
Regierungskritiker als Sektenmitglieder? Anmerkungen eines Religionskritikers zum aktuellen Sektenbericht
Seit Beginn der Corona-Pandemie werden so ziemlich alle Kritiker verunglimpft, da die Politik und ihre Experten sich kaum auf eine sachliche Auseinandersetzung einlassen können. Der Gipfel der unsachlichen Verleumdungen wird in Österreich aber von einer Bundesstelle für Sektenfragen erreicht.
Gerade als passionierter Religionskritiker verfolgt man die Aufklärungsarbeit über Sekten und esoterische Scharlatanerie mit großem Interesse. Die Einrichtung einer Bundesstelle für Sektenfragen erscheint daher als eine sinnvolle Maßnahme um den Normalbürger über diverse Machenschaften dubioser Splittergruppen aufzuklären und mittels individueller Beratung in Einzelfällen Abhilfe zu schaffen. Ein Teil des aktuellen Berichtes kommt dieser Aufgabe auch durchaus nach und beschäftigt sich dementsprechend mit den Aktivitäten von okkulten, esoterischen und fundamentalistisch-religiösen Vereinigungen.
Das Problem des Tätigkeitsberichtes liegt allerdings darin, dass die Verfasser sich auch über weite Teile der Darstellung mit der Szene der Maßnahmenkritiker auseinandersetzen, indem sie vorgeben über sogenannte „Verschwörungstheorien“ zu Corona aufzuklären, hier allerdings massiv ihre Kompetenz überschreiten und überdies einen Bericht abliefern, der an Einseitigkeit schwer zu überbieten ist.
Es stellt sich nun die Frage nach dem Zusammenhang von Sektenbeobachtung und Maßnahmenkritik in der Pandemie. Die Verfasser liefern hierzu folgende Erklärung (149):
Verschwörungstheorien in Zusammenhang mit dem Coronavirus haben nur sichtbarer gemacht, was schon zuvor in dieser Szene verbreitet war: Wissenschaftsskepsis, kritische bis feindliche Haltung gegenüber der Medizin und die Tendenz, sich aus der komplexen, fordernden Postmoderne zurückzuziehen und eine Parallelwelt aufzubauen, die einfache Antworten bietet und Zugehörigkeit in scheinbar elitären Zirkeln verspricht.
Angesichts meiner jahrzehntelangen Auseinandersetzung mit diversen Religionen und Kulten vermag mich wenig in diesem Bereich zu schockieren. Auch bei den Sekten und ähnlichen Organisationen ist eine gewisse Redundanz hinsichtlich ihrer Phantasievorstellungen zu verzeichnen. Bedenklich erscheint an diesem Bericht vielmehr, dass der subjektive Eindruck entsteht, die Bundesstelle selbst sei von einer Sekte übernommen worden, nämlich von jener der Zeugen Coronas, womit natürlich der Bock zum Gärtner gemacht werden würde.
Der nun vorliegende Tätigkeitsbericht bezieht sich auf das Jahr 2021 und wirkt daher (unfreiwilligerweise) wie eine Zeitkapsel, welche genau jene Irrtümer und Falschinformationen konserviert, mit welcher die Bevölkerung terrorisiert und in die Nadel getrieben werden sollte. Gerade zum jetzigen Zeitpunkt, wo die Aufarbeitung der Coronazeit begonnen hat und Mainstream-Medien, Experten und Politiker zähneknirschend den geordneten Rückzug antreten müssen, sind die Ausführungen hinsichtlich der Verschwörungstheorien des Jahres 2021 ausgesprochen amüsant zu lesen. Etliche der dort getätigten Aussagen wirken (gerade aus heutiger Sicht) derartig grotesk, dass der Leser nicht weiß, ob er lachen oder weinen soll. Das Grundproblem des Berichtes stellt die mangelnde medizinische und fachliche Kompetenz der Verfasser dar, wodurch diese auf sogenannte Mainstream-Medien oder andere wenig kompetente Quellen zurückgreifen mussten. Genau hier bildete sich ein regelrechtes Einfallstor für gravierende Fehleinschätzungen und Falschinformationen.
