Gegen Kriegskurs: Hunderte vor deutscher Botschaft in Wien

31. Januar 2023von 1,7 Minuten Lesezeit

Am Montagabend drückten bis zu 300 Menschen vor der deutschen Botschaft ihren Zorn und ihr Unbehagen mit dem europäischen Kriegskurs und die Lieferung von Waffen und Panzer an die Ukraine aus. 

Es war ein gewisses Lebenszeichen der Anti-Kriegsbewegung in Wien: Bei Sturm und Nässe kamen bis zu 300 Personen am Montagabend vor der deutschen Botschaft. Es ist dringend: Deutsche Panzer rollen wieder nach Osten. Nicht wenige – etwa die deutsche Außenministerin – sieht sich im Krieg mit Russland. Und die Ukraine fordert jetzt Kampfjets, Uboote und Langstreckenraketen.

Kriegsgefahr real

Mehrere Redner gingen mit NATO, EU und Deutschland scharf ins Gericht. Die Forderungen, die zu einer Friedenspolitik führen könnten, seien klar. Der Wiener Publizist Hannes Hofbauer formulierte sie etwa: „Sofortiger Waffenstillstand. Stopp der Waffenlieferungen. Schluss mit den Sanktionen.“

Immer wieder wurde das gesellschaftliche Klima und die Rolle der Medien thematisiert. Karl Reitter, der jahrelang an der Universität Wien Philosophie unterrichtet hatte, rief all jene, die nach Waffen und Panzer rufen, „selbst in die Ukraine“ zu fahren und zu kämpfen. Nicht nur Reitter warnte davor, dass noch weitere Eskalationsstufen möglich und auch wahrscheinlich seien.

Moderiert wurde die etwa 90-minütige Veranstaltung Leo Xavier Gabriel von „Selbstbestimmtes Österreich“. Der politische Verein hatte die Kundgebung angemeldet und wertet den Protest als Erfolg. Die Idee sei nur fünf Tage vor der Veranstaltung entstanden. Sebö stehe an der Seite der österreichischen Neutralität und werde auf dieser Position bleiben. Man will einen Kurswechsel, der einen Frieden einleiten kann.

Diese Position wird vom polit-medialen Komplex bekämpft. Einschlägig bekannte Mainstreamjournalisten diffamierten die Demo als „Schwurbler“ und „Reichsbürger“ – eine bekannte Taktik. Wer gegen Waffenlieferungen demonstriert, stehe auf der Seite Putins, heißt es. Vor einem Weltkrieg brauche man sich nicht fürchten. Das sagen nun dieselben Leute, die mehr als zwei Jahre erklärt hatten, man müsse sich vor einer neuartigen Corona-Grippe zu Tode fürchten.


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16 Kommentare

  1. randy andy 1. Februar 2023 at 3:17Antworten

    Da in den Kommentaren diese „300“ als zu Wenige angesehen werden, lasst mich euch in Erinnerung rufen, dass es beim Corona-Wahnsinn zu Beginn es nicht einmal 30 waren. Ich weis das deshalb, weil sehr gute Freunde von uns dabei waren; junge Leute zwischen 20 u. 30 Jahren standen damals einsam mit ihrem Protest auf der Straße und am Schluss waren wir Woche für Woche zig Tausende. Beim aktuellen Kriegswahn wird es schneller gehen, denn mittlerweile brennt nicht nur der Hut, sondern bereits die Hose und das wird den Menschen immer mehr bewusst. In welchen Irrsinn unsere Politik uns da hinein manövriert hat, sollte spätestens nach Tanners Aussage zum Thema „Beistandspakt“ den unsere Politiker verbrochen haben, bei allen Menschen die Alarmglocken klingen lassen. Was die obersten Kriegstreiber aus den USA zu sagen haben, zeigt Biden ja sehr deutlich mit seiner Aussage zum aufkeimenden Widerstand in Deutschland; Biden: „Wenn du glaubst, dass die jetzt schon durchdrehen, dann warte, was los sein wird, wenn wir damit fertig sind, ihnen ihre Industrie zu klauen. Gott, ich hasse diese Bratwurstfressenden Bastarde.“

  2. Pfeiffer C 31. Januar 2023 at 19:19Antworten

    „Vor einem Weltkrieg brauche man sich nicht fürchten. Das sagen nun dieselben Leute, die mehr als zwei Jahre erklärt hatten, man müsse sich vor einer neuartigen Corona-Grippe zu Tode fürchten“. –

    Danke für diesen Satz!

