
Polnische Rufe nach „Zerschlagung der Russischen Föderation“
Die “Nationen” könnten sich aus der “Russischen Föderation befreien”, fantasiert der polnische Premierminister im Fernsehen. Seine Partei spricht von einem “Staatengefängnis” der Russischen Föderation und will eine “Dekolonialisierung”. Die Ukraine sieht das ähnlich.
Russland müsse sich nur aus der Ukraine zurückziehen, und schon wäre der Krieg vorbei – so argumentieren jene, die für Lieferungen von schwerem Kriegsmaterial an die Ukraine stehen und eine bedingungslose Unterstützung der Ukraine fordern. Aber ist das wirklich so? Immer mehr Stimmen in der EU und vor allem Polen sprechen ein anderes „Kriegsziel“ ganz offen aus: Die Zerschlagung der Russischen Föderation.
“Staatengefängnis”
Ganz vorne dabei der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki. Er sagte vergangene Woche beim französischen TV-Sender „LCI“, „dass andere Nationen sich aus der Russischen Föderation befreien” könnten. Insbesondere Tschetschenien könnte „seine Unabhängigkeit erlangen“.
Dans une déclaration à @LCI, la Pologne, par la voix de son Premier ministre, Mateusz Morawiecki, «espère que d’autres nations se libèrent de la Fédération de Russie» où elles sont selon lui «en prison». Il affirme que notamment «la Tchétchénie pourrait prendre son indépendance». pic.twitter.com/qDLdGqbfMo
— Darius Rochebin (@DariusRochebin) January 27, 2023
Er spricht dabei über nichts weniger als über die „Dekolonialisierung Russlands“, wie sie bereits zu Kriegsbeginn immer wieder medial diskutiert wurde. Das größte Land der Welt soll in viele verschiedene staatliche Entitäten aufgespalten werden, die „Völker“, die Russland gerade unterwerfen würde, wären dann frei. Aktuell wäre Russland ein „Staatengefängnis“, argumentiert etwa die EU-Fraktion der „Europäischen Konservativen und Reformer“. In dieser Fraktion gibt die „PiS“, die polnische Regierungspartei den Ton an.
Der Blog „Lost in EU“ zitiert die Fraktion und ihre Debatten über Russland:
„Unter Berücksichtigung der nationalen und ethnischen Karte der Gebiete der Russischen Föderation sollten wir die Aussichten für die Schaffung freier und unabhängiger Staaten im post-russischen Raum sowie die Aussichten für deren Stabilität und Wohlstand erörtern. Die internationale Gemeinschaft hat die Pflicht, die Rechte der indigenen Völker zu unterstützen, die infolge der russischen Eroberung und Kolonisierung nun innerhalb der Grenzen der Russischen Föderation leben.“
Quellen dazu finden sich hier.
Das dies aber kein unbedeutendes Geplapper von einer unbedeutenden Fraktion ist, zeigt sich an den Worten des Selenski-Beraters Podolyak. Ein legitimes Kriegsziel sei demnach eine „interne militärische Eskalation in Russland“. Der Krieg müsse auf Moskau und St. Petersburg übergreifen, wünscht sich ein wichtiger Berater des Kiewer Regimes.
Ukraine will Krieg nach Russland bringen
Umso bedeutender ist das, wenn man bedenkt, dass sich am heutigen Freitag wieder zu einem EU-Ukraine-Gipfel getroffen wurde. Einmal mehr zeigt sich: Die EU und die Ukraine sind kaum mehr zu unterscheiden. Die Interessen der Ukraine sind demnach die Interessen Brüssels, die Interessen Brüssels sind jene von Kiew. Warum die Ukraine eigentlich noch um die EU-Mitgliedschaft ansucht.
So sehen die Vorstellungen Podolyaks Ende Jänner 2023 aus:
„Der Krieg wird sich voll und ganz auf das russische Territorium verlagern und nicht so sehr mit den Mitteln des ukrainischen Militärs, sondern mit internen Mitteln des Protests geführt werden.
Unabhängig von der Ukraine steht eine interne militärische Eskalation in Russland unmittelbar bevor, und es wird Angriffe auf verschiedene Ziele geben. Welche Ziele getroffen werden, von wem und wozu – das ist eine andere Frage. Aber darüber können wir jetzt nicht diskutieren, da es an öffentlichen Informationen mangelt. Die Ukraine führt keine Angriffe auf russisches Territorium durch. Dennoch ist eine militärische Eskalation innerhalb Russlands unvermeidlich. Davon werden auch Städte wie Moskau, St. Petersburg, Jekaterinburg und andere betroffen sein – jene faulen, verwöhnten Städte, die davon überzeugt sind, dass sie in einer anderen Realität leben. Aber diese Eskalation wird Russlands internes Problem sein.“
Bild Kaiyr, Map of Dissolution of Russia, CC BY-SA 4.0
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27 Kommentare
Comments are closed.
