
SARS-Cov-2 Impfstoff auf Vero Cell Basis im Tierversuch erfolgreich
Ein Impfstoff gegen SARS-Cov-2 wäre hilfreich,um spätere Ausbrüche, wenn schon nicht zu verhindern, so doch zu minimieren, ähnlich wie das bei Grippe und anderen epidemischen Krankheiten der Fall ist. Es gibt mehr oder weniger schnelle Methoden um zu genügend Impfdosen in kürzerer Zeit zu kommen.
Derzeit sind etwa 89 Impfstoff-Entwicklungen bei der WHO registriert worden. Während die Hersteller in westlichen Ländern bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen SARS-CoV-2 auf rekombinante Viren oder RNA/DNA-Vakzine setzen, haben asiatische Entwickler einen „klassischen“ Impfstoff aus inaktivierten Viren entwickelt. Laut ihrem Bericht in bioRxiv (2020; doi: 10.1101/2020.04.17.046375) wurden Rhesus-Affen sicher und effektiv vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus geschützt.
2 Varianten für Impfstoffe
Es gibt 2 klassische Formen der Impfstoffherstellung. Bei der ersten werden in Serie Tiere geimpft in der Hoffnung, dass sich die Pathogenität abschwächt, die Immunogenität jedoch erhalten bleibt. Die Impfung erfolgt dann mit den abgeschwächten Lebendviren. Beispiele sind die Impfstoffe gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken. Für SARS-CoV-2 kommen diese Impfstoffe nicht infrage, da die Entwicklung sehr zeitaufwendig ist.
Eine raschere Alternative sind Totimpfstoffe. Die Impfung erfolgt mit abgetöteten Viren (oder Bakterien). Klassische Beispiele sind die Impfstoffe gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus. Nach der ersten SARS-Epidemie wurde ein Impfstoff aus inaktivierten SARS-CoV-1 hergestellt und auch in einer ersten klinischen Studie getestet.
Entwickler von SARS-Cov-2 Impfstoffen
Eine Kooperation von Wuhan Institute of Biological Products und dem Wuhan Institute of Virology der Chinesischen Akademie der Wissenschaften sowie die Firma Sinovac Biotech haben schon einen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 hergestellt. Die Viren stammen von einem Patienten aus China. Sie wurden mittels Bronchiallavage gewonnen, in Vero-Zellen vermehrt und mit Propiolacton inaktiviert.
Bei Vero-Zellen handelt es sich um eine etablierte kontinuierliche Zelllinie, die aus normalen Nierenzellen von Grünen Meerkatzen gewonnen wurde. „Vero“ selbst ist die Abkürzung aus zwei Wörtern des Esperanto („verda“ und „reno“), was übersetzt „grüne Niere“ bedeutet.
Größter Produzent Serum Institute prognostiziert Verfügbarkeit für Q2 2022
Das Vero Cell Verfahren wurde in Wien bzw Orth a.d. Donau von Immuno/Baxter entwickelt. Die Technologie samt einer Fabrik bei Prag wurde, 2014 an Nanotherapeutics verkauft. Diese haben ihrerseits eine Lizenz an Takeda in Japan vergeben, die einige Jahre vorher eine Fabrik mit österreichischer Hilfe unter Lizenz von Baxter in Japan gebaut hatten. Nanotherapeutics hat in der Zwischenzeit Patente und die Fabrik bei Prag an den indischen Impfstoff Riesen Serum Institute verkauft, die derzeit in England bereits einen Impfstoff testen. Über das Unternehmen äußerte sich Bill Gates in seinen Gates Notes im Jahr 2012 sehr positiv.
Serum Institute hat eine Partnerschaft mit der Universität von Oxford, die mit klinischen tests demnächst beginnen wird. Das Projekt wird von der britischen Regeriung unterstützt. Mit 1,5 Milliarden Impfdosen pro Jahr hat Serum Institute die bei weitem größte Produktionskapazität weltweit. Laut Adar Poonwalla. CEO von Serum Institute, sollte der Impfstoff im Q2 2022 verfügbar sein. „Wir hoffen, dass wir bis Ende dieses Jahres – etwa von September bis Oktober – in Indien Versuche an Menschen durchführen können. Und vielleicht haben wir in weiteren sechs Monaten einen Impfstoff, wenn er in den Tests schützend wirkt und eine gute Immunantwort hervorruft “, sagte Poonawalla.
Wenn Poonwalla recht hat und ein Impfstoff erst im Q2 2022 verfügbar wird, dann ist die Erreichung einer natürlichen Herdenimmunität durch Ansteckung wohl unvermeidlich.
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