    Und zur unten angeführten Kritik, es seien so wenige Leute gekommen:

    Rosa Parks – also e-i-n-e- P-e-r-s-o-n – wurde am 1. Dezember 1955 in Montgomery im US-Bundesstaat Alabama festgenommen, weil sie sich geweigert hatte, ihren Sitzplatz im Bus für einen weißen Fahrgast zu räumen. Dies löste den Busboykott von Montgomery aus, der neben den Protesten im Fall Emmett Till als Anfang der schwarzen Bürgerrechtsbewegung gilt, die das Ende der sogenannten Jim-Crow-Gesetze herbeiführte.

    Und noch etwas – dem Staat, in diesem Fall dem deutschen Staat, geht so was von die Muffe „vor der Macht der Straße“:

    In den vergangenen Tagen hat die Justiz im rot-grün-rot regierten Berlin (!) den Friedensaktivisten Heiner Bücker, Betreiber des »Coop Anti- War Cafés«, wegen seiner Rede „Nie wieder Krieg gegen Russland“ zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 2.000 Euro verurteilt, ersatzweise 40 Tage Haft, plus Übernahme der Verfahrenskosten. Der Vorwurf lautet auf »Belohnung und Billigung von Straftaten« nach Paragraph 140 Strafgesetzbuch. Die Begründung mit Verweis auf das »psychische Klima in der Bevölkerung« ist hanebüchen.

    Die hauptstädtische Staatsanwaltschaft und Richter Pollmann am Amtsgericht Tiergarten sehen den »öffentlichen Frieden« gestört durch eine Rede, die Bücker bei einer Kundgebung der Friedenskoordination anlässlich des 81. Jahrestages des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion am 22. Juni 2022 am Sowjetischen Ehrenmal in Berlin-Treptow gehalten hat. In der rund 15 Minuten langen, ruhig vorgetragenen Rede zeigte Bücker, die historische Entwicklung zum heutigen Krieg in der Ukraine auf. Er schilderte ausführlich die Folgen des verbrecherischen Vernichtungskrieges von Hitler-Deutschland für die Sowjetunion mit 27 Millionen Toten sowie das Ausmaß der damaligen Kollaboration ukrainischer Faschisten mit den deutschen Besatzern, denen heute allerorten Denkmäler errichtet werden.

    Angesichts dieses historischen Kontextes erklärte Bücker schließlich sein vollkommenes Unverständnis darüber, dass die Bundesregierung den Krieg mit Waffenlieferungen an die Ukraine und Sanktionen gegen Russland weiter eskaliert. Bücker forderte: »Nie wieder dürfen wir als Deutsche an einem Krieg gegen Russland in irgendeiner Form beteiligt sein. Wir müssen uns zusammenschließen und uns diesem Irrsinn gemeinsam entgegenstellen.« Man müsse »offen und ehrlich versuchen, die russischen Gründe für die militärische Sonderoperation in der Ukraine zu verstehen und warum die überwiegende Mehrheit der Menschen in Russland die Regierung und ihren Präsidenten Wladimir Putin darin unterstützen«. Und Bücker bekannte: »Ich persönlich will und kann die Sichtweise in Russland und die des russischen Präsidenten sehr gut nachvollziehen. Ich hege kein Misstrauen gegen Russland, denn der Verzicht auf Rache gegen Deutsche und Deutschland bestimmte seit 1945 die sowjetische und danach die russische Politik.«

    Das Amtsgericht Berlin wirft Bücker vor, mit seiner Rede »dem völkerrechtswidrigen Überfalls Russland (sic!) auf die Ukraine, um dessen Rechtswidrigkeit Sie wussten«, zugestimmt und damit das in Paragraph 138 Absatz 1 Nummer 5 angeführte »Verbrechen der Aggression (Paragraph 13 des Völkerstrafgesetzbuches)« gebilligt zu haben, »in einer Weise, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören«. Weiter heißt es in dem jW vorliegenden Strafbefehl wörtlich: »Ihre Rede hat – wie Sie jedenfalls billigend in Kauf nahmen – angesichts der erheblichen Konsequenzen, die der Krieg auch für Deutschland nach sich zieht, der Drohungen seitens der russischen Staatsführung konkret gegenüber Deutschland als NATO-Mitglied für den Fall der Unterstützung der Ukraine und nicht zuletzt angesichts der Präsenz hunderttausender Menschen aus der Ukraine, die in Deutschland Zuflucht gefunden haben, das Potential, das Vertrauen in die Rechtssicherheit zu erschüttern und das psychische Klima in der Bevölkerung aufzuhetzen.«