Aufgrund der erwähnten fehlenden Fachkenntnis und in Abhängigkeit fragwürdiger Quellen postulieren die Verfasser (quasi als Transzendentalersatz) einen „Wissenschaftlichen Konsens“, der so nie existiert hat und eine reine Wunschvorstellung von Mainstream-Journalisten und Pharmalobbyisten darstellt. Genau jener „Wissenschaftliche Konsens“ wurde übrigens auch genau von jenen Regierungs-Experten beschworen, von denen sich die Politik nun zu distanzieren versucht! Es erscheint evident, dass mit diesen Ausgangsvoraussetzungen in keiner Weise eine Basis für eine kompetente Beurteilung von Maßnahmen oder der Wirksamkeit von genbasierten Injektionen verbunden sein kann und auch die seriöse Beurteilung der Argumentation von Kritikern als hochgradig fragwürdig angesehen werden muss.
Als Quellen werden kaum wissenschaftliche Studien, sondern meistens Artikel aus Mainstream-Medien (in auffälliger Häufigkeit die „Scharfmacher“-Medien Standard und ORF) und sogenannte Faktenchecks herangezogen. Deren Verfasser sind nun in der Regel aber keine kompetenten Mediziner, sondern Journalisten ohne jegliche medizinische Ausbildung.
Erscheint es schon anhand der fachlichen Qualität dieser Quellen als hochproblematisch auf deren Basis die Positionen Andersdenkender als wissenschaftsfeindliche „Verschwörungstheorien“ zu diskreditieren, so haben die Autoren offenbar auch verabsäumt die Finanzierung dieser Faktenchecker-Portale zu überprüfen. Gerade das im Bericht mehrfach als Quelle zitierte Faktenchecker-Medium Correctiv ist dankenswerterweise in dieser Hinsicht ausgesprochen transparent. Der Hauptsponsor ist demnach der Hauptaktionär von eBay, Pierre Omidyar, also eine Person, die von den durch die Lockdowns und Kontaktbeschränkungen entstanden Rekordgewinnen des Online Marktplatzes massiv profitiert.
Eine solche Quelle als Basis für die Beurteilung von Corona-Maßnahmen heranzuziehen, ist ungefähr so seriös wie die Ausführungen über den kirchlichen Kindesmissbrauch durch den Osservatore Romano zu belegen.
Den absoluten Tiefpunkt bildet das Zitieren des anonymen (und damit illegalen!) Internetprangers Psiram (121), wo in hochgradig einseitiger und unseriöser Weise Personen und wissenschaftliche Positionen diskreditiert werden. Es erübrigt sich der Hinweis, dass derartig unseriöse Quellen ein absolutes NoGo in einem offiziellen Bericht darstellen. Dieses Vorgehen dokumentiert nicht nur die optimierungswürdige mediale Kompetenz der Verfasser, sondern auch, dass hier offenbar jedes Mittel recht ist um ein fragwürdiges Weltbild zu rechtfertigen. Die Szene der Maßnahmenkritiker würde es daher im Sinne der Chancengleichheit und Wiedergutmachung begrüßen, wenn im nächsten Tätigkeitsbericht die „Goldene Clown-Nase“ als Quelle angeführt werden könnte.
