
Plötzliche Öxit-Debatte
Eine Aufnahme aus dem Jahr 2020 von Andreas Babler bringt die EU-Politik plötzlich in den Fokus und lässt das herrschende Milieu an die Decke gehen.
Die SPÖ-Chefdebatte hat am Mittwoch eine überraschende Wende gebracht. Ein anonymer Twitter-Account veröffentlichte einen Videoausschnitt von Andreas Babler, in dem er scharfe Kritik an der EU übt.
Harte EU-Kritik
Er sagte in einem Interview vor rund zweieinhalb Jahren Ende 2020, dass die EU das „aggressivste außenpolitische militärische Bündnis, das es je gegeben hat“, sei. Die militärische Doktrin der Union sei „schlimmer als die der Nato“. Die EU sei ein „neoliberalistisches, protektionistisches Konstrukt in der übelsten Art und Weisen“.
Das Argument, dass es sich um ein „Friedensprojekt“ handeln würde, sei ein „Scheißargument“. Und wer die argumentiere, sei fast ein „böser Mensch“. Ähnlich argumentierte zuletzt Bundespräsident Alexander van der Bellen, der den Öxit-Gedanken als „gefährlich“ diffamiert hat.
Zu vermuten ist aber, dass Babler nicht mehr zu seinen Äußerungen steht. Das bedauern auch sehr viele in den sozialen Medien. Häufig heißt es, dass der Traiskirchner Bürgermeister durch diese Äußerung nun doch sympathisch werde.
Autor und Aktivist Wilhelm Langthaler schildert etwa, wie er gemeinsam mit Babler gegen den Jugoslawien-Krieg protestiert hatte. Nun, wo es um den Vorsitz gehe, sei Babler aber gezwungen auf Nato-Kurs zu schwenken. Bablers langjähriger politischer Weggefährte David Stockinger von der SPÖ Schwechat musste dafür verleugnet werden.
Darüber spricht Langthaler anlässlich des 20-jährigen Jubiläums seines Buches „Ami go home“ (Ab Minute 36):
Die pro-EU Kräfte im Land entzünden jedenfalls seit gestern Abend einen Shitstorm gegen Babler. Er hat ein Gedankenverbrechen begangen. So heißt es etwa, dass seine Argumente sogar “noch schlechter als jene der FPÖ” wären.
. Dementsprechend reagiert er und spricht von „semantischen Spitzfindigkeiten“ und tritt für eine EU-Reform Richtung „Sozialunion“ ein, wie es etwa auch Macron fordern würde. Jener Macron, der gerade die Pensionsreform wortwörtlich durchgeprügelt hat. Kritik übte er an den Pushbacks an der EU-Außengrenze, für einen „EU-Austritt“ sei er „keinesfalls“. Vor drei Jahren wäre die „Formulierung überzogen“ gewesen.
Kurz vor dem Parteitag wird ein 3 Jahre altes Interview von mir verbreitet. Dort äußere ich mich nach über 2 Stunden Sendung zur EU. Die Formulierung war überzogen. Die Energie, die sich jetzt an meiner drei Jahre alten Aussage entlädt, wäre aber woanders besser aufgehoben. 1/13
— Andi Babler (@AndiBabler) May 31, 2023
Inwieweit sich die Szene auf die Entscheidung der Delegierten am Parteitag am Samstag auswirkt, ist fraglich. Auch Doskozil dürfte einen kritischen Blick auf die EU haben, wenn man seine Position aus 2016 betrachtet. „Ohne Russland wird es kein sicheres Europa geben“, sagte er damals als Verteidigungsminister. Damals plädierte er für Dialog mit Russland. Diesen hat es nicht geben und die EU befindet sich nun im Stellvertreterkrieg gegen Russland.
Der Zustand der SPÖ wird in der Posse sehr gut widergespiegelt. So wurde das Interview mit Natascha Strobl, die zum inneren Kreis von Babler gehört und Rudi Fußi aufgenommen, der Doskozil unterstützt. Manche vermuten, das Video wäre absichtlich von der Dosko-Gruppe lanciert worden. Das Umfeld des burgenländischen Landeshauptmann dementiert dies gegenüber TKP.
Am Samstag kommt es in Linz zum Showdown.
Bild Seiya123, EU opposition in Croatia, CC BY-SA 3.0
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Wä die SPÖ auch für einen Austritt, hätten wir echte Chancen, noch einmal davonzukommen. Das spielns halt leider nicht.
Was waren das noch für Zeiten, als man sich in Österreich über das Freihandelsabkommen mit der EWG freute, und was hat man uns alles versprochen, als darüber abgestimmt wurde, ob wir EU beitreten wollen! Wenn wir gewusst hätten, wohin das führt .. ..
ich bin heut noch überzeugt dass die damalige abstimmung nicht korrekt war
Haben da einige Menschen das Kriegstreiber-Narrativ der EU erkannt? Die zukünftige US-EU ist nur ein weiterer Stern auf der Amerikanischen Flagge! Was kommt danach? Die Einnahme der Restlichen Welt, Stück für Stück? Die EU muss aufgelöst werden, denn ihre Politik wird nur noch zur Diktatur genutzt! Dikatur mit U.v.d. Leyen
When it comes to the EU, it is indeed one of the worst fates that fell upon Europe. The EU is a banker creation, based on the US Federation. Both the EU and US have private central banks controlled by private bankers. The EU was created to destroy the power of sovereign European states. It is nothing more than a civilian component of NATO.
Comment from http://thesaker.is/can-the-eu-become-a-partner-for-russia/
Die EU Diktatur muss weg.