    Die Friedenskoordination Berlin warnt, die Verfolgung Bückers ziele darauf ab, »die politische Debatte immer weiter einzuengen und per Strafgesetz eine Kritik an der herrschenden Politik und den Medien unmöglich zu machen«. Setze sich die Hauptstadtjustiz mit ihrem Vorgehen durch, bedeute dies für die Friedensbewegung in letzter Konsequenz, »dass sie mundtot gemacht werden kann, wenn sie sich weiterhin gegen den Kriegskurs der deutschen Politik und für eine Deeskalation und für Verhandlungen ausspricht«.

    P.S.:
    Das erinnert – mit besten Freislergrüssen – an Zeiten von „Volksverrat“ und „Wehrkraftzersetzung“. Schöne Demokratie und Meinungsfreiheit im besten Deutschland aller Zeiten.

    Es ist eine Schande, dass Reden für den Frieden und Völkerverständigung gerichtlich geahndet werden.

    • Michael R 1. Februar 2023 at 9:07Antworten

      Gut so. Nach Baerbock bringt jetzt auch noch dieses Gericht den Beweis, dass Deutschland sich im Krieg mit Russland befindet.

      Auch dieses Gericht trägt, wie Frau Baerbock, die Verantwortung für die „erheblichen Konsequenzen, die der Krieg auch für Deutschland nach sich zieht“, wenn es jeden Appell an die Vernunft und für den Frieden bestraft.

      Ich habe keine Hoffnung mehr für Deutschland.

  3. OMS 31. Januar 2023 at 17:20Antworten

    Van der Bellen in Bratislava: Moskau führt „Kolonialkrieg“ –
    Dieser Bundespräsident lässt doch tatsächlich keinen Fettnapf aus um Schwachsinn zu verbreiten.
    8 Jahre zum Bürgerkrieg geschwiegen, aber jetzt große Reden gegen Russland schwingen.

  4. Michael R 31. Januar 2023 at 17:09Antworten

    Danke an die Menschen in Österreich !

  5. TTTorsten 31. Januar 2023 at 16:23Antworten

    Für jemanden, der mit seiner Familie gestern vor Ort war, ist es nicht schön, zu lesen, dass wir letztlich tot sind, zu dumm, zu klein, um etwas zu bewegen. Wer fordert, es sollten doch mehr auf die Strasse gehen, möge auch bei sich selbst beginnen. Es ist der Anfang. Aus 300 werden 3000.

    • Die hören nicht auf... 31. Januar 2023 at 20:16Antworten

      30.000, dann 300.000, dann 3.000.000
      Kommt noch TTTorsten, kommt noch.

      • Torsten 1. Februar 2023 at 10:00

        Ich weiss nicht wirklich, was du bezweckst, indem du dich lustig machst. Was ist deine Vision? Ärgert dich die deutsche Regierung mit Panzerlieferungen oder ärgert dich die – deiner Meinung nach – zu kleine Gruppe, die deswegen auf die Strasse geht? Scheinbar beides ;) Was ist dein Vorschlag, was tust du?

  6. Georg Uttenthaler 31. Januar 2023 at 16:20Antworten

    Kroatischer Präsident wünscht Deutschland nach Baerbock- Kriegserklärung „mehr Glück als vor 80 Jahren“ https://unser-mitteleuropa.com/kroatischer-praesident-wuenscht-deutschland-nach-baerbock-kriegserklaerung-mehr-glueck-als-vor-70-jahren/

    Die dümmlichste aller dummen Außenminister erklärt Russland den Krieg und der Kanzler behauptet genau das Gegenteil und diese Politik ist wahrlich gut abgestimmt, wo sich jeder auf ureigenste Art die Hucke voll lügt und die Mehrheit ist für Waffenlieferungen und bei der Stimmenverteilung liegt die Ampel im Mittel gerade mal bei 43%, was weder Mehrheit noch Vertrauen bedeutet und widersprüchlicher nicht sein kann, wenn man den Frieden bewahren will.

