Analyse: War der Wagner-Putsch eine Inszenierung?

27. Juni 2023von 6,1 Minuten Lesezeit

War alles nur eine “List Putins”, um den Westen zu verwirren und via Wagner eine neue Invasion auf Kiew vorzubereiten? Viele Fakten sprechen absolut dagegen. 

Nicht wenige Beobachter glauben, Prigoschins persönliche „spezielle Militäroperation“ könnte eine Inszenierung gewesen sein, eine Show, eine „Psy-Op“. Denn nun würde Wagner vor Kiew stehen und könnte einen neuen Angriff auf die Hauptstadt der Ukraine unternehmen. Es wäre ein “cleverer russischer Schachzug” Putins gewesen, “um näher an Kiew heranzukommen.“ Völlig ausschließen kann man das natürlich nicht, aber es ist höchst unwahrscheinlich.

Kein Phantom-Aufstand

Dass dieser Gedanke bei vielen aufkommt, ist zunächst nicht überraschend. Viele Menschen wissen, dass der westliche Mainstream sie permanent belügt. Deshalb glaubt man nichts – durchaus vernünftig und nachvollziehbar – doch oft verdreht man das Narrativ des Westens um 180 Grad. Doch das führt zu eben solchen Verkürzungen, wie sie der westliche Mainstream begeht, nur eben von der anderen Seite.

Also was soll bei den Ereignissen am Samstag eine „Psy-Op“ gewesen sein? Die Besetzung des Militärkommandos in Rostow war real, auch der Konvoi auf Moskau war echt, ebenso wie die abgeschossenen Hubschrauber. All das war kein Phantom (wie ein gewisses Virus), sondern echt.

Mit dem Aufstand Wagners wurden in Russland Dynamiken ausgelöst, die schwer zu kontrollieren sind – ein Horror für ein zentralistisches Regime. Der Westen hat allen Grund, nun eine große Propagandaoffensive zu starten, wonach Russland vor dem Zerfall stehen würde. Und man hat eine echte Grundlage, worauf diese aufgebaut werden kann. Auch innerhalb Russlands gibt es keine Einigkeit. Ein Duma-Abgeordneter sagte am Montag etwa, dass Prigoschin hingerichtet werden müsse. „Es gibt keine andere Option“, meinte er im russischen TV.

All diese Unsicherheit hätte Putin in Kauf genommen, nur um die Verlegung der Wagner-Truppen nach Belarus zu ermöglichen und um „illoyale Kräfte“ zu entlarven? Wagner hätte auch ohne diesen Aufstand versetzt werden können, und auch die eigenen Geheimdienste dürften genug über Putins Nicht-Unterstützer wissen.

Echte Probleme

Die Konflikte in Russland sind echt, Prigoschins Opposition gegenüber dem Verteidigungsministerium ist echt. Warum das so ist, dafür reicht ein Blick auf die Kriegsziele Russlands. Selbst wenn die Ukraine nicht in die NATO aufgenommen wird, hat sich die direkte Grenze Russlands zur NATO um mehr als 1300 Kilometer verlängert. Der Grund ist der Beitritt Finnlands zum westlichen Militärbündnis. Wenn der NATO-Beitritt der Ukraine im Kreml als (legitimes) Sicherheitsproblem Russlands wahrgenommen wird, warum dann nicht jener Finnlands?

Lugansk und Donezk, die beiden „Volksrepubliken“ im Donbass sind weiterhin nicht befriedet, tatsächlich wütet der Krieg seit 16 Monaten noch heftiger als zuvor. Die Menschen im Donbass werden immer nervöser und sind Moskau gegenüber immer kritischer. Sie hatten gehofft, dass durch Russlands Manöver Frieden einkehren würde, das ist bisher aber keinesfalls erreicht – im Gegenteil. Zudem hat Putin im September die Regionen Lugansk, Donezk, Saporischschja und Cherson als Russisch anerkannt. Aus der Stadt Cherson zog man sich im November aber sogar zurück.

Auch wenn manche pro-russischen Militäranalysten meinen, dass das strategisch klug gewesen sei, und Russland das Gebiet wieder zurückerobern werde, steht das Regime deshalb innenpolitisch unter Druck. Auch Prigoschin wirft dem Verteidigungsministerium diesen Rückzug immer wieder vor. Man habe „russisches Gebiet“ aufgegeben. All das setzt dem Regime in Moskau zu.

Das Belarus-Manöver

Dass Wagner nun via Belarus in die Ukraine einfallen könnte, übersieht aber die Rolle des westlichen Verbündeten Putins. Lukaschenko hat seit Beginn des Krieges versucht, sein Land aus dem Krieg rauszuhalten. Soll er nun der Ukraine und dem Westen ein solch eindeutiges Motiv geben, Belarus in den Krieg hineinzuziehen? Das würde seiner Position der letzten 16 Monate völlig widersprechen.

Am Dienstag ist zwar bekannt geworden, dass man die Strafverfahren gegen Prigoschin und Wagner (wie abgemacht) fallengelassen hat. Aber ebenso vermeldete das Verteidigungsministerium, dass „die Übergabe von schwerem militärischem Gerät von den Wagner PMC-Einheiten an die Streitkräfte der Russischen Föderation im Gange“ seien. Mit welchem Gerät will Wagner dann Kiew stürmen, das seine Verteidigung massiv ausgebaut hat?