Angesichts dieser grundlegenden methodischen Problematik verwundern die zahlreichen Fehleinschätzungen und Desinformationen des Tätigkeitsberichtes wenig. Logischerweise haben die Verfasser nicht registriert, dass es sich bei der sogenannten „Impfung“ in Wirklichkeit um ein genbasiertes Immuntherapeutikum handelt, sie behaupten steif und fest, dass diese „Impfung“ einen Selbst- und Fremdschutz bieten würde (118) und ferner, dass diese „Impfung“ nicht das Immunsystem schädigen würde (120). Die diesbezügliche Einstellung der Autoren offenbart sich auch in den gewählten Formulierungen (62):
Die psychologischen Mechanismen hinter der Ablehnung von Impfungen waren ebenfalls ein häufig angefragtes Thema. Dabei wurden Zusammenhänge mit impfkritischen Strömungen in der Esoterik diskutiert, Überschneidung und Abgrenzung zur Szene der Verschwörungstheoretikerinnen und Verschwörungstheoretiker untersucht und nach Möglichkeiten geforscht, wie gelungene Gesundheitskommunikation aussehen könnte.
Mit anderen Worten: Wer gegen diese Impfung ist, hat ein Psycho-Thema. Sachliche Gründe gibt es nicht! Als Therapeuten sollen Wissenschaftskommunikatoren fungieren, welche dem verstockten Skeptiker dann die Position „der Wissenschaft“ (= Wissenschaftlicher Konsens) klarmachen! Auch die Relativierung der Wirksamkeit von Ivermectin darf hier nicht fehlen, auch wenn sogar lobenswerter Weise zwischen der veterinären und der humanmedizinischen Anwendung unterschieden wird. Mit dieser einfachen Unterscheidung war nämlich der Großteil der Journalistengilde (Stichwort: Pferdeentwurmungsmittel) hoffnungslos überfordert. Negiert wird ferner, dass die im Schulwesen verordneten Maßnahmen schädliche Konsequenzen für die Kinder haben könnten (62).
Die Spaltung der Gesellschaft wird als Mythos bezeichnet, ebenso die angebliche Diskriminierung der Kritiker (96, 106-108). Es handelt sich hier um eine offensichtliche Realitätsverweigerung. Wenn seitens der Politik und Medien eine diffamierende und diskriminierende Sprache wie „Coronaleugner“, „Gefährder“ und „Schwurbler“ verwendet wird, die notwendigerweise zu einer Spaltung bis in den engsten Familienkreis führt und ferner ein regelrechtes Apartheitsregime aufgezogen wird, das nicht-gentherapierte Personen vom Arbeitsplatz, von öffentlichen Geschäftslokalen und Sportstätten ausschließt, dann fragt man sich was eigentlich überhaupt noch als Spaltung und Diskriminierung angesehen werden kann.
Ohne jegliche plausible Evidenz (es werden lediglich willkürlich ausgewählte Medien herangezogen) wird dann die Behauptung aufgestellt, dass die Kritik an Maßnahmen in erster Linie von der „rechten“ Seite komme. Das ist zwar der Tenor der (subjektiv ausgewählten) Sekundärliteratur und der zitierten Artikel der Mainstream-Presse, mit der Realität hat diese Aussage aber sehr wenig zu tun. Allerdings schaffen es die Verfasser hinsichtlich der Gefährlichkeit dieser Gruppe ein besonders gewichtiges Argument ins Treffen zu führen (106):
Das (also die Behandlung der „Coronaleugner“-Thematik) geschieht auch vor dem Hintergrund der im Dezember 2021 vom Leiter der Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN), der Nachfolgeorganisation des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Omar Haijawi-Pirchner, geäußerten Feststellung in einer Tageszeitung vom 13.12.2021. Seiner Einschätzung nach ist die „Szene der Corona-Leugner“ die derzeit „größte Bedrohung für die Sicherheit“ und er verweist in diesem Zusammenhang auf die „Corona-Maßnahmen-Gegner und die Gefahren fortschreitender, radikaler Ausprägung in diesem Bereich“
Wir übersetzen das einmal: Der ÖVP-Innenminister setzt einen ÖVP-Sympathisanten als Staatsschutz-Chef ein, dieser kommt dann zu dem Ergebnis, dass jene Kritiker, welche die Maßnahmen der ÖVP-Regierung kritisieren, ausgesprochen gefährliche Subjekte darstellen. Diese Quelle ist daher über alle Zweifel erhaben und man muss den Verfassern dafür dankbar sein, dass sie das eigentliche Motiv für die (einseitige) Behandlung dieses Themas auch so offen kommunizieren.
