Griechenland weitet Zwang zur Digitalen ID aus

15. April 2024von 3,5 Minuten Lesezeit

Angeblich soll die Nutzung der eID in der EU freiwillig bleiben. Doch Griechenland zeigt, dass man ohne digitaler ID bald mit Einschränkungen im Alltag konfrontiert sein könnte. 

Regelmäßig erklärt die EU-Kommission, dass die „Digitale ID“ nicht verpflichtend sein wird, dass niemand diskriminiert oder ausgegrenzt werden soll, der sie nicht haben will. Schon jetzt passiert aber das Gegenteil. In Österreich drängt man etwa bereits über verschiedene Ecken zur Annahme von „ID Austria“, die auch als EU-eID dient. Die griechische Regierung geht jetzt einen Schritt weiter und schaltet auf offenen Zwang um.

Ausschluss

Ende Februar hat das EU-Parlament die Verordnung der Kommission zur digitalen Identität verabschiedet. Am 26. März gab der EU-Ministerrat seinen Segen. Nun muss die Verordnung im Amtsblatt veröffentlicht werden. Dafür hat die Kommission 20 Tage Zeit, was in wenigen Tagen ist. Die Verordnung zur digitalen ID in der EU geht somit bald Kraft und der Großteil der EU-Bürger weiß nichts davon.

Damit ist jeder Mitgliedstaat verpflichtet, jedem Bürger eine „digitale Brieftasche“ „anzubieten“. Im EU-Identitätsapp lassen sich viele sensible Daten speichern – inklusive Biometrie der Personen. Bald können Reisepass, Führerschein, Auto-Zulassung, Schülerausweis, Impfpass (um nur ein paar zu nennen) dort dann gespeichert werden. Während die EU die eID als alternativlose Errungenschaft anpreist, die Bürokratie und Dienstleistungen erleichtern, sowie digitalen Betrug erschweren wird, sehen Kritiker den wesentlichen Schritt hinein ins digitale Gefängnis. Die App sei auch der notwendige Schritt zu einem CO2-Konto oder zum digitalen Zentralbankgeld, über das dann nicht mehr frei verfügt werden könnten.

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Am Ende könnte das System der digitalen Identität so gut wie jeden Aspekt unseres Lebens umfassen: Gesundheit (inklusive „Impfungen“), Geld (bzw. digitales Zentralbankgeld), Kommunikation, Konsum, Arbeit, Freizeit. Die Grafik des WEF zeigt das besonders deutlich:

Die Überwachungsmöglichkeiten kennen dabei keine Grenzen.

So viel zur Einleitung. Dem regelmäßigen TKP-Leser ist all das bestens bekannt. Was aber nun Griechenland macht, ist neu (aber kaum überraschend).

Seit dem 9. April ist griechische „digitale Brieftasche“, das „Gov.gr.Wallet“ notwendig, um Zutritt in Fußballstadien zu bekommen. Die griechische Regierung berichtet:

Auf der Grundlage des gemeinsamen Ministerbeschlusses des stellvertretenden Sportministers Yiannis Vroutsis und des Ministers für digitale Verwaltung Dimitris Papastergiou wird die neue Art des Eintritts in die Stadien mit dem Gov.gr Wallet Ticket ab dem 9. April 2024 in Kraft treten.

Auf Wunsch der Sportverbände und -vereine wird es jedoch möglich sein, die Stadien bis zum Ende der laufenden Saison sowohl auf die Art und Weise zu betreten, wie es vor dem 9. April der Fall war, als auch mit der Eintrittskarte in Gov.gr Wallet, um eine angemessene Vorbereitung zu gewährleisten und den Fans die nötige Anpassungszeit zu geben.

Wer also die griechische eID verweigert, wird künftig von größeren Sportereignissen ausgeschlossen sein. So viel zur Beteuerung der EU-Kommission, dass niemand diskriminiert werde, der keine eID will. Dabei hatte die Kommission erst kürzlich erklärt, dass man im Gesetz zur digitalen ID Bestimmungen durchgesetzt hätte, „die die Rechte der Bürger schützen und ein integratives digitales System fördern, indem sie die Diskriminierung von Personen vermeiden, die sich gegen die Nutzung der digitalen Brieftasche entscheiden.

Aber Griechenland dürfte keine Rüge erwartet. Im Gegenteil berichtet der griechische Mainstream, dass die Einführung der digitalen ID für den Zutritt zu Stadien als eine Möglichkeit gesehen wird, die Nutzung der Anwendung auszuweiten. Nach Angaben des griechischen Ministeriums für digitale Verwaltung haben bisher 1.877.032 Personen die digitale Identitätsbörse seit ihrem Start im Juli 2022 heruntergeladen. Das entspricht etwa 17 % der Bevölkerung.