Wenn man schon über Psy-Ops sprechen will – und das muss man angesichts der hybriden Kriegsführung, mit der wir konfrontiert sind – dann muss auch überlegt werden, ob nicht die Erzählung, Wagner wäre aufgrund eines strategischen Kriegsplanes nach Belarus versetzt worden, eine Desinformationskampagne ist. Dafür sprechen auch Akteure, die darauf aufgesprungen sind: So fragte das NATO-Propagandablatt „Bild“ schon am Sonntag ganz offen: „Hat Putin den Aufstand befohlen?“

Es ist legitim, anzunehmen, dass die USA versuchen, die Situation auf jede mögliche Art und Weise auszunutzen. Wäre Prigoschins Aufstand also nur ein Schachzug Putins gewesen, dann hätte er der CIA ein Einfallstor geöffnet. Nur, um Wagner nach Belarus zu verlegen? Wenn man umgekehrt glauben sollte, dass Prigoschin in Wahrheit plötzlich für die CIA arbeiten würde, wäre die Frage, ab wann das so ist? Seine Wagner-Truppe hat in der Schlacht um Bakhmut den ersten größeren militärischen Erfolg für Russland seit längerer Zeit eingefahren, und das erst vor ein paar Wochen.

Außerdem ist Prigoschin gerade in Minsk eingetroffen. Würde Lukaschenko, der dafür bekannt ist, besonders vehement gegen westlichen Einfluss im eigenen Land vorzugehen, Wagner ins Land holen, wenn er Zweifel an Prigoschins Loyalität hätte? Lukaschenko hat heute Vormittag eine Rede gehalten. Es lohnt sich oft, ihm genau zuzuhören. Kaum ein Staatschef sprach etwa so offen zu Covid-19 wie er.

Er warnte  am Dienstag davor, was ein Zusammenbruch Russlands bedeuten würde. Auch solche Wörter würde man als Staatschef nicht wählen, wenn dieses Szenario völlig ausgeschlossen wäre. Trümmer würden zurückbleiben, die wohl unzählige Tote begraben hätten. “30 Jahre lang habe ich mich auf den Krieg vorbereitet. Deshalb leben wir heute unter einem friedlichen Himmel.“ Er habe auch alle Befehle erteilt, um die Armee in volle Alarmbereitschaft zu versetzen. Nach dieser Strategie ist es für Lukaschenko nur vernünftig, mit Wagner nun weitere erfahrene Kämpfer in sein Land zu holen. Könnte das nicht der Hauptgrund sein, warum die Söldner jetzt nach Belarus gehen? Hat Lukaschenko bei den Verhandlungen mit Prigoschin schlicht und einfach seine eigenen Interessen nicht vergessen?

Auch der Ort, wo das Lager für Wagner gebaut wird, spricht nicht dafür, dass es direkt darum gegangen wäre, die Truppen „näher an Kiew“ zu rücken. Das neue Lager dürfte sich relativ zentral in Belarus befinden, 200 Kilometer nördlich der Grenze zur Ukraine.

In Assipowitschy soll ein Lager für 8.000 Wagner-Kämpfer errichtet werden. 

Die Verwirrung durch die ganze Spekulation ist jedenfalls sehr groß. Das Spektakel am Samstag ließ alle völlig erstaunt zurück und man fragte sich: Was geht hier bitte vor? Eine einfache Antwort darauf gibt es nicht. Versucht man aber auf der Grundlage echter Tatsachen der Sache näher zu kommen, kann man kaum annehmen, dass die „spezielle Militäroperation“ von Prigoschin nur eine “List Putins” gewesen wäre.


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36 Kommentare

  1. asisi1 29. Juni 2023 at 6:27Antworten

    Das war ein Schachzug von Putin, um die Verräter aus der Reserve zu locken. Wer glaubt, der alte KGB Mann Putin, läßt sich von seinem Koch die Butter vom Brot nehmen, hat die letzten 30 Jahre tief und fest von der westlichen Dekokratie geträumt!
    Auch hat Prigoschin vom Pentagon für diesen Zirkus über 6 Milliarden Dollar bekommen. Damit wollten sie , wie überall eine Farben Revolution anschieben.
    Gerade gelesen, es wurde schon ein russischer hoher General verhaftet!

  2. Maria Lourdes 28. Juni 2023 at 15:37Antworten

    Der Wagner-Marsch auf Moskau zeigt, warum Russland die NATO in der Ukraine nicht dulden kann.
    Als am 24. Juni die Kolonnen der Wagner-Fahrzeuge und -Söldner scheinbar ungehindert auf Moskau zurollten, deutete sich das Szenario an, das Russland am meisten fürchtet und das es auch um den Preis der nuklearen Apokalypse nicht zulassen wird: Kolonnen der NATO, die sich von der russisch-ukrainischen Grenze ausgehend ähnlich rasant auf die Hauptstadt und das Herz des Landes zubewegen.