Auch bei der Frage der politischen Ausrichtung des Corona-Protestes offenbart sich abermals die methodische Problematik der Vorgangsweise. Die Autoren haben es wiederum verabsäumt sich in angemessener Weise mit den Primärquellen auseinanderzusetzen und schaffen es nicht die Abhängigkeit von fragwürdigen Quellen zu überwinden. Genau diese Quellen dürften einen nicht zu unterschätzenden Anteil an der hochgradig einseitigen Sichtweise der Autoren haben.
Demnach wundert es auch wenig, dass die Verfasser keinerlei Verständnis für die geforderte juristische Aufarbeitung der Coronakrise aufbringen können. Ein amüsantes Detail am Rande sei nicht vorenthalten: In ihrem Bestreben die Maßnahmenkritiker mit dem Antisemitismus in Verbindung zu bringen, wird ernsthaft behauptet, dass auch die von einigen Maßnahmenkritikern behauptete Analogie zur Judendiskriminierung im Dritten Reich als antisemitisch zu bewerten wäre (99). Einige haben bei den Demonstrationen auch, wie im Bericht korrekt angedeutet wird, einen Judenstern getragen. Ich persönlich lehne einen derartigen Aktionismus ab, weil er – trotz der partiellen Analogie – einen hochemotionalen Themenkomplex berührt und ein völlig falsches Signal setzt. Diese Handlung als antisemitisch zu diffamieren dokumentiert allerdings eine regelrechte argumentative Verzweiflungstat der Verfasser, die auch deshalb eine gewisse Komik mit sich bringt, weil in Israel die ultraorthodoxen Juden in geradezu inflationärer Weise bei fast jeder Demonstration mit diesem Symbol operieren. Wer sich informiert, ist also klar im Vorteil!
Die mangelnde Auseinandersetzung mit den Argumenten der Kritiker führt dann auch zu ausgesprochen euphemistischen Fehleinschätzungen hinsichtlich des „Great Reset“. So werden die „Verschwörungstheoretiker“, welche hier massive Grundrechtseinschränkungen und eine zukünftige globalistische Feudalherrschaft befürchten, dahingehen korrigiert, dass „der Begriff im ursprünglichen Kontext die Marktwirtschaft der westlichen Welt adressiert und – nach der Bewältigung der Coronavirus-Krise – Investitionen mit einem Fokus auf soziale und ökologische Ziele fordert” (114, Wortstellung geändert).
Die Autoren haben sich offenbar noch nie mit den Theorien von Klaus Schwab auseinandergesetzt, geschweige denn sein Buch zum Great Reset gelesen. Auch ohne diese eingehende Auseinandersetzung mutet es schon a priori ausgesprochen naiv an, wenn man ernsthaft glaubt, dass ein Vertreter der internationalen neoliberal-kapitalistischen Machtelite für ein soziales Programm eintritt. Die Autoren verabsäumen es hier wiederum in einer geradezu verantwortungslosen Oberflächlichkeit sich mit den Thesen der Kritiker in angemessener Weise auseinanderzusetzen und reproduzieren lediglich die im politisch-medialem Bereich weit verbreiteten Vorurteile.