Zu wenig, wie die griechische Regierung findet. Die Ausweitung der digitalen ID auf Stadien ist nur ein Schritt, wie man die digitale ID weiter unter der das Volk bringt. Unwahrscheinlich, dass diese „Maßnahme“ nicht auch außerhalb Griechenlands zum Zug kommt.

Bild „digital identity“ by catherinecronin is licensed under CC BY-SA 2.0.

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16 Kommentare

  1. bruce pascal 17. April 2024 at 1:57Antworten

    Ja, genau so läuft das alles.

    Und KEINEr wird es aufhalten!

  2. I.B. 16. April 2024 at 15:20Antworten

    Taktgefühl
    15. April 2024 at 23:37

    „Die Frage ist ja wohl selten naiv.“

    Nein, die Frage ist überheblich – so überheblich wie der demokratische Wertwesten.

  3. Pierre 16. April 2024 at 9:11Antworten

    Und dann wird die Wallet „gesperrt“ wegen „Delegetimierung des Staates“, „Desinformation“ oder „Hass im Netz“.

  4. Taktgefühl 15. April 2024 at 23:50Antworten

    Wenn man Jesaja liest, findet man, daß das Königreich Israel vor 2700 Jahren haargenau dieselben Zustände hatte wie die EU heute. Jesaja gilt als Prophet und seine Unheilsworte warnten vor dem Untergang des Königreichs.
    Niemand wollte das hören, Jesaja wurde vertrieben, wahrscheinlich sogar gesteinigt. Auch im Umgang mit den Kritikern hat sich nichts geändert.
    Einige Jahre nach seinem Tod ging das Königreich unter. Die Unheilsworte haben sich erfüllt.
    Das Königreich Davids war eine Miniepisode und dauert nur wenige Jahrzehnte. Der Episode wird eine aufgeblähte Bedeutsamkeit beigegeben, gegen Rom oder Ägypten war das nichts! Das hat historisch nicht die Bohne von Relevanz und man sollte den Vorfall einfach vergessen.
    Nach dem Untergang Israels kam der Jeremia und beklagte die saturierten Zustände in Jerusalem, seine Unheilsworte beschworen die Zerstörung Jerusalems. Niemand wollte das hören, Jeremia wurde gefoltert, und kurze Zeit später war dann auch Jerusalem zerstört.
    Jesaja endet bei Kap. 30 ungefähr. Danach kommt ein Deutero-Jesaja.
    Jesaja und Jeremia gelten als Propheten, aber waren sie womöglich „nur“ Kritiker? Und gelernt haben wir von denen auch nichts.

    • Taktgefühl 16. April 2024 at 0:00Antworten

      Beispiel Jesaja:
      20Weh denen, die Böses gut und Gutes böse heißen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!
      21Weh denen, die bei sich selbst weise sind und halten sich selbst für klug!
      22Weh denen, die Helden sind, Wein zu saufen, und Krieger in Völlerei;
      23die den Gottlosen gerechtsprechen um Geschenke willen und das Recht der Gerechten von ihnen wenden!
      […]
      26Denn er wird ein Panier aufwerfen fern unter den Heiden und dieselben locken vom Ende der Erde. Und siehe, eilend und schnell kommen sie daher,
      27und ist keiner unter ihnen müde oder schwach, keiner schlummert noch schläft; keinem geht der Gürtel auf von seinen Lenden, und keinem zerreißt ein Schuhriemen.
      Jes 5, 19-27
      Tatsächlich haben wir dieselben Gauner in der Regierung wie Israel vor 2700 Jahren. Salomon sagte ja schon, es gäbe nichts neues unter der Sonne.

      • bruce pascal 18. April 2024 at 0:11

        Hmmm…..???

        „Beispiel Jesaja:
        20Weh denen, die Böses gut und Gutes böse heißen, die aus Finsternis Licht und aus Licht Finsternis machen, die aus sauer süß und aus süß sauer machen!
        21Weh denen, die bei sich selbst weise sind und halten sich selbst für klug!
        22Weh denen, die Helden sind, Wein zu saufen, und Krieger in Völlerei;
        23die den Gottlosen gerechtsprechen um Geschenke willen und das Recht der Gerechten von ihnen wenden!“

        Ich weiss nicht so recht… Wenn ich das lese so erkenne ich lediglich das Geschäftsmodell des Kapitalismus wieder. Das Erfolgreichste Geschäftsmodell aller Zeiten…

  5. Reinhard Hardtke 15. April 2024 at 17:32Antworten

    Die Faschisten treten aufs Gaspedal. Ich sehe ja auch nirgends Zwang. Du musst ja nicht ins Stadion. Du musst auch nicht mit Öffis fahren. Du musst ja nicht über die Grenze in ein anderes Land reisen. Du musst ja auch nichts zu essen kaufen.