Aaaah…. die wollen “den Westen” vollkommen entwaffnen.
Selenskijs Büroberater ruft Westen zur Übergabe aller verfügbaren Waffen an die Ukraine auf.
stimmt. guter punkt das mit dem selbst entwaffnen.
nur ein beispiel:
Estland hat seine 155 mm Haubitzen komplett der ukraine übergeben.
Gibt es überhaupt in den Regionen der Russ. föderation irgendwelche nennenswerte separatismus-Bewegungen ?
Das einzige mir bekannte war Tschetschenien. Der grausame Krieg ist schon eine ganze weile her.
Heute sind die tschetschenen mit die besten Kämpfer von Putin.
Irgendwas muss er also richtig gemacht haben.
Vielleicht haben sie gemerkt dass sie mit Russland besser fahren.
Und vielleicht denken die meisten der Völker der RF genauso ?
Ist ja nicht das erste Mal, dass der Typ durch Schwachsinns-Äußerungen in Erscheinung tritt. Scheint ein Profilierungsproblem zu haben.
Diese “Schwachsinns-Äußerung” könnte aber durchaus im Sinne der USA sein. Dann könnten sie in jedem Land eine Militärbase errichten. Bezahlen wird das jeweilige Land, schließlich wird es von den USA “beschützt.”
Ich bin für die Zerschlagung der EU und der USA.
Das bezüglich der Staaten.
Dazu kommt die Zerschlagung der WHO, des WEF.
Die UNO könnte außer einem Debattierclub vielleicht noch etwas werde, wenn es keine Veto-Mächte mehr gäbe.
Hass, Neid und Gier regieren die Welt auch noch im 21. Jahrhundert. Das sind uralte Gefühle aus der Steinzeit. Hinzu kommen die einfachen Gemüter, die zu eigenem Denken nicht in der Lage und daher leicht zu beeinflussen sind. Die wenigen Vernünftigen, Denkfähigen, werden naturgemäß immer weniger und können sich gegen die Masse nicht durchsetzen.
Solange es so viele Primitive, Rückständige gibt, wird es Kriege geben.
Und irgendwann auch den letzten, alles vernichtenden.
Michael R
4. Februar 2023 at 9:15Antworten
Wie nett dass sie sich zu den nicht Primitiven zählen.
Woher nehmen sie denn die Gewissheit dass es nicht genau anders herum ist ?
Ich gebe ihnen aber insofern recht dass ihr euch niemals gegen die Masse durchsetzen werdet.
Weil nämlich, euch, die Masse für die Primitiven hält.
Wenn Sie sich damit überrumpeln lassen wollen, wäre das das Ende. Denn die Kleinstaaten sind dann leichter erpressbar wegen der dortigen Bodenschätze, auf die sie es ja abgesehen haben.
Polen ist Amerikas bester Freund. Vermutlich hat man ihnen eine fette Beute versprochen…
*”Polens früherer Verteidigungs- und Außenminister Radosław Tomasz Sikorski macht die USA für die Gas-Lecks von Nord Stream 1 und Nord Stream 2 verantwortlich. Auf Twitter schrieb der polnische Politiker unter ein Foto von einem der drei Gaslecks: „Thank you, USA“ * Berliner Zeitung
Ich glaube nicht, daß sich Rußland davon beeindrucken läßt.
Gute Idee. Schicken wir die Polen in diese Mission. Aus Russland holen die Deutschen sich dann Königsberg zurück, aus dem geschwächten Polen Danzig, und Österreich verleibt sich wieder Schlesien ein. Alles natürlich samt Landkorridore. Müssen die Deppen nur kämpfen lassen, abwarten, und zum richtigen Zeitpunkt dann zugreifen.
ich nehme an, ihnen ist ansonsten aber schon klar, dass spätestens seit den Schlesischen Kriegen (bei denen es zwischen 1740 und 1763 um den Besitz der Schlesiens ging) sich der Großteil Schlesiens in preußischer Hand befand.
Ah, die Polen haben verstanden — was gerade in der Ukraine läuft.
I have a dream. Every state of the united states is free from now on…..
Oder anders gesagt: fragen wir doch mal die Vorarlberger, wo sie am liebsten dazugehören würden: Österreich, Deutschland, Schweiz, Liechtenstein?….;))
Die USA und Deutschland sind kaum zu unterscheiden. Die Interessen Washingtons sind die Interessen Berlins und jene Berlins die Interessen Washingtons.
