China in Davos

19. Januar 2024von 2,6 Minuten Lesezeit

Keine Töne des Kalten Krieges von China am WEF: stattdessen betont man den Wunsch nach Zusammenarbeit, den gemeinsamen Kampf gegen den Klimawandel und fordert die Umsetzung der Agenda 2030. 

Anders als Russland war China – nach einer Pause 2023 – am WEF 2024 in Davos wieder prominent vertreten. Der chinesische Premierminister Li Qiang hielt am Eröffnungstag am Dienstag eine längere Rede. Der Besuch Chinas am WEF ist immer kontrovers diskutiert: Für viele gilt China als „Blaupause der Globalisten“, für andere ist das Land gemeinsam mit Russland der große Gegner eben jener westlichen „Globalisten“.

Vertrauen?

Was hat Li Qiang, der Premierminister Chinas, aber am WEF aber eigentlich gesagt? Jedenfalls streckte er der EU explizit die Hand aus. China sei absolut bereit Dialog und Zusammenarbeit mit der EU fortzusetzen – dass sich der „alte Kontinent“ immer mehr von den USA im Wirtschaftskrieg einspannen lässt, akzeptiert man bisher.

Die offizielle chinesische Pressestelle sprach über Qiangs Rede so:

Li Qiang sagte in seiner Rede, dass das Thema der diesjährigen Jahrestagung „Wiederherstellung des Vertrauens“ laute, was sehr gut mit den Sorgen der Menschen übereinstimme. In diesem Zusammenhang unterbreitete Li Qiang fünf Vorschläge, um das Vertrauen wiederherzustellen, die Zusammenarbeit zu stärken und die Erholung der Weltwirtschaft zu fördern.

Erstens sollte die internationale Gemeinschaft die makroökonomische Koordinierung stärken und das multilaterale Handelssystem entschlossen verteidigen. Zweitens gelte es, die internationale industrielle Arbeitsteilung und Zusammenarbeit zu stärken, die Liberalisierung und Erleichterung von Handel und Investitionen zu fördern sowie die Stabilität und Reibungslosigkeit der globalen Industrie- und Lieferketten aufrechtzuerhalten. Drittens gehe es darum, den internationalen wissenschaftlichen und technologischen Austausch zu stärken und gemeinsam ein offenes, faires und diskriminierungsfreies Umfeld für die wissenschaftliche und technologische Entwicklung zu schaffen. Viertens sollte die Zusammenarbeit bei der grünen Entwicklung gestärkt werden, um die grüne Transformation gemeinsam vorantreiben und aktiv auf den globalen Klimawandel zu reagieren. Und nicht zuletzt müssten die Nord-Süd- und die Süd-Süd-Zusammenarbeit ausgebaut und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen für die nachhaltige Entwicklung vollständig umgesetzt werden.

Die Agenda 2030, die von der westlichen Opposition fast geschlossen kritisiert wird, bleibt also weiter eine Priorität Chinas, so sagt man zumindest am WEF. Keinerlei Töne des Kalten Krieges kamen vom Premierminister – der NATO-Chef klang etwa ganz anders. Man wolle China weiterhin öffnen, freue sich über westliche Investitionen sowie über Handel und Austausch mit dem Westen, so der Kern der rund 40-minütigen Rede.

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Zu einer weiteren Posse kam es rund um Selenski. So hatte sich Qiang offenbar geweigert, den Präsidenten der Ukraine in Davos zu treffen. Das hat Selenski verärgert haben, denn dieser behauptete anschließend, er habe sich nicht um ein Treffen mit Li Qiang bemüht. Er – der ukrainische Präsident – wolle nur ein Treffen mit Xi Jinping, jeder andere Chinese ist offenbar unter seinem Wert.

Bild „李强 Li Qiang 20230313 02“ by China News Service is licensed under CC BY 3.0.

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17 Kommentare

  1. D0nald 23. Januar 2024 at 14:58Antworten

    Der „Dialog“ suedtiroler-Johann ist sehr amüsant ;)
    Aber natürlich auch verständlich als Reaktion auf einen Thomas Oysmüller-Artikel, unserem (selbst etwas zerrissenen) China-Kommunisten Freund.
    Bitte beachten wir, dass es für Herr Oysmüller grad schwere Zeiten sind, nachdem seine so geliebte KMT dort in Taiwan ordentlich eins auf ihre Kommunisten-Mütze bekommen hat.
    Und jetzt freut er sich halt sosehr, wenn seine lieben Freunde beim lieben Klaus Schwab sind … :)

  2. suedtiroler 19. Januar 2024 at 21:52Antworten

    die Chinesen hoffen natürlich, dass der Westen seine schwachsinnige, slebstmörderische Agenda weiterführt und sich damit selbst zerstört – kein Krieg nötig.
    Die Chinensen verkaufen uns natürlich freudig noch ihre PV Panele, Batterien, eAutos usw.
    Gleichzeitig stossen sie immer mehr CO2 aus, weil sie wissen dann am CO2 Märchen nichts dran ist.
    Deswegen wundert mich die Teilnahme nicht und auch nicht die Reden

    • Johann 20. Januar 2024 at 6:18Antworten

      suedtiroler
      19. Januar 2024 at 21:52Antworten

      Die Sicht eines Unwissenden!
      China wird 2024 erstmals seinen CO2 Ausstoß senken. China hat 2023 den gigantischen Ausbau von alternativer Energie mit 420 TWh getätigt.

      • lbrecht torz 20. Januar 2024 at 10:09

        ät“Johann“tüteltüü

        Klar, ich glaube auch jedes Wort und jede Angabe aus China … ;-(

        Übrigens haut China nur deshalb soviel CO2 raus (sprich: verbrauchen so viel fossile Energie) weil die FÜR UNS billig unseren Konsumscheiß produzieren.

      • suedtiroler 21. Januar 2024 at 21:52

        @Johann
        China senkt 2024 seinen CO2 Ausstoß???
        wer hat dir denn das gesagt? Die Kommunistische Partei? wie schwachsinnig muß man sein so einen Schmarrn zu glauben?
        Genosse schau dir mal die CO2 Statistiken der letzten Jahre an anstatt andere „unwissend“ zu nennen

    • Johann 21. Januar 2024 at 6:39Antworten

      suedtiroler
      19. Januar 2024 at 21:52Antworten
      Sie kennen anscheined die Exportquoten Chinas in den Westen nicht.
      Anders kann ich mir nicht vorstellen dass jemand solchen Unsinn schreibt.
      Chinas Wirtschaft ist in hohem Maße abhängig vom Westen.
      Zuerstört sich der Westen, zerstört dies auch Chinas Wirtschaft, nachhaltig.
      Irgenwie hab ich den Eindruck dass logisches und sachliches Denken, bei vielen hier, durch
      durch Ideologie verdrängt wurde.
      Der Wunsch der Westen möge sich selbst zerstören, hat schon was Masochistisches.

  3. Glass Steagall Act 19. Januar 2024 at 21:46Antworten

    Ich denke, es werden immer zwei Welten gezeigt. Die eine Welt in Aufruhr, Krieg, Klima-Weltuntergang und Sanktionen wird dem Volk präsentiert, damit es weiter in Angst lebt und zu Kompromissen bereit ist und damit man deren Taschen plündern kann! Die andere Welt ist die Welt hinter den Kulissen, bei der man sich gegenseitig Einigkeit präsentiert, um die Ziele von Macht und Reichtum zu erhalten. Diese Seite zeigt man aber nicht dem Volk, denn sonst könnte man ja schließlich nicht deren Taschen so gut leeren!

  4. baueranton 19. Januar 2024 at 19:53Antworten

    Und ausgerechnet da leistet sich Barbock wieder einen Skandal in dem sie China angreift.
    Das man China nach Davos eingeladen hat lässt tief blicken.
    Auch das Baerbock gegen China schießt und Stoltenberg eine Bedrohung durch China und ein heranrücken an NATO Grenzen fabuliert. macht schon stutzig….

  5. Heiko S 19. Januar 2024 at 15:13Antworten

    Wie man sieht, ist die chinesische Denkweise für Westsozialisierte nicht in Ansätzen erkenn- und nachvollziehbar.

  6. Peter Ruzsicska 19. Januar 2024 at 14:51Antworten

    Wann wird endlich wenistens in Ansätzen geschnallt, daß Herrschaft noch dazu Universalherrschaft ein Projekt von ALLEN monetaristisch als auch faktisch vermögenden Eliten jedweder Provenienz auf „unseren“ Globus ist?

    • Peter Ruzsicska 19. Januar 2024 at 14:52Antworten

      Tippfehlerkorrektur:
      … wenigstens…

    • Sabine Schönfelder 19. Januar 2024 at 15:48Antworten

      So ist es. Einerseits werden „Feindschaften“ geschürt, andererseits hängen Handelspartner gegenseitig voneinander ab, denn für Macht und Kontrolle brauchen die Herrschenden alle nur EINES : Geld. Da werden Widersprüche kaltlächelnd übergangen…. Kriege und Pandemien sind nur das PANIK-Programm für Karl Normalo. Wer mit lügt, betrügt und täuscht, wer Narrative erfindet, verbreitet und „wissenschaftlich belegt“, wer unkommentiert Unrecht und Grundgesetzverletzungen akzeptiert, wer Genplörre verspritzt und über die Nebenwirkungen schweigt, wer bei Eiseskälte von Klimaerwärmung visioniert, d e r will dafür gut bezahlt werden auf dem Weg in die Stakeholder-Diktatur.

  7. Hasdrubal 19. Januar 2024 at 14:33Antworten

    @„Die Agenda 2030, die von der westlichen Opposition fast geschlossen kritisiert wird, bleibt also weiter eine Priorität Chinas, so sagt man zumindest am WEF.“

    Dazu gab es im gewissen Medium vor wenigen Tagen einen Artikel von Rainer Rupp, der sich empörte, es seien „menschenverachtenden Gedanken“ entstanden in „kranken Gehirnen“, chinesische Eliten könnten mit westlichen gemeinsame Sache machen. Anscheinend aber doch und die „Agenda 2030“ ist bloß ein anderer Name für den Great Reset. Könnte die TKP-Redaktion den Herrn Rupp fragen, wie er das erklären möchte?

  8. I.B. 19. Januar 2024 at 14:32Antworten

    „Er – der ukrainische Präsident – wolle nur ein Treffen mit Xi Jinping, …“

    2022 wollte Selenski auch Steinmeier in der Uraine nicht sehen. Er wählt sich seine Gäste oder Gesprächspartner eben gut aus. Trotzdem biederte sich D der Uraine an und läßt lieber seine eigene Wirtschaft zugrunde gehen.

  9. Karl Linka 19. Januar 2024 at 14:04Antworten

    Ohne Globalismus ist China wieder Reis- und Teebauer, klar also, dass China die Agenda 2030 will. Das Wohlergehen von Menschen hat die doch noch nie interessiert. So gesehen ziehen sie mit den Davos-Faschisten an einem Strang.

  10. wr 19. Januar 2024 at 13:57Antworten

    Was ist dieser Selenski eigentlich? Der Kaiser von China?

    • D.S.d.h.K. 22. Januar 2024 at 11:19Antworten

      Der Kaiser von Ukrainistan.

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