T-Zellen Immunität durch Infektion – Impfung überflüssig

3. Dezember 2020von 4,7 Minuten Lesezeit

Großbritannien hat einen im Eilverfahren entwickelten und wohl kaum sorgfältig getesteten Impfstoff zur Notfallsverwendung zugelassen. Soweit zu hören ist, sollen zunächst Berufsgruppen geimpft werden, bei denen ein Kontakt mit infizierten Personen wahrscheinlich ist, sowie die Risikogruppen. Ob die gefragt werden und ob gerade für diese Zielgruppe der Impfstoff sicher genug ist, bleibt unklar.

Vor allem ist unklar, was mit Personen passiert, die durch Infektion immun geworden sind. Florian Kramer, Professor für Vakzinologie an der Icahn School of Medicin at Mount Sinai in New York, zum Pfizer Impfstoff auf Twitter: „Aber vergessen wir nicht all die Leute, die bereits neutralisierende Antikörper aus einer natürlichen Infektion haben. All dies bedarf der Bestätigung, Nachverfolgung usw.“

Gegen die Zulassung dieses und ähnlicher Impfstoffe gibt es zumindest bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA Einsprüche gegen die Zulassung im Eilverfahren, da zum Beispiel unklar ist welche Art von Antikörpern genau entstehen. Beim Corona Impfstoff für Katzen, hat die Anwendung nicht selten Todesfolgen wegen der falschen Art von Antikörpern.

So reagiert das Immunsystem

Aber das ist nur eines der Probleme. Die Reaktion des Immunsystems bei Infektion ist vielfältig. Es werden T-Zellen, B-Zellen und auch Antikörper gebildet. T-Zellen koordinieren die Aktivitäten des Immunsystems, sind also besonders wichtig.

Auf der Seite der US-Behörde CDC liest sich das so:

Wenn eine Person zum ersten Mal mit dem Virus infiziert wird, das COVID-19 verursacht, kann es mehrere Tage oder Wochen dauern, bis ihr Körper alle Instrumente zur Keimbekämpfung hergestellt und eingesetzt hat, die zur Überwindung der Infektion erforderlich sind.

Der Körper behält einige wenige T-Lymphozyten, so genannte Gedächtniszellen, die schnell in Aktion treten, wenn der Körper erneut mit dem gleichen Virus konfrontiert wird. Wenn die bekannten Antigene erkannt werden, produzieren B-Lymphozyten Antikörper, um sie anzugreifen.“

Aktiver Schutz wurde auch 17 Jahre nach der Infektion mir SARS-1 bei einer Studie in Singapur mit Infizierten aus dem Jahr 2003 festgestellt. Bei mir persönlich wurde nach mehr als 10 Monate nach einer SARS-Cov-2 Infektion Anfang des Jahres noch eine starke Immunantwort durch T-Zellen messbar.

Erzeugung von T-Zellen auch Ziel der Impfung

Eine Studie aus 2012 hält fest wie wichtig T-Zellen auch bei einer Impfung sind:

„Bei vielen Infektionskrankheiten sind T-Zellen jedoch ein wichtiger Teil der natürlich erworbenen schützenden Immunantworten und diese durch Impfung zu induzieren, war das Ziel vieler Forschungsarbeiten. … Obwohl viele Möglichkeiten zur Induktion von T-Zellen durch Impfung geprüft wurden, führen die meisten zu schwachen, nicht-protektiven Reaktionen.“

Inwieweit die T-Zellen-Reaktion bei den derzeit in Zulassung befindlichen Kandidaten ausgebildet ist, ist unklar. Sie ist aber – siehe oben – für Stärke und Dauerhaftigkeit des Impfschutzes essenziell.

Verbreitete T-Zellen-Immunität im UK

Public Health England führte eine prospektive Kohortenstudie mit 2.826 Teilnehmern durch, die während der Pandemie in Krankenhäusern und bei Feuerwehr- und Polizeidiensten in England arbeiteten. Von diesen waren 2.672 nicht ausgewählte Freiwillige, die unabhängig von früheren SARS-CoV-2 PCR-Testergebnissen rekrutiert wurden. 154 weitere wurden separat um Teilnahme ersucht, weil sie zuvor positiv getestet wurden. Bei der Rekrutierung im Juni 2020 wurde die Anzahl der Interferon-γ erzeugenden SARS-CoV-2-reaktiven T-Zellen sowie Antikörper mit kommerziellen Tests gemessen.

Etwa 1/4 der untersuchten Schlüsselmitarbeiter hatten hohe Konzentrationen von T-Zellen, die SARS-CoV-2 im Blut erkannten, als sie im Juni 2020 an der Studie teilnahmen. Etwa die Hälfte der Personen mit hohen T-Zellen-Werten in ihrem Blut hatte jedoch kein COVID-19, soweit das festgestellt werden konnte – die Zellen waren wahrscheinlich aufgrund einer früheren Infektion mit anderen Coronaviren vorhanden. Oder sie hatten sich doch mit der neueren Coronavariante infiziert, ohne etwas davon zu merken.

