Mexikos BRICS-Beitritt: USA mit Sorgen um “nationale Sicherheit”

20. Juni 2023von 2,7 Minuten Lesezeit

Einer der aussichtsreichsten BRICS-Beitrittskandidaten ist Mexiko. Zunehmend skeptisch wird dieses Vorhaben von den USA beäugt, denn es könnte die “nationale Sicherheit” gefährden. 

Mexiko und die USA sind sich zunehmend uneinig. Nicht nur, aufgrund einiger Republikaner im US-Kongress, die für ein direktes militärisches Eingreifen der USA im Nachbarland sind. Große Unstimmigkeit besorgt der Antrag Mexikos, der BRICS-Gruppe beizutreten. Für die USA ein Schritt, der die „nationale Sicherheit“ beeinflussen könnte, und äußerst skeptisch beäugt wird.

Neues Kapitel

Mexicos Präsident Andres Obrador nannte US-Ideen hinsichtlich einer militärischen Intervention in Mexico aufgrund der Kartelle „unverantwortlich“. Die Beziehungen zwischen den beiden Ländern sind im Wandel. Auf vielen Ebenen.

Auf politscher Ebene ist die Beziehung zwischen Mexiko, der zweitgrößten Wirtschaft Lateinamerikas und das Tor nach Nordamerika, und den USA durchaus freundschaftlich gewesen. Trotz der Differenzen in Migrationsfragen.

Zwar wäre ein BRICS-Beitritt in erster Linie ökonomischer Natur, aber würde das auch die diplomatischen Beziehungen zwischen USA und Mexico erfassen. Mexiko hofft, selbstbestimmter gegenüber den USA auftreten zu können. Die BRICS-Gruppe hatte zuletzt erklärt, dass man im Jahr 2023 noch fünf neue Mitglieder aufnehmen könnte. Formale Kriterien und ein Beitrittsprozedere gibt es bisher keine, doch Mexico war bereits als Beobachter bei BRICS-Gipfeln dabei und gilt als einer der aussichtsreicher Beitrittskandidat. Ende August kommt es zum Gipfeltreffen in Südafrika.

National Security Reasons

Doch die USA sehen das mit Skepsis. Über ein BRICS-Mexico könnte die „Rivalen“ wie Russland und China einen leichteren Zugang zum US-Markt erhalten. So werden Mexicos wirtschaftlichen Beziehungen eine Frage über die Sicherheitsinteressen der USA. Entsprechende Think-Tanks analysieren die Absichten Mexicos „besorgt“.

China hat in den letzten fünf Jahren erheblich in Mexiko investiert und alleine im Jahr 2022 sind die chinesischen Exporte nach Mexiko von Jänner bis August um fast 30 Prozent gestiegen. Das Land ist der zweitgrößte Handelspartner für Mexiko nach den USA. Dazu kommt eine gefestigte Beziehung zu Russland was Handel und Diplomatie betrifft. Ein BRICS-Beitritt könnte dazu führen, dass die USA als wichtigster Handelspartner abgelöst werden.

Russlands staatliches Unternehmen Rusatom International hilft Mexiko beim Ausbau der Kernkraft. Das werde in Washington „Fragen“ aufwerfen, sobald Mexiko wirklich BRICS-Mitglied ist, schreiben Analysten. Ein russisches Unternehmen mit Zugang zu Kernenergie, das im Vorhof der USA tätig ist, könnte größere Probleme bringen.

Weitere Sorgen haben die USA davor, dass Mexiko ebenfalls den Weg der De-Dollarisierung gehen würde und den „Wert der eigenen Währung“ erhöht und die „wirtschaftliche Vitalität des USD beeinträchtigt“ – etwas was in Washington nicht einfach hingenommen wird. Und eine offene Konfrontation mit den USA kann Mexiko sich kaum erlauben, dafür ist die Abhängigkeit zu hoch.

Diese Woche wurde in einigen Kanälen von einer bevorstehenden US-Intervention in Mexiko gegen die Kartelle berichtet. Das dürfte aber nicht passieren, sondern auf der Fantasie mancher Republikaner basieren. Es zeigt aber, in welche Richtung sich die Beziehung Mexiko-USA entwickelt.


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15 Kommentare

  1. Peter Pan 21. Juni 2023 at 14:49Antworten

    das Tor nach Nordamerika

    Mexiko ist Teil von Nordamerika, in jeglicher Beziehung, wenn auch nicht so unterwürfig wie Kanada.