Es dürfte evident sein, dass weder die fachliche oder die methodische Qualität des Tätigkeitsberichtes ein ausreichender Grund für eine Erwähnung beziehungsweise die Auseinandersetzung mit diesem wären. Das Entscheidende sind jene dort vertretenen Thesen, welche nun dem Parlament vorgelegt werden und es erscheint hochgradig fragwürdig, ob alle Parlamentarier in der Lage sind die argumentativen Schwächen dieses Schriftstücks zu erkennen. Folgende Absichten und Tendenzen können festgestellt werden:
- Leugnung der Diskriminierung von Kritikern, inklusive deren Kriminalisierung und Diskreditierung
- Legitimierung der Corona-Maßnahmen, inklusive der Impfpflicht
- Argumentative Basis für weitere Zensurbestimmungen
Ad1) Durch die Negierung des Diskriminierungstatbestandes soll eine Übernahme von politischer Verantwortung verhindert werden, ebenso wie die zivilrechtliche und strafrechtliche Verfolgung der sogenannten Corona-Kriminalität. Obwohl im Tätigkeitsbericht mehrmals betont wird, dass nicht alle Maßnahmenkritiker „rechts“, beziehungsweise esoterisch vorbelastete Staatsverweigerer seien, entfaltet die Art und Weise der Darstellung eine propagandistische Wirkung.
Der Bericht arbeitet hier mit der sogenannten Verklammerungstechnik, einer Propagandamethode, bei der oppositionelle Positionen mit extremen oder evident unhaltbaren Haltungen (QAnon, Antisemitismus, Rechtsextremismus, Staatsverweigerung…) verknüpft werden. Im Kopf des Betrachters entsteht somit ein emotional besetztes Negativ-Bild. Der erste Schritt hierfür besteht schon in der Zuweisung der ideologischen Behandlung und Beurteilung von politisch Andersdenkenden an eine Sektenberatungsstelle! Derartige Darlegungen sind natürlich Instrumente zur Spaltung und Diskriminierung.
Es erscheint ausgesprochen bemerkenswert, dass dieser Bericht genau jenen Sachverhalt (s.o) als Mythos bezeichnet. Im Gegensatz zur Behauptung der Verfasser, dass hier zwischen sachlicher und unsachlicher Kritik differenziert werden soll, lässt der Bericht keinen Zweifel daran, dass der Protest generell nicht von Sachkenntnis getragen ist. Wer sich diesem anschließt, hat zumindest keine Ahnung womit er es in Wirklichkeit zu tun hat (S. 106: Nichtsdestotrotz sollen die problematischen Manifestationen und ideologischen Hintergründe, die auf der Straße und im Internet verbreitet werden, thematisiert werden – unabhängig davon, ob die einzelnen Maßnahmenkritiker sich dieser bewusst sind).
Ad2) Durch das Insistieren auf den fiktiven „Wissenschaftlichen Konsens“ wird den Kritikern die sachliche Basis ihrer Argumentation entzogen und das Bild vermittelt, dass der Protest (zwar grundsätzlich demokratiepolitisch legitim) aber wissenschaftsfeindlich und nicht von Sachkenntnis getragen sei. In die gleiche Richtung weisen die Einlassungen der Autoren zur sogenannten Impfung. Wenn diese harmlos ist und überdies noch dem Selbst- und Fremdschutz dient, gibt es logischerweise keine rationalen Gründe sich gegen deren Verabreichung zur Wehr zu setzen. Wer sich dagegen engagiert, agiert demnach aus irrationalen und/oder staatsfeindlichen Motiven.
Ad 3) In einem ganzen Kapitel (Zur Funktion sozialer Netzwerkplattformen (SNP) für das verschwörungstheoretische Milieu während der COVID-19-Pandemie) gehen die Autoren auf die Bedeutung von Social Media Plattformen ein. Hier wird kein Hehl daraus gemacht, dass (nach Auffassung der Verfasser) die Zensurbestimmungen von Facebook und Google ihre Berechtigung haben.
Das schwarze Schaf ist hier in erster Linie Telegram, eine Plattform, welche aufgrund der dort herrschenden Meinungsfreiheit, eine zentrale Rolle in der Szene der Maßnahmenkritiker einnimmt. Wenn man der Argumentation der Verfasser folgt, dann resultiert daraus folgendes Ergebnis: Die Kritik an der Coronapolitik der Regierung ist sachlich unbegründet und wird zu einem Teil von gefährlichen Personen und Interessensgruppen betrieben. Die Kommunikationsplattform dieser Agitatoren sind jene Kanäle in denen – im Unterschied zu anderen wie Facebook und YouTube – noch keine Zensurbestimmungen greifen.