    Ein Blick auf die Landkarte genügt: Die Ukraine sitzt einem ausgewachsenen Geschwür gleich im weichen Bauch Russlands. Von der russisch-ukrainischen Grenze sind es nur wenige hundert Kilometer bis Moskau, aber auch zu so strategisch wichtigen Punkten wie Wolgograd (das ehemalige Stalingrad), Rostow am Don (“das Tor zum Kaukasus”), dem Kaukasus selbst.

    Dabei hat die russisch-ukrainische Grenze sogar in der vom Westen anerkannten Konfiguration vor 2014 die Länge von fast zweitausend Kilometern. Es ist schlichtweg unmöglich, sie auf ihrer gesamten Länge effektiv gegen einen gleichstarken oder stärkeren Feind zu verteidigen, zumal es der Angreifer ist, der auswählt, wo er den Hauptstoß führt und dank gut ausgebauter Infrastruktur in der Ukraine auch noch seine Kräfte in kürzester Zeit verlegen kann. Russland muss dagegen bei seiner Logistik längere Wege in Kauf nehmen, die um den Körper der Ukraine herum gelegt sind.
    https://lupocattivoblog.com/2023/06/27/der-wagner-marsch-auf-moskau-zeigt-warum-russland-die-nato-in-der-ukraine-nicht-dulden-kann/

    • Johanna 29. Juni 2023 at 6:23Antworten

      Russland hätte den Wagner-Marsch sofort stoppen können. Putin wollte aber eine Eskalation verhindern, denn Russen kämpfen nicht gegen Russen.

      Sie können sicher sein, dass der NATO das nicht glingen würde. Das sehen Sie doch auch an der sog. “Gegenoffensive”. Die kommen da nirgends durch.

    • Andreas I. 29. Juni 2023 at 15:24Antworten

      @ Maria Lourdes Hallo,
      “Von der russisch-ukrainischen Grenze sind es nur wenige hundert Kilometer bis Moskau, aber auch zu so strategisch wichtigen Punkten”

      Das ist richtig, nur dürfte es da nicht um “Märsche” gehen, sondern um Raketen. Russland hatte ja schon die USA-Raketenstützpunkte in Polen und Rumänien kritisiert.

    • Andreas I. 29. Juni 2023 at 15:50Antworten

      @ Johanna Hallo,
      das russische Verteidigungsministerium hat Videoaufnahmen aus einem russischen Kampfhubschrauber veröffentlicht, wie der in der Kampfzone eine Kolonne aus Bradleys und einem Leopard beschießt.
      Da kann man sich denken, wie es einem “Marsch” ergehen könnte, so lange Russland die Lufthoheit hat.

      Das ist ja das Problem, was USA/Nato mit Russland haben: die russische Luftabwehr, die ist was anderes als in Irak oder Jugoslawien oder Libyen – deswegen kann USA/Nato nur einen Stellvertreterkrieg und einen Wirtschaftskrieg führen, aber beides läuft nicht so richtig …

  3. I.B. 27. Juni 2023 at 23:07Antworten

    Den einleuchtendsten Beitrag zu dieser Analyse hat für mich Peter Haisenko erstellt: Werden die Wagner-Truppen jetzt Weißrussland schützen?
    (…) Im Jahr 2008 war die weißrussische Armee kleiner als die von Österreich oder Belgien.(…)Weißrussland darf sich bedroht fühlen. Auch, weil der Wertewesten sein Ziel nicht mehr verheimlicht, die Regierung mit Präsident Lukaschenko stürzen zu wollen. (…)Nun hat Putin Lukaschenko seine Unterstützung zugesagt. Für den Fall der Fälle. Es ist aber ein Unterschied, ob Moskau Truppen der Russischen Föderation nach Weißrussland verlegt, oder einer Privatarmee diesen Schutzauftrag überträgt. Eben den Wagner-Truppen. Das müsste die Kreml-Führung aber auch dem eigenen Volk erklären. Wie kann man die erfolgreichen und skrupellosen Soldaten Prigoschins aus der Kampfzone abziehen, wo doch gerade jetzt dort die Gegenoffensive läuft? So musste etwas geschehen, das die Einstellung der Russen zu Prigoschins Privatarmee verändert. Das wurde zumindest teilweise erreicht. (…)Sollten also die Wagner-Truppen tatsächlich nach Weißrussland verlegt werden, dann hat sich die militärische Kampfkraft auf weißrussischem Boden mehr als verdoppelt. Vor allem gibt es dann dort Soldaten mit Kampferfahrung, die bislang kein weißrussischer Soldat hat. Auf diese Weise werden noch mehr ukrainische Verbände an diese Grenze verlegt werden müssen und die können dann nicht im Osten antreten.
    (…)In diesem Sinn wird man im Westen kaum verstehen können, was es mit dem Theater um Prigoschins Armee wirklich auf sich hatte. Dazu müsste man wenigstens versuchen, die „russische Seele“ zu verstehen.
    Ein lesenswerter Artikel.

