Notizen zur Sudan-Krise

28. April 2023von 1,7 Minuten Lesezeit

Die Entwicklung im Vorfeld der Sudan-Krise zeigt: Es handelt es sich um einen geopolitischen Konflikt. Vor allem die USA waren spätestens nach einem Deal des Sudans mit Russland hoch aktiv im Land. 

Im Netz kursiert ein Sujet, das mit „Aufzeichnungen zum Sudan“ wichtige Momente der letzten neuen Monate im afrikanischen Land festhält. Afrikanische Bürgerjournalisten sprechen ganz offen von einem „Stellvertreterkrieg“ zwischen Russland und den USA, „wie im Kalten Krieg“. Vor allem die Aktivitäten der USA sind höchst auffällig:

  1. August 2022 – Erstmals seit 25 Jahren wird ein US-Botschafters für den Sudan ernannt.

  2. September 2022 – US-Botschafter warnt Sudan „explizit“ vor dem Abschluss einer Vereinbarung über einen russischen Marinestützpunkt.

  3. November 2022 – Blinken fordert den Sudan auf, die “US-Unterstützung für die rasche Bildung einer zivil geführten Übergangsregierung” anzunehmen.

  4. Dezember 2022 – UN vermittelt Rahmenabkommen zwischen Sudan, 18 Militärführern und führenden pro-demokratischen Parteien.

  5. Dezember 2022 – Blinken droht mit Reiseverbot für Sudanesen, die das Rahmenabkommen gefährden.

  6. Februar 2023 – Sergej Lavrov und Regierungschef Burhan schließen eine Vereinbarung über einen russischen Marinestützpunkt. Dieser soll auch als logistisches Zentrum für „Wagner“ dienen.

  7. Februar 2023: „Humanitäre Hilfe“ für den Sudan: Biden-Regierung schickt 288 Millionen Dollar.

  8. März 2023: Victoria Nuland besucht den Sudan, um “über Demokratie zu diskutieren”.

  9. April 2023: Der Konflikt zwischen zwei Fraktionen des Militärs, den sudanesischen Streitkräften. (unter General und Regierungschef Burhan) und der paramilitärischen Gruppe RSF (unter General und Burhan-Stellvertreter Dagalo) eskaliert.

  10. April 2023: Die USA und andere westliche Länder evakuieren ihre Staatsbürger

  11. April 2023: WHO schlägt Alarm: Eine „große biologische Gefahr“ gehe von einem Biolabor aus, dass „sudanesische Kämpfer eingenommen haben“. TKP hat ausführlich berichtet.

  12. April 2023: Berichte über größere Fluchtbewegungen Richtung Ägypten und Nordafrika. Die UN rechnet mit einer Flüchtlingskrise.

Bild Mohamed AbdelrahmanCube – SudanCC BY-SA 4.0

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Notorious Nuland – US-Diplomatin im Video über die Ukraine

WHO ruft Biowaffen-Alarm im Sudan aus

8 Kommentare

  1. niklant 28. April 2023 at 23:41Antworten

    Hier zeigt sich, das man auch vor dem Sudan keinen Halt macht, um an Biologischen Waffen zu arbeiten! Das die WHO dies wußte, zeigt im großen und ganzen, was die Amerikaner Weltweit betreiben: Biologische Kriege auf diesem Planeten!

  2. EuRuF 28. April 2023 at 22:20Antworten

    Immer die selbe Vorgehensweise der US-Regierung bzw. deren Geheimdienste. Und unsere Befehlsempfänger in Berlin machen munter mit. Wer solche Freunde hat braucht keine Feinde!

  3. glasssteagullact 28. April 2023 at 19:11Antworten

    Letztendlich geht es immer um Ressourcen für den Westen. Derzeit findet ein Gerangel in vielen afrikanischen Staaten zwischen China, Russland auf der einen Seite und den USA auf der anderen Seite statt. Europa spielt so gut wie keine Rolle mehr. Während China wenigstens noch Infrastruktur aufbaut, hat der Westen meist nur Ausbeutung im Gepäck. Aber die USA gehen jetzt in die Offensive. Nur leider traut kaum ein Afrikaner mehr den USA, außer den Regierungen, denn die sind zur Freude des Westens durch und durch korrupt und schöpfen den Rahm ab, während die Bevölkerung immer leer ausgeht. Aber so bekommt der Westen genau das was er will. Wir kennen das schon von nordafrkanischen Diktatoren und dem Öl.

    In Vorbereitung sind ja auch wieder die angeblichen und beglückenden Impfungen. Damit braucht aber den Afrikanern nicht mehr zu kommen! Deswegen versucht jetzt das WEF afrikanische Young Global Leaders einzuschleusen.

  4. Thomas Holzer, Österreich 28. April 2023 at 15:36Antworten

    Sie kommen halt nicht mehr mit Tropenhelm und Schnauzbart, aber sie kommen noch immer

  5. Fritz Madersbacher 28. April 2023 at 15:02Antworten

    Es gibt im Zeitalter des Imperialismus keine “Bürgerkriege”, sondern nur durch Infiltration, Einmischung und offene Aggression von außen angezettelte Kriege, die in den Propaganda-Medien als rein durch innere Widersprüche entstandene “Bürgerkriege” dargestellt werden. Aber die Wahrheit kommt jedes Mal ans Licht …

  6. Pet van de Werft 28. April 2023 at 13:34Antworten

    @ torz
    Der Artikel auf norberthaering ist in der Tat zu lesen, um den Konflikt verstehen zu können.

  7. LanR 28. April 2023 at 13:27Antworten

    Ich habe mal den 1. Punkt (US-Botschafter) nachrecherchiert und habe einen Artikel der DeutschenWelle aus dem Dez. 2019 gefunden, in dem es heißt nach langer Zeit gibt es wieder einen US-Botschafter. Der DW-Artikel nennt allerdings keinen Namen des Botschafters.
    Zu dem Punkt, dass V. Nuland jüngst den Sudan besucht hat, finde ich auch nichts, d.h. keine Bestätigung.
    Ansonsten danke für die “Notizen”.

  8. lbrecht torz 28. April 2023 at 13:16Antworten

    Auch:

    Sudan: Schauplatz eines weiteren Stellvertreterkriegs
    27. 04. 2023
    ()https://norberthaering.de/news/sudans-buergerkrieg/

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