Ich kann nur immer wieder erzählen, das es früher, ohne diese ganzen parasitären Einrichtungen wesentlich besser und friedlicher abgelaufen ist. Bin 73 Jahre alt und habe früher 25% Abzüge als jungsgeselle gehabt!
Wenigstens ein sinnvoller Kommentar vom Marxisten Babler, was aber nicht heissen will dass ich seine Politik goutieren würde!
Scheindebatte. Beide Kandidaten unterstützen die WHO und die EU.
Es ist mir absolut egal, wie sich das auf die “Wahl” des SPÖ-Vorsitzenden auswirken wird – mich interessiert nur die Wirkung auf die Menschen.
Danke SPÖ, für dieses Schauspiel! So geht Aufklärung, wenn auch unfreiwillig. Sollen die Menschen nur sehen, warum es keine Sozialdemokraten mehr in der SPÖ gibt und auch keine Integrität. Die SPÖ hört nicht auf uns, sondern ganz andere Menschen. Vorwiegend auf solche mit viel Geld und wohlklingenden NGOs “von ausserhalb”.
eine der üblichen politprostituierten, wie die geschichte beweist,
eben wie nach dem krieg und dem ende der ddr – als zeitnahe beispiele – unabhängig vom system.
den parasitäre abschaum der wendehälse hat und wird es immer geben,
aber beim lernen, hauen und stechen sind sie recht schnell, wenn es um den platz am trog geht
“Plötzliche Öxit-Debatte”
Das ist natürlich keine “Öxit-Debatte”, sondern eine Warnung an einen (oder gar beide) SP-Obmann-Kandidaten, nicht an der Westbindung Österreichs, institutionalisiert in der EU-Mitgliedschaft, zu rütteln. Die Gefahr, dass sie das tun, ist gering. Österreichs traditionell wirtschaftlich nicht eigenständige (was natürlich sehr schwierig wäre) herrschende Klasse macht zwar gern Geschäfte (auch) mit Rußland (bzw. hat gemacht), vornehmlich am Energiesektor, aber ihre politische und militärische Unterordnung unter westlich-imperialistische Interessen hat sie (bei formalem Festhalten an der Neutralität – dank der Bevölkerungsstimmung) nie in Zweifel gestellt oder stellen lassen. Am ehesten waren Ansätze zu einer selbständigeren Außenpolitik erkennbar in Kreiskys Haltung zur Palästina-Frage. Die SP hat brav Alles immer mitgemacht, vielleicht ein paar anderslautende Phrasen fallengelassen, um alle Parteimitglieder an der Stange zu halten – darin hat sie ja eine reichhaltige Tradition.
Es wird also keiner “Medienkampagne” der NATO-Quislingsjournaille bedürfen, beide Kandidaten haben sicher verstanden, was sie zu tun haben. In einer anderen Frage hat der jetzt hinsichtlich der “EU-Frage” auf Linie gebrachte Kandidat nichts zu befürchten: bezüglich der “Pandemie”-Inszenierung war er auf der medial genehmen Seite, vereinnahmt und instrumentalisiert durch einige seiner größten Unterstützer/-innen, die bekanntlich zur ‘Zero Covid’ – Fraktion gehören …
Yes, F*K THE EU!
Die EU ist der neue Sowjet. Das sage ich nicht, das sagte der liebe Onkel Gorbi damals bei der Gründung der EU, die von den Kommunisten ausging!
Da sagt der Sozi-Bobo einmal etwas Gescheites, und alle fallen über ihn her. Sogar er selbst distanziert sich von seinen treffenden Worten. Sonst verbreitet er hauptsächlich Unsinn. Selbst der Corona-Faschismus der Regierung war ihm zu mild (die Profite von Big Pharma waren noch viel zu gering) und die Massenmigration (= Lohndumping) möchte er beschleunigen. Da darf der Klimawahn nicht fehlen – auch hier geht es ihm nicht schnell genug. Eines ist jedenfalls klar: mit Marx hat der Lakai des Großkapitals sicher NICHTS zu tun – wie er sich auch immer selbst einschätzen mag.
Richtig, Österreich muss raus aus dieser EU. Diese EU wie sie derzeit existiert muss entweder total zerfallen oder viele Mitgliedsländer müssen diese EU verlassen.
Die derzeitige EU ist nicht mehr akzeptabel für Österreich!
Dass die EU gerne Krieg spielt, das wird heute ja unter Beweis gestellt. Da hat der Babler mal ein wahres Wort gesprochen. Diplomatie ist bei dieser Truppe nicht zu finden. Die EU-Bürger werden diese primitive Politik ausbaden dürfen. Waffen lässt man sprechen, Menschen nicht. Aber klar, alles nur zur “Verteidigung”. Kein Krieg, nein, “friedenssichernde humanitäre Intervention mit Friedenswaffen”. Es ist erbärmlich. Es wird wieder mal das “Gut gegen Böse” verkauft, mit dem man Europa schon oft in einen Schlachthof verwandelt hat. Danke EU.
Ach ja, das meiste im Internet ist Fake. Nur zur Erinnerung. Kommentare bei den großen Seiten werden oft von bezahlten Kriegstreibern geschrieben, die auch Künstliche Intelligenz bzw. Chatbots dafür einsetzen. Lasst euch nicht einreden, dass die Menschen den Krieg wollen. Es ist alles eine große Lüge.
Ist ja überwiegend richtig, was Babler da sagt, das denken viele Ösis ebenso, auch viele FP-ler. Die glühenden Europäer sind schon ganz rot im Gesicht. VdB ist wohl ausser sich vor Wut und nagt nervös am Glimmstängel. Das ganze verspricht gspassig zu werden. Bringt Popcorn….