  4. baueranton 27. Juni 2023 at 20:41Antworten

    Ich hatte schon anderer Stelle gesagt : Das war großes Kino ! nur wer das Skrikt schrieb und wer Regie führte bleibt verborgen ! Auf alle Fälle war das Stück sehr puplikumswirksam. Vor allem im Westen !
    Hier ein link zu einem Beitrag wie sie in den letzten Tagen im Netz kursieren.
    Soll sich jeder seine meinung dazu bilden !

    https://lupocattivoblog.com/2023/06/27/der-wagner-marsch-auf-moskau-zeigt-warum-russland-die-nato-in-der-ukraine-nicht-dulden-kann/

    • Vortex 28. Juni 2023 at 13:47Antworten

      Sind dies die mentalen Quellen (tinyurl.com/bddhhwkc) des schwarzen Lochs auf der Erde?
      USA ließ die letzten 2 Jahre 21 Billionen Dollar (tinyurl.com/5b8ebww4) verschwinden und der globale Raubzug geht munter weiter …

  5. Johanna 27. Juni 2023 at 20:18Antworten

    Mo, jetzt habe ich mich bei der Mailadresse vertippt, fort ists. Ja, ich wollte sagen, dass ich mir das auch schon gedacht habe, ob das vielleicht eine False Flag war, um Prigoschin zu reizen. Sein Psychogramm liegt ja offen. Den kann ja jeder studieren. ;-)

    • therMOnukular 27. Juni 2023 at 21:18Antworten

      Jeder nicht, Fräulein Johanna!

      Aber wir zwei, natürlich!! ;))

    • Johanna 28. Juni 2023 at 5:51Antworten

      Unten fand ich bei jhampe2: “Zum 1.Juli sollte “Wagner” der aus Sicht Prigoschin unfähigen Militärführung unterstellt werden.” Gestern wurde ja damit begonnen, die Wagner-Gruppe samt Ausrüstung ins russische Militär zu integrieren.

      Das könnte ihn auch sehr gereizt haben.

      Dass er aber gesagt hat, dass die Begründungen für den russ. Einmarsch nicht stimmten, hatte er sich vielleicht doch kurzfristig überlegt, das Volk aufzuwiegeln? Das kann glaube ich nur ein guter Psychologe verstehen. Natürlich war das Adrenalin hoch und er ist losmarschiert, wissend, dass das ziemlich sicher sein Ende sein würde. Es war ihm alles egal. Aber in solchen Situationen waren die ja in letzter Zeit täglich. Das mussten sie ja immer wieder überwinden. Weswegen ich ja glaube, dass er einfach überarbeitet war sozusagen, erschöpft und ausgebrannt, überdreht.

      Jedenfalls das Verteidigungsministerium hätte er wohl übernehmen wollen. Aber ich denke, das ist nicht der übliche Weg, wie man in so ein Amt kommt ;-)
      Da er aber schon wegen bewaffneten Raubüberfalls im Gefängnis war, dürfte er prinzipiell anders denken, wie man etwas erreicht im Leben…

      Gut, man wird sehen, wie es mit ihm weitergeht. Interessant ist, dass der Militarist Nehammer, der bestimmt wegen seiner Vorliebe fürs Militär in dieses Amt kam, gewählt hat ihn ja keiner, und der Ukraine-Konflikt war ja lange schon in Planung, gleich voll aktiv wurde und Vorkehrungen traf. Auch hört man, dass man Prigoschin Asyl gewähren würde.

      Also wir werden sehen. Hauptsache, Putin ist es gelungen, den Aufstand abzuwenden. Noch einmal schafft Prigoschin das nicht mehr.

    • Johanna 28. Juni 2023 at 6:18Antworten

      Ja, es gibt ein Interview mit Lukaschenko.
      Prigoschin soll sich in einem Zustand der Euphorie/Rausch befunden haben. Er wollte die Auslieferung des Verteidigungsministers Schoigu und des Chefs des Generalstabs Waleri sowie ein Treffen mit Putin. Er war vernünftigen Argumenten nicht zugänglich. Also der muss tatsächlich auf ihn eingeredet haben wie auf einen Verrückten.

      Das klingt sehr nach meinem allerersten Eindruck: Drogen.

  6. Johanna 27. Juni 2023 at 19:24Antworten

    Nix Genaues weiß man nicht. Am ehesten war es eine Spontanreaktion Prigoschins, der ja immer wieder schimpft, besonders über den russ. Verteidigungsminister Schoigu. Wagner-Kämpfer wurden von russ. Soldaten angegriffen – ob das stimmt, weiß man auch nicht. Falls ja, so war das sicher der Grund für P.s Zorn.

    Er ist einfach losmarschiert und ich glauube ihm, wenn er sagt, nicht gegen Putin.

    Putin hat wie immer ruhig und besonnen reagiert. Der Tross stieß auf wenig Widerstand. Es wäre sehr viel schlimmer ausgegangen, wenn man sie bombardiert hätte.

    In der Zwischenzeit zeigten sich die Verbündeten solidarisch, es liefen kaum Russen über, einige Wagner-Kämpfer gingen zurück ins Lager. Erdogan erklärte seine volle Unterstützung, Lukaschenko redete auf Prigoschin ein und übernahm die Rolle des Mediators…

    Wie auch immer, der Rasende sah schließlich ein, was für einen Blödsinn er da wieder aufgeführt hat. Man versprach ihm Freiheit, keine Strafverfo!gung, auch die Söldner erhielten Sicherheitsgarantien.

    Es war eine Meisterleistung Putins, der diese Bedrohung sofort erkannt hat, denn die Sache hätte eskalieren können. Die Söldner genießen hohes Ansehen. Sie gelten als Helden.

