Offiziell taub und stumm? Dänemark nach der großen Corona-Panik

10. Oktober 2023von 5,9 Minuten Lesezeit

Malue Montclairre ist Mutter und Großmutter, sie wohnt nördlich von Kopenhagen und interessiert sich für Gesundheitsthemen, ethische und philosophische Fragen, das Menschenleben überhaupt. Malue ist eine ganz besondere Frau, denn sie ist Gründerin und Vorsitzende von „Frihedsbevaegelsens Faellesraad“ (FBF), der Freiheitsbewegung in Dänemark. 1 „Ich habe diesen Verein im Herbst 2020 gegründet, weil ich die Rechtssicherheit und den Respekt vor unseren Grundrechten wieder festigen möchte.“

Das einst so liberale Land zwischen Nord- und Ostsee scheint wohl einiges von seinem bisher so attraktiven freiheitsliebenden Lebensstil eingebüßt zu haben. Selbst in diesem demokratischen Vorbild-Staat wurden Menschen, die beim Thema Corona nachfragten, an den Maßnahmen zweifelten oder sie kritisierten als „konspirationstosser“, Konspirationsverrückte, abgewertet und stigmatisiert.

Stimmung des Misstrauens

Schon vor etlichen Jahren erkannte Malue, dass in ihrem Land etwas in die falsche Richtung läuft. Die Menschenrechte wurden – und werden auch aktuell – durch neue Gesetze und Bekanntmachungen eingeschränkt, zum Beispiel das Briefgeheimnis. Ganz deutlich wurde dies in Dänemark während der Coronazeit.

„Als besonders schlimm habe ich die Isolationsregeln erlebt. Für Kinder waren sie furchtbar. Fürsorge und Empathie – auch für die Älteren – wurden damit einfach verboten. Demonstrationen waren untersagt. Schul- und Geschäftsschließungen, Strafen, wenn die Regeln nicht befolgt wurden. Selbst am Strand durften nicht mehr als fünf Personen zusammen sein. Eine Stimmung des Misstrauens – und ich würde sagen der Gottverlassenheit – machte sich breit.“

Gipfel der Würdelosigkeit

Die Dänin sieht in all dem einen Missbrauch des Epidemiegesetzes und eine Verletzung der Grundrechte. Der Gipfel der Würdelosigkeit und Erniedrigung war für sie, dass man an den Seen in der Innenstadt Kopenhagens die Spaziergänger dazu zwang nur in eine Richtung zu gehen, weil so eine Ansteckung angeblich verhindert werden könne. 2 Wachposten kontrollierten die Laufrichtung.

„Ein lächerliches und absurdes Schauspiel! Man hat die dänische Bevölkerung völlig verschreckt. Aber die Coronastrategie der Regierung lief auch weniger sichtbar, das heißt psychologisch abgestimmt. Sie appellierte an Emotionen, ging subtil vor und erreichte die Bevölkerung über die ihr eingeprägte kollektivistische Geisteshaltung.“ In Dänemark spielt das „Jantelov“, das Gesetz von Jante, eine große Rolle im gesellschaftlichen Bewusstsein. Es kritisierte ursprünglich den sozialen Anpassungsdruck, wurde aber später zu einem wohlwollend betrachteten gesellschaftlichen Nivellierungsauftrag uminterpretiert. 3

The Danish Freedom Movement

Der Verein FBF, auch genannt „The Danish Freedom Movement“, sieht sich als politisch unabhängig, demokratisch und faktenbasiert. Die freiwilligen Mitarbeiter und das juristische Team setzen sich für das Geburtsrecht auf ein freies Leben als selbständiger Mensch ein. Und das in einem Geist der Liebe für ihre Mitmenschen und ihr Land.

In 15 Lokalgruppen, verteilt über ganz Dänemark, treffen sich Mitstreiter und Interessierte. „Anfangs lief sehr viel über Facebook, aber mittlerweile treffen sich die Gruppen auch direkt.“ Außerdem verbreitet der Verein unter „dissensMedia“ Artikel und Interviews mit Informationen über die aktuellen gesellschaftlichen Veränderungen. 4

Auch in Dänemark Zensur kritischer Stimmen und Massenpropaganda

Dazu Malue: „Uns geht es darum, Aspekte in die Öffentlichkeit zu bringen, die von den etablierten Medien nicht aufgegriffen werden. Mein Eindruck ist, dass die Staatspresse nur noch Propaganda macht. Außerdem gibt es Zensur, zum Beispiel auf Facebook.“

In Sachen Zensur ist der Verein sogar 2022 vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg gezogen. Die Klage wurde abgewiesen, kritische Stimmen sollen verstummen.

