auf Wildkräuter gegangen: Löwenzahn und Brennessel z.B. – so ein hochwertiges Gemüse kriegt man noch nicht mal im Bioladen.

    Und früher hatte ich auch den Kriegsdienst verweigert, allerdings nicht, weil ich nicht auf Russen (oder wahlweise Tschetschenen) schießen würde, die meine Frau ermorden wollten, sondern weil mir bislang nur meine Mutter die Haare geschnitten hatte, haha. So naiv war ich, aber es war zum Guten. Die Unterordnung unter die Uffzen und das “Team” hätte ich sowieso nicht hingekriegt.

    Und meine Berufe waren immer bei inhabergeführten Kleinunternehmen, die mir wegen meines Engagements alle Freiheiten ließen.
    Ungespritzt, “naturbelassen” bin ich auch noch und finanziell unabhängig, mit sauberem Geld ohne Beschiss und Übervorteilung.

    So fit wie der Tennisprofi bin ich nicht, aber auch so ein “Anti”. “Punk@Heart” nenne ich das. Natürlich hat es einen schweren Lebenspreis, wenn man mit den gesellschaftlichen Anforderungen nicht mitgeht. Ich will nicht sagen, dass es besser ist, aber immerhin bin ich noch nicht trans-, sondern ganz human (Transhumanismus). Fast naturbelassen.

    Na ja, vielleicht wäre der Tennisstar ja ähnlich gestrickt wie meine Wenigkeit. Das ließe sich ja recherchieren, aber dieser Eigenbericht hier erscheint (dankenswerterweise) exklusiv auf TKP.at. – Sorry für die Schwafeleien.

  5. Andreas I. 10. Mai 2023 at 22:00Antworten

    Hallo,
    der festgestellten Glutenintoleranz steht gegenüber, dass er zu dem Zeitpunkt bereits ein biomechanisch außergewöhnlich leistungsfähiger Mensch war.
    (99% der Bevölkerung würden nach 1 min. der Bewegungsintensität dieser Tennisspiele bereits nachlassen)
    Das erhärtet mal wieder den Verdacht, dass Bewegung den Stoffwechsel auf bisher nicht erforschte Weise beeinflussen könnte.

  6. anamcara 10. Mai 2023 at 20:01Antworten

    Es gibt berechtigte Hoffnungen, dass Zöliakie in Zukunft heilbar ist.

    Dr. Detlef Schuppan hat mit seinem Team der Universitätsmedizin Mainz ein Enzym identifiziert, dessen Hemmung nun Hoffnung auf eine neue Therapie bei Zöliakie macht.

    Der Wirkstoff ZED-1227 könnte das erste effektive Medikament zur Therapie der Zöliakie werden.
    (Takeda Enters Collaboration and Licensing Agreement with Zedira and Dr. Falk Pharma to Develop First-in-Class Celiac Disease Therapy)

    Die Wirkung von ZED-1227 wurde nun klinisch und histologisch bestätigt. Der Transglutaminase-2-Inhibitor ist die einzige pharmakologische Therapie für Zöliakie-Patient:innen, die in einer Phase-2a-Studie “A Randomized Trial of a Transglutaminase 2 Inhibitor for Celiac Disease“ Wirksamkeit gezeigt hat. Darüber hinaus traten keine gravierenden Nebenwirkungen auf

    An der Untersuchung nahmen insgesamt 160 Patienten und Patientinnen in Deutschland, der Schweiz und fünf weiteren europäischen Ländern teil. Sie ernährten sich generell glutenfrei – doch im Rahmen der sechswöchigen Studie aßen sie alle morgens einen Keks, der drei Gramm Gluten enthielt.
    Etwa 120 Teilnehmer nahmen den Wirkstoff ZED1227 in unterschiedlichen Dosierungen ein, die übrigen Probanden bekamen ein Scheinpräparat und dienten als Kontrollgruppe.
    Tatsächlich verhinderte der Wirkstoff weitgehend die Entzündung und Schädigung der Darmzotten.

    -Eine neue Studie von Schuppan et al. „Reference proteomes of five wheat species as starting point for future design of cultivars with lower allergenic potential“ stellt fest:

    Weizen ist ein wichtiges Grundnahrungsmittel aber es gibt jedoch eine beträchtliche Anzahl von Menschen mit entzündlichen Reaktionen auf Weizenproteine, nämlich Zöliakie, Weizenallergie und das Syndrom der nicht-zöliakischen Weizensensitivität und ATI Sensitivität:
    Daher sollten Proteom-Profile für die Akteure entlang der Weizenlieferkette von großer Bedeutung sein.
    Mit Hilfe der Flüssigchromatographie-Tandem-Massenspektrometrie haben wir das Mehlreferenzproteom für fünf alte bis moderne Weizensorten erstellt, die jeweils auf 10 in drei verschiedenen Umgebungen angebauten Sorten basieren. Wir identifizierten bei jeder Art mindestens 2540 Proteine, und eine Clusteranalyse trennte die Arten anhand ihrer Proteomprofile eindeutig voneinander