    Dass die Amis im Nachhinein behaupten, die CIA hätte das vorher schon gewusst, ist wohl eine boshafte Stichelei, sonst nix. Ich glaube, es war eine Art Amok-Lauf. Prigoschin ist einfach urlaubsreif.

    Man muss sehen, wie es weitergeht mit Prigoschin. Dann weiß man auch mehr darüber, was da gelaufen ist.

    • therMOnukular 27. Juni 2023 at 20:01Antworten

      One day I marry Johanna!!

      Wäre ich die USA (und da müsste ich nicht einmal der Deep State sein), dann hätte ich die längste Zeit ein paar Psychologen auf Prigoshin angesetzt, um ein genaues Persönlichkeitsprofil zu erstellen und ihn permanent zu überwachen. Er ist ein Pulverfass und ich hätte daher immer mit einer Situation gerechnet, die man manipulativ nutzen kann, oder provozieren, vielleicht sogar den Moment abpassen, an dem man ein Angebot wagt……es gäbe viele Möglichkeiten.

      Und nun meinen viele meiner SMO-Flüsterer, dass es tatsächlich vor wenigen Tagen ein Briefing des Sicherheitsausschusses im US-Kongress dazu gab und, dass so etwas nur dann einberufen wird, wenn man mind. etwas weiß oder gar etwas plant/beteiligt ist.

      Ich könnte mir also schon vorstellen, dass man den Punkt antizipiert hatte, an dem Prigoshin “explodiert” und man dies nutzen wollte bzw darauf vorbereitet/abgestimmt sein wollte. Es wäre zumindest nichts Neues für die Ukraine und die USA, einen Coup dadurch zu starten, indem man beide Seiten heimlich beschießt, sodass beide Seiten glauben, es wäre der jeweils Andere gewesen. Siehe Maidan 2014. Ukrainische Infiltratoren wurden in Russland genug aufgegriffen, um davon auszugehen, dass man ein paar davon sicher noch nicht erwischt hat.

      Reine Spekulation – aber wundern würde es mich keineswegs.
      Ihrem Rest stimme ich zu. Man muss das “mit dem Herzen sehen”, da das Wesentliche für die Augen unsichtbar ist…;)))

    • Johanna 27. Juni 2023 at 20:05Antworten

      Zur Zeit wird die Wagner-Gruppe offenbar entwaffnet, zumindest muss sie die schweren Waffen abgeben. Das betrifft Flugabwehrsysteme, Kampfflugzeuge, Panzer. Die Söldner werden in die russ Armee integriert. Die Wagner-Gruppe löst sich dadurch auf. Die Helden erhalten Orden und Belohnungen. Wer das nicht möchte, kann zu Prigoschin nach Weißrussland gehen. Es gibt keine Strafverfolgung, versprach Putin.

    • Johanna 27. Juni 2023 at 20:13Antworten

      Mo ;-), das hat sich jetzt überschnitten. Ja, das dachte ich auch schon, obs vielleicht eine False Flag war, um Prigoschin zur Weißglut zu bringen. Sein Psychogramm liegt ja offen. Den kann ja jeder studieren :-)

    • Johanna 27. Juni 2023 at 20:27Antworten

      Oh, ich vertippe mich wohl öfter. ;-)

    • Andreas I. 28. Juni 2023 at 9:35Antworten

      Hallo in die Runde,
      das meiste, was bisher bekannt ist, spricht dafür, dass der Putschversuch echt war.
      Dann hat Weißrussland jetzt einen problematischen Gast, aber naja, wer weiß, wie lange der da bleibt.

    • Johanna 28. Juni 2023 at 12:42Antworten

      Hallo Andreas!
      Ja, glaub ich auch – nichts Inszeniertes. P. war ja vermutlich aufgeputscht. ;-)

    • Johanna 28. Juni 2023 at 13:02Antworten

      Von mir autorisiert. Schon wieder ein Tippo.

  7. Andreas I. 27. Juni 2023 at 18:09Antworten

    Hallo,
    ” … war echt, ebenso wie die abgeschossenen Hubschrauber”

    Wie war das mit dem Anspruch, möglichst bei den Tatsachen zu bleiben?!

    Ich fand die Geschichte konsistent bis zur der Meldung, dass Prigoschin “Asyl” in Weißrussland erhält. Nicht weil ich glaube, dass Wagner dann von Weißrussland aus nach Kiew marschieren würde; es ist schon richtig, dass Weißrussland sich militärisch aus dem Krieg raushält.
    Aber wenn der Putschversuch echt war, dann wäre es m.E. passend gewesen, Prigoschin beim Verhandeln freie Ausreise ins westliche Ausland anzubieten, z.B. nach London, dort gibt es schon eine russische Community mit Spezialpatriotismus.

    Sollte es eine Show bzw. Psy-Op gewesen sein, dann wäre es allerdings auch denkbar, dass ganz bewusst damit gespielt wurde, wie westliche Journalisten glauben ihr Wunschdenken bestätigt zu sehen – “Putin geschwächt” sehen wollen, die Probleme Russlands dramatisieren … und wie sich diese westlichen Journalisten dadurch unglaubwürdig machen würden, wenn sich mal wieder hinterher herausstellen würde, wie weit das alles daneben lag. :->

  8. therMOnukular 27. Juni 2023 at 17:35Antworten

    Mögen die Götter der Redefreiheit meinen Text aus den Fängen des Foromaten befreien – schon wieder.