Aus Gründen der inneren Sicherheit ist es somit ratsam auch die noch freien Plattformen stärker zu überwachen, mit Zensurbestimmungen zu reglementieren oder zu verbieten! Diese Vorgangsweise wäre aber in der Tat logisch nachvollziehbar. Ein Staat, der derartige offizielle Quellen wie diesen Tätigkeitsbericht produziert, muss logischerweise dem Bürger die Konsumation inoffizieller Quellen untersagen. Es entsteht der Eindruck, dass diese Bundesstelle von der Politik dahingehend missbraucht wird um Oppositionelle zu diskreditieren und die Meinungsfreiheit weiter einzuschränken. Aufgrund historischer Erfahrungen kann die Antwort darauf nur lauten: Wehret den Anfängen!
Obwohl sich die Bundesstelle offiziell als konfessionell ungebunden und weltanschaulich neutral bezeichnet (11), kann dieser Eindruck bei der Lektüre nun beim besten Willen nicht nachvollzogen werden. Der Bericht mutet fast wie ein Inquisitionstribunal an, wo fundamentalistische und hochgradig voreingenommene Untersuchungsbeauftragte über diverse „Ungläubige“ urteilen. Dieser Vergleich ist natürlich in mehrfacher Hinsicht unpassend. Einen der wesentlichen Unterschiede ist nämlich folgender: Die kirchlichen Inquisitoren haben eine hervorragende theologische Ausbildung genossen und waren auch dafür bekannt sich mit den Schriften und Positionen ihrer Gegner intensiv auseinanderzusetzen.
Bild von Marybeth auf Pixabay
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22 Kommentare
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Ich hab das Inhaltsverzeichnis des Berichts und ein paar relevante Seiten gelesen und war entsetzt.
Fast der gesamte Bericht, soweit es nicht um Organisatorisches und selbstlobende Auflistung der eigenen medialen Beiträge des letzten Jahres geht, dreht sich um Covid und angebliche Fehlinfos zu diesem Thema sowie um politische Separatmeinungen wie den Q-Anon-Themenkomplex.
Wo sind aktuelle Daten zu betrügerischen “Gurus” und “Lamas”, zu kriminellen Vereinigungen mit blutigen oder menschenverachtenden Riten (“Satanisten”), zu Scientology?
Da hat man sichs verdammt leicht gemacht, ist mein Eindruck. An harmlosen bürgerlichen Dissidenten und Kritikern einer dekadent gewordenen Medizin und überhaupt Wissenschaft arbeitet man sich ab, die mit Geld, Privatschnüfflern und Linksanwälten wohlversorgten echten Sekten aber lässt man in Ruhe.
Diese Leute hätten sich die “Arbeit” auch ganz sparen und auf Staatskosten in Urlaub gehn können.
Wurde dieser Bericht mit öffentlichen Mitteln erstellt? Dann müsste es doch die Möglichkeit geben, rechtlich dagegen vorzugehen?
Dass die Injektionen epidemiologisch wirken, behauptet nicht einmal der Hersteller!
Genau dieselbe “Stelle für Sektenfragen” (mit großer Kirchennähe) hat bereits lange vor Corona u. a. Homöopathen (darunter den bekannten verstorbenen Arzt J. Loibner) und impfkritische Menschen sowieso, als “Sektenanhänger” bezeichnet. Die einschlägigen Machwerke lasen sich schon damals wie ein moderner Hexenhammer. Dass dies in Zeiten von Corona instrumentalisiert wird, war eigentlich klar.