Eine interne russische militärische Eskalation stehe unmittelbar bevor:
Wollen die Amis eine russische Revolution, einen russischen Bürgerkrieg anzetteln? Ein roter Frühling in Moskau? Eine Farbrevolution? Ist Putin’s Putsch oder seine Ermordung mithilfe des russischen Militärs geplant?
Darin wären sie ja Profis. Im Putschen von Regierungen. Weltweit.
Der Abschuß von MH17 galt dem Flugzeug Putins.
Mal sehen, ob die Russen die Entnazifizierung auf die Ukraine beschränken werden. Die Regierungen in Polen und den baltischen Staaten schreien derzeit geradezu danach, unter diesem Gesichtspunkt in den russischen Fokus genommen zu werden.
Und da sich die NATO gerade effektiv selbst entwaffnet, werden die Genannten spätestens im Sommer ziemlich nackt dastehen. Wie auch der Rest der NATO.
Wenn Dummheit weh tun würde, wäre nahezu das gesamte Regierungspersonal sämtlicher NATO-Staaten zur Schmerztherapie stationär im Krankenhaus untergebracht.
Danke!
Ich dachte, es wäre der Plan gewisser Leute in den USA, Russland zu zerschlagen, um sich dann an die Teile mit Bodenschätzen heranmachen zu können.
USA und EU, NATO… und natürlich sind die Börsenspekulanten im Hintergrund dran.
@”Ich dachte, es wäre der Plan gewisser Leute in den USA, Russland zu zerschlagen, um sich dann an die Teile mit Bodenschätzen heranmachen zu können.”
Ist es auch – dass Morawiecki dabei Hilfe leistet, finde ich enttäuschend. Es ist noch nicht lange her, da sprach ein polnischer Minister vom hybriden Krieg der EUdSSR gegen Polen – dennoch wird jetzt dem Imperium eifrig gedient?
Mit dem strategischen Denken hatte man in Polen immer Schwierigkeiten – deswegen gab es dieses Land in den letzten 250 Jahren nur selten, fast nie unabhängig.
Jaja, das ist der Plan… und manche werden jetzt immer ungeduldiger. Deswegen hat jüngst auch Bellen vom russ. “Kolonialismus” fantasiert. Sie verplappern sich wie Annalena. Sie wollen Russland erobern und sich die Länder aufteilen.
Und dann werden die russ. Republiken in die EU eingegliedert. Da werns a Freid haum. Die Deutschen sind nämlich jetzt schon zahlungsunfähig… oder übernehmen die Polen in Zukunft die Rolle des Zahlesels? Ach ja, das bezahlt sich ja dann alles durch die Reichtümer Russlands, das man ausbeuten móchte, die vielen Bodenschätze. Soll man ja nicht sagen, dass die sich nicht alles ganz gründlich überlegt haben!
Wer da wohl WEN kolonialisieren möchte?
Wenn ich nur denke, was es kosten wird, die Ukraine wieder aufzubauen. Hat es ja schon so viel gekostet, sie zu zerstören…. das kann man sich nicht vorstellen. Schon in der Zeit der Kriegsvorbereitungen sind ja laufend die Milliarden in die Ukraine geflossen. Das geht schon seit Jahren so dahin, zumind. seit 2014. Ja, das ist der Plan seit langer Zeit. Sie wollen Russland überfallen und ausbeuten. Nur Trump hat die Sache verzögert. Denn mit “Killary” wäre es damals schon losgegangen. Die damalige dt. Verteidigungsministerin Leyen war besonders enttäuscht, dass es Trump wurde, denn der wollte halt keinen Krieg.
die hyänen europas heulen wieder,
zwischen 1919 -1939 provozierten die polen sechs bewaffnete konflikt mit den nachbarstaaten
nach einer längst fälligen neuordnung europas, wird man sich bestimmt daran erinnern.
vielleicht bekommen walesa und kokainsky eine reise nach katyn
So ein Quark! Man sollte sich ernsthaft über die Folgen dieser Kriegsfantasien Gedanken machen. Im Endeffekt bedeutet das, Vernichtung der City of London, Washington DCs und des Vatikans… Die Alternative ist, Deutschland aus dem Klammergriff der Alliierten endlich freizugeben und das Landtreuhandsystem des Vatikans aufzulösen und das besetzte Land in die Hände der Indigenen zurückzugeben.
Ohne Bodenschätze, Fracking und Petrodollar werden City of London und Washington DC, den Vatikan einmal ausgenommen, ebenso zu Hölle rutschen.
Die Frage ist, ob die Aneignung von Ressourcen, die man auch handeln könnte, einen systemischen Vorteil bringt. Ich befürchte nein. Verlorener Aktionismus!
Jurgen, sie machen mich neugierig. Was soll das Landtreuhandsystem des Vatikan sein? Ich wüßte gern mehr davon.