Wichtig ist, dass in der Studie die Menschen,die höhere Konzentrationen zirkulierender T-Zellen hatten, noch vier Monate nach der Rekrutierung vor COVID-19 geschützt waren. Dies gilt sowohl für Menschen, die zuvor mit SARS-Cov-2 infiziert waren, als auch für diejenigen, von denen eine Infektion nicht bekannt war.

Die Studie ist wieder ein Beleg dafür, dass es entweder schon vor dem ersten Auftreten eine doch recht weit verbreitete Immunität gegen SARS-Cov-2 gegeben hatte, oder dass ein höherer Anteil an Infektionen unbemerkt verlaufen ist.

Impfung für Immune kontraproduktiv

Jedenfalls wäre es unverantwortlich Personen, die spezifische Antikörper haben und/oder durch T-Zellen immun sind, dem Risiko einer Impfung mit dem wenig erprobten Impfstoff auszusetzen. Zumindest auf keinem Fall in der Zeit, wo sie über ausreichenden Schutz verfügen. Bei anderen Impfungen – zum Beispiel FSME – überprüft man ja auch, ob Immunität noch besteht, bevor man eine Auffrischungsimpfung macht.

Die Impfungen garantieren ja keineswegs sicher einen wie auch immer gearteten Schutz, wenn auch nach bisherigen Angaben fast 95% der Geimpften einen Schutz haben. Eine nachgemessene Immunität durch Antikörper oder T-Zellen ist dagegen offensichtlich sicher vorhanden. Falls bei irgendeiner Gelegenheit der Nachweis einer Impfung erforderlich ist, wie zum Beispiel für die Benützung der Fluglinie Quantas, so muss eine völlige rechtliche Gleichstellung immuner Personen garantiert werden.

Alternativen zur Impfung

Ein sicheres Verfahren zum Schutz vor Erkrankung existiert übrigens ohnehin, nämlich Prophylaxe und Stärkung des Immunsystems. Schon Tausendfach bewiesen und recht einfach durch Vitamine (vor allem D und C) sowie Mikronährstoffe und Spurenelementen zu erreichen.

Völlig gefahrlos, bewährt, viel kostengünstiger und wirksam nicht nur gegen dieses einzige Virus, sondern gegen alle Keime. Aber daran verdient die Pharmaindustrie weit weniger.

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2 Kommentare

  1. Ingrid 4. Januar 2021 at 14:03

    Der Arbeitsgruppe (AG) von Privatdozentin Dr. Juliane Walz in der Klinischen Kooperationseinheit Translationale Immunologie (KKE) am Universitätsklinikum Tübingen und der Abteilung für Immunologie des Tübinger Interfakultären Instituts für Zellbiologie ist es nun gelungen, die Zielstrukturen (T-Zell-Epitope) für eine T-Zellantwort gegen SARS-CoV-2 zu identifizieren. Für die in der renommierten Fachzeitschrift Nature Immunology publizierte Arbeit wurden insgesamt mehr als 180 Probanden nach überstandener COVID-19-Erkrankung untersucht. Die im Rahmen der Studie identifizierten T-Zell-Epitope ermöglichten den Nachweis, dass bei 100 Prozent der Patienten nach Infektion T-Zell-Immunantworten gegen SARS-CoV-2 erfolgt sind. Dies traf auch auf Patienten zu, bei denen keine Antikörperantwort nachweisbar war. …Dabei zeigte sich, dass auch bei 81 Prozent der untersuchten Spender ohne Kontakt zu SARS-CoV-2 kleine Mengen an T-Zellen, die Virusbestandteile erkennen, nachweisbar sind. Diese könnte auf einen vorangegangenen Kontakt der Spender mit anderen humanen Erkältungs-Coronaviren (HCoV-OC43, HCoV-229E, HCoV-NL63 und HCoV- HKU1) zurückzuführen sein.
    Eine solche kreuzreaktive T-Zell-Erkennung ist jedoch nicht gleichzusetzen mit einer Immunität gegen SARS-CoV-2. „Wie sich diese kreuzreaktive T-Zell-Erkennung in 81 Prozent der Bevölkerung auf eine Infektion mit SARS-CoV-2 sowie auf die Schwere der Erkrankung auswirkt, werden wir in weiteren Studien prospektiv untersuchen“, kommentiert Walz dieses Ergebnis… aktuell eine klinische Studie, die einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 untersuchen wird, welcher aus den hier identifizierten T-Zell-Epitopen besteht.
    https://healthcare-in-europe.com/de/news/t-zell-immunantworten-bei-100-prozent-der-covid-19-infizierten.html

  2. Rosa Fasching 28. Dezember 2020 at 15:16

    Bitte auf die Darmmikrobiota nicht vergessen! Sie begründet, trainiert und dirigiert die Immunzellen. Die Differenzierung von Monozyten zu spezifisch wirkenden Alveolarmakrophagen durch den Metaboliten Butyrat (von Darmbakterien fermentierte kurzkettige Fettsäure) ist nur 1 Beispiel für ihre immense Bedeutung.

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