Die Kirchennähe würde ich schon genauer betrachten, je weiter weg vom wahren Glauben, desto abstruser die Meinungen.
Ich fasse zusammen:
Offizielles Narrativ: jeder muss sich “impfen”, dann ist die Pandemie vorbei!
Kritiker: Moment mal, es gibt verschiedene Antikörper und auch Abwehrmechanismen, die bei einer solchen “Impfung”….
Offizielles Narrativ: Schwurbler!
Kritiker: Ok, dann warten wir und schauen wir – (und etwas später) siehste, die Zahlen steigen mehr denn je weil die Immunsuppression…..
Offizielles Narrativ: Schwurbler! Die “Impfung” wirkt nicht, weil Ihr Euch nicht “impfen” lasst!!!
Und dann heißt es auch noch wir “Schwurbler” würden nach einfachen Antworten suchen, weil uns die Komplexität der Dinge überfordert.
Einfach nur noch geil
“Verschwörungstheorien in Zusammenhang mit dem Coronavirus haben nur sichtbarer gemacht, was schon zuvor in dieser Szene verbreitet war: Wissenschaftsskepsis, kritische bis feindliche Haltung gegenüber der Medizin und die Tendenz, sich aus der komplexen, fordernden Postmoderne zurückzuziehen und eine Parallelwelt aufzubauen, die einfache Antworten bietet und Zugehörigkeit in scheinbar elitären Zirkeln verspricht.”
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Passt wie Faust auf Auge.
Simon’chen, Mami hat gerufen, Süppchen wird kalt.
Ja, passt tatsächlich. Auf die elitären Zirkel des Klaus Schwab & Co, oder? “Sekpsis” gegenüber echter wissenschaftl. Diskurs und Datenerhebung, feindliche Haltung gegenüber für sie unprofitabler Medizin, Parallelwelt, die meint, einfache totalitäre Antworten geben zu können…
Achso. Damit die Zahl der Sektenmitglieder nicht sprunghaft anstieg, hat man Millionen Menschen erpresst und genötigt sich impfen zu lassen. Jetzt wird es klarer. Hätte man das unterlassen wäre die Zahl der Sektenmitglieder sprunghaft nach oben geschnellt. “Wenn einem so viel Gutes widerfährt, das ist schon einen Asbach uralt wert.” Helau und Alaaf.🥳🥳🥳🥳🥳
Alleine der Ausdruck: “…kritische und feindliche Haltung gegenüber der Medizin…” So als hätte irgendeine Wissenschaft oder Medizin das Recht, meine Haltung oder Meinung ihr gegenüber zu bestimmen…oder was ich mir von ihr antun lasse – frech, frecher, am frechsten….
Komplexe Postmoderne? Ist das nun ein anderes Wort für Irrenhaus? Das liegt für mich am nächsten…
Wer oder was ist DIE Medizin?
Das ist kein zentral gelenkter Block wie DIE Kirche oder DAS Militär, das ist eine Branche.
Die sich seit den 1980ern sogar selbst als gewinnorientiert versteht.
Gegenüber so etwas Gläubigkeit wie gegenüber einer Kirche oder Gehorsam wie gegenüber einer militärischen Führung zu verlangen, ist einfach nur Quatsch.
Genausogut könnte man verlangen, vorm Maurerpolier niederzuknien, damit der anfängt zu bauen.
Gabriele
20. Februar 2023 at 14:20Antworten
Ganz ruhig, Frau Freyerer.
Es geht um Medizin und nicht um Heilpraktiker und Esotheriker
Die müssten im Moment ja einen echten Boom erleben.
Könnte aber auch mit ein Grund für die Übersterblichkeit sein.
Falsche oder keine Behandlung von kranken, leichtgläubigen Menschen mit keinen oder wirkungslosen Mitteln oder Klangschalen
Interessanter Aspekt.