    Nur noch sinnlos, was der alles verschlingt.

  9. therMOnukular 27. Juni 2023 at 17:29Antworten

    “Die Besetzung des Militärkommandos in Rostow war real…..”

    und schon habe ich aufgehört zu lesen. Auch bei einem “ukrainischen Oysmüller” ist man mit den 180 Grad immer noch besser dran, sorry.

    War es denn eine Besetzung? Sitzt man bei einer Besetzung mit dem Besetzten im Garten und diskutiert, bespricht, streitet über Sachprobleme?

    Nix für ungut, Herr Oysmüller, aber zwischen den Gschichterln der MSM und Ihren Versionen ist immer noch jede Menge Platz für eine Wahrheit, die wir alle noch nicht kennen, vermutlich wenn dann erst in ein paar Jahren. Vielmehr erscheinen mir Ihre Interpretationen vom selben “intellektuellen Milieu” erdacht zu sein wie jene der MSM, auch wenn Sie das hier Ihren Lesern unterstellen, derart einfältig zu sein.
    AmS machen SIE es sich stets zu einfach und nehmen allerlei Dinge als gegeben an, die an sich nur von MSM so geschildert/formuliert werden. So wie hier die “Besetzung”.

    Wie gesagt werden wir alle die Details erst in der Zukunft erfahren, nur eines traue ich mich jetzt schon wetten: die westlichen “Maßstäbe” zur Beurteilung solchen Verhaltens sind von der russischen Seele viel zu weit entfernt, um das Handeln (vielmehr die Motivationen dahinter) nachzuvollziehen. Ich empfehle wirklich jedem eindringlich, auf Youtube oder sonstwo nach Videos zu suchen, in denen Russen auf den Straßen befragt werden, wie sie diese Sache sehen. Da bekommt man viel Verblüffendes zu hören. Ich bin zumindest mittlerweile tief beeindruckt von diesem Volk.

    Ich würde mal folgenden Selbstversuch vorschlagen: man stelle sich den holländischen Bauernaufstand vor. Da kommen die Bauern mit ihrem Arbeitsgerät, blockieren Zufahrten, laden Gülle ab, heben Polizeiautos auf die Seite, fahren in Kolonnen Richtung Regierung und Parlament etc.
    Nun frage man sich, wie es optisch wohl aussehen würde (und medial berichtet), wenn Soldaten exakt dasselbe tun (womit ich jetzt aber natürlich nicht sagen will, dass es (nur) das in Russland war).

  10. Rex Cramer 27. Juni 2023 at 16:50Antworten

    Was hier unter den Tisch fällt, ist der Inhalt von Prigoschins Videoerklärungen.

    Die “Begründung” seines “Aufstandes” kam mit reichlich Erzählungen daher, die zwar dem Inhalt der wertewestlichen Propaganda entsprechen, aber ohne Mühe und einfach widerlegbar waren und wurden. Durch bsp Videos von Einheiten von Posten, die laut Progoschin von der AFU jüngst überrannt worden seien. Oder die Erzählung, es habe gar keine ukrainische Aggression gegeben – die Menschen im Donbass haben offenbar seit 2014 Halluzinationen.

    Mit diesem Unsinn hat Prigoschin sicher für feuchte Hosen in London und Washington gesorgt, aber ganz sicher niemand in der Bevölkerung in Russland oder in der Armee zur Unterstützung animiert. Im Gegenteil. Und so doof kann der nicht sein, sich das nicht auch selbst ausgerechnet haben zu können.

    Es stellte sich also gleich zu Beginn die Frage, ob dem das Hirn durchgeschmolzen ist, oder was sonst gerade abläuft. Ein “Putschversuch” kann es schon aufgrund obiger, gegenläufig wirkender medialer Begleitung nicht gewesen sein. Also was dann ? Der behauptete Versuch, die verhasste Armeeführung loszuwerden passte auch nicht zu den allzu offensichtlichen Märchenerzählungen.

    Fakt ist, dass jetzt Lukaschenko kampferfahrene russische Elitetruppen in seiner Nähe stationiert hat, die unabhängig von der weissrussischen Armee sind. Fakt ist, dass MI6 und CIA notorisch an Umsturz- und Putschversuchen in ALLEN RU-Unterstützerstaaten werkeln, und in Belarus ganz besonders. Prigoschin hasst aus persönlichen Gründen die westlichen “Dienste”, die vor einigen Monaten einen engen Freund von ihm per Attentat weggesprengt hatten. Trotzdem hat er sich mit denen nachweislich mehrfach seit Januar getroffen. Und Fakt ist auch, dass jüngst aus diesen Kreisen ein demnächst stattfindener Umsturz in RU behauptet wurde.

    Aus dieser Gemengelage kann jetzt jeder seine ihm passenden Schlüsse ziehen. Man sollte dabei aber das Ergebnis berücksichtigen:

    Selbst ausgewiesene Putin-Gegner in RU wie die Kommunisten haben sich in der angeblichen Krise hinter den gestellt. Die Bevölkerung hat die teilweise sehr entspannt auftretenden Wagner-Soldaten beschimpft. Russland zeigt sich also sehr geeint – also in etwa das komplette Gegenteil des vom Wertewesten erhofften Szenarios.

