Wenn dein Thermostat auf Befehl der Politik die Zimmertemperatur reduziert

6. September 2022von 3,9 Minuten Lesezeit

Die Verkaufsmasche der Digitalindustrie ist seit Jahrzehnten die, einen gewissen Komfort anzubieten und dafür die Daten der Nutzer abzuernten. Wir treten nun in eine neue Phase ein, wo Technologie vermehrt zur Kontrolle, Steuerung des Verhaltens, Bevormundung und letztlich zur Entrechtung genutzt wird. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass jeder Mensch digital identifizierbar ist. Dem dient der Impfpass und in weiterer Folge die digitale ID.

Bevormundung und Entrechtung geschehen schleichend auch in der eigenen Wohnung oder Haus. Digitale Assistenten, intelligente Haustechnik, Remote Steuerung der Heizung – all das klingt nach Komfort und wird auch so verkauft. Der Sammelbegriff dafür ist das „Internet der Dinge“, das sich aber blitzschnell gegen dich richten kann.

Ein Beispiel dafür bringt Reclaim The Net mit einem „intelligentem“ Thermostat, der seine Kunden aussperrt und einen „Energienotstand“ erklärt. Das wäre sicher der Traum von jedem Grün-Politiker, der die Diktatur für die geeignete Regierungsform hält (siehe die in Deutschland und Österreich). Das ist allerdings nur eines der Probleme mit zentral gesteuerter „intelligenter“ Technik. Man denke nur an die Möglichkeiten mit „vernetzten und inteliigenten“ Autos.

Tausende von Xcel-Kunden in Colorado wurden von ihren intelligenten Thermostaten ausgesperrt, so dass sie keine Kontrolle über die Temperaturen in ihren Häusern mehr hatten. Das Unternehmen erklärte, das Problem sei durch einen „Energienotstand“ verursacht worden.

Tony Talarico schilderte, wie er im Haus seines Partners in Arvada die Klimaanlage nicht einschalten konnte. „Ich meine, es waren 90 Grad [=32 Grad Celsius] draußen, und es war genau in der Hochsaison“, sagte Talarico. „Es war heiß.“

Der Thermostat zeigte eine Meldung an, die besagte, dass er die Kühlung nicht aufdrehen konnte, weil er wegen eines Energienotfalls ausgesperrt worden war. „Normalerweise können wir eine solche Meldung übergehen“, sagte Talarico. „In diesem Fall war das nicht möglich. Also war unser Thermostat auf 78 oder 79 eingestellt.

In den sozialen Medien häuften sich am Dienstag Tausende solcher Beschwerden, von denen einige sagten, sie seien bei Temperaturen von bis zu 30 Grad aus dem Thermostat ausgesperrt worden.

Im Gespräch mit Contact Denver7 bestätigte Xcel, dass einige Kunden am Dienstag stundenlang von ihren Thermostaten ausgesperrt worden waren. Emmett Romine, Vizepräsident für Kundenlösungen und Innovation, sagte, dass die 22.000 Kunden, die ihre Thermostate nicht bedienen konnten, sich für das Colorado AC Rewards-Programm angemeldet hatten.

„Es ist ein freiwilliges Programm. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Kunden sich aufgrund der Anreize für die Teilnahme an diesem Programm entschieden haben„, sagte er. Für die Teilnahme an dem Programm erhielten die Kunden eine Gutschrift in Höhe von 100 Dollar und danach 25 Dollar jährlich.

Es handelt sich also um so etwas wie ein Sozialkreditsystem. Alle diese Systeme richten sich letztlich gegen die Kunden, je genauer ihr Verhalten und ihre Daten bekannt sind, desto gezielter werden sie zur Kasse gebeten und ausgenommen. Und es wird sehr geschickt verkauft, wie diese Statements zeigen.

Laut Romine erklärten sich die Kunden mit der Teilnahme an dem Programm bereit, einen Teil der Kontrolle abzugeben, um Geld und Energie zu sparen und das System zuverlässiger zu machen.