@Simonchen: a) Ich heiße Feyerer, Dr.
b) Esoteriker schreibt man ohne h
c) Falls es eine Fehlbehandlung, welche auch immer gab, hat sie sich am allermeisten auf Sie ausgewirkt. Ein große Klangschale aufs Hirn stellen und den Gong ordentlich anschlagen – das könnte in Ihrem Fall tatsächlich helfen.
d) Ich hatte Sie schon einmal gebeten, dass Sie sich von Ihrer großen Liebe zu mir heilen lassen.
Und warum nennen Sie immer so stolz meinen Namen? Gefällt er Ihnen – ich lehne Ihren Heiratsantrag aber trotzdem ab.
Es ist wirklich ein Jammer, dass fast jede Institution und unzählige Prominente etc., obwohl sie NULL Ahnung von der Thematik haben/hatten, sich dazu berufen fühlt/fühlten, die Bürger mit ihrer „Sachkenntnis“ aufzuklären und von vornherein jegliche Kritik als idiotisch zu deklarieren.
Selbst bei meinem Arbeitgeber (Stahlbranche! 🤣) wurde regelrechte (illegale) Arzneimittelwerbung gemacht mit Behauptungen, die sich als unwahr herausgestellt haben. Und das ohne jegliches rechtliches Erfordernis.
Wer oder was ist eine Sekte? Von welchem Standpunkt aus betrachtet?
Erst wenn diese Frage geklärt ist könnte über eine objektive Berichterstattung geschrieben werden.
Hervorragende Analyse!
“Es entsteht der Eindruck, dass diese Bundesstelle von der Politik dahingehend missbraucht wird um Oppositionelle zu diskreditieren und die Meinungsfreiheit weiter einzuschränken”
Diesen Leutchen ist offenbar nicht klar, wie tief sie bereits gesunken sind …
Die einzig relevante Sekte ist unsere Regierung und ihr Medienpool sowie fremdfinanzierte NGOs, aus Gründen der inneren und äußeren Sicherheit, sollte man diese alle in eine geschlossene Anstalt überführen.
Sagenhaft dümmlich, unfassbar! Die wirklich gefährlichste Sekte zerstört indes unseren Wohlstand und meint sogar, Kinder wären “klimaschädlich”. Zudem verordnet sie uns das Schabenpulver im Brot. Möchte wetten, dass auch diese Bundesstelle für Sektenfragen dazu gehört, denn die Gläubigen sind alle etwas äh “autietscht”. Ihre gefährlichsten Mitglieder sind oft schwarz vermummt (sie lieben deswegen wohl auch die Maskenpflicht)… und rasten vollkommen aus, wenn sie gewisse Reizwörter hören.
Immer wenn du denkst es geht nicht mehr (blöder), kommt die nächste Idiotie daher.
@helmutmichael 20. Februar 2023 at 8:30
“Immer wenn du denkst es geht nicht mehr (blöder), kommt die nächste Idiotie daher.”
Das sind die Auswüchse der um sich greifenden, hochgradig ansteckenden Hirn-Pestilenz. Da hilft nur noch eine Gehirnamputation…
Ich hatte mir während der vergangenen drei Jahre immer wieder gewünscht, dass Historiker die Inszenierung der “Pandemie” mit Entwicklungen und Vorgehen der dunklen Jahrhunderte in Europa vergleichen. Die Spanische Inquisition wäre zum Vergleich ebenso interessant.
Leider lernen wir aus der Geschichte zu wenig.
Da bin ich ganz bei Ihnen!
Mir fallen immer wieder exemplarisch 2 Namen ein: Galileo Galilei und Ignaz Semmelweis. In ihrer Zeit verkannt, verfolgt bis in den Tod und posthum anerkannt und gefeiert.
Und unsere Politiker und Mainstreammedien quatschen nach jedem traurigen Rückfall in derartige menschliche Untiefen von „nie wieder“ und „niemals vergessen“, um bei der nächsten Gelegenheit wieder genau nach demselben Muster weiterzumachen.