    Es ist auch egal, ob die “Wagner”-Truppen gar nicht für einen Angriff auf Kiew geeignet/gedacht sind – sie stellen trotzdem für Kiew/NATO eine potentielle Bedrohung dar. Und nun womöglich einen Stabilitätsfaktor für Minsk. In jedem Fall stellen sie da, wo sie jetzt sind, für die russische Führung einen strategischen Mehrwert dar.

  11. Hans im Glück 27. Juni 2023 at 16:37Antworten

    Angesichts der praktisch nicht vorhandenen (glaubwürdigen und objektiven) Informationen zu diesen eigenartigen Vorfällen, halte ich eine seriöse Beurteilung des Geschehens zum jetzigen Zeitpunkt für ausgeschlossen.

    • jhampe2 27. Juni 2023 at 17:36Antworten

      Die Fakten:
      1) Prigoschin und die Militärführung (Schoigu & Gerassimow) sind schon seid Monaten im offenen Streit und Prigoschin hatte schon öfter schwere Vorwürfe gegen die Militärführung geäussert. Bei Bachmut hatte er sogar behauptet, dass die Miltärführung seine Munitionslieferungen behindert und sie sogar beschossen wurden. Anlass für den Marsch nach Rostow war, dass angeblich ca. 30 seiner Leute ev. von der russischen Armee umgebracht wurden.

      2) Trotz der heftigen Kritik an der Militärführung hat er ausdrücklich immer seine Unterstützung für Putin betont und behauptet bis heute, dass sich die Aktionen nur gegen die Militärführung gerichtet habe. Wenn man bedenkt, dass Prigoschin und Putin sich seid den 90-er Jahren kennen, muss man dies m.E. auch berücksichtigen. Prigoschin hoffte whs. auf Rückhalt bei Putin.

      3) Zum 1.Juli sollte “Wagner” der aus Sicht Prigoschin unfähigen Militärführung unterstellt werden,

      4) Seit der Eroberung von Bakmut geniesst die Wagnertruppe wohl in Teilen der Bevölkerung einen gewissen Status als “Kriegshelden”. Prigoschin sah sich womöglich als solchen unterwegs nach Moskau.

      Was wir wissen: Prigoschins hatte nicht im Sinne, in Russland ein Umsturz anzuzetteln und Gewalt auszuüben. Er wollte schon lange ein Wechsel in der Militärführung herbeizuführen (vielleicht liebäugelte er sogar auf einen Posten, sozusagen als Dank für seine Leistung). Wie schon geschrieben, Prigoschin dürfte sich mit seiner Aktion verrechnet haben. Das ist die am wenigsten auf Spekulationen sich abstützene Erklärung, welche die bekannten Fakten berücksichtigt.

    • I.B. 27. Juni 2023 at 23:20Antworten

      @hampe2
      27. Juni 2023 at 17:36
      Ob die Fakten, die Sie aufzählen, allerdings vielleicht nicht nur schon vor langer Hand geplante Manöver waren, die uns als Fakten aufgetischt wurden, wissen wir bei dem Verwirrspiel freilich auch nicht.

  12. Fritz Madersbacher 27. Juni 2023 at 15:34Antworten

    “Die Verwirrung durch die ganze Spekulation ist jedenfalls sehr groß … Versucht man aber auf der Grundlage echter Tatsachen der Sache näher zu kommen …”
    Es bringt nicht viel, Spekulationen zu dubios ambivalenten Ereignissen “in Echtzeit” anzustellen, “auf der Grundlage echter Tatsachen” kommt man “der Sache näher” meist erst in der Rückschau. Auch Aussagen über “Gewinne”, “Verluste”, ja “Ziele” der militärischen Operationen sind spekulativ, wenn die politischen Ziele, die Gesamtlage und deren Entwicklung für Außenstehende unklar ist und der subjektiven Beurteilung unterworfen bleibt.
    Klar ist sie natürlich für die westlichen Propagandisten, z.B. für die beiden NATO-Quislinge im “Standard”:
    “Das Märchen von der Aggression der Ukraine und der Nato gegen Russland wird allerdings hierzulande von nicht wenigen Putin-Verstehern weiterhin geglaubt werden, Prigoschin hin oder her (Hans Rauscher, “Asyl für Prigoschin?”, 26/06/2023)
    Und der Zweite im Bunde sieht Morgenrot, eine neue Jelzin-Periode, “… eine ungeheure Niederlage für den russischen Präsidenten … Wie in den Neunzigerjahren ist also in Russland wieder alles möglich (Paul Lendvai, “Die Selbstzerstörung der Diktatur Putins”, 26/06/2023)
    Die beiden senilen NATO-Quislinge im NATO-Blatt “Der Standard” im neutralen Österreich sind die authentischen ” “Putin-Versteher”, etwas, das sich andere nur anmaßen …

  13. SchauGenau 27. Juni 2023 at 15:24Antworten

    Eine, zugegeben ohne Grundlagen, Spekulation: Vielleicht will man die Ukrainer/NATO mit scheinbarem Chaos in der russischen Führung zur Intensivierung ihrer bisher eher schleppenden Offensive verleiten. Bekanntlich sind Angriffe auf vorbereitete Stellungen immer sehr verlustreich.
    Um dann umso leichter Gegenstösse durchführen zu können.