Die Teilnahme an diesen Programmen ist also für alle hilfreich. Es ist zwar für kurze Zeit etwas unangenehm, aber es ist sehr, sehr hilfreich„, sagte Romine.

Er erklärte, dass es das erste Mal in den sechs Jahren seit Einführung des Programms gewesen sei, dass die Kunden ihre Thermostate nicht übersteuern konnten. Er sagte, dass es sich um einen „Energienotfall“ handelte, der durch das heiße Wetter, die starke Nutzung von Klimaanlagen und einen unerwarteten Stromausfall in Pueblo verursacht wurde.

Aber Kunden wie Talarico sind dann überrascht, dass das Unternehmen so viel Kontrolle hatte und sie ihre Autonomie aufgegeben und abgetreten haben.

„Für mich bedeutet ein Notfall, dass eine Gefahr für Leib und Leben oder eine andere Gefahr da draußen besteht – zum Beispiel massive Waldbrände“, sagte Talarico. „Selbst wenn es sich um eine einmalige Situation handelt, passt es uns einfach nicht, dass wir unseren eigenen Thermostat in unserem Haus nicht kontrollieren können.“

Genau das ist aber nicht so und genau das sind die Gefahren von Impfpass und digitaler ID. Was zunächst positiv ausgesehen hat – du darfst Reisen oder in ein Restaurant gehen – richtet sich plötzlich gegen dich.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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6 Kommentare

  1. Peter 6. September 2022 at 18:38Antworten

    Ist doch schön, das die Leute mal sehen und spüren wie das so ist, mit wer nichts zu verbergen hat ….

  2. Gabriele 6. September 2022 at 16:34Antworten

    Die Vorteile eines schönen bequemen „Smart-Home“, wo man nicht mehr aufstehen muss, um den Thermostat händisch zu bedienen – so wollten wir es doch. Mit der TV-Fernbedienung hat es angefangen…Mal nachdenken.

  3. Tony V 6. September 2022 at 11:52Antworten

    Höchste Zeit autark zu werden.

  4. Mia Wu Ast 6. September 2022 at 11:26Antworten

    Zu dumm auch wenn man nicht mehr weiß daß sich ein – zumindest der im Bild gezeigte – Heizkörperthermostat meistens sogar werkzeuglos demontieren läßt und dann ist das Ventil vollständig geöffnet…
    Bei der remote deaktivierten Klimaanlage geht das natürlich nicht so einfach.
    Darum habe ich einen Holzofen im Haus, eine PV am Haus, für die Heizungssteuerung eine große USV und Autos die nicht mit Internet sondern mit Diesel (oder beliebigen anderen öligen & brennbaren Flüssigkeiten) fahren.
    …und weiß genau wie das alles funktioniert.

    • Karsten Mitka 6. September 2022 at 16:28Antworten

      Ich habe zwar auch Fritz Thermostate, aber die kann ich jederzeit von der Verbindung zur Fritzbox trennen und manuell regeln, falls AVM auf Befehl von irgendwem auf die Idee kommen sollte, bei mir die Temperatur zu regeln. Wer ein komplett integriertes System ohne eigene Zugriffsmöglichkeit hat, selbst Schuld. Und ja, zum Schluss bleibt auch mir immernoch die Möglichkeit, die manuellen Thermostate wieder anzubauen. Bringt nur auch nix, wenn der Vermieter/Fernwärmeanbieter die Heizwassertemperatur so weit runterregelt das eh nur noch max. xx Grad möglich sind.

      • Jürgen 7. September 2022 at 16:55

        „Bringt nur auch nix, wenn der Vermieter/Fernwärmeanbieter die Heizwassertemperatur so weit runterregelt das eh nur noch max. xx Grad möglich sind.“
        Warum ziehen Sie nicht in ein normales Land um, wie beispielsweise Ungarn?

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