    Siehts du. Alles ohne Zwang. Du musst nur sterben. Leider nimmt der Bestatter kein Bargeld.

  6. rosty 15. April 2024 at 16:51Antworten

    Wären die Menschen in Griechenland konsequent, würden die Stadien leer bleiben und der Unfug sehr rasch wieder beseitigt. Ich glaube es halt nur nicht.

  7. suedtiroler 15. April 2024 at 16:47Antworten

    Niiiiiiiiemand hat die Absicht eine digitalisierte Diktatur zu errichten!

  8. 4765 15. April 2024 at 15:32Antworten

    Dem regelmäßigen TKP-Leser ist all das bestens bekannt.

    siehe z.B. Artikel „Zunehmende Verbreitung von Bill Gates digitaler ID für Kontrolle von Zahlungen, Gesundheitsdaten und Landwirtschaft“ vom 12.4.24

    Nach wie vor lesenswert: uralter Beitrag von Norbert Häring – zur militärischen Dimension des Ganzen. Thales dürfte Millionen in die digital ID – Produkte gesteckt haben. Wird Zeit dass sich das amortisiert. Wie bei mRNA – das gleiche in (oliv)grün.

    2021 „Rüstungskonzern Thales erläutert strategischen Zweck der Impfprivilegien und -pässe“

    Zufällig gerade dort auch ein aktueller Artikel zu unserem von WEF-Macronnapolen gemanagten Nachbarn:

    2024: Frankreich führt Europa auf den chinesischen Weg: Bevölkerungskontrolle per QR-Code
    „Für das Betreten der Stadtteile entlang der Seine, auf der die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele stattfindet, wird acht Tage lang eine Voranmeldung und ein QR-Code nötig sein. Soldaten kontrollieren die Zugänge. Wie befürchtet und vorhergesagt, wird das mit Impfausweisen eingeübte digitale Passierschein-System auf Dauer gestellt. Das zeigt überdeutlich das Potential von Known Traveller, ID2020, Bargeldabschaffung, rein digitalen Tickets in Bus und Bahn und des globalen Gesundheitspasses als Reisedokument.“

    Und wer das kritisiert erfährt garantiert dass man ja nur die bekannten Anschläge / Massentötungen z.B. durch militante Islamisten verhindern möchte, was nicht ganz von der Hand zu weisen ist. Die scheren sich aber einen Dreck um ein paar in schwarz uniformierte Söldner die um die QR-Code Scanner herumstehen.

  9. marrx 15. April 2024 at 15:09Antworten

    kein cash kein business! keine barzahlung vor ort möglich? kein problem, ich zahls dann per erlagschein. nutzungsbedingungen öffentlicher verkehr? wir werden das öffentlich besprechen! erst kürzlich habe ich einen internetausfall im supermarkt erlebt. keine kartenzahlung möglich….. nur cash! tja, die kartenzahler hatten entweder bares, oder sie sind ohne einkauf nach hause gegangen.
    digitalisierung ist alles auf eine karte setzen…. spieler, die alles verlieren!

  10. R.S. 15. April 2024 at 13:06Antworten

    Das Ganze funktioniert aber nur,wenn man ein entsprechendes Endgerät hat oder? Wenn ich keins habe,was denn dann?Geben die mir eins? Werde ich gezwungen,eins zu kaufen? Was ist mit den armen Leuten, die kein Geld für ein Smartphone haben? Was ist mit älteren Menschen,die so ein Gerät nicht haben und mit der Technik überfordert sind??

    • bruce pascal 15. April 2024 at 22:02Antworten

      Wer genau zwingt dich denn dazu, in so einem Land wohnen zu bleiben?

      • Taktgefühl 15. April 2024 at 23:37

        Die Frage ist ja wohl selten naiv.

      • bruce pascal 17. April 2024 at 1:59

        @Taktgefühl
        Ja, genauso haben das all die vielen, vielen Mitläufer schon immer gesehen…

        Noch nie drüber nachgedacht gell?

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