  14. Glass Steagall Act 27. Juni 2023 at 15:06Antworten

    Ich persönlich halte diese Nebenkriegsschauplätze für relativ unwichtig. Ich mag es lieber rechts und links oder dahinter zu sehen, anstatt den vergifteten Brocken zu fressen, den die Medien uns hinwerfen. Mich interessiert vor allem wer hinter den Nachrichten steht oder warum sie gesendet oder gezeigt werden um das große Ganze besser zu verstehen. Oftmals ist es auch wichtig nach der Absicht einer Nachricht zu fragen und was damit bezweckt werden soll, denn viele Nachrichten kommen nicht rein zufällig sondern sind gesteuert!

    Das Wagner-Thema wird bald wieder im Sumpf der allgemeinen Kriegslügen versinken.

  15. TripleDelta 27. Juni 2023 at 15:01Antworten

    Man sollte das Stück nicht vorm letzten Vorhang rezensieren. Dazu kommt noch die Frage, ob das Publikum dem Inhalt intellektuell gewachsen ist.

  16. Hasdrubal 27. Juni 2023 at 14:18Antworten

    @„Auch innerhalb Russlands gibt es keine Einigkeit. Ein Duma-Abgeordneter sagte am Montag etwa, dass Prigoschin hingerichtet werden müsse. „Es gibt keine andere Option“, meinte er im russischen TV.“

    Ein wenig Meinungsfreiheit muss man schon den Russen gönnen. Bei uns gäbe es ebenfalls verschiedene Stimmen, wie man Habeck und Baerbock für die Betätigung im Interesse der U.S.-Oligarchen bestrafen sollte.

  17. Jan 27. Juni 2023 at 14:03Antworten

    Aus dem misslungenen Putsch zu schließen, dass Russland kurz vor dem Zusammenbruch stünde, ist allerdings auch nicht sehr schlüssig.

    Ich vermute, dass man das Sonderkommando Wagner durch Routineeinheiten ersetzt, evtl. hatte die Provokation eben das zum Ziel.

    Im Ukrainekrieg wird Russland umso besser dastehen, je länger er dauert und je tiefer der ökonomische Fall Deutschlands gelingt. Deutschland hat keine Energie, um Waffen zu produzieren, die USA stecken im Wahlkampf und Frankreich wird sich, wenn überhaupt auf die Führung der EU konzentrieren.

    Putin muss einfach nur warten!

  18. Der alte Marxist 27. Juni 2023 at 13:42Antworten

    Es ist aber auch wenig plausibel, dass Prigoschin einfach Amok läuft, bloß weil ihn russische Apparatschiks verärgert haben und einen Marsch nach Moskau beginnt, den die Luftwaffe innerhalb kürzester Zeit beenden hätte können. Ebenso musste er wissen, dass es für einen Putsch keine Unterstützung gibt. Wieso mischt sich Lukaschenko sofort ein? Welche Rolle spielt er? Jedenfalls hat er nun Wagner Truppen. Man wird sehen, was er damit macht…

    • jhampe2 27. Juni 2023 at 13:58Antworten

      Prigoschin nannte das Manöver “Marsch der Gerechtigkeit”. Er erwähnte, keine Putschabsichten gegen Putin gehabt zu haben. Whrs. hat er sich verrechnet. Seine Aktion als Kriegsheld hat nicht funktioniert. Statt Ehre und Zustimmung, wurde er zum Verräter und Putschisten. Er hatte keine Gewaltabsichten, sonst wäre alles ganz anders verlaufen. Zum Glück hat Putin auch nicht unmittelbar mit Gewalt reagiert. Damit bestand Zeit, eine friedliche Lösung zu finden.

  19. Hampe12 27. Juni 2023 at 13:39Antworten

    Danke für diese Worte. Eine plausible Erklärung der Geschehnisse: Prigoschin, ehemals mit Putin befreundet, berauscht von seinem militärischen Erfolg, erbost über die Generäle des Verteidigungsministeriums, hat sich eine Aktion ausgedacht, deren Tragweite er falsch eingeschätzt hat. Er hoffte wohl als Kriegsheld auf die Unterstützung der Bevölkerung und ev. sogar Putins für seine Mission, im Verteidigungsministerium aufzuräumen. Damit, dass er und seine Leute statt als Kriegshelden als Verräter dastehen würden, hat er wohl nicht gerechnet. Dass es nicht zum Blutbad kam, ist in erster Linie Putin zu verdanken, der besonnen reagiert hat statt sofort Gewalt anzuwenden. Und der dann eine diplomatische Lösung ermöglicht hat. Diese wurde wohl auch möglich, weil Prigoschin keine böse Absichten gegen Russland hatte und dem Land nicht schaden wollte, im Gegenteil: Befreiung des Landes von aus seiner Sicht inkompetenten Generäle. Russland geht gestärkt aus dem Vorfall mit einem Präsidenten, der in heiklen Situationen weise handelt.

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