    43% ist noch viel zu hoch, wer nämlich jetzt noch die Ampel wählt, macht sich dieses „Kriegsverbrechen“ mitschuldig und müsste strafweise in das Kriegsgebiet entsorgt werden. Putin hat gottseidank so viel Menschenkenntnis, dass er solche Aussagen von diesen Figuren, die noch dazu in den Aufsichtsräten von Rüstungsfirmen sitzen, nicht ernst.

    So lügen sie eben weiter, bis sie abgewählt werden oder uns vorher noch der atomare Gau ereilt, weil die Amis ihre aggressive Tour nicht lassen können und mit denen im Hintergrund zusammen, die schon immer die Welt in Unordnung brachten und diesmal vermutlich bis zum bittersten Ende.
    Der Ami hat sich jetzt von der Panzerlieferung distanziert (kann dort nicht eingesetzt werden!!) und die D. werden ihre „Leos“ zum Schrottpreis von den Oligarchen, die im „Hayat“ fürstlich wohnen, wieder zurück kaufen können. Wenn nicht inzwischen der Rote Knopf gedrückt wurde.

  7. Klaus 31. Januar 2023 at 15:56Antworten

    Kundgebungen für den Frieden sind am Rande der NATO-Sicherheitskonferenz geplant.
    München, am 18.Februar2023.

  8. Dr. No 31. Januar 2023 at 14:13Antworten

    Die 300 von Sparta, ruhmreich jedoch letztendlich tot.

  9. Die hören nicht auf... 31. Januar 2023 at 12:19Antworten

    Und das in der Millionenmetropole Wien.
    Ein paar hundert…

    Erst die weltweiten Covidverbrechen, jetzt die Kriegsverbrechen.

    Und die Täter laufen frei herum und sitzen weiterhin in ihren Ämtern, und schreiben den Völkern vor, dass sie in jeder Hinsicht für einen Krieg bezahlen müssen, den die USA gemeinsam mit der EU angezettelt haben.

    Same Time, Next Year, Next Crime.

  10. Mark 31. Januar 2023 at 11:46Antworten

    300 Menschen, wenn’s hochkommt.
    Den Idealismus in Ehren aber
    das ist alles was an Kriegsgegner in „Wien“ aufzubringen war ?
    Das soll irgendeinen Politiker zum Nachdenken bringen ?
    Nein ! Ganz im Gegenteil. Das ist doch die perfekte Bestätigung für deren Handeln.
    Wenn man etwas bewegen möchte braucht es Massen und nicht ein paar Hundert Leute.
    Ich finde solche Aktionen von kleinen Gruppierungen sogar kontraproduktiv.
    Wie der Mainstream es ja deutlich formuliert.
    Sind die viele Kritiker Organisationen wirklich zu dumm, zu arrogant sich zu einer großen Einheit zusammenzufinden um wirklich etwas bewegen zu können.
    Diese klein, klein Zersplitterung ist die größte Schwäche der Kritiker.
    Viele Köche verderben den Brei.

    • Die hören nicht auf... 31. Januar 2023 at 20:20Antworten

      Etwas ist entweder in der Koordination oder Organisation schief gelaufen…

      Prag war voll mit Tschechen und Deutschen als sie gegen die Panzerlieferungen demonstriert haben.

    • OMS 31. Januar 2023 at 21:22Antworten

      Die Generationen welche Entbehrung, Verzweiflung und Not durch Krieg kennt, ist schon zu 95% verstorben. Ich meine da die vor 1935 geborenen, welche den Krieg tatsächlich noch mitbekommen haben. Woher wollen sie dann Kriegsgegner zur Demo bekommen. Die Generation Videospiel und Wohlstand geht es ja noch zu gut. Und solange Internet, TV und Handy funktioniert und Essen am Tisch steht, haben die Menschen kein Interesse an so einer Demo, weil sie noch nicht selber betroffen sind. Für die ungerechten Energiekosten findet sich ein Schuldiger in der Person Putins oder in Form der Sanktionen. Wenn die Sirenen wieder heulen und der Kuckuck aus dem Radio schallt bevor das Donnern der Bomber zu hören ist, wird es aber zu spät sein.

  11. Stunning Greenhorn 31. Januar 2023 at 10:48Antworten

    „… und die Polizei muss immer auf die Falschen draufhau’n. Sei wachsam, präg‘ dir die Worte ein, sei wachsam, fall‘ nicht auf sie ‚rein, pass auf, dass du deine Freiheit nutzt, die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt. Sei wachsam …“

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