  2. asisi1 20. Juni 2023 at 21:14Antworten

    Nicht ein Land der Welt hat jemals die USA angegriffen, aber sie haben schon x Kriege geführt. Die Länder überfallen, in Schutt und Asche gelegt, ausgeplündert und besetzt!
    Dieses Lumpenpack muss weg und ich hoffe Putin haut da mal einige A-Bomben drauf!

    • Konrad Kugler 20. Juni 2023 at 22:03Antworten

      Wie klagte ein mexikanischer Präsident: “Von Gott so fern und die USA so nah.”

      • Konrad Kugler 20. Juni 2023 at 22:06

        Das Zitat ist unvollständig: “Armes Mexico, von Gott so fern und die USA so nah.”

    • fragolin 25. August 2023 at 5:53Antworten

      Wer sich einen Atomkrieg wünscht oder, wie die Grünen, verharmlost, der hat sich ganz offensichtlich mit dem Thema noch nicht auseinandergesetzt.

  3. Andrea 20. Juni 2023 at 14:34Antworten

    Die Panik der US-Ogliarchie angesichts des sehr rasch fortschreitenden Verlustes ihrer Hegemonialmacht sowie die immer offener zutage tretende Doppelmoral und Heuchlerei zu beobachten, ist spannend und amüsant zugleich.

  4. Beatrix D. 20. Juni 2023 at 14:33Antworten

    Die nächste orangene Revolution diesmal in Mexico?
    Die USA schauen ganz überrascht welcher Unruheherd sich denn vor ihrer Haustür entwickelt, unterstützen natürlich die “Befreier” und waschen ansonsten ihre Hände in Unschuld?

  5. He 20. Juni 2023 at 14:11Antworten

    Wirklich sehr interessant. Eine Parallele zur Ukraine drängt sich geradezu auf. Während die Ukraine laut den USA sich frei entscheiden darf, welchem Bündnis sie angehören will, sogar militärisch, soll das gleiche Mexiko verwehrt werden, obwohl BRICS nur ein Handelsabkommen ist. Es ist an der Zeit, daß auch den USA ihre Grenzen aufgezeigt werden. Ich meine das sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinn.

  6. 1150 20. Juni 2023 at 13:27Antworten

    jeden tag einen neuen “kriegsschauplatz” für die usa eröffnen – damit sie ihre eigene medizin kosten dürfen. am besten das pack mit fentanyl aus mexiko zuschütten, afghanistan ist ja ausgefallen……

  7. I.B. 20. Juni 2023 at 11:24Antworten

    “Russlands staatliches Unternehmen Rusatom International hilft Mexiko beim Ausbau der Kernkraft. Das werde in Washington „Fragen“ aufwerfen, sobald Mexiko wirklich BRICS-Mitglied ist, schreiben Analysten. Ein russisches Unternehmen mit Zugang zu Kernenergie, das im Vorhof der USA tätig ist, könnte größere Probleme bringen.”

    Amerikanische Energiekonzerne überweisen dem russischen Rosatom-Konzern jedes Jahr rund eine Milliarde Dollar für günstiges angereichertes Uran. Darüber informierte die «New York Times» am 16. Juni. (Quelle Infosperber)

    • Josef 20. Juni 2023 at 12:20Antworten

      Richtig! Wir dürfen kein Öl und Gas von Russland kaufen, aber die Amis Uran…

      • Reinhard 20. Juni 2023 at 13:04

        Die Amis kaufen auch Öl von Russland.

      • Mia Wu Ast 20. Juni 2023 at 16:39

        So gesehen bin ich scheinbar doch kein “Putinversteher”.
        Warum hat Russland die Uran-Lieferungen nicht einfach eingestellt. Da wärs schnell dunkel im echten Werte-Westen und der Krieg endlich im Ami-Land – dort wo er ja auch hingehören würde; und in der Ukraine wäre längst Ruhe.

      • I.B. 20. Juni 2023 at 18:31

        @Mia Wu Ast
        20. Juni 2023 at 16:39
        “Warum hat Russland die Uran-Lieferungen nicht einfach eingestellt.”
        Ich vermute, es gibt für die Lieferung Verträge. Soweit mir bekannt ist, halten sich Russen an Verträge. Das Geld werden sie auch brauchen.

      • 1150 21. Juni 2023 at 19:36

        @I.B.
        nur wenn die usa ihre verbindlichkeiten mit gold bezahlen würden, denn das ist geld.
        bedrucktes buntes papier ist nur ein versprechen und die vertragstreue der amerikaner kennt besonders russland zur genüge……

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