    Insbesondere Einkorn wies 5,4- bzw. 7,2-mal geringere Mengen an potenziellen Allergenen und immunogenen Amylase-Trypsin-Inhibitoren auf als Weichweizen, während der Gehalt an potenziellen Allergenen bei tetraploiden Weizenarten im Mittelfeld lag.
    Einkorn enthält im Vergleich zu Weichweizen mehr Eiweiß und deutlich höhere Mengen wertvoller Spurenstoffe wie Vitamin E, Lutein, Mineralstoffe wie Fe und Zn62 sowie verschiedene andere Mineralstoffe wie Ca, Cu, K, Mg, Mn, P und S63 – allesamt wichtige Bestandteile einer gesunden Ernährung.
    Dies rechtfertigt dringend gezielte klinische Studien, bei denen die entwickelten Referenzproteome helfen werden, repräsentative Testnahrungen zu entwerfen.

    -Übrigens seit mehr als acht Jahren schon isst der Arzt und Biochemiker Detlef Schuppan und weltweit führender Wissenschafter auf dem Gebiet der Getreideunverträglichkeiten selbst keinen Weizen mehr.
    Keine Brötchen, keine Nudeln, keinen Kuchen.
    Er meidet Weizen, weil dieser seiner Forschung nach Entzündungen verstärkt.

    -Sein Buch “Tägliches Brot: Krank durch Weizen, Gluten und ATI ist für mich, als Betroffener, ein Augenöffner.

  7. Gabriele 10. Mai 2023 at 18:29Antworten

    Ich darf dazu beisteuern, dass man bitte nicht Zöliakie (absolute Glutenunverträglichkeit, eigentlich eine Autoimmunstörung bzw. genetisch bedingt) und Glutenintoleranz verwechseln sollte. Letztere ist, wenn auch schwierig heilbar, erstere nicht. Gluten zu meiden ist auch im zweiten Fall anfangs nötig, ist aber in Spuren harmlos. Zöliakie lässt sich an eindeutigen Schäden der Darmzotten durch Dünndarmbiopsie genau feststellen, diese Abflachung der Zotten gibt es bei Intoleranz nicht (wohl aber Leaky gut), was auch die Milch unverträglich macht, da Gluten und Kasein sich in der Struktur stark ähneln. Wichtig ist außerdem, dass Menschen, die empfindlich auf Weizen und Milch sind, meist ebenso durch Impfungen schwer geschädigt werden, das dürfte er wissen. Der Darm ist hier die Drehscheibe für alles…das Immunsystem wird bei unpassender Ernährung schwer beeinträchtigt. Ketogen muss diese nicht unbedingt sein, wohl aber ohne Weizen und alles Glutenhaltige (es gibt genug andere “Mehle”) und am besten auch ohne Kuhmilch. Hier essen leider auch Veganer viel zu viel Weizenmehl, neben vielen Ölen, die der Darm eigentlich nicht braucht. Oliven-, Kokosöl und ev. Bio-Butter (diese wird sehr oft gut vertragen) sind die besten Alternativen. Sonnenblumenöl ist mitnichten besonders gesund, aber vegane Produkte sind voll davon.

  8. Veron 10. Mai 2023 at 16:31Antworten

    Der kinesiologische Test sollte meines Erachtens Standard-Progamm in der Medizin sein. Dann würde unter anderem “probieren Sie das mal 4 Wochen ..” nicht nötig sein. Allerdings würden dann viele Medikamente nicht verschrieben werden können, weil der Körper anzeigt, dass sie ihn schwächen. (So geschehen kürzlich mit einem Statin, das die Internistin verschrieben hat und das umgehend bei der Orthomolekular-Medizinerin getestet wurde.) Und somit ist das natürlich hinfällig.

    • Albert 10. Mai 2023 at 17:21Antworten

      Veron
      10. Mai 2023 at 16:31Antworten

      Das ist der größte Schwachsinn der alternativen Heilkunde.

      • Dr. Peter F. Mayer 10. Mai 2023 at 17:53

        Offensichtlich nicht, sondern würde der ELISA Test nicht das gleiche anzeigen. Ist übrigens bestens belegt und von Pharma entsprechend gehasst und bekämpft.

      • Marx 10. Mai 2023 at 17:55

        Der größte Schwachsinn überhaupt ist Statine zu sich zu nehmen, nachdem schon mehrmals belegt wurde, das es eine Cholesterin-Lüge gibt und die damalige Studie auf falsche Tatsachen beruhte…

      • Ökologe 11. Mai 2023 at 8:05

        “Schwachsinn”? Aha. Na mal nicht so schnell. Kinesiologische Tests (auch der für mich bessere Armlängentest) bieten eine Annäherung an die Realität. Man kann und sollte die Ergebnisse dann noch verifizieren, denn – wie alle Tests – gibt es Unschärfen und falsche Resultate. Ideologie ist da fehl am Platze. Auch bei Blut(Labor)Tests gibt es oft genug unterschiedliche Ergebnisse, wenn man das Blut an verschiedene Labors schickt. Schaut hier: https://www.swr.de/wissen/odysso/broadcastcontrib-swr-33648.html

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