„In einem Beitrag in „Danmarks Radio“ wies kürzlich sogar eine bekannte dänische Staatswissenschaftlerin darauf hin, dass diese forcierte und konstante gesellschaftliche Einigkeit ungesund ist. Und dass man auch die anhören sollte, die eine andere Sicht der Dinge haben“, berichtet Malue. 5

Sie ist immer noch erschüttert darüber, dass ein Befragter in „Danmarks Radio“ es „als Geschenk“ empfunden hat, dass sich die Medien bezüglich der Coronamaßnahmen so „einig“ waren. Und dass deswegen die Restriktionen ohne Protest akzeptiert wurden.

Facts matter

Mit der Veranstaltung „Facts matter“ am 2. September 2023 erreichte FBF ein lang ersehntes Ziel. 6 Der Verein setzte mit der achtstündigen Tagung in Kopenhagen Dänemark mit auf die Liste der Länder, die sich für den Erhalt von Freiheit, Demokratie und Grundrechte einsetzen.

FBF tat damit einen ersten Schritt in den internationalen Raum. Eingeladen waren Bürger, Politiker, Journalisten. 15 nationale und internationale Experten, darunter der amerikanische Kardiologe Prof. Dr. Peter McCullough 7, der amerikanische Pathologe Dr. Ryan Cole 8, die irische Immunologin und Molekularbiologin Dr. Dolores Cahill 9, der amerikanische Gesundheitsforscher Dr. David E. Martin 10 sowie der englische Politiker Andrew Bridgen hielten Vorträge. Auch der dänische Immunologe Kim Varming und der dänische Philosoph Ulrik Söberg sprachen bei dem Zusammentreffen. 11

Dänische Medien und Politik an Aufarbeitung nicht interessiert

Trotz dieses prominenten Aufgebots an Referenten bekam die FBF-Veranstaltung nicht die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdient hätte. Zwar waren acht Journalisten aus dem Ausland vor Ort, aber kein einziger dänischer Journalist. Auch die dänischen Politiker zeigten für die brisanten Themen, die viele ihrer Landsleute bewegen, kein Interesse.

Aufarbeitung der Coronapolitik soll in Dänemark demnach nicht stattfinden. Offiziell schweigt man sich aus und möchte auch nicht zuhören. 350 Interessierte Bürger wollten hingegen hören und kamen zur Veranstaltung, 1000 Personen hätten Platz gehabt. Viele hatten aufgrund der Zensur gar nicht erfahren, dass eine solch hochkarätige Tagung in der dänischen Hauptstadt stattfindet.

„Aber wir haben unser Ziel mit der Veranstaltung trotzdem erreicht. Wir hörten die hervorragenden Beiträge, konnten Netzwerke schaffen und machten auf unsere Arbeit aufmerksam“, resümiert Malue. Frihedsbevaegelsens Faellesraad (FBF) ist ein wichtiger Teil des demokratischen Prozesses in Dänemark.

The Danish Freedom Movement leistet in bewundernswerter Weise die höchst notwendige Arbeit der Aufarbeitung und Bewältigung der fragwürdigen Coronapolitik in Dänemark. Malue bleibt am Ball. Sie ist überzeugt davon, dass die dänische Bevölkerung informiert und gefragt werden muss, wenn etwas Grundlegendes im Zusammenleben geändert werden soll. Es reiche nicht aus, das Verhalten der Menschen mit weichgespülten Propagandatricks zu manipulieren.

Den Livestream der Tagung vom 2. September 2023 in Kopenhagen kann man sich hier ansehen:

Referenzen


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Dr. Christine Born ist Autorin und freie Journalistin.


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2 Kommentare

  1. Judith Panther 11. Oktober 2023 at 9:34Antworten

    Was für ein schönes Gesicht!
    Siehste, man kann den Leuten eben doch ansehen, ob es Menschen sind.

  2. andi pi 10. Oktober 2023 at 18:04Antworten

    mir fallen in der ganzen EU eigentlich nur zwei regierungen ein, für die aufarbeitung kein völliges fremdwort war/ist. das ist zum einen die frühere schwedische (bei der eigentlich nicht so viel grund zur aufarbeitung bestand – schließlich war sie die einzige, die während der corona-zeit rechtsstaat und humanismus nicht völlig über bord geworfen hat) und zum anderen die neue slowenische – beide übrigens auf der traditionellen links-rechts-achse eher „mitte-links“ anzusiedeln. zwei kleine tropfen auf den heißen stein.
    ansonsten wird überall sonst immer noch so getan, als ob alle diese menschenverachtenden maßnahmen „notwendig“ gewesen wären. vermutlich werden es manche der regierenden innerlich eh schon eingesehen haben, dass dem nicht so war – aber jetzt können/wollen sie da nicht mehr hinaus, weil sie dann (aus ihrer sicht) ihr gesicht verlieren würden. die sache ist nur die, dass sie es durch ihre damaligen worte und handlungen